Wetten dass..? war doch richtig schön am Wochenende. Und nun schreibt der liebe böse Spiegel, dass Supremeösterreicher Alfred Weber weder Superminister noch Superrechner gewesen sei, höchstens ein Superschummler. Ein alter Trick sei das mit dem Zahlenquadrat gewesen. Und ich dachte, dass einzig superunechte Element der Sendung waren die Witze von Mike Krüger und der Charme von Dieter „Meine Fans haben gesagt…“ Bohlen. Habe im übrigen noch keinen Menschen gesehen, der es nötig hat, sich so dicht hinter den Äußerungen seiner Fans zu verstecken.
Leser-Interaktionen
Tipps
Zahltag für Paid-Newsletter
Überraschung für die Leserschaft von TheVerge’s Premium-Newsletter The Hot Pod. Nach zwei Jahren ist die letzte Ausgabe von Ariel Shapiero veröffentlicht worden. Damals hatte TheVerge The Hot Pod aufgekauft. Der Grund? Auch wenn Shapiero versichert, die Party sei noch nicht vorbei – er habe jetzt aber genug über die Branche berichtet. Eine Nachfolge scheint es nicht zu geben, Abonnenten haben sogar ihr Geld zurückbekommen. Das deutet auf ein Formatproblem hin. Mit diesem Zahltag hat The Verge das Projekt erledigt. Die Subscriber noch mal überzeugen die Kreditkarte zu zücken? Oder geht es (wenn überhaupt) demnächst im Rahmen eines grundsätzlichen Verge-Paid-Angebots weiter? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine eigenständige Subscriber-Entwicklung für Verticals in einer Redaktionsstruktur nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. Was schade ist: Denn freie Journalisten machen es mit ihren Paid-Newslettern ja vor, wie sie als Content Creator auch Produktentwicklung und Audience Development stemmen. Hier scheint das irgendwie alles nicht so geklappt zu haben.
Ein anderer Paid-Newsletters ist heute ebenfalls aufgefallen – weil es gerade genau gegensätzlich für das Format läuft: Unglaublich gut. Es geht um Today in Tabs. Redaktionell hat die New York Times den Newsletter entdeckt und bewürdigt: „From a tiny island in Maine, Today in Tabs serves up fresh media gossip“ Im Text heißt es: “Amid the economic gloom, Foster has what many media outlets crave: a devoted readership willing to pay for content. Around 10 percent of his 36,000 subscribers are paying readers, he said, who fork over $6 per month or $50 per year.” Läuft also auch beim Zahltag: Dürften dann rund 15.000 US-Dollar im Monat sein.
Zum Thema Paid-Newsletter-Modelle gibt es ja noch einiges zu tüfteln. Was ich aber hier mitnehme: The Hot Pod habe ich nicht gekauft, weil die Analysen weder hervorstachen, einen Newsüberblick ich mir sowieso selbst mache und ich beim Lesen keinen großen Vorteil hatte. Und bei Today in Tabs? Da scheinen einfach so viele Bock zu zahlen, weil der Newsletter „einfach geil“ ist. SloganL Your favorite newsletter’s favorite newsletter. Image schlägt Content.
Unser Blog soll schöner werden (3): Heute mit Daring Fireball
Das Blog von John Gruber gibt es schon ewig. Es ist fester Bestandteil meiner Blog-Lese-Tour1. Ich mag die Beständigkeit. Des Designs. Der Inhalte. Das Sponsor-der-Woche-Konzept. Seine langen Auslassungen über Apple. Seine vielen kurzen Linkpostings. Die Regelmäßigkeit. Ich habe mich gefragt, warum ich das Blog so gerne besuche. Vielleicht weil es wie das alte Lieblingscafé in der Heimat ist. Und vor allem: Was hat John Gruber zu den Apple- und Netz-Themen der Woche zu sagen? Sagt er überhaupt was?
Das ist doch wie bei den Lieblingspodcasts. Und gute Blogger leisten etwas ähnliches wie gute Podcast-Hosts – nur halt ohne Ton. Sie führen durch die Themen, sorgen für Austausch und kreieren eine virtuelle Community, wie es gute Podcasts gelingt. Damit die Lesenden sich wohlfühlen – und nicht nur für den einen guten Blogtext kommen, sondern immer und immer wieder – weil sie dabei sein wollen. Nicht ohne Grund werden Podcasts Hosts, Gastgeber und keine Moderatoren genannt. Klar sind Blogger Autoren, aber das Begleiten durch Themen, Postings und Diskussionen ist am Ende so viel mehr. Gut, dass mich Gruber dran erinnert hat. Auf einmal frage ich mich nicht mehr, wie ich es schaffe häufiger zu bloggen. Ich frage mich, wie ich die Leserschaft heute anregen, inspirieren, informieren kann – damit sie eine gute Zeit haben. Game-Changer.
- Am Liebsten besuche ich die Blogs direkt im Browser. Nur dann gibt es das volle Erlebnis – wie beim Schlendern durch die Lieblingsgeschäfte. Via RSS lesen ist doch irgendwie Prospekt blättern, um im Vergleich zu bleiben. ↩︎
Alle werden zur Creator-Plattform
Ich sehe, was du da machst. Müsste man eigentlich jedem Creator-Service zurufen, der ein neues Feature einführt. Steady startete mit dem Members-Management und bietet Creators nun auch Newsletter und eine Seite für Members und Neugierige. Substack macht längst nicht mehr nur Newsletter, sondern auch Podcast- & Video-Hosting – plus eigene Social-Funktionen. Patreon ist nicht nur das Youtuber- und Podcaster-Bezahlsystem, sondern sieht sich als Community-Dienstleister. Heute sind mir zwei weitere Services aufgefallen, die immer mehr zur Plattform werden.

Gumroad ist als Online-Shop für Creator angetreten, damit sie digitale Produkte über ihre Social-Kanäle verkaufen können. Jetzt bietet Gumroad auch einen ersten Webseiten-Builder, der künftig der Schwerpunkt des Dienstes ist.

Beehiiv ist international bisher als das Newsletter-Konkurrenz-Produkt zu Substack aufgefallen – wobei der Schwerpunkt stärker beim Marketing liegt. Jetzt bietet Beehiiv auch einen Website-Builder an. Mit dem Versprechen: Schöne Webseiten ohne auch nur eine Zeile Code schreiben zu müssen. Das dürfte die Zielgruppe „Von WordPress müde“ ansprechen.
Das praktische an Webseiten-Buildern: Von dort sind es nur wenige Schritte um auch all die anderen Funktionen wie Podcasting, Community oder Kurse möglich zu machen. Wie lange es dauert, bis alle den gleichen Funktionsumfang einer Creator Plattform haben?
Mein Projekt: Der Kontakt-Blog-Bot
Ja, ich weiß. Ich berichte euch von meinem Chatbot und es gibt nichts auszuprobieren. Wie langweilig. Aber das ändern wir mit meinem persönlichen Projekt für die kommenden Monate. Für mein Blog werde ich einen Bot erstellen. Der soll nicht nur meinen Blogcontent kennen, sondern auch ein Problem lösen: Kontakt-Anfragen smarter als ein Kontakt-Formular entgegennehmen und auch schon die ersten Fragen beantworten können. Im besten Fall kann jemand sogar nachfragen, wann die E-Mail oder Anfrage an mich voraussichtlich beantwortet wird.
Folgende Ideen habe ich:
- Kontakt-Möglichkeiten: Je nach Anliegen vermittelt der Bot meine Anschrift, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse
- Direkt kontaktieren: Der Bot nimmt die Anfrage entgegen und leitet sie weiter oder vermittelt mich direkt in den Chat, wenn ich online bin.
- Nachfragen: Für all die „Hatten Sie schon eine Chance meine E-Mail zu lesen?“-Anfragen gibt es hier eine AI-ermittelte voraussichtliche Zeit, wann die Antwort kommt. Projektpartner und Kunden können ebenfalls bestimmte Infos abfragen.
- Anfragen stellen: Anfragen zu Interviews, Einladungen zu einer Veranstaltung, Hochschul-Umfragen etc können auch direkt ihr Anliegen mit dem Bot klären. Im besten Fall gibt es sogar schon eine verbindliche Antwort.
Habt ihr noch Ideen, was der Chatbot anbieten könnte? Ich lege schon mal los und euch in Kürze einen ersten Test zeigen.
Unser Blog soll schöner werden (2): Heute mit Sherwood News

Schon lange haben Blogs ihr bloggiges Aussehen gegen die monotone Überschrift-, Keyvisual-, Teaser- und Link-Kombi eingetauscht. Die Vielfalt der WordPress-Theme-Welt lässt grüssen. Timelines, Kurzbeiträge, Linkpostings … irgendwie ein bisschen aus der Mode gekommen.
Ausgerechnet eine Finanznachrichtenwebseite hat gerade einer der bloggigsten und tollsten Startseiten in diesem Internet. Sherwood News ist auf die GenZ ausgerichtet und liefert eine Timeline mit vielen unterschiedlichen Formaten, die jeweils zum Inhalt passen. Ich mag zum Beispiel die Übersichts-Box mit neuen oder noch nicht selbst umgesetzten Themen, die zu den Artikeln anderer Medien verlinkt sind.
Schreibe einen Kommentar