Guten Morgen, die Tücken der modernen Technik hat Jason Kottke auf der Pop!Tech zu spüren bekommen: Statt Namensschildchen aus Papier, gab es diese in einer elektronisch Version, mit dem ehrenhaften Ziel die Kommunikation unter den Teilnehmern zu vereinfachen und zu verbessern. Gestern kam ihre erste Sendung auf ProSieben – „Charlotte Roche trifft…“. Mein Fazit: Ich habe die ganze Sendung durchgehalten. Das klingt dramatisch, ist es aber nicht. Sie hatte Glück, dass Harald Schmidt in den Ferien war – ansonsten hätte sie mich zum öfteren Hin- und Herschalten bewegt. Viele haben vor der Sendung gesagt, dass sie jetzt arrogant wirke – dabei habe ich den Eindruck dass sie einfach nur versucht ihrer Linie treu zu bleiben. Und da gibt sie oft Widerworte. Die mediale Welt ist ungleich Charlotte Roche. Und wer Widerworte gibt, wirkt arrogant. Ihr Interview war gut. Mehr nicht. Leider. Denn Anke Engelke hatte nichts Neues zu erzählen. Anke Engelke war überhaupt kein gutes Interviewgast. Denn Anke konnte schon so oft gesehen werden. Sie wird halt gerne angerufen, wenn sie einer Sendung Starthilfe geben soll, das kann man ja verstehen. Aber das Sättigungsgefühl war bei mir schon vor Charlottes Sendung da. Einzig interessant war der Part über die Werbung. Charlotte beteuerte nie nie nie Werbung machen zu wollen und Anke nahm sich ihr mütterlich an und versuchte ihr einzureden, dass sie sich doch nicht öffentlich in Ketten legen sollte. Aber genau das wollte Frau Roche.
Böse Computer: Die Stadt München vergibt die Steuerklasse „sex“ an 15jährigen.David Blaine hat seinen Plastikkäfig nun verlassen und nimmt nun nach 44 Tagen wieder Nahrung zu sich. Obwohl es diverse Theorien gibt, wie er sich durch die Fastenzeit gemogelt haben soll.
In London habe ich ihn in der vorletzten Woche gesehen und wenn ich mir jetzt die Fotos anschaue, finde ich die Aktion ganz schön pervers! Nicht nur, dass viele Menschen (die zum Teil dafür zahlen) über einen Monat auf einem Kasten spannen, in dem ein hungernder Mann sitzt und ab und zu winkt. David Blaine ist jetzt darüber hinaus auch reich. Er macht wirklich viel Asche. Traurig.
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Montag, 17. September 2018
Apples heimlicher Star ➡
Meine RP-Kolumne, warum die Apple Watch spannender als das iPhone ist.
Wie viele Tabs hast du im Browser auf? ➡
Motherboard meint: Die sind überflüssig. Wir sollten sie schließen.
RIP Google Inbox ➡
Das Google Watchblog kommentiert das Aus der alternativen Inbox.
Warum die RESI-App eingestellt wird ➡
Resi galt als innovative News-App. Jetzt das aus. Warum, erklärt Martin Hoffmann.
Der Internet-Wetterbericht: # |
Über die Faszination Audio
Was war das für eine intensive und tolle Woche! Zusammen mit den „Was mit Medien“-Talenten haben wir eine gute Zeit am Starnberger See verbracht und uns crossmedial auf die Tutzinger Radiotage gestürzt. Ausführlich haben wir uns mit der Faszination Audio beschäftigt, wie ihr in der aktuellen Podcast-Episode von „Was mit Medien“ hören könnt.
Dennis Horn und ich haben gestern Abend nach der Sendung kurz gesprochen und sind ganz stolz, was die sechs jungen Medienmacherinnern und Medienmacher geleistet haben. Die Auswahl aus den Bewerbungen unserer Hörer ist uns nicht leicht gefallen, umso stärker möchten wir uns bei Johanna Bowman, Sophie Schade, Christopher van der Meyden, Nadja Bascheck, Thorsten Weik und Kira Müller bedanken.
„Grenzen überwinden – die Audiowende“ – das war das Motto der 14. Tutzinger Radiotage, die in dieser Woche an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing stattgefunden haben. Unsere crossmediale Begleitung könnt ihr in unserem Blog unter radiotage.wasmitmedien.de lesen. Was auf die Ohren gibt es im aktuellen Podcast. Ihr erfahrt:
- … warum Journalisten-Nachrwuchs nicht nur Fact-Checking, sondern Framing-Checking auf dem Lehrplan stehen sollte.
- … was Journalisten gegen Empörungs- und Hassmechanismen im Netz unternehmen können.
- … warum unser „Deutschlandfunk Nova“-Podcast „Eine Stunde History“ so erfolgreich ist, und warum auch andere Geschichts-Formate so gut funktionieren.
- … warum es eine Radio vs. Podcasts-Diskussion gibt.
- … welche neuen Audio-Möglichkeiten Alexa, Siri und Co. geben.
- … welche Impulse für die Audio-Welt von Audible, T-Online und anderen Verlagsangeboten kommen.
In der Sendung hört ihr Statements zu diesen Themen von: Tim Kehl (Audible), Sandra Müller (freie Hörfunkjournalistin), Sandra Sperber (Spiegel Online), Nora Hespers (freie Hörfunkjournalistin), Matthias von Hellfeld (Deutschlandfunk Nova), Thomas Tasler (MDR aktuell), Hanne Detel (Uni Tübingen) und Friederike Herrmann (Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt).
Viel Spaß beim Hören!
Hier geht es zur Sendungsseite. Hier geht es zur MP3. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
Freitag, 14. September 2018
„Uncooler Onkel“ vs. „Bester Freund“ ➡
Warum Nutzer Facebook gegen andere Facebook-Apps für News tauschen.
Was steckt hinter Zeit Online Design? ➡
Christopher Rauscher im Interview mit dem Global Editorial Network.
Fact-Checking für Fotos und Videos ➡
Facebook erweitert sein Prüfprogramm durch externe Partner.
Französisches Mashable am Ende ➡
Die Kooperation mit France 24 ist am Ende (französischer Text).
Der Internet-Wetterbericht: Viele Menschen im Netz ärgern sich, dass die Polizei im Hambacher Forst (Westen) gegen die Baumbesetzer streng vorgeht, aber im Osten die Rechtsextremen nicht unter Kontrolle zu haben scheint. Außerdem im Trend: #WonachSuchstDu. Ein geschickt gewählter Aktions-Hashtag aus der Wissenschaft zum heutigen Max Planck Tag.
Warum Hören so toll ist — Macher aus der Nicht-Radiobranche über ihre Liebe zum Audio
Zum Abschluss der Tutzinger Radiotage gab es noch eine Diskussion mit Audio-Liebhabern, die nicht aus der Radiobranche kommen. Das war für mich ein wichtiges Thema, denn die Faszination über all die neuen Audio-Möglichkeiten in der digitalen Welt sehe ich derzeit an vielen Stellen – nur nicht unbedingt in der Radioszene. Ich habe hier für euch ein paar Notizen, die ich am Mittwoch mitgenommen habe:
Sandra Sperber, Reporterin im Hauptstadtbüro von Spiegel Online und Macherin des Podcasts „Stimmenfang der Politik-Podcast„:
- 2017 hatten die 5 Podcasts von Spiegel Online 4,6 Millionen Plays.
- Podcasts sind für Sandra ein sehr wichtiges Tool, um Journalismus transparenter zu machen. Es können die Personen hinter den Texten für die Nutzer vorgestellt werden. Das schafft eine ganz andere Bindung, die auch hält, wenn der Nutzer das nächste Mal einen Text der Person liest. Sie erzählte die Geschichte, als ein Kollege bei der Interview-Aufzeichnung einen Anruf von Christian Lindner erhielt – wegen einer Interview-Autorisierung. Er ist während der Aufzeichnung ran gegangen. Das gab viel Feedback.
- „Mit unseren Podcasts können wir unserem Journalismus um eine Dimension ergänzen. Wir können uns ganz anders mit unseren Nutzern auseinandersetzen“, sagt Sandra und meint die Interaktion mit den Nutzern. So telefoniert sie viel mit Nutzern und befragt sie und spielt diese Meinungen nicht nur ein, sondern ergänzen diese mit passenden Inhalten.
- Wichtig sind ihr O-Töne von Nutzern, von Dritten und dass die Kollegen rausgehen und berichten.
- Die meisten Hörer gibt es für den Stimmfang-Podcast nicht über die Startseite von Spiegel Online, sondern über Aggregatoren wie iTunes.
- Kleine Anekdote noch. Den Lobocast stellt sie so vor:“Sascha Lobo hat einen Debattenpodcast wo er vor allem viel redet.“
Tina Hüttl & Jenni Roth, freie Journalistinnen, die für die Axel-Springer-Akademie das Podcast-Projekt Alyom betreut haben:
- Die Frage war erst einmal, wie sie Journalisten-Schüler, die bisher noch kein Audio gemacht haben, für Audio begeistern konnten. Die Herausforderung war nicht nur, dass sie Nicht-Radiomacher waren, sondern dass sie noch nicht einmal mehr Radiohörer sind.
- Das Rezept: Viel Hören! Die Dozentinnen haben viele gute Podcasts mitgebracht und sind erst einmal mit „This American Life“ eingestiegen. Auch wenn die Journalistenschüler erst mal irritiert waren, dass sie jetzt zwei Tage Audio hören sollten, waren die Vorbehalte gewichen: „Schon nach zehn Minuten habe ich ein Leuchten in ihren Augen gesehen und wusste: Sie sind drin.“
- Auch wenn die Journalistenschüler mittlerweile in anderen Stationen sind, ist die Begeisterung für Audio geblieben: Das gleiches Team arbeitet nebenher an neuen Folgen. Wir können uns also auf eine zweite Staffel Alyom freuen.
Marc Krüger wechselte vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu T-Online und ist dort der erste Voice-Redakteur:
- „Die Audio-Zukunft wird am Radio vorbei entwickelt“, stellt er fest.
- „In meinem alten Leben habe ich gerne gesegt ‚Online ist echt gut‘ – in meinem neuen Leben sage ich ‚Audio ist echt gut‘.“ Die Situation sei aber eine andere, weil um ihn herum in seiner Kollegschaft viel Begeisterung da ist. Sie bedanken sich dafür, dass er ihnen Audio zeigt. Beim Radio kam wenig Dank fürs Digitale.
- Bei T-Online hängt auf jedem Klo eine Alexa, das wollte der Newsroom-Planer so.
- Krüger ärgert sich über die Debatte, dass qualitativ hochwertige Podcasts in Deutschaland von der Szene oft nicht akzeptiert werden. Die Haltung „Zu viel Qualität ist nicht das Original“ sei nicht gut.
Tim Kehl kümmert sich um das Podcast-Programm bei Audible:
- Seit acht Jahren werden Hörbücher von Audible selbst produziert, weil der Bedarf höher ist, als es der Markt hergibt.
- „Unsere Kunden bezahlen bereits für das gesprochene Wort.“
- Sehr interessant, wie Audible die neuen Podcasts geplant hat.
- Erst haben sie durch Forschung Themen definiert, die bei den Hörern ankommen: News & Politics, Comedy, Celebrities / Person of Interest, Business, Society, Crime, Sports, Culture / Arts, Relax, Self-Improvement.
- Das Thema ist aber nur die halbe Miete – das Format ist auch wichtig. Sonst hat man 20 Formate die alle gleich klingen.
- Dann wurden Formate definiert: Talk Show, Interview, Documentary, Instructional, Magazin.
- Wer auch bei Audible ein Format pitchen möchte: Bis zum 8. Oktober neues Call-for-Paper.
- Grundsätzlich zum Thema Audio und Innovation zur Zeit, hat Tim ein Zitat irgendwo aufgeschnappt, dass ihm als passend erscheint: „Wir haben viel Erfahrung, aber machen alles doch zum ersten Mal.“
Hörtipp: Heute um 20 Uhr gibt es bei Deutschlandfunk Nova die „Was mit Medien“-Ausgabe rund um die Tutzinger Radiotage: Sechs junge MedienmacherInnen hatten sich beworben und berichten.
Donnerstag, 13. September 2018
Ist Podcast das neue Radio? ➡
Der geschätzte Stefan Fries hat seine Eindrücke aus Tutzing gebloggt.
Was steckt hinter Barbaradio? ➡
Barbara Schöneberger und Rainer Poelmann von Regiogast im Interview.
Dennis Horn zeigt sich verwundert, wie die neuen iPhone-Preise ankommen.
Der Internet-Wetterbericht: Die teuren neuen iPhones, die Räumung des #HambacherForst und die Tagesschau-Meldung #Maaßen könne geheime Infos an die AfD weitergegeben haben, bewegen heute Vormittag das Netz.
Hab auch Charlotte Roche geguckt und fand es ganz okay 😉 Aber du hast schon recht, Anke Engelke hatte echt nichts neues zu erzählen. Morgen sind Quentin Tarantino und Uma Thurman da?! Ich freue mich wirklich drauf, wenn sie die ärzte interviewt. Einfach zu gut, die Jungens..