Heute: 50 Jahre BILD. Das wird gelinkt.
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- …bei Amazon.de
- …bei Google
- …bei Yahoo!
- …bei ZDF.online
- …bei Spiegel Online
- und 49 Mal gefunden auf fiene.tv!
von Daniel 3 Kommentare
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Media Creator und Journalist mit Schwerpunkt Digitales und Medienwandel. Sowie Digitalstratege für Medien, Podcasting und Audience Engagement. Kann ich bei einem eigenem oder redaktionellem Projekt unterstützen?
Es wird gerade eine Sau durch das Netz getrieben: Facebook killt die Reichweite von klassischen Medien auf Facebook. Garniert mit einem Screenshot, der massive Reichweitenverluste in einer Testregion illustriert. Okay, der Medium-Artikel von Filip Struhrik mit dem Titel „Biggest drop in Facebook organic reach we have ever seen“ klingt spektakulär, deckt aber nicht die Befürchtungen, die viele in meiner Timeline aufgeregt formulieren.
Worum geht es? Facebook hat in der letzten Woche neben dem normalen News-Feed einen Entdecker-Feed vorgestellt. Dort gibt es Inhalte von Seiten, auch außerhalb der eigenen Filterblase. T3N hat den neuen Feed vorgestellt. In dem Medium-Artikel werden die ersten Erfahrungen geschildert: Demnach testet Facebook in einigen kleineren Ländern einen voreingestellten Explorer-Feed. Der Hauptfeed besteht nur noch aus Inhalten von Freunden. Die Inhalte von Facebook-Seiten verschwinden in den Explorer-Feed. Das resultiert in einem massiven Einbruch der Interaktionen der Seiten, wie eine Analyse der wichtigsten Medienseiten in der Testregion zeigt. Anton Priebe hat sich durch den Medium-Artikel motivieren lassen, heute auf Onlinemarketing.de zu fragen: Organische Reichweite im Newsfeed bald nur noch gegen Bezahlung? An anderer Stelle im Netz ist sogar von einer gezielten Benachteiligung von Inhalten von Medienhäusern zu lesen.
Was ist jetzt angesagt? Don’t panic! Keine Panik. Die Hysterie um dies Grafik ist übertrieben. Zunächst ist dies nur ein Test. Facebook testet viel. Und oft. Killt Facebook jetzt den Traffic für Medien? Vermutlich nicht.
Seit einiger sehen wir für redaktionelle Seiten folgendes Phänomen: Durchschnittlich erhalten die Postings weniger Reichweite, die Gesamtreichweite der Seite bleibt aber stabil. Der Traffic bleibt ebenfalls stabil, nimmt sogar eher zu. Ich verstehe das so: Facebook scheint die Inhalte der Postings besser zu verstehen und mit den Nutzern zu matchen. Und selbst Filip Struhrik ergänzt seinen Medium-Artikel um die Feststellung: „Traffic to biggest Slovak media sites didnt change significantly since we have new Explore Feed and people cant find posts by pages in their newsfeed.“ Lediglich bei kleineren Nachrichtenseite sei ein Rückgang im Traffic messbar. Aber da müsste ich mir auch erst einmal das Postingverhalten dieser kleinerne Seiten anschauen.
Facebooks Maxime ist die Verweildauer auf Facebook. Das Verhalten der Nutzer spielt eine große Rolle. Wenn Facebook sich für oder gegen etwas entscheidet, dann hat dies mit der Akzeptanz durch die Nutzer zu tun. Oder anders ausgedrückt: Wer Inhalte auf Facebook verbreiten möchte, die für die Nutzer nicht relevant sind, muss halt bezahlen.
Es gibt noch eine weitere Konstante bei Facebook: Die Veränderung. Die Selbstoptimierung. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Facebook in 12 Monaten anders funktionieren wird, wie noch vor 12 Monaten. Martin Giesler hat sich auch mit dem Entdecker-Feed auseinandergesetzt und erwartet: „Die massive Fokussierung auf den News Feed ist letztlich der Grund für all die Sorgen, die Facebook seit Monaten auf Trab halten. Fake News, Filterblasen, Targeting — alles Dinge, die nur deshalb in dieser Form existieren und außer Kontrolle geraten konnten, weil Facebook den News Feed zum zentralen Erlebnis auserchoren hat“, schreibt er im Social-Media-Watchblog. „Über Jahre ging das gut, führte zu unglaublichem Engagement und märchenhaften Gewinnen. 2017 könnte imho der Turning-Point für den News Feed sein.“ Wird es schlechter? Muss nicht sein.
In den letzten Monaten hat sich Facebook gegenüber Medienunternehmen geöffnet. Es gibt Ansprechpartner, Veranstaltungen und gemeinsame Projekte. Facebook arbeitet mit Medien nicht aus Altruismus zusammen, sondern weil die Beziehung am Ende eine Symbiose ist. Auch daran sollten Medien denken, wenn sie ihre Abhängigkeit von Facebook reflektieren.
Was aber am Ende zählt: Wer für seine Nutzer relevante Inhalte auf Facebook zur Verfügung stellt, wird auch dort zukünftig noch sein Publikum erreichen können.
Die Verbindung Audio und Text im Internet ist immer etwas holprig. Von daher mag ich Newsletter, die mir gutes Audio empfehen. Hören/Sagen macht genau das und ist ein neues Projekt vom Radiojournalisten Sandro Schröder. Er hört viel Audio und will alle zehn bis 14 Tage eine neue Ausgabe von seinem Newsletter verschicken. Nach den ersten zwei Ausgaben kann ich sagen: Es steckt viel Herzblut im Projekt. Meine Surftipps: Aktuelle Edition im Browser lesen – Direkt anmelden. Hier ist mein kleiner persönlicher Audio-Wochenrückblick, was ich die letzten zehn bis 14 Tage so gefunkt habe.
Der Rheinische Post Aufwacher
Über das Lob eines Kollegens über unser morgendliches Audio-Briefing habe ich mich letzte Woche sehr gefreut: Er würde auf dem Weg in die Redaktion immer die Nachrichten einer landesweiten öffentlich-rechtlichen Welle hören und direkt im Anschluß den Aufwacher. Unsere Themenauswahl sei für ihn relevanter, näher am Hörer. Hach … Ich persönlich fand ganz gut, dass wir uns zwei Ausbrecher geleistet haben. Die Kollegin Helene Pawlitzki ist derzeit in den USA und schaut sich an, wie sich das Land unter Trump verändert hat. Zwei Teile ihrer schönen Reportagen sind schon erschienen. Jeweils in dieser und dieser Ausgabe des Aufwachers (habe direkt hingespult).
Der Aufwacher erscheint immer werktags zwischen 07:00 und 07:30 Uhr per WhatsApp, per Podcast via RSS (direkt über iTunes abonnieren) oder über unsere Amazon Echo Alexa-Skill.
Was mit Medien
Und dann war da noch die Geschichte vom Monocle-Gründer Tyler Brlé, der sich zu uns in die Sendung eingeladen hat. Ihr könnt es in Folge 512 von „Eine Stunde was mit Medien“ nachhören. Das war schon cool ich saß im Düsseldorfer Studio, er in seinem Moncole24-Studio im Midori-Haus in London. Nachdem er mir alles über sein Zeitungs-Experiment (siehe mein Blogbeitrag) erzählt hat, konnte ich ihn alles über seine Learnings zum Medienwandel befragen. Leider waren 15 Minuten schnell um. Das Gespräch müssen wir noch mal fortführen.
Dann möchte ich euch noch unser Gespräch mit Deutschlandfunk-Multimedia-Chefin Nicola Balkenhol in Ausgabe 513 empfehlen (zweiter Teil des Audios): Das Deutschlandradio hat für seine Programme eine wirklich ganz tolle neue App herausgebracht. Mit der Dlf Audiothek könnt ihr nicht nur euren Lieblings-Sendungen und Lieblings-Themen folgen, ihr könnt sogar euer eigenes Radio mischen. Wirklich toll!
„Eine Stunde was mit Medien“ läuft immer donnerstags 20:00-21:00 Uhr live bei Deutschlandfunk Nova (Empfangsmöglichkeiten) und gibt es dann als Podcast via RSS, iTunes oder direkt bei Spotify.
@fiene und Herr Bröcker der Podcast mit dem Chefredakteur
Die Redaktion war in den letzten zwei Wochen glücklich. Der Chef hatte Urlaub. Wir haben trotzdem zwei neue Episoden aufgenommen. In der aktuellen Folge ist dann doch wohl rausgekommen, dass wir beide zwei sehr große Air Berlin Fans sind. Die Insolvenz ist ein Desaster. Wie es wirklich weitergeht, kann man nicht ernsthaft sagen. Wir beide müssen uns eine neue Lieblings-Airline suchen. Nur welche? Vorschläge nehmen wir gerne entgegen.
„@fiene und Herr Bröcker der Podcast mit dem Chefredakteur“ erscheint immer freitags gegen 15:00 Uhr per Podcast via RSS oder via iTunes oder über unsere Amazon Echo Alexa-Skill.
Und sonst? Das Podcast-Konzept zwei Menschen reden wöchentlich über Medien kann gar nicht oft genug realisiert werden. Wer jetzt an „Was mit Medien“ oder gar an „@fiene und Herr Bröcker“ denkt und dann noch nicht genug hat: Da geht noch mehr. Dachten sich wohl Stefan Winterbauer von Meedia und Christian Meier von der Welt und haben „Die Medien-Woche“ ins Leben gerufen. Jede Woche gibt es den Podcast bei Spotify, iTunes, Soundcloud oder direkt als RSS-Feed. Glückwunsch und gutes Durchhalten!
Hey Daniel, ich hatte das ja schon mal vorsichtig angedeutet – heute nochmal ganz direkt: Du (ja – gerade Du als Sproß einer gebildeten und sich ernsthaft mit der Welt auseinandersetzenden Familie) solltest dieses Schmutzblatt wirklich aus Deinem Repertoire streichen. Oder es höchstens extrem kritisch zitieren. Die BILD ist das übelste, was die Deutsche Massenpresse hervorbringt. Die beste „Würdigung“ des BILD-Jubiläums fand ich im letzten SZ-Magazin: Eine Zusammenstellung von persönlichen Schicksalen – bis hin zum Selbstmord Raimund Harmstorfs – die durch die sensationslüsterne Berichterstattung der BILD hervorgerufen wurden. Nicht zu vergessen der Mord an Rudi Dutschke nach einer monatelangen BILD-Hetze gegen ihn (BILD: „Überlassen wir die Schmutzarbeit nicht länger der Polizei.“ Das kommt fast einem Mordaufruf gleich.). Sei mir nicht böse, aber da hört der Spaß auf, trotz aller Liebe zu lustigen BLOGS und Anekdoten aus aller Welt. Die gibt es aber auch woanders. Bitte, bitte – laß Dich bekehren! :o)
Sowas hat die BILD gemacht? @Markos Meine Güte, ich muß doch mal meine Allgemeinbildung in diesem Bereich erweitern… Nichtsdestotrotz bzw. dessenungeachtet (um noch ein langes Wort ins Spiel zu bringen – was angesichts der jetzt nur noch so kurzen WM ja fast einer Farce gleichkommt [ich überschlage mich heute mal wieder mit Ironie und Wortwitz, ich weiß *gg* Ich hab auch schon ganz viele blaue Flecken ;o)]) – Markos hat recht. BILD ist Schund. So. Kurz und knapp. Aus und gut. Da Fiene.tv ja wohl weder Schund ist noch solcher werden soll, solltest Du als Autor wirklich auf die Seriösität deiner Quellen achten – was du in der Regel ja auch tust :o)
Ganz liebe Grüße!
Hallo Markos,
mit seiner heutigen Titelseite hat BILD mal wieder bewiesen, dass nicht alles GOLD ist, was glänzt. Schau… es sind mehr als 12 000 Ausgaben bisher erschienen und ich habe nicht mal 50 Mal auf diese Zeitung bezug genommen. Und wenn du dir die 49 Beiträge anschaust, dann siehst du wie ich damit umgehe. Es hat mir zum Beispiel großen Spaß gemacht mich über die Glas-Berichterstattung lustig zu machen. Nicht über die Sache. Aber über die Berichterstattung. Wer mich kennt, der weiß, dass ich es liebe mich über diese Textchen aufzuregen. Über die billige Meinungsmache. Aber ich traue mir dennoch zu online Artikel zu lesen, darüber urteilen zu können und trotzdem Spaß damit zu haben.
Die von dir angeführten Beispiele sind in der Tat erschreckend! BILD nutzt diese journalistische Unmanier zwar ganz vorne mit, aber wenn das ein Kriterium ist, sich mit einer Zeitung auseinanderzusetzen, dann dürfte man heute gar keine Zeitung mehr lesen 🙂
Und beim Radio habe ich eins gelernt: Manchmal muß man mit billigen Tricks arbeiten um was witziges zu machen. Es ist halt die Variation die gefällt. Und politisch gesehen kann man überhaupt nicht feststellen ob die Couleur gefällt oder nicht; will sagen: Ich bespreche lieber den Entertainment-Part. Das Leben ist ernst genug.
D