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Media Creator und Journalist mit Schwerpunkt Digitales und Medienwandel. Sowie Digitalstratege für Medien, Podcasting und Audience Engagement. Kann ich bei einem eigenem oder redaktionellem Projekt unterstützen?
von Daniel 2 Kommentare
In den nächsten 30 Tagen bekommt eure Snapchat-App ein Gedächtnis. Diese frische Ankündigung aus dem Headquarter der App in Santa Monica ist faszinierend. Sie löst ein Problem, welches mich unterbewusst ziemlich nervte. Es ging um die Frage, wann ich die App überhaupt nutze. Ihr kennt das. Man ist unterwegs und möchte ein Foto machen. Es gibt einfach Szenen, die man nicht nur flüchtig festhalten möchte, sondern für immer. In solchen Momenten habe ich dann sowohl eine Aufnahme für Snapchat, als auch ganz klassisch mit der Smartphone-Kamera gemacht, damit auch mal ein Querformat möglich war. Das könnte sich jetzt alles radikal ändern.
„Memories“ heißt die neue Funktion und wird ein drittes Standbein der App. Wenn ihr vom Hauptscreen nach links wischt, kommt ihr in den Messenger-Bereich. Wenn ihr nach rechts wischt, kommt ihr in den öffentlichen Stories-Bereich. Wenn ihr künftig nach oben wischt, kommt ihr in den „Memories“-Bereich. Dort befinden sich alle eure archivierten Snaps. Ja, Snaps können wir künftig ordentlich speichern.
Drei Funktionen finde ich besonders spannend:
Überlegt euch mal, welche Erzählformate im Story-Bereich auf einmal möglich werden, wenn alte Snaps gepostet werden können. Das wird zu großen Veränderungen führen. Snapchat macht sich jetzt auch Schick für Menschen, für die Fotos nicht nur Kommunikation sind, sondern zum Festhalten von Erinnerungen genutzt werden. Dazu gehört selbst ein großer Teil der Millennials, die sich noch an kapazitätsarme Speicherplatzkarten in den ersten Digitalkameras erinnern können. Mit „Memories“ wird Snapchat aber noch in einem ganz anderen Bereich Facebook, Instagram, Apple & Co. richtig ärgern: Im letzten Herbst war ich baff, als ich in den USA die Verbreitung der App im Alltag der bis zu 35-Jährigen gesehen habe. Die normale Kamera-App auf ihrem Smartphone habe ich auf einmal nur noch selten gesehen. Das dürfte jetzt noch weniger der Fall sein. Mit „Memories“ wird Snapchat die Hoheit über die Kamera auf den Smartphones ihrer Nutzer erobern.
Auf Twitter geht es bald noch bunter zu. Das liegt aber nicht an Hatern, sondern an einer neuen Twitter-Funktion, auf die wir uns schon seelisch einstellen dürfen: #Stickers! Wir können sogar Emoji auf Fotos anklicken und dann Twitter nach diesen Emoji durchsuchen. Ich stelle die Funktion mal hier vor. Sticker für Twitter? Ich möchte mal Twitters geheime Prioritäten-Liste sehen. Ich hoffe es gibt eine.
Stimmung im Netz: Freud und Leid prägen die Stimmung. Riesige Freude über Islands Erreichen des Viertelfinales (Liebling Viral: „2:1 – Island voted Leave!“ ) und ehrliche Trauer um einen Helden der Kindheit: Bud Spencer verabschiedete sich angeblich von dieser Welt mit dem schönen Wort „Danke„.
Fundstück: Bei Starbucks gibt es ein geheimes Getränk. In den USA hat die Zuckerkette sieben Sommer-Drinks eingeführt, aber viele Kunden scheinen den #OrangeDrink zu bevorzugen, der nicht auf der Karte steht, verrät Mashable – müsste man auch mal in Deutschland bestellen.
P.S.: Air Berlin verändert ab Juli sein Preissystem. Falls ihr Topbonus-Meilen sammelt oder Freigepäck sammelt. Es macht einfach keinen Spaß, wie ich gestern festgestellt habe.
Im September finden vom 11. bis zum 13. September die 12. Tutzinger Radiotage statt (im Januar bloggte ich schon etwas vom Orga-Treffen). Und worüber ich mich sehr freue: Wir suchen wieder die „Talente von morgen“! Zum dritten Mal gibt es diese tolle Aktion, die wir zusammen mit unserem kleinen Medienmagazin „Was mit Medien“ bei DRadioWissen durchführen.
Heisst: Wenn ihr in Zukunft „was mit Medien“ machen möchtet, oder bereits „was mit Medien“ macht, aber euch noch nicht am Ziel angekommen fühlt, aber auf jeden Fall von Neugierde angetrieben werdet, dann dürfte dieses Projekt für euch etwas sein. Es ist ja so: Immer reden wir vom crossmedialen Arbeiten, aber es gibt in der Realität nur wenige Gelegenheiten, bei denen man sich wirklich einmal ausprobieren kann.
Wir suchen jetzt sechs junge Journalisten, die Bock haben, einfach zu machen! Wir stemmen ein crossmediales Begleitblog zu den Tutzinger Radiotagen. Ihr könnt euch austoben, bekommt tolle Kontakte in die Radioszene und betreut wird die Gruppe im Rahmen eines Workshops von Dennis Horn und mir. Dieses Mal sind sogar Inge Seibel (u.A. Jury Deutscher Radiopreis) und Martin Heller (Head of Video Innovations von der Welt) als Support dabei. Das gibt viel Input!
Wie kommt ihr hin? Einfach unter www.wasmitmedien.de/tutzing/ bewerben. Inge war heute Abend bei uns in „Was mit Medien“ zu Gast und wir haben auch schon etwas über das Programm der diesjährigen Tutzinger Radiotage verraten und auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen von dem Talente-Programm gegeben. Mein Tipp: Hört mal rein!
Bei den letzten beiden Ausgaben haben wir zwei sehr unterschiedliche aber jeweils tolle Talente-Truppen bekommen. Ich freue mich schon auf die Truppe 2016 – und somit freue ich mich auch auf eure Bewerbungen!
von Daniel 10 Kommentare
Hallo Snapchat, wir müssen reden. In den letzten Wochen habe ich mir viel angeschaut, was ihr so auf Snapchat getrieben habt. Was du, du und auch du gesnapt habt. Das habe ich alles gesehen. Rund um die re:publica ist die Liste der Leute, denen ich auf Snapchat folge noch mal explodiert. Abends hieß es oft Snapchat statt Netflix statt Fernsehen. Ich hatte viel Spaß, aber auch Frust. Liebe Leute, ein paar Dinge müsst ihr ganz dringend ändern.
Was besser geworden ist: Vor ein paar Wochen meckerte ich noch, dass viele nur auf dem Weg zu einem Event hin snappen, aber dann vom Event nicht snappen oder hinterher eine Zusammenfassung vergessen. Das ist meiner Meinung nach besser geworden. Aber es gibt da noch ein paar Sachen …
Don’t …
Do …
Was sind eure Do’s und Don’t? Schreibt es in die Kommentare!
Ihr könnt mir übrigens auch auf Snapchat folgen:
von Daniel 3 Kommentare
Ich wollte gerade ein bisschen über „Sanft & Sorgfältig“ äh „Fest & Flauschig“ lästern, da ist mir aufgefallen, dass unser „Was mit Medien“-Podcast selbst zur Auswahl gehört, die im Podcast-Bereich von Spotify abrufbar ist. Aber trotzdem: Während Schulz & Böhmermann alles richtig machen, nervt mich die Wurschtigkeit von Spotify. Aber der Reihe nach.
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„Ich lösche als erstes meine Podcast-App“ – dieser Kommentar hat mir zu denken geben. Kurz nach dem Aus von „Sanft & Sorgfältig“ bei Radio Eins, habe ich diesen Kommentar irgendwo auf Facebook gelesen. Schulz & Böhmermann haben mit ihrem Format wirklich etwas für das Podcasting in Deutschland getan. 13% der Online-Nutzer in Deutschland haben 2015 Audio-Podcasts genutzt. Im Jahr zuvor waren es nur 7%. In den Vorjahren dümpelte der Wert sogar nur zwischen 4% und 5% (Quelle: ARD-ZDF-Onlinestudie). Die Zunahme liegt einmal am gestrichenen Frageteil „die sie abonniert haben“, aber auch an der Verbreitung von Podcasting im Mainstream. Dafür verantwortlich sind Podcasts wie „Serial“, aber aus meiner Sicht auch vor allem „Sanft & Sorgfältig“. Ich habe vorher noch nie gesehen, dass ein Format eines regionalen Senders bundesweit einen solchen Durchschlag in einer bestimmten Alterszielgruppe hatte.
Was mich nervte: Die Diskussion um „Sanft & Sorgfältig“. Klar, der “rger von „Radio Eins“-Chef Robert Skuppin ist professionell wie menschlich nachvollziehbar. Aber es ist auch völlig legitim, wenn Internetangebote eigene exklusive Inhalte anbieten. Für die Audio-Welt ist das eine schöne Chance: Sendungsmacher können nicht nur bei Radiostationen mit ihren Sendungen verdienen oder müssen sich als unabhängige Podcasts selber um die Vermarktung kümmern. Auch die Diskussion um verpasste Chancen innerhalb der ARD-Radios ist müssig: Früher gingen gute Radioköpfe zum Privatradio oder zum Privatfernsehen, heute gehen sie halt ins Internet. What’s new?
Was mich aber wirklich nervt: Spotify bewirbt „Fest & Flauschig“ als Podcast. Nennt es nicht Podcast. Es ist kein Podcast. Es gibt keinen RSS-Feed, den ich zu einem beliebigen Podcast-Programm hinzufügen kann. Deswegen ist der Podcast auch nicht in anderen Podcast-Verzeichnissen zu finden. Mein RP-Kollege Tobias kann meinen Einwand nicht teilen. Er meinte, ein Podcast müsse aus einem Feed bestehen, der mit neuen Inhalten befüllt wird. Eine Playliste bei Spotify ist auch wie ein Feed, der man folgen kann. Auf den Einwand habe ich lange nachgedacht, aber denke doch: Nein, ein Podcast muss man in jedem Podcast-Programm hören können. Es ist das gute Recht von Spotify exklusive Shows zu bieten. Aber nennt es auch so, nennt es nicht Podcasting. Wer auf solche Details achtet, zeigt, ob er das große Ganze verstanden hat. Netflix hat mit seinen „Originals“ eine richtige Marke geschaffen. Amazon Prime und Audible arbeiten auch dran.
Böhmermann und Schulz haben das verstanden. Im ersten Teil der ersten Spotify-Ausgabe stellt Böhmermann die “nderungen vor und spricht nicht vom Podcast, sondern von einer Sendung oder von einer Talkshow. Er erzählt, wie sie angeblich selbst im Januar bei Spotify aufgeschlagen mit ihrer Wechsel-Idee sind. Wie am Ende angeblich 150-200 Euro für den Wechsel weg von Radio Eins ausschlaggebend waren und wie in den kommenden Wochen an der Einbindung gearbeitet wird. Böhmermann wünschte sich eine Playliste in der Wortblöcke und Musikstücke gemischt werden, die man einfach durchhören kann. Aber Spotify hat dies vorerst abgelehnt, weil Gratis-Nutzer eine Playliste nur geshuffelt hören können und nicht chronologisch. Letzteres ist eine Funktion für zahlende Kunden. Cool, wie Spotify auch an die nicht-zahlenden Kunden denkt. Auch soll daran gearbeitet werden, dass die Sendung auf dem iPad abrufbar sein soll und auch in der Schweiz. Wenn man dann noch schaut, wie schnell die erste Show seit der Ankündigung umgesetzt wurde, muss man sagen: Das ist ein Tempo, welches man vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht kennt. Wenn jetzt Spotify nicht so gedankenlos mit dem Begriff „Podcasting“ umgehen würde, wäre es perfekt.
Update, 11:14 Uhr: Es gab schon gleich viele Reaktionen auf Twitter, die ich gerne noch ergänzen möchte. Torben ergänzte: „Wichtigstes Argument wäre gewesen: Echte Podcasts laufen auf allen Geräten. Nicht nur Smartphone.“ Christian empfahl eine Ausgabe der Gesprächsrunde „Frequenz 4000“, in der er auch mit seinen Kollegen über den Einfluss von Streamingdiensten auf das Medium Podcast gesprochen wurde. Wrzlbrnft meinte: „Ein Podcast ist zudem meist auch weltweit abrufbar und nicht nur in wenigen spezifischen Ländern.“
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