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„Es macht mir so Leid“, hat dieser nette junge Mann gesagt. Gemeint war, dass es ihm furchtbar Leid tat was uns durch die Deutsche Bahn geschehen ist. Eine neue Episode aus der Reihe, „Wenn die eine Hand nicht weiß, was die andere tut“.
Die schlechte Beratung bei der Deutschen Bahn kommt wie bekannt durch den Wust vieler Tarife zustande. Und da fanden wir es furchtbar nett, dass ein Mitarbeiter im Ticketverkauf die noch komplexeren Tahlys-Tarife analysiert hat und unsere Reisetruppe von 16 Leuten so gruppiert hat, dass wir möglichst die günstigsten Reisetarife bekommen. Die Schwierigkeit bestand nämlich darin, dass ein Teil am Sonntag und ein Teil am Montag zurückfahren wollte. Mit einigen Mühen hat der gute Mann uns noch günstigere Tarife zusammen gestellt, sodass wir für ca. 86 hin- und zurückfahren konnten.
Das Problem kam im Zug in Form eines anderen DB-Mitarbeiters. In den jeweiligen Ländern wird sowohl von einem Bahn-Mitarbeiter des Landes als auch vom Thalys-Team kontrolliert. Für unseren Tarif muss man bei der Hinfahrt auch das Rückfahrtticket vorzeigen, da durch den Kombikauf Vergünstigungen entstehen. Wir haben unsere Tickets angeschaut und gesehen, dass die Tickets für die Hinfahrt nicht auf die zwei Rückfahrtgruppen aufgeteilt werden konnten. Einer könnte also nur mit gültigem Rückfahrtticket fahren, aber ohne gültigen Hinfahrtticket. Der Bahnschaffner meinte, dies sei in der Tat ein Problem und wir müssten das vor der Rückfahrt irgendwie regeln, er könne da aber auch nicht weiterhelfen. Ich kann mich noch gut erinnern wie sachlich jemand fragte warum dies überhaupt so sei und da kam eine kurze pampige Antwort zurück „Weil ich mir das heute Morgen beim Aufstehen so ausgedacht habe“ (!!!). Er meinte wir sollten mit den Hinfahrttickets besonders aufpassen da die Kollegen in Belgien und Frankreich da überhaupt kein Spaß mit falschen Tickets verständen – wir sollten uns in Paris an den Tahlys-Stand wenden. Der Ticketverkäufer in Münster hat von dieser Regel wahrscheinlich nichts gewußt, es war ja eh schon schwer eine günstige Kombination für so viele zu finden (obwohl er es eigentlich hätte wissen müssen). Vorwerfen kann ich lediglich dem Kontrolleur der Deutschen Bahn etwas, da er so unfreundlich war. Im Übrigen, auf der Hinfahrt haben sich seine belgischen und französischen Kollegen nicht für das Rückfahrtticket interessiert, nur für das Hinfahrtticket.
In Paris sind wir sogleich zum Ticketschalter gelaufen und nach einer halben Stunde Anstehen bekamen wir die Info, dass die DB-Tickets nicht geändert werden können. Technisch nicht möglich, bla… . Also sind wir zum Thalys-Schalter getapert, wo der Franzose sich wirklich nett um unser Problem gekümmert hat. Er hat bestimmt fünf Minuten telefoniert und telefoniert um bei Thalys zu fragen was zu machen ist. Zwei Mal hat er sogar seinen Schalter verlassen und hat unser Tickets wo anders kopiert und nach Brüssel gefaxt, damit der Schaffner auf der Rückfahrt schon weiß, dass einmal ein Hinfahrtticket fehlen wird. Das war sehr freundlich, unbürokratisch und schnell 🙂 Probleme hatten die Rückfahrer im Übrigen keine. Auch nicht mit dem Kontrolleur der Deutschen Bahn.
Als ich zurückgefahren bin habe ich bei den Kontrollen mal drauf geachtet: Ein Hinfahrtticket wollte auch bei den anderen Passagieren kein Kontrolleur sehen.
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