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Leser-Interaktionen
Tipps
Unser Blog soll schöner werden (1)

Jason Kottke hat vor ein paar Wochen sein Blog auf ein neues Design umgestellt. Ich mochte bisher jedes seiner Designs. Das neue habe ich als guter Internet-User erst einmal sehr doof gefunden, aber schon am zweiten Tag war ich drin verliebt. Es gibt so viele Details, die gut bedacht sind (wo was verlinkt ist, welche Blog-Funktionen er überhaupt anbietet), die das Blog zu einem Kommunikationsort machen (Social Media halt) und nicht zu einer Ablagestelle von Texten.
Hie ein paar Dinge, die ich mir für mein Blog abgucken möchte. Dinge, die ich schon vor dem Relaunch auf dem Zettel hatte:
- Ich mag die vielen kurzen Postings. Keine Überschrift, nur eine Handvoll Zeilen, vielleicht noch ein Link oder Video. Die kurzen Postings werden genauso intensiv diskutiert wie die normalen Artikel.
- Das die Blog-Texte komplett auf der Startseite angezeigt werden – und nicht nur Teaser.
- Statt Datum und Uhrzeit wird angezeigt, wie alt das Posting ist.
- Die Diskussions-Box mit den Themen der neuen Kommentare direkt unter dem neuesten Beitrag.
- Keine Kategorien, aber kosequent Hashtags.
- Im Archiv empfiehlt Kottke einige Hashtags, weil die über die Jahre wie zu eigenen kleinen Fachblogs geworden sind.
- Zwei Mal die Woche verschickt er einen Newsletter, der aus ausgewählten kompletten Postings besteht.
- Wenn man sein Blog länger geöffnet lässt, gibt es eine Hinweisbox mit „Es gibt X neue Beiträge“.
- Wenn er nicht da ist, hat er eine Blog-Vertretung.
Dinge, die nach seinem Relaunch dazu gekommen sind:
- Links sehen jetzt so aus wie bei Facebook oder früher bei Twitter. Für jeden Link erstellt er eine Linkcard mit Preview-Bild, Überschrift, Teaser und URL. Sehr schick!
- Light- & Dark-Mode
- Social-Media-Links mit „Stay Connected“ Überschrift
- Die klassische Blog-Zitat-Formel „Via blogquelle.de“ steht nicht im Text, sondern erhält neben der Altersangabe des Textes ein eigenes Feld.
Ist das noch Social-Media?
Ich glaube die Frage müssen wir uns bald bei den größten Apps in der Kategorie „Social Media“ stellen. Das Thema #ForYouFeedStattSocialGraph nimmt Fahrt auf.
Ich habe den Eindruck: Insta, Facebook und X/Twitter wollen keine Social-Media-Plattform mehr sein. Elon Musk will X zur Alles-App ausbauen. Finanzfunktionen sind angekündigt, gerade wird am Thema Video geschraub. Meta tiktokisiert Facebook und Instagram. In der Facebook-App sehe ich im Feed überwiegend Postings von Seiten, denen ich nicht folge. Bei Instagram wird seit dem großen Zurückrudern („Make Instagram Instagram again“) weiter getestet.
Der Social-Graph ist aus der Mode. User posten lieber via Direktnachrichten oder in geschlossenen Gruppen. Dem klassischen Feed fehlen diese Inhalte. Und dann macht TikTok vor, wie man mit ausgefeilteren Algorithmen statt Freunden die Verweildauer steigern und vermarkten kann. Schon seit der Einführung betont Meta, seine Feeds ständig zu verbessern. Jetzt scheint es an der Zeit, diese sogar gegen etwas besseres zu ersetzen.
Wenn Meta tatsächlich die nächsten Schritte in diese Richtung geht, müssen wir diskutieren, ob Insta und Facebook überhaupt noch soziale Netzwerke sind. TikTok wollte ja noch nie eins sein. Und Adam Mosseri erzählt gerne, dass Instagram heute eine Entertainment-App ist. Denn der mit Abstand meist genannte User-Grund die App zu nutzen, ist: Sie wollen unterhalten werden.
Wenn Instagram tatsächlich nicht nur am Image der Followerzahlen schraubt, sondern diese auch aktiv überflüssig macht, sollten wir einmal überlegen, ob Instagram oder Facebook überhaupt noch soziale Netzwerke sind, wenn die Kommunikation im privaten stattfindet und der öffentliche Teil aus Content Discovery besteht.
Parallel gibt es die Entwicklungen rund um den interessanten Wettbewerb der X/Twitter-Alternativen. Es sieht so aus, als ob dezentrale Social Media bald für den Mainstream Alltag werden. Meta hat Threads interessant aufgestellt: Das For-You-Prinzip ist von Grund auf mitgedacht, trotzdem bleiben Social-Komponenten erhalten. Außerdem schließt sich Threads dem Fediversum (u.A. Mastodon) an und gibt das bisherige Silo-Denken von Meta auf. Als ob Meta schon heute sagt: Die Zukunft von Social ist dezentral, und die von Facebook und Insta ist Unterhaltung1.
Das ist dann ein riesen Umbruch in der Social-Media-Welt.
- Unterhaltung sowohl im Sinne von Entertainment, als auch im Sinne von Gesprächen mit den Kontakten (zum Beispiel im Messenger). ↩︎
Schon dabei?
Der Newsletter zum Blog. Fiene Fünf mit Inspiration zum Wochenwechsel. Ein Gedanke, ein Update und drei Links.
Guter Moment
Was ich total gerne mache: Mit Kolleg*innen zusammen ihre digitalen Projekte ordnen und dann ein passendes Geschäftsmodel entwickeln. Meist steht ein Blog oder Podcast im Mittelpunkt, aber dann gibt es auch die über die Jahre dazu gekommenen Social-Kanäle, einen Newsletter und irgendwie eine Community. Das alles zu sortieren und jedem Kanal somit auch einen Zweck zu geben, ist für die Kolleg*innen immer ein wertvoller Moment. Auf einmal hat alles seinen Platz, die Arbeit ist klar definiert, man hat sich von einigen Dingen (endlich) getrennt oder vielleicht etwas neues (endlich) dazu genommen. Auch das Produkt ist klar und dessen Nutzen für die Community. Ich helfe, das alles von einer Flughöhe aus zu ordnen. Im Duo packt man das große Ganze. Vor ein paar Tagen hatte ich noch gedacht, das ist einer dieser guten Momente. Immer wieder. Sowohl für den Kollegen, als auch für mich.
Zum Bedeutungsverlust der Followerschaften
Intro: Warum sagt der Instagram-Chef, Followerzahlen seien im Vergleich nicht mehr so wichtig wie Engagement-Zahlen? Was einige vermuten: Instagram bereitet sich auf einen größeren Schritt in Richtung TikTok vor. Dann könnten die Inhalte auf den besten Plätzen von For-You-Algorithmen ausgewählt werden – unabhängig davon, ob User den Accounts folgen. Dann würde Instagram nicht nur weniger social, für Insta-User bedeutet das dann: Wer Inhalte publiziert und eine Community aufbaut, muss komplett neu denken. Schauen wir uns das mal an.
1️⃣ Das Zitat
Follower counts matter less than view and like counts. I understand why people focus so much on follower counts; they’re prominent and they’re easy to find. But if you actually want to get a sense for how relevant an account is, look at their how many likes they get per post and how many views per reel instead.“ — Adam Mosseri auf Threads
2️⃣ Das Posting kam wie Kai aus der Kiste,ist aber nicht ohne Kontext:
Schon im letzten Jahr haben wir uns damit beschäftigt, dass Facebook, Instagram und andere Social-Apps mehr wie TikTok sein wollen und die Inhalte nicht mehr basierend auf Accounts denen man folgt ausspielen, sondern welche Inhalte am wahrscheinlichsten konsumiert werden. Bei Facebook spielen in der App For-You-Inhalte eine große Rolle, bei Instagram gab es verschiedene Experimente, eine größere Änderung hat Instagram nach Protesten („Make Instagram Instagram again“) zurückgenommen.
3️⃣ Was wahrscheinlich ist:
Nach verschiedenen Tests ist es realistisch, dass Instagram wie angekündigt einen neuen Versuch unternimmt, algorithmische Vorschläge stärker in den Vordergrund zu rücken. Auch wenn die Instagram-Nutzung bei Tests eine intensivere Nutzung zeigen, steht bei Usern der „wir wollen unser altes Instagram mit Fotos von Freunden zurück“-Elefant immer noch im Raum. Auf der anderen Seite sehen die meisten in Instagram eine Plattform, auf der sie sich vor allem unterhalten lassen wollen. Wenn Mosseris Sicht der mittlerweile nicht mehr wichtigen Followerschaften sich durchsetzt, hat Meta somit präventiv einer weiteren goßen Empörung bei künftigen ähnlichen Änderungen eine wichtige Grundlage entzogen.
4️⃣ Warum Plattformen den For-You-Feed lieben:
TikTok macht vor, wie der For-You-Feed es schafft die Verweildauer in der App nach oben zu treiben. Mehr Verweildauer, mehr Möglichkeiten um Werbung auszuspielen. Damit löst Meta auch ein weiteres Problem: Viele posten weniger in Feeds (dafür in Stories oder Messenges), die Feeds verändern sich und damit die Qualität für die User besser wird, müssten sie immer wieder selbst mit anpacken. Wir kennen es: Wir scrollen aber lieber, als aktiv neuen Accounts zu folgen, Postings zu favorisieren oder diese auszublenden.
5️⃣ Warum dieser Schwenk für Personen und Marken ärgerlich ist:
Beim ersten größeren For-You-Vorstoß von Instagram im letzten Jahr gab es viel Empörung. Sogar Kim und Kylie machten mit. Den beiden ging es aber weniger darum, wieder mehr Fotos von Freunden zu sehen (dafür haben sie ja ihre TV-Show), sondern um den damit verbundenen Bedeutungsverlust ihrer Followerschaften, wenn der Social-Feed zum For-You-Feed wird. Denn: Mit neuen Postings erreichen sie nicht meh direkt ihre Community, sondern die Inhalte müssen sich jedes Mal neu beweisen. Auf dass die For-You-Algos sie mit voraussichtlich interessierten Usern zusammenbringen. Die jahrelang aufgebauten Followerschaften verlieren ihren Wert.1
6️⃣ Was das für Social-Media-Strategien bedeutet:
TikTok selbst sieht sich nicht als soziales Netzwerk. Und mit einem bedeutungslosen Social-Graph begraben Instagram und Facebook auch ihren Social-Kern. Für Medienschaffende und Creator bedeutet das: Das Social-Media-System neu denken. Postings sind dann nicht für den Aufbau einer Audience oder das Binden einer Community, sondern sie sind Erstkontakte. Aufmerksammacher. Communities werden dann nicht mehr auf der Plattform aufgebaut, weil die Follower nicht wie gewohnt erreicht werden. Newsletter, Podcasts und Messenger-Kanäle geraten so in den Mittelpunkt einer guten Audience-Strategie und verdrängen die klassischen Netzwerke – die werden zu Kontaktvermittlern.
7️⃣ Weiter gehts: Als nächstes müssten wir uns mal anschauen, was das For-You-Prinzup für Inhalte bedeutet: Hat die lokale Verkehrsinfrastruktur überhaupt noch eine Chance gegen das virale Meme von einem süßen Koala aus Australien? Heißt es mehr Mainstream statt Nische, um Erfolg zu haben? Oder gibt es sogar neue Chancen für Inhalte? Ich bleibe bloggend dran.
Dieses Blogposting habe ich noch einmal im Format des Newsletter-Konzepts „Was mit Medien Minute“ geschrieben, um einmal eine monothematiche Ausgabe („Was mit Medienminute zum Bedeutungsverlust der Followerschaften“) zu testen. Vor ein paar Tagen hatte ich einen ersten Test mit mehreren Themen („Was mit Medien Minute zur Tagesschau„) veröffentlicht .
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