Leser-Interaktionen
Tipps
fiene & montag, 15.08.2016
Guten Morgen,
1. Dieser Text macht Sie schön, reich und glücklich. Heute ist meine Internet-Kolumne über Facebook-Clickbaiting bei der RP erschienen und die Überschrift habe ich mit euch gesucht. Wenn man über Clickbaiting schreibt, muss man doch auch Clickbaiting in den Titel packen, oder? Um die 50 Kommentare mit Vorschlägen gab es von euch. Wahnsinn. Gewonnen hat die von Kerstin Hoffmann. Hier ist der Fotobeweis:
Kerstin, danke! Dafür gibt es einen Kaffee oder ein Bier bei der nächsten Gelegenheit. Den Link zur Kolumne liefere ich bis zum Mittagessen nach. Bis dahin führt euch meine erste Leseempfehlung in die gedruckte Zeitung.
2. Wer hat es* erfunden? John Hanke. Das ist der Erfinder von Pokémon Go. Von meinem Kollegen Florian Rinke (*den Wahnsinn).
3. Aus dem Medienhafen: Am Wochenende hat bei mir in der Nachbarschaft ein Mexikaner geöffnet. Chidonkey ist ein Chipotle in edel. An der Selbstbedienungstheke bestellt ihr, der erste Reingucker ist sehr positiv. Endlich mal wieder ein Burrito. Eine schöne Ergänzung hier im Hafen. Chidonkeys erste Filiale gibt es auf der Kö. Zur Chidonkey-Facebookseite. Willkommen in der Nachbarschaft.
4. Gelernt: Die Cyberkriminalität geht zurück. 2013 gab es in Deutschland 64.426 polizeilich erfasste Fälle von Cyberkriminalität. 2014 waren es nur noch 49.925 Fälle und im vorigen Jahr ging die Zahl sogar auf 45.793 zurück. Zur Statista-Graphik.
5. Wetterbericht für das Internet (Stimmungslage): Heute Früh fasziniert wieder Jamaikas Spring-König Bolt, nachdem es pünktlich zur Aufstehzeit die Meldung von zwei evakuierten Terminals am New Yorker Flughafen JFK gab. Zum Glück wurde das Dementi angeblicher Schüsse gleich mitgeliefert, sonst wäre die Stimmung noch gekippt. Die wurde am Wochenende aber wesentlich (und immer noch) von Christoph Harting geprägt. Sein Nicht-Strammstehen polarisierte extrem, sodass er entweder unglaublich kritisiert oder gefeiert wurde. Sportlich war der Netz-Diskurs nicht. Meinungen dazwischen fanden nicht statt. Eins der beliebtesten Virals zum Thema kommt von Gregory Gysi. Mittlerweile kritisieren viele diese Extreme. Ach ja, und Adele hat ein Angebot vom Superbowl abgelehnt – aber das nur am Rande. Um 07:15 Uhr der meistgeteilte Artikel am Morgen: Zeit Online mit „Pflegeheim: Dieser Mann macht gute Pflege möglich“ von Daniel Drepper.
fiene & einladung zum zehnten twittwoch düsseldorf
Schnappt schon einmal euren Reisepass, wir möchten euch mitnehmen! André Paetzel und ich laden euch zur zehnten Ausgabe des Twittwochs Düsseldorf ein. Zu dieser Jubiläumsausgabe geht es an einen außergewöhnlichen Ort. Der Twittwoch findet am Flughafen statt präsentiert von Düsseldorf Airport und airberlin.
Save the Date: 05. Oktober 2016 19 Uhr
Zur Location auf dem Flughafen, kommt ihr auch nicht alle Tage es sei denn ihr seid Fluggerätmechaniker: Airberlin öffnet seinen Hangar, schiebt eines der Flugzeuge zur Seite und im Schatten eines Airbus 320 (wenn der Flieger nicht gerade in der Luft gebraucht wird), werden wir euch und Talkgäste zum folgenden Thema einladen: Mobilität wenn Netzwerke(r) auf Reisen gehen.
Wollt ihr dabei sein? Super! Notiert euch schon mal den Termin. An dem Abend werden wir euch wieder Persönlichkeiten vorstellen, die spannendes im Social-Web erreichen. Auch zur Jubiläumsausgabe greifen wir auf unser bewährtes Konzept zurück, die Menschen hinter den Profilfotos näherzubringen. In wenigen Wochen gibt es den Start für die Vergabe der kostenlosen Tickets. Folgt dazu André und mir auf Twitter. Oder holt euch meinen WhatsApp-Newsletter.
Wir freuen uns auf euch!
Tipp: Holt euch meinen persönlichen WhatsApp-Service. Frisches aus dem Netz, direkt zum Frühstück.
fiene & mit wolfram und snapchat nach bayreuth
Seit einigen Wochen sind wir mit der Rheinischen Post auf Snapchat (siehe Zeitgeist-Blog). Wir drücken unseren Reportern den Account in die Hand und sie snappen ihre Reisen. Los ging es zum Webvideopreis. Ein Reporter war bei der Brexit-Wahl in London, ein anderer später in der britischen Gemeinde mit den meisten Brexit-Befürwortern. Wir waren bei Festivals in der Region und natürlich jetzt auch bei der Rheinkirmes dabei. Auf den heutigen Reporter freue ich mich noch mehr, weil es unser bislang ungewöhnlichster Einsatz wird:
Unser Musikredakteur Wolfram Goertz hat sich am Morgen auf nach Bayreuth gemacht. Sein Ziel sind die Richard-Wagner-Festspiele. Hochkultur dem Snapchat-Publikum näher bringen? Wenn das einer kann, dann ist es Wolfram Goertz. Er hat die App in den letzten Tagen in sich aufgesogen und lebt sie richtig. Der Anfang seiner Story hat sogar mir Lust auf Kultur gemacht. Mein Tipp: Schaut mal rein – die nächsten 24 Stunden auf Snapchat.
RP ONLINE findet ihr auf Snapchat unter dem Nutzernamen RPOsnaps.
fiene & das passiert bei einer wassertaufe am flughafen
Am Sonntag ist doch eine gute Zeit, um etwas Reisecontent im Blog zu veröffentlichen. Ich habe euch ein paar Eindrücke von der ersten Wassertaufe zur Eröffnung einer Flugstrecke mitgebracht, bei der ich dabei war. Seit Freitag fliegt Singapore Airlines (Star-Alliance) auch ab Düsseldorf. Drei Mal die Woche geht es mit dem ganz neuen A350 nach Singapur. Ich war für die Düsseldorfer Wirtschaftseite der RP dabei und alles wichtige steht im Artikel.
Hier sind aber ein paar optische Eindrücke und Schnappschüsse:
Vor der Wassertaufe, gab es natürlich noch für die Passagiere, geladenen Gäste und Medienleute ein Programm. Eine kleine Zusammenfassung gibt es in meiner Snapchat-Story. Dort seht ihr auch einen Rundgang durch den neuen A350.
Singapore Airlines hat 67 A350-Maschinen bestellt. Vier sind durch Airbus ausgeliefert worden. Der Typ wurde als Konkurrenzmodell zur Boeing 777 und zur Boeing 787 entwickelt und soll die Airbus A340-300 ersetzen. Bei dieser Airline gibt es eine Konfiguration mit 253 Sitzen.
Kleiner Funfact: Airlines aus Europa bekommen ihre neuen Airbus-Maschinen in Hamburg übergeben. Airlines aus dem Rest der Welt, müssen ihre Maschinen im Airbus-Werk in Toulouse abholen.
Singapore Airlines hat die Kabine neu überarbeitet. Eine First Class gibt es nicht. Ich habe einen Sitz in der Premium-Economy ausprobiert (sehr bequem) und fand den Touchscreen richtig gut. Da müssen die anderen Airlines nachziehen. Allerdings fand ich das Design der Economy-Class etwas befremdlich (Stichwort: Sitzbezug):
Was ich ganz lustig fand: Im Cockpit liegt Teppich. Ich wüßte zwar keinen anderen Bodenbelag, aber irgendwie wirkte es in dem Moment wie in einem Hotelflur.
Zum Jungfernflug gab es eine Torte. Ein bisschen wie Hochzeitstorte. Sie sieht toll aus, aber am Ende bereut man sie. Ich habe mal nichts probiert.
Der Blick aus dem Terminal.
Die Flügelspannweite ist schon beeindruckend. Und hier noch das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Düsseldorf. Ich glaube die Jungs hatten echt Spaß an der Wassertaufe. Nicht nur die.
fiene & dann lasst uns auf text umschalten

Da ist wieder diese Hilflosigkeit. Ich mag die Städtenamen gar nicht alle aufzählen, die uns in den letzten Tagen und Wochen geprägt haben. Sie stehen für unfassbare Taten, viel Blut und einer bleibenden Gewissheit: In Extremsituationen haben wir den Umgang mit sozialen Netzwerken noch nicht gelernt.
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„Ich gehe jetzt schnell einen Burger essen, bevor noch was passiert“, sagte gestern Nachmittag ein Kollege, der nach seiner Frühschicht etwas blasser um die Nase als sonst sich in den überfälligen Feierabend verabschiedete. Ich war abends just zu Hause, als ich den Tweet des BR rund um eine mögliche Schießerei in München las. Ich sagte den Kollegen am Newsdesk bescheid und nach fünf Minuten wurde klar: Das Thema wird uns länger beschäftigen. Ich fuhr zurück in die Redaktion und wir waren bis tief in die Nacht beschäftigt, bis eine Nachtschicht übernahm. Doch nach Schlafen war mir dann noch nicht zu Mute. Die Umstände des Attentats von München waren noch nicht geklärt, da gab es schon wieder diesen nervenaufreibenden Unmut im Netz. Aus den unterschiedlichsten Gründen.
Auf die Diskussion, wie Medien berichten, lasse ich mich nicht ein: Sendet ein Sender nichts, muss er sich vorwerfen lassen, normales Programm zu senden. Stellt ein Sender auf ein Sonderprogramm um, muss er sich vorwerfen lassen, sich ständig zu wiederholen und nur zu spekulieren. Über die Grenzen des Nachrichtenfernsehens hat Stefan Niggemeier vor ein paar Tagen etwas hervorragendes geschrieben. Dann diese ganzen Vorverurteilungen. Dann die ganzen Bilder, die hysterisch geteilt werden. Sei es öffentlich auf Facebook oder Twitter, oder auch privat per Mail oder WhatApp. Der Freund, vom Freund lässt grüßen. Nicht nur nach den letzten Attentaten, sondern auch in den Stunden nach München haben ungewöhnlich viele junge Kollegen, sie sonst blühende social-media Enthusiasten sind, über eine geistige Erschöpfung geklagt. Sie wollen nicht mehr. Irgendwann wird zu viel, zu viel.
In den letzten Monaten habe ich mich viel mit Periscope, Facebook Live und anderen Diensten beschäftigt. Es sind wunderbare Werkzeuge. In den letzten Tagen sind mir viele Szenarios bewusst geworden, in denen ich sie nicht im Einsatz sehen möchte. Das nehme ich zum Anlass, nicht nur über Live-Video, sondern auch um über normale Fotos und Videos zu reden. Mein Wunsch, an uns Social-Media-Intensivnutzer: Lasst uns in extremen Situationen zurück in den Textmodus wechseln.
Was war positiv an der letzten Nacht in München? Auch wenn er mir zwischendrin eine Spur zu arrogant war, ist der Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins durch seine sachliche, ruhige und kompetente Art aufgefallen. Dann ist die Social-Media-Arbeit der Polizei München zu loben. Sie hat gezeigt, wie man die sozialen Netzwerke für eine konstruktive und helfende Kommunikation nutzen kann. Das sollte unser Anspruch sein.
Wir müssen nicht auf Bilder verzichten. Aber die Auswahl in in extremen Situationen können wir Redaktionen überlassen. Profis sichten mit Abstand, was Reporter einschicken, wählen aus, verzichten, ordnen ein. Seien wir mal ehrlich: All das dem gestressten Social-Media-Nutzer zu überlassen, das funktioniert einfach nicht. Auch ich habe über meinen privaten Account Fotos oder Videos weitergeleitet, die ich für vertretbar hielt. Mit etwas Abstand frage ich mich: Wo ist der Mehrwert?
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Als im Dezember 2010 Samuel Koch bei „Wetten, dass..?“ verunglückte, wurde ich vom Backstage- zum Breaking-News-Reporter. Dieser Fall hatte natürlich nicht die Tragweite, was Augenzeugen bei den jüngsten Anschlägen mitmachten, aber auch dieser Fall brachte für alle Beteiligte eine hohe emotionale Belastung mit sich. Als die TV-Übertragung abgebrochen war, blieben die TV-Zuschauer im Dunkeln. Lebt der Kandidat noch? Auf Twitter gab es viele Gerüchte und Falschmeldungen. Ich entschloss mich, aus der Halle zu informieren, um etwas gegen die Hysterie zu unternehmen. Nur Fakten, keine Gerüchte. Andere Twitter-Bekannte bestätigten meine Authentizität und so informierten sich immer mehr. In den letzten Monaten habe ich mich oft gefragt, ob ich vor sechs Jahren Periscope oder Facebook Live eingesetzt hätte? Ich bin froh, dass ich mich auf Text beschränkt habe.
Ich nehme mir auf jeden Fall vor, bei künftigen extremen Nachrichtensituation ?egal ob nah dran, oder beobachtend? auf meinen eigenen Accounts in den Textmodus zu wechseln. Es gibt Leute, die das schätzen werden und Leute, die das schätzen lernen werden und vielleicht den Textmodus auch für sich entdecken. Wir können Vorbild sein.
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