Ungezwungen, so wirkte auf mich gestern Charlotte Roch trifft … Anke Engelke um 23:45 Uhr auf Pro Sieben! Im Oktober ist Frau Roche mit ihre Sendung auf Pro Sieben gestartet und nach fast fünf Monaten kann man sagen: Es hat funktioniert – sie ist noch da! Da sie schon wieder Anke Engelke interviewte bin ich mal hängen geblieben um zu sehen, was sich seit der letzten (ersten) Sendung geändert hat. Nun, Anke hatte schon wieder nicht viel zu erzählen.
Die Sendung hat mich hochgradig begeistert (wirklich), aber im Nachhinein hat Charlotte keine große Geheimnisse Anke entlocken können. Aber so soll es auch wohl auch sein. So will es Charlotte. Vielleicht macht dieser Stil ihre Sendung aus. Viel Small-Talk, charmante Gesprächsführung und ungewollte Komik, durch ungewöhnliche Settings. Wenn Anke mit einem Jet von dem Berlinale-Finale zu einem Konzert ihrer Band nach Koblenz muss, und der Pilot der kleinen Maschine dann Frau Roche begrüsst und sagt sie kennen sich ja bereits aus einem Flug mit Jeanette Biedermann, dann ist das lustig. Ich mag Sendungen, die nicht in einer Hochglanzkulisse stattfinden und von viel Unkonventionellem leben.
Gelungen war übrigens auch Ankes Engelkes Kommentar zur Kritik, sie könne niemals so gut sein wie Schmidt. Will sie auch gar nicht. Sie findet es nur schade, dass einige Leute so Denkfaul seien und sofort alles übernehmen was einige Zeitungsfuzzies schreiben. Das war ihr schon einmal passiert. Als alle Welt sie nur für „Rickie“ hielt, obwohl sie in der Zeit auch andere Rollen gespielt hat, zum Beispiel. Gut, dass Frau Roche die Engelke ein zweites Mal getroffen hat.
Leser-Interaktionen
Tipps
Mega-Klage gegen Spotify und ein spannendes Streamingjahr
In der Nacht erreichte uns diese Meldung: Ein Musikverlag hat Spotify auf mindestens 1,6 Milliarden US-Dollar Schadensersatz verklagt. Der Vorwurf: Bei fast 11.000 Songs habe Spotify die Musik ohne Lizenz und ohne Vergütung im Einsatz. Wixen Music Publishing hatte die Klage eingereicht. Das Label besitzt unter anderem die Rechte an den Songs von Neil Young und Santana.
Diese Klage setzt den Ton für ein spannendes Musikstreaming-Jahr. Branchenkenner erwarten den Börsengang von Spotify. In den USA könnte es eine wichtige Reform der Musiklizenz-Regeln seit Jahrzehnten geben. Und dann schwelen viele Konflikte zwischen Musikern, Plattenlabels und Streamingdiensten. Erst im letzten Mai war Spotify zu einer Zahlung von 43 Millionen US-Dollar bereit, um eine Sammelklage von Songwritern beizulegen.
Die juristische Front ist nicht die einzige für Streamingdienste: Die Konkurrenz untereinander wird immer härter. Spotify hat eine starke Marke, Apple hat für seinen Dienst Music viel Geld auf der hohen Kante und Amazon Music profitiert von den intensiven Kundenbeziehungen des Mutterkonzerns. Gestern sprach ich noch mit dem RP-Kollegen Florian Rinke über dieses Thema und er merkte an, dass Spotify im Gegensatz zu den Konkurrenten über keinen Zugang zur Hardware oder Assistenz-Software verfügt (Apple Music: iPhone / Siri. Amazon Music: Echo / Alexa). Wenn Amazon und Apple die eigenen Musikdienste immer besser in die eigenen Produkte integrieren, ist dies ein Nachteil für Spotify.
Was ich mich frage: Gehen die US-Musikverlage so hart gegen Spotify vor, weil es ein Unternehmen aus Europa ist? Sonst wird in den USA immer gerne kritisiert, wenn die EU hart gegen Unternehmen aus dem Silicon Valley vorgeht. Aber immerhin ist Spotify Branchenführer beim Musikstreaming.
Linktipps:
- Meldung der Nachrichtenagentur AFP
- Hintergrundstück bei The Hollywoord Reporter
- Auch interessant: Gregor Smalzried hat sich von Spotify seine Daten schicken lassen (332 Seiten) und berichtet u.A. im Deutschlandfunk Kultur, wie Streamingdienste die Musik verändern. Die Kurzfassung: Das Pop-Intro stirbt.
Aufwacher-Podcast: Katalanische Separatisten verteidigen Mehrheit im Parlament
Ich habe heute Morgen den Aufwacher-Podcast der Rheinischen Post moderiert. Heute: Prügelattacke wegen Knöllchens — Haftstrafe für 29-Jährigen + Wo ihr Heilig Abend in der Region einkaufen könnt + Streiks bei Ryan Air + So gelingt die Gelassenheit rund um die Feiertage + Zwei „Rheinische Post-Kollegen als „Journalisten des Jahres ausgezeichnet + Das Wetter: Wechselhaft über die Feiertage bei 9 Grad + Hinweis: Über die Feiertage ruhen wir uns aus. Die nächste Ausgabe gibt es am 8. Januar 2018, wie gewohnt gegen 06:30 Uhr.
Holt euch den Aufwacher bei iTunes, per RSS oder als WhatsApp-Sprachnachricht.
Aufwacher-Podcast: Prozess um Attentat auf BVB-Mannschaftsbus beginnt
Ich habe heute Morgen den Aufwacher-Podcast der Rheinischen Post moderiert. Heute: Frauen zahlen für manche Produkte und Dienstleistungen mehr als Männer für vergleichbare Angebote + Vier “nderungen auf die sich Verbraucher im Jahr 2018 einstellen können + Sprachforscher über Ortsnamen im Rheinland + Katalonien wählt ein neues Regionalparlament + Bieterfrist für Airline Niki endet + Die Gesellschaft für Deutsche Sprache wird einen ersten Trend für die beliebtesten Vornamen 2017 vorstellen + Das Wetter: Regnerisch bei 9 Grad
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7 Tipps für Journalisten, die live auf Facebook und Twitter senden
Am vorletzten Donnerstag hatten wir Besuch bei „Was mit Medien von Ellen Schuster, Head of Digital Programming bei der Deutschen Welle. Auf den Medientagen in München hatte ich von ihr einen ganz tollen Vortrag über die Learnings über das Senden über Facebook Live. Die Deutsche Welle hat in den letzten Monaten viel ausprobiert.
Die praktischen Tipps habe ich für euch noch mal zusammengefasst. Herausgekommen ist eine kleine Checkliste, wenn ihr das nächste Mal für ein Medium live im Netz streamt. Ein guter Livestream steht und fällt mit Vorbereitung:
- Prüft vorher die Konnektivität. Ist der Empfang für mobiles Internet gut genug? Ist das WLAN stabil genug? Gibt es ein separates Produktions-WLAN? Funktioniert die Übertragung auch, wenn viele andere Menschen in der Nähe sind und mit ihren Geräten das Netz nutzen? Wenn der Stream immer abbricht, ist das nicht nur für die Zuschauer Käse.
- Geht den Weg vorher ab. Während der Übertragung müsst ihr auf so viele Dinge achten (was ihr sagt, was die Reaktionen sind, ob der Stream läuft), dass ihr es euch leichter macht, wenn ihr euch nicht erst während des Streams eine Strecke suchen müsst.
- Überlegt euch eine Geschichte. Einfach erzählen ist nicht. Was ist der rote Faden des Streams? Was ist die besondere Idee?
- Macht euch Gedanken für den Ein- und Ausstieg. Gute Livestreams leben von ihrer Flexibilität. Aber einige Elemente sollten vorbereitet sein, sonst wirkt ihr planlos.
- Berücksichtige die besonderen Sehgewohnheiten bei einem Livestream. Die Zuschauer bekommen eventuell eine Push-Notification, dass du vor hast online zu gehen. Dann brauchen sie einen Moment, um reinzukommen. Sage nach einer Minute noch einmal worum es geht und wer du überhaupt bist.
- Bereite dich auf den direkten Kontakt mit den Zuschauern vor. Einfach nur seinen Text runter spulen kommt nicht gut an. Jeder gute Livestream ist interaktiv. Überlegt euch aber vorher, wie eure Interaktivität mit den Zuschauern aussehen soll. Ein einfaches „schickt mir eure Kommentare“ ist da nicht genug.
- Nutzt einen Community-Manager. Es ist nicht möglich den Stream und alle Kommentare unter Kontrolle zu haben. Benennt einen Community-Manager, der alle Kommentare im Blick hat und die wichtigsten an euch weitergibt. Bei der Deutschen Welle bekommt der Moderator ausgewählte Kommentare per WhatsApp auf sein Smartphone. Die Kollegen haben auch gute Erfahrungen gemacht, einen eigenen Kammeramann einzusetzen.
Wir haben noch so viel mehr über das Thema Facebook Live gesprochen und warum der klassische Aufsager-Journalismus in einigen Bereichen aus der Mode kommt. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
fiene & die rechte hand von jan böhmermann
Eigentlich sollte dieser Text davon handeln, was die Zutaten für den perfekten Hörmoment eines Podcasts sind. Deswegen hatte ich die Aufzeichnung von „Fest & Flauschig“ vor Berliner Publikum besucht. Doch es kam anders.
Stellt euch einmal einen Albtraum vor. Folgender hätte gute Chancen von einer kompetenten Fachjury ausgewählt zu werden: Du wachst auf als Zirkuspferd, befindest dich in einer Manege, entdeckst Jan Böhmermann als Direktor und wirst von Löwe Olli Schulz beschnuppert und angefasst. Jenny Elvers schaut von oben zu. Engel Bettina Rust umschwirrt die Szene in aller Gelassenheit und mimt die Erzählerstimme des Albtraums.
Als ich heute Früh viel zu spät in meinem Hotelzimmer aufwachte zeigten mir eure Tweets und Video-Aufzeichnungen per SMS: Das war kein Albtraum. Das war mein Montagabend.
Spulen wir zurück. Zum vierzehnten Mal gastiert Roncalli im Berliner Tempodrom und lädt bis zum Januar zum Weihnachtszirkus. Doch gestern Abend haben die Zirkusleute zum zweiten Mal zwei alten Showpferden die Manege überlassen: Olli Schulz und Jan Böhmermann luden zur großen Sause, um zum Ende des Jahres mit ihren Podcast-Fans gemeinsam „Fest & Flauschig“ aufzunehmen.
Vor einem Jahr fuhr Anis Amri mit einem geklauten LKW in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Das verhagelte auch den „Fest & Flauschig“-Machern und Fans die erste gemeinsame Podcast-Aufzeichnung. Der Schmerz war auch in diesem Jahr noch innerhalb und außerhalb der Manege zu spüren. Eigentlich hätte ich zum gestrigen Abend einen Text wie den von Julia Friese für die Welt schreiben können. Aber eigentlich sollte dieser Text davon handeln, was die Zutaten für den perfekten Hörmoment eines Podcasts sind. Aber es kam ja anders.
Es begann mit einem Skandal.
Skandalös! @fiene wird von Olli Schulz begrabscht! 😉
? bunz (@_bunz) December 18, 2017
Wir befinden uns im zweiten Teil des Abends. Jan und Olli müssen Hochzeitsspiele über sich ergehen lassen. Im ersten Teil kam noch Bastian Pastewka als Überraschungsgast vorbei. Einen Tweet wie diesen mußte er aber nicht über sich lesen:
Huch, was macht denn der @fiene bei #janolli auf der Bühne? 🙄 @janboehm pic.twitter.com/x83oJzDY3s
? Jens Twiehaus (@JensTwiehaus) December 18, 2017
Irgendwie befand ich mich auf einmal mitten in der Manege des großen Jan-und-Olli-Zirkus‘. Wie gut kennt Olli Schulz seinen Podcast-Partner? Er sollte aus einer Reihe von Leuten die Hand von Jan Böhmermann finden.
Und so wurde @Fiene zu der rechten Hand von @janboehm. #janolli
(Den Rest gibt?s im Podcast) pic.twitter.com/fawTsLNMK4? Felicitas Hackmann (@Frau_Feli) December 19, 2017
Ausgerechnet bei mir stoppte Olli.
Spoiler für den Weihnachtspodcast #janolli – Der Erkennungs-Tests geht total schief. Olli (links) hält @fiene für @janboehm pic.twitter.com/ellRdSq12c
? medienmagazin (@medienmagazin) December 18, 2017
Er war total überzeugt und ich werde nie sein Gesicht vergessen, als er seine Maske abriss und seinen Irrtum realisierte.
Olli denkt, meine Hand ist @janboehm 🤷🏼♂️ #janolli
? Daniel Fiene (@fiene) December 18, 2017
Well, wenn es mal für mich nicht mehr läuft, werde ich halt die rechte Hand von Jan Böhmermann. Life could be worse. Und so kam es, dass ich einen Auftritt in „Fest & Flauschig“ hatte, ohne etwas zu sagen. Ganz schön Meta – vor allem wenn man an die Irritation für einige im Publikum denkt.
Und ich habe jetzt ein Gesicht zur Stimme ausm Radio, interessant.
? Saskia (@Betatier) December 18, 2017
Wir Handdoubles haben ja auch Geschenke bekommen. In meinem Geschenk ?eingepackt in echtem „Fest & Flauschig“-Geschenkpapier? war das Buch „111 Orte, die Sie in Bremen kennen sollten“. Beim Blättern kamen mir Selbstzweifel, ob es so klug war, sich in die Manege zu begeben. Aber hey – manchmal muss man einfach mitmachen.
Alles richtig gemacht
? Lea Namenlos (@LeaNamenlos) December 19, 2017
Die Zutaten für den perfekten Hörmoment eines Podcasts blogge ich ein anderes Mal.
(Foto oben: Tom Woollard für Spotify)
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