Ihr aktuelles Alter beträgt: 19,0 Jahre
abzüglich: -3,5 Jahren
Ihr biologisches Alter beträgt demnach: 15,5 Jahre
Cool – noch minderjährig.
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Media Creator und Journalist mit Schwerpunkt Digitales und Medienwandel. Sowie Digitalstratege für Medien, Podcasting und Audience Engagement. Kann ich bei einem eigenem oder redaktionellem Projekt unterstützen?
Was ich mir direkt bestellt habe: Die „Monocle Summer Weekly“-Zeitung. Im August werden die Macher der Monocle für vier Wochen eine eigene Zeitung herausbringen. Warum? Weil es geht.
Ich verfolge seit Jahren intensiv die Medienstrategie der Monocle. Was der exzentrische Gründer Tyler Brlé auf die Beine gestellt hat, ist auf seine eigene Art und Weise bewundernswert und inspiriert Medienmacher. Neben der Zeitschrift kamen mit der Zeit Shops, Cafés, Podcasts (aus denen mittlerweile ein 24-stündiger Radiosender wurde, der auf einem Level mit öffentlich-rechtlichen Sendern mitspielen kann), Leser-Events (aus denen inzwischen ganze Konferenzen wurde) gepaart mit einer charmanten Social-Media-Verweigerung.
Wer die „Fastlane“-Kolumnen von Tyler Brlé in der Financial Times liest, weiß, dass er Zeitungen liebt. Vor einigen Jahren hat die Monocle auch mit einer Sommer- und Winter-Zeitung experimentiert, die die Leser in ihre Urlaubsdomizile begleiten soll. Die Zeitung als temporärer Begleiter, als haptisches Objekt – das fasziniert Brlé noch heute. In seinem neuen Experiment erweitert er diese Idee um die Perspektive des Periodikums: Moncole nutzt die Sommerzeit, um die Leser wöchentlich mit neuem Lesestoff zu versorgen. Dienstags wird eine neue Ausgabe der Zeitung verschickt, sodass sie als Begleiter über das Wochenende dienen kann.
„Das ist unser neustes Abenteuer mit Tinte und Papier“, heißt es im Werbevideo. „Die Form der Zeitung ist sehr interessant, denn es stört dich nicht, wenn etwas Sonnencreme draufkommt oder sie nass wird. Sie begleitet dich den Tag oder sogar die ganze Woche“, fügt Tyler Brlé hinzu. Die Zeitung als Gebrauchsgegenstand – als edler Wegwerfartikel. Chefredakteur Andrew Tuck: „Die Leser können eine gute Dosis Meinung von unseren Redakteuren, eine gute Berichterstattung mit der bekannten globalen Perspektive und einige Scoops im Sinne von Zugang erwarten. Moncole ist sehr gut darin Zugang zu Leuten und Orten zu bekommen, die andere Leute nicht kennen.“ In einer Zeit, in der Print eine Renaissance mit Bücherverkäufen und Magazin-Startups erlebt, wollen die Monocle-Macher einen frischen Blick auf die Zeitung werfen. „Wenn wir uns den Grund anschauen, warum wir das machen“, ergänzt Tyler Brlé, „dann gibt es natürlich die ökonomische Seite, aber es gibt natürlich auch eine politische Komponente (…) es ist ein Format, das immer noch einen großen Wert hat.“
Ob es am Ende funktioniert? Oder wird es doch eher ein Sommer-Flirt? Ich werde es ausprobieren. Weitere Infos gibt es auf monocle.com.
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Lust auf mehr Monocle? Vor einem Jahr habe ich das Monocle Café in London besucht. Hier lest ihr meinen Bericht.
Hätte es den iPod nicht gegeben, wäre das Podcasting vor zehn Jahren nicht so groß geworden. Vor ein paar Tagen kam die Meldung: Der iPod Shuffle und der iPod Nano werden eingestellt – nur noch der iPod Touch bleibt. Auch wenn irgendwann der iPod komplett verschwindet, Podcasts bleiben. Da bin ich mir sicher. Hier ist mein kleiner persönlicher Audio-Wochenrückblick:
Der Rheinische Post Aufwacher
In dieser Woche hatte ich zwei Einsätze bei unserem morgendlichen Audio-Briefing. Wir haben im Team gemerkt: Die Sommerferien machen sich bei der Themenlage bemerkbar. Auch wenn es zwischen Diesel und Fipronil-Eier viele gute Verbraucherschutzthemen gibt. Was ich besonders spannend fand: Die Pressestelle von Aldi-Süd hat einen regelrechten Eiertanz rund um unsere Fragen aufgeführt, sodass man daraus für den Verbraucher keine eindeutige Aussage treffen konnte. Aber das hat uns natürlich noch neugieriger gemacht. Am Ende kam heraus: Aldi nimmt deutschlandweit alle Eier aus dem Verkauf. Dafür sind wir bei Aldi über unser Listening-Center auf ein ganz anderes Eier Thema gestoßen: In Leverkusen musste Eier Mogel-Bio-Eier auf dem Verkauf nehmen.
Der Aufwacher erscheint immer werktags zwischen 07:00 und 07:30 Uhr per WhatsApp, per Podcast via RSS (direkt über iTunes abonnieren) oder über unsere Amazon Echo Alexa-Skill.
Was mit Medien
In Folge 511 von „Eine Stunde was mit Medien“ bei Deutschlandfunk Nova sind Herr Pähler und ich auf vier sehr interessante Menschen gestoßen. Wir hätten gerne jeweils mit jedem der Gäste eine komplette Stunde geredet. Von Klaas Rees aus dem Deutschlandfunk-Sportteam haben wir gelernt, was hinter dem Rechte-Poker rund um die neue Bundesliga-Saison steckt warum die Audio-Übertagungsrechte für Amazon nur der Anfang sind, warum Sky und Eurosport sich streiten und es am Ende der Fußball-Fan bezahlen muss. Vom Kommunikationswissenschaftler Christopher Buschow haben wir gelernt, wo die Probleme für viele journalistische Startups liegen und wie sie diese lösen können. Er hatte eine spannende Dissertation zu dem Thema geschrieben. Er hat auch eine Mini-Zusammenfassung für den Standard geschrieben. Vom Festivalguide-Chefredakteur Carsten Schumacher haben wir zum 20-Jährigen Jubiläums der Zeitschrift viel über Medienwandel gelernt. Zum Beispiel, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne von jungen Menschen stark verändert hat. Nachberichterstattung von Festivals interessiert nur unmittelbar nach dem Festival – ein paar Tage später kaum noch. Oder: Viele Magazinmacher haben im Tablet den Weg in die digitale Transformation gesehen, aber die Tablets interessieren kaum noch. Das Smartphone hat das Tablet platt gemacht. Und wir haben mit dem Journalisten Ralf Heimann gesprochen. Vor genau sieben Jahren hat er den legendären Blumenkübel-Tweet in die Welt gesetzt. Ein zerstörter Blumenkübel im Münsterland wurde zum Internet-Phänomen mit eigenem Wikipedia-Eintrag. Was Heimann damals erlebte, prägt seine Arbeit noch heute.
„Eine Stunde was mit Medien“ läuft immer donnerstags 20:00-21:00 Uhr live bei Deutschlandfunk Nova (Empfangsmöglichkeiten) und gibt es dann als Podcast via RSS, iTunes oder direkt bei Spotify.
@fiene und Herr Bröcker der Podcast mit dem Chefredakteur
In dieser Woche haben wir die Deutsch-—sterreichische Freundschaft gewürdigt, denn in unserem Audience-Engagement-Team hatten wir die letzten Wochen den Wiener „Was mit Medien“-Studenten Clemens Draxler als Hospitant zu Gast. An seinem letzten Tag besuchte er Chefredakteur Michael Bröcker und mich in unserem Podcast. Ich wußte gar nicht, dass auch Michael ein so großer —sterreicher ist. Gemeinsam haben wir dann noch eine Sauerei veranstaltet. Mutig wollten wir bei dem ganzen Fipronil-Bohei das gute alte Frühstücksei würdigen, hatten uns aber fälschlicherweise darauf verlassen, dass die Eier aus der Kantine auch wirklich hart gekocht waren …
„@fiene und Herr Bröcker der Podcast mit dem Chefredakteur“ erscheint immer freitags gegen 15:00 Uhr per Podcast via RSS oder via iTunes oder über unsere Amazon Echo Alexa-Skill.
Und sonst? Diese Woche ist die neue Ausgabe vom DJV-Magazin Journalist ins Haus geflattert (August 2017) und darin hat sich Silke Weber mit Verlagen auseinander gesetzt, die das Podcasten für sich entdeckt haben. Sie würdigt darin auch unsere Podcasts bei der Rheinischen Post. Das ist schon irgendwie cool direkt neben der New York Times und Spiegel Online genannt zu werden. Kleiner Funfact: Unseren Aufwacher gibt es schon länger als die SpOn-Formate oder den NYT-Podcast The Daily. Aber darauf kommt es ja eigentlich nicht an.
von Daniel 4 Kommentare
Als guter Kunde bin ich immer etwas besorgt, wenn mir Car2Go eine Mail mit neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder mit neuen Geschäftsgebieten schickt. Mein Arbeitsplatz ist am Rande des Düsseldorfer Geschäftsgebiets und da lebt man ständig mit der Angst, sich etwas neues überlegen zu müssen. Zum Start in den August hat Car2Go eine solche Mail geschickt. Dieses Mal dreht es sich sogar sowohl um neue AGB und neue Geschäftsgebiete. Doch was bleibt vom Corporate-Sprech übrig? Alles halb so wild. (Anmerkung: Doch wilder als gedacht – siehe die Updates) Also: Was ändert sich ab dem 13. September 2017? In den Blogs von Car2Go ist mir keine Posting aufgefallen. Kein Problem, ich übernehme gerne. Folgendes ist mir aufgefallen:
Was ist euch noch aufgefallen?
Update, 09:55 Uhr:
Update, 15:18 Uhr:
Einen Monat ist die Verleihung des Goldenen Bloggers schon her. Auch für uns Gastgeber war das ein inspirierender Abend, denn es gibt ja so viel in der Blogosphäre zu entdecken. Das möchten wir mit euch nicht nur an einem Abend im Jahr teilen, sondern jetzt auch regelmässig. Deswegen haben wir den „Goldenen Blogger Newsletter“ gestartet. Einmal im Monat möchten wir euch mit einen Lesetipp von Franziska Bluhm, Thomas Knüwer, Christiane Link und mir versorgen. Und eine mögliche Neuauflage und einen Start des Wettbewerbs werdet ihr mit unserem Newsletter auch nicht verpassen.
Holt euch Flausch rund um die deutsche Blogosphäre in eure Inbox! Am Sonntagabend werden wir um 19 Uhr die erste Ausgabe verschicken. Hier könnt ihr euch anmelden:
Kleiner Funfact: Wir hatten erst die Idee den Newsletter „Lies mit!“ in Analogie zu einer großen deutschen TV-Zeitschrift zu nennen. Immerhin wollen auch wir etwas den Weg weisen – nicht durch das Fernsehprogramm, sondern durch das Programm der Blogosphäre. Und das ist natürlich tausendmal besser. Dann sollte natürlich auch der Name besser sein und deswegen sind wir einfach beim Namen Goldene Blogger Newsletter geblieben.
Was wir versprechen:
Wir lesen uns 🙂
von Daniel 5 Kommentare
Der Song „United Breaks Guitars“ ist mittlerweile schon fast acht Jahre alt. Seit dem hat sich viel in der Online-Kommunikation in vielen Unternehmen getan. 2009 hatte ein Musiker den Song auf Youtube hochgeladen, nachdem er mitansehen musste, wie die Fluglinie United Airlines seine Gitarre zerstörte. Für die —ffentlichkeitsarbeit der Airline wurde diese Angelegenheit zum PR-Desaster. Social-Media boten Kunden die Möglichkeit endlich gehört zu werden. Kaum ein Unternehmen kann sich dem entziehen. Mit Stolz haben die Unternehmen Teams aufgebaut, die zum Teil sogar eigene Hilfs-Kanäle betreiben. Doch leider ist der Kunde häufig alles andere als König.
In den letzten Monaten habe ich interessiert die Dialoge von Freunden und Bekannten mit in meiner Timeline beobachtet. Was mich erstaunt: Die Unternehmen simulieren oft nur Hilfe. Sie mögen zwar schnell reagieren, aber kommen dann entweder mit Informationen die auf der Hand liegen oder empfehlen Dinge, die man schon selber ausprobiert hat. Oft enden Social-Media-Dialoge mit dem Verweis auf eine Hotline. Warum wird nicht direkt per Direktnachricht geholfen?
Ein musterhaftes Beispiel für Hilfs-Simulation ist die Stadt Düsseldorf. Diese Geschichte ist mir gestern aufgefallen. Der Düsseldorfer Ralf Neuhäuser postet ein Foto auf die Chronik der Stadt, mit der Bitte um Hilfe. Aber lest selbst:
Hier die einzelnen Schritte:
Als ob ein Algorithmus im internen Telefonbuch die Zuständigkeit herausfindet und postet. Hier wird nicht mal selbst der Hörer in die Hand genommen um sich über den Sachverhalt zu erkundigen und dem Bürger ein paar Informationen an die Hand zu geben. Der/die Social-Media-Manager(in) hätte zumindest die Anfrage selber weiterleiten können – stattdessen wird hier einfach die Arbeit komplett auf den Bürger abgewälzt und die Hilfe am Ende nur simuliert. Erst nachdem andere Mitleser die Stadt aktiv aufforderten, das Anliegen weiterzuleiten, gab es eine entsprechende Reaktion.
“hnliches sehe ich immer wieder bei Fluglinien, bei der Bahn, bei Telekommunikationsunternehmen und anderen Firmen. Damit die Statistik stimmt, wird schnell geantwortet – egal was. Würden sich die Social-Media-Manager mehr Zeit nehmen (können), würde das (Achtung Buzzword) Kundenerlebnis drastisch verbessert werden. Ich weiß auch, dass Social-Media-Manager mit vielen Einschränkungen klar kommen können. Aber erfolgreiche Social-Media-Arbeit funktioniert nur dann, wenn die Entscheider diese nicht nur zum Alibi („Wir machen ja Social-Media“) etablieren, sondern die Teams auch mit ausreichenden Ressourcen und Handlungsspielraum ausstatten. Was kann schon passieren? Im schlimmsten Fall hat man glücklichere Kunden.
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