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Ich hatte es vor einigen Tagen hier im Blog als eins von neuen Medienangeboten in diesem Jahr vorgestellt, seit gestern ist das neue Projekt von Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz tatsächlich online: Übermedien.de will eine Webseite für Medienkritik sein, die sich durch die Leser finanziert (3,99 Euro/Monat). Stefan Niggemeier war heute Abend zu Gast in der 432. Ausgabe von „Was mit Medien“ bei DRadioWissen. Wenn wir uns die Diskussion rund um die Berichterstattung nach der Kölner Silvesternacht anschauen, könnte man meinen: Der Zeitpunkt solch eine Seite zu starten ist aktueller denn je. Ich habe ein paar Zitate aus der Sendung transkribiert.
Köln ist ein Beispiel, dass politische Debatten inzwischen immer auch Mediendebatten sind. Es lässt sich nicht mehr trennen und es wird auch deutlich, wie groß das Mißtrauen gegenüber Medien ist und dass es eine Notwendigkeit gibt, darüber zu reden. Man muss auseinanderdröseln, was berechtigte Kritik ist, und was nicht. Stefan Niggemeier
Herr Pähler und ich wollten wissen, was ihn anspornt.
Unser Slogan lautet „Medien besser Kritisieren“. Mit dieser Zweideutigkeit ist schon angedacht, dass wir Medien besser machen wollen. Das ist ja kein Selbstzweck. Oft ist das zugegebenermaßen angetrieben von einer gewissen Empörung, aber dahinter steckt ein ernstes Anliegen. Durch Kritik machen wir auf Missstände aufmerksam, damit Medien und Berichterstattung besser wird. Stefan Niggemeier
Spannend finde ich den Ansatz einen leisen Start hinzulegen. Die Seite startet direkt mit Inhalten. Die Macher arbeiten erstmal frei für andere Medien weiter und wenn sie wissen, wieviele andere Menschen bereit sind zu zahlen, können sie im ersten Schritt ihrem Ziel näher kommen, von der Seite zu leben. Wenn besonders viele Leser ein Abo abschließen, soll die Seite weiter ausgebaut werden. Aber interessieren sich nicht nur Journalisten für Medienjournalismus?
Wir sehen es doch: Das ganze Netz ist voller Medienkritik. Alle kritisieren die Medien. Alle reden drüber. Die Möglichkeit, dass jetzt alle sagen, wenn Medien selber an sich Kritik üben, dass dies dann alle langweilig finden, das finde ich völlig abwegig. Stefan Niggemeier
Wo sieht Niggemeier derzeit die größte Herausforderung für den Journalismus?
Ich finde diese Glaubwürdigkeitskrise schwierig. Wir haben seit Jahren darüber geändert, wie die Welt sich verändert, wenn sich jetzt plötzlich jeder aus allen möglichen Quellen informieren kann und überall selber darüber reden kann. Seit einem Jahr, so habe ich das Gefühl, schlägt das mit einer Wucht um: Wir merken ganz praktisch wie die Welt sich verändert, wenn jeder sagt ich glaube was ich auf irgendsoeiner Facebook-Seite gelesen habe, aber was in der Zeitung steht, das stimmt nicht.
Diese Stimmung ist insbesondere mit der Flüchtlingskrise sehr aufgeheizt. Da finde ich es schwer Tipps zu geben. Diese Vertrauenskrise ist zum Teil hausgemacht. Dann sieht man aber auch ganz viel, dass die Leute sich gar nicht mehr mit den Medien beschäftigen. Ein großer Teil dieser Lügenpresse-Rufer in Dresden guckt sich gar nicht mehr die Medien an, um dann festzustellen ‚das glaube ich nicht‘. Die haben dieses Urteil und das reicht. Sie überprüfen es gar nicht mehr in der Praxis. Da ist es schwierig einen gemeinsamen Streit hinzubekommen. Stefan Niggemeier
Wie reagieren die Medien auf diesen Druck?
Es ist eine Herausforderung ein richtiges Verhältnis zu finden aus Selbstkritik, die häufig auch angebracht ist, und den Punkten bei denen man sich hinstellt und sagt: „Ne Moment, wir haben hier gar nichts zurückzunehmen. Das ist so, wie wir das recherchiert haben und der Grund warum ihr dagegen Sturm läuft ist, weil euch das politisch nicht passt.“ Die Balance zwischen Gesprächsbereitschaft zu zeigen, Fehler zu berichtigen, selbstkritisch zu sein auf der einen Seite und dann aber auch auf der anderen Seite sich hinzustellen und zu sagen „Ne, da sind wir auf der richtigen Seite“ – dann ist das jeden Tag eine schwierige Entscheidung. Stefan Niggemeier
Vor allem hätten Medien in Deutschland schon eher reagieren müssen.
Es würden Medien heute profitieren, wenn sie es eher gelernt hätten, Diskussionselemente zu nutzen. In der Krise müssen die jetzt relativ panisch entwickelt werden. Nehmen wir die Institution eines Ombudsmannes bei Medien. Im Angelsächsischen ist das Praxis. Es gibt einen Ansprechpartner, der nimmt Beschwerden von Lesern und Zuschauern entgegen. Er recherchiert, moderiert und fällt auch ein Urteil. Das ist total hilfreich, hat sich aber in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Das hätte nicht alles entschärft und die Vertrauenskrise verhindert, aber man hätte schon Instrumente, die man nutzen könnte. Stefan Niggemeier
Wir wollten von ihm auch wissen, welches Medium am schlechtesten auf den populistischen Druck reagiert.
Ich finde so etwas wie Focus Online beunruhigend. Also ein Medium zu haben, was nur noch im ganz kleinen Maße selber recherchiert, und extrem dadurch gesteuert ist, einfach zu gucken, was wird geklickt. Ohne eine eigene Haltung. Ohne gewisse Bremsen, bei denen man sagt „Hoppla, hier sollten wir jetzt mal nicht so populistisch sein“ oder jedem Reflex nachzugeben, sondern alles hochzudrehen, damit irgendwelche Leute das teilen und verlinken. Stefan Niggemeier
Ihr könnt die Sendung komplett direkt online nachhören bei DRadioWissen.de. Der Podcast als RSS oder direkt bei iTunes oder direkt als MP3.
Die letzten zwei Tage hat das Vorbereitungstreffen an der Akademie für Politische Bildung am Starnberger See stattgefunden, denn *Trommelwirbel*: Auch in diesem Jahr wird es wieder die Tutzinger Radiotage geben. Ich darf wieder Teil des Orga-Teams sein, welches sich die Akademie zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung aus Radiomachern aus ganz Deutschland zusammengesucht hat.
Ein paar Details kann ich euch schon verraten – wir sind ja unter uns: In diesem Jahr finden die Tutzinger Radiotage erst nach den Sommerferien statt. Den genauen Termin gibt es erst mit dem offiziellen Einladungs-Flyer, weil es sonst mit den Anmeldungen drunter und drüber geht. Aber wenn ihr gerade in Sorge seid, das ihr etwas verpasst: In diesem Jahr ist der Termin später und somit ist noch alles entspannt. Wenn der Termin bekannt ist, blogge und twittere ich natürlich auch.
Intensiv haben wir über das Programm diskutiert. In den nächsten Wochen starten wir unsere ganzen Anfragen und wenn die Zusagen da sind, präsentieren wir es euch natürlich. Während es in den letzten Jahren bei der Konferenz eher um neue Techniken, Strukturen und Methoden ging, wird es sich diesmal viel stärker um Inhalte drehen. Das Schlüsselwort ist die „Glaubwürdigkeit“ sein. Von Lügenpresse, über Flüchtlinge und Köln bis hin zu den Ereignissen die noch bis zum kommenden Herbst stattfinden werden, wenn die Bundestagswahl nur noch ein Jahr entfernt ist diese Stichworte sind jeweils ein guter Grund sich mit dem Begriff „Glaubwürdigkeit“ und dem Medium Radio intensiv zu beschäftigen.
Und eine Ankündigung kann ich auch wieder machen: Es wird wieder das crossmediale Blog-Projekt geben, welches wir mit jungen Medienmachern durchführen werden. In Kooperation mit „Was mit Medien“ starten wir in wenigen Wochen die Bewerbungsphase: Dann suchen wir wieder sechs junge Medienmacher(innen), die mit uns die Radiotage crossmedial begleiten. Im letzten Jahr sind so tolle Ergebnisse dabei herausgekommen, dass ich mich sehr auf die neue Ausgabe freue. Falls ihr neugierig seid, hier geht es zum Blog aus dem Jahr 2015.
Es gibt drei Neuigkeiten zu den Goldenen Bloggern am übernächsten Montag:
I.) Die Uhrzeit steht fest: Am Montag, 25.01.2016, geht es um 18:30 Uhr los. Live im Stream oder persönlich in Berlin.
II.) Ab jetzt könnt ihr euch höchstpersönlich anmelden. Wenn ihr persönlich im Basecamp in Berlin vorbei schauen möchtet, könnt ihr euch jetzt kostenlos auf die Gästeliste setzen lassen.
III.) Wer die Nominierten sind? Das verraten wir erst am Freitag. Dafür gibt es noch eine News, über die ich mich sehr freue: Christiane Link verstärkt Thomas, Franzi und mich im Team der Gastgeber der #Blogger2015.
Ich bin großer Fan von ihrem Blog Stufenlos bei Zeit Online. Die freie Journalistin kommt extra aus London rüber um uns zu unterstützen. Was natürlich schade ist: Ihr Blog kann nicht mehr gewinnen. Aber wir haben mit Christiane als Gastgeberin auf jeden Fall gewonnen. Mehr über Christiane erfahrt ihr in ihrem Profil.
Ich sichte dann mal weiter eure Vorschläge, das ist in diesem Jahr besonders viel Arbeit – aber ich will nicht meckern. Im Gegenteil … die Vorfreude auf die „Goldenen Blogger 2015“ steigt.
Seid ihr dabei?
von Daniel 1 Kommentar
Ein paar Worte zum Thema „Influencer Marketing“… heute plaudere ich einmal etwas aus dem redaktionellen Nähkästchen. Zum Start in die neue Woche hat sich unser Traffic Management bei RP ONLINE angeschaut, was am Wochenende auf unserer Seite passierte. Etwas ungewöhnliches fiel dabei auf: Ein Artikel aus dem Jahr 2009 hat auf einmal 100.000 Zugriffe über Facebook bekommen. Das Thema des Textes: Polen kastriert Kinderschänder.
Ich habe daraufhin geschaut woran das lag. Eine Erklärung war zügig gefunden. Jemand aus dem Pegida-Umfeld hat den alten Text gefunden und verlinkt, woraufhin sich der Text verbreitete. Zum Beispiel über die Pegida-Seite in der Schweiz. Ohne Erklärung und ohne Kontext wurde der alte Artikel veröffentlicht.
Obwohl die Seite nur knapp 10.000 Fans hat, gab es 449 Shares auf anderen Profilen und Seiten, die zu den starken Abrufen am Wochenende geführt haben.
Nennt man das negatives Influencer Marketing? Normalerweise wird Influencer Marketing positiv gesehen. Wenn ich eine aktuelle Geschichte veröffentliche und es nicht nur über die Social-Media-Accounts der Medienmarke teile, sondern sich die Protagonisten der Geschichte animiert fühlen, die Geschichte über die eigenen Accounts zu verbreiten, dann führt das oft zu einem tollen Lese-Erfolg.
Ich schreibe aber jetzt über dieses Beispiel, um noch einmal zu zeigen, welche Klick-Power hinter diesen rechten Strömungen stecken. Wie neue rechte inhaltliche Angebote traditionelle Medien verunsichern, haben wir ja schon in der letzten Ausgabe von „Was mit Medien“ bei dem Blick auf die Köln-Berichterstattung besprochen.
Leider sind diese Mechanismen zu verlockend. Andere traditionelle Medien, die in den vergangenen Monaten an großer Reichweite gewinnen konnten, haben sich gezielt an diesen Mechanismen bedient. Das ist sehr bedenklich.
von Daniel 1 Kommentar
Lasst uns einmal über E-Mails reden. Diese verdammten Dinger. Wenn ich mal eine indiskrete Frage stellen kann: Beherrschst du deine Mails, oder beherrschen sie dich? Wie viele Stunden deines Arbeitstages werden von eintreffenden E-Mails „ferngesteuert“? Zu viele? Auch wenn die E-Mail schon alt ist, haben wir noch keinen perfekten Umgang mit ihr gelernt.
***
Mit Schrecken habe ich gerade bei einer Archivsuche in meinem Blog festgestellt, dass ich noch gar nichts über „Inbox Zero“ geschrieben habe. Diese Ansage ist seit Jahren ein fester Bestandteil meiner Arbeit. Zugegeben: Es gibt Wochen da gelingt es mir besser, und es gibt auch Wochen, da gelingt es mir weniger gut. Es geht auch nicht immer darum, tatsächlich ständig eine leere Inbox zu haben. Das Prinzip hinter „Inbox Zero“ ist wichtig.
Ich beobachte gerne das E-Mail-Verhalten meiner Mitmenschen. Bei einigen bin ich beeindruckt, wie sie trotz hohem Mailaufkommen immer den Überblick haben und schnell antworten. Bei anderen bin ich verwundert, wie sie sich überhaupt in ihren Aufgaben zurecht finden. Weil sie sich zu perfekt organisieren, oder weil sie die E-Mail-Inbox einfach voll laufen lassen und dann rausfischen, woran sie sich erinnern.
Einige haben komplexe Ordnerstrukturen, in denen sie ihre E-Mails einsortieren. Diese Ordnerstrukturen sind für mich überholt schon seit der Einführung von GMAIL vor mehr als zehn Jahren. Die Zeit die ich benötige, um mir zu überlegen ob ich die E-Mail in den Ordner von Person X oder doch konkret zu Projekt Y oder zum Ordner mit E-Mails die ich am Ort Z erledigen möchte einsortiere, ist mittlerweile Verschwendung. Ich habe einen Archiv-Ordner in dem ich alle E-Mails packe und mit der bequemen Suche habe ich direkten Zugriff auf die alten Mails. Ich verplempere auch keine Zeit mir zu überlegen, ob diese eine E-Mail, die ich jetzt gerade benötige, im Ordner von Person X, Projekt Y oder Ort Z abgespeichert wurde.
Andere lassen ihre Inboxen voll laufen. Sie fischen sich wichtige E-Mails raus, aber alles bleibt in der Inbox. Der Zähler ist im vierstelligen Bereich. Viele Mails sind fett markiert, weil ungelesen. Einige haben ein rotes Fähnchen, weil sie irgendwie wichtig sind. Bei einigen ist es nicht ganz so dramatisch, aber was fast alle zur Gewohnheit haben: Solange eine E-Mail nicht wirklich erledigt ist, bleibt sie in der Inbox. Alles was irgendwie noch beantwortet werden will, oder mit einer noch zu erledigenden Aufgabe verbunden ist, bleibt in der Inbox. Und genau das ist das Problem:
Wir belasten damit unsere Psyche. David Allen beschreibt das mit seiner Produktivitätsmethode Getting Things Done ganz treffend: Wenn nur wenige E-Mails mit Aufgaben als Platzhalter in der Inbox sind, haben wir noch einen Überblick. Aber spätestens am nächsten Tag sind schon viele neue E-Mails eingetroffen und wir merken uns neue Aufgaben, die zu erledigen sind. Dazu noch die ganzen Aufgaben, die weiter unten in der Inbox warten. Irgendwann kann man sich diese nicht mehr wirklich merken und hat dann bei steigendem Mail-Aufkommen ein bedrückendes und bekanntes Gefühl: Da war doch noch irgendwas, was ich ganz dringend erledigen wollte. Je mehr Mails, desto stärker die Last.
Die Inbox ist also ein denkbar schlechter Ort, um E-Mails aufzubewahren, mit denen noch Aufgaben verbunden sind. Klarheit und Übersicht über die anstehenden Aufgaben hat man dann und deswegen ist mir das System nach Jahren auch noch wichtig, wenn man die Inbox tatsächlich auch als Inbox benutzt. Als Posteingang. Ein Posteingang, den man möglichst häufig durcharbeitet und den Klumpen Mails trennt: In Dinge die gelöscht oder archiviert werden können, die erledigt werden wollen – jetzt oder später, von mir selbst oder von anderen. Willkommen in der Welt von Inbox Zero.
Über David Allens Getting Things Done habt ihr bestimmt schon einmal gehört. Seit vielen Jahren geistert diese Methode durch das Netz. Ich versuche sie so gut es geht umzusetzen, habe sie aber auch nach einigen Jahren noch nicht komplett implementiert. Einigen ist GTD auch zu komplex. Aber wenn man die Idee dahinter nur für seine E-Mails benutzt, dann steigert das nicht nur die eigene Produktivität, sondern auch das eigene Wohlbefinden.
Das hat sich auch der amerikanische Autor, Sprecher und Podcaster Merlin Mann gedacht und aus GTD ein vereinfachtes System für E-Mails entwickelt, welches er Inbox Zero nennt.
Ganz gut ist „Inbox Zero“ auch im Blog von Thomas Mangold erklärt zwar in dem typischen Tschakka-Tschakka-Deutsch eines Motivations-Blogs, aber das passt schon! Thomas hat das System noch etwas aufgebohrt und um eigene praktische Regeln ergänzt.
Merlin Mann hat das Prinzip aus der „Getting Things Done“-Methode abgeleitet und rund um seine Arbeit für sein Produktivitätsblog 43Folder entwickelt. Dort gibt es auch eine Sammelstelle für ganz viele Texte, die ganz viel Hintergrund geben. Populär wurde die Methode nach einem Vortrag von Merlin bei Google. Er hatte den Vortrag bereits 2006 gehalten. Hier ist das „legendäre“ Video – hier gibt es noch einmal die Slides.
Über die Jahre gibt es viele Dienste, die einem dabei unterstützen die eigene Inbox effektiver durchzuarbeiten. Auch Google hat die App „Inbox“ entwickelt, mit der Nutzer dem Inbox-Zero-Ideal näher kommen können. Klar, diese Dienste können alle praktisch sein, aber können den Nutzer vor einem nicht bewahren: Vor dem Treffen von Entscheidungen. Und damit sind wir schon beim Geheimnis von Inbox Zero.
Warum lassen wir eigentlich viele E-Mails in unserer Inbox? Aus meiner Erfahrung hat das einen Grund: Statt zu entscheiden, was mit der E-Mail zu tun ist, lassen wir sie lieber liegen und beschäftigen und lieber mit der nächsten E-Mail – was steht drin? Von wem ist die? Und so weiter … und da wir viele E-Mails bekommen geht es immer zur nächsten E-Mail bis wir irgendwie abgelenkt werden. “ltere Mails greifen wir erst auf, wenn uns einfällt, dass wir dort noch dringend etwas erledigen wollen. Es soll ja nichts anbrennen.
Was ich auch gelernt habe: Leute, die gut Entscheidungen treffen können, haben ihre Inbox im Griff. Wenn man sich ständig aufraffen muss und erst noch die Entscheidung treffen muss, sich jetzt doch mal mit seinen E-Mails auseinanderzusetzen, dann kostet das Kraft. Wer aber seine Mails nach einem festen Schema bearbeitet, kann ein Ritual aufbauen. Ist dieses Ritual zu einer Routine geworden, muss das Gehirn nicht mehr die Entscheidung zum Mails bearbeiten treffen, sondern bearbeitet einfach die E-Mails und hat mehr Kapazität für die anstehenden Aufgaben.
Das ist wie mit dem Autofahren – ihr erinnert euch: Wer frisch seinen Führerschein in die Hand gedrückt bekam, hat sich noch über jeden Schritt während der Fahrt viele Gedanken machen müssen. Irgendwann kam aber der Punkt, indem man nicht mehr aktiv über Schalten, Kuppeln und Co. nachdachte. Seit dem fahren wir mit links. Wie anstrengend waren doch die ersten Fahrten, die man heute anscheinend im Unterbewusstsein erledigt und nebenbei können wir anspruchsvolle Unterhaltungen führen. Zugegeben: Nur beim Einparken brauche ich nach wie vor volle Konzentration.
Inbox Zero ist für mich also eine Methode, um schnell mit vielen Informationen hantieren zu können. Sie hat sich über die Jahre auch nicht abgenutzt. Im Gegenteil: Ich schätze sie immer stärker. Sie gibt mir Freiheit, wirklich wichtige Aufgaben zu erledigen. Und es fühlt sich echt gut an, wenn man sich abends hinsetzt und sagt: Heute haben mich mal nicht die E-Mails meine Arbeit bestimmt, sondern ich die E-Mails.
Und? Wie sieht es bei euch in der Inbox aus?
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