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Eine kleine Randnotiz zur Anti-Google-Stimmung, die immer mal wieder in der deutschen —ffentlichkeit aufflackert. Warum eigentlich Google? Grundsätzlich bin ich der Meinung, das erfolgreicher Fortschritt nicht durch das Behindern von neuen Playern erzielt wird.
Die Anti-Google-Stimmung überzeugt mich deswegen so wenig, weil sie den Markt nicht wiedergibt. Haben die Google-Kritiker schon mal angeschaut, was Amazon macht? Das ist nicht mehr der kleine Online-Buchhändler. Schauen wir einfach mal alleine auf den Bereich Cloud-Computing: Amazons Servernetzwerk soll inzwischen weltweit die Nummer zwei sein. Direkt nach Google. Die unterschiedlichen Bausteine der Amazon-Produktwelt setzen sich immer besser zusammen und nicht wenige sagen: Hier entsteht etwas großes.
Während einige Politiker und Medien sich auf Google versteifen, macht es Sascha Lobo richtig. Lustigerweise setzt er Amazon etwas entgegen, indem er so etwas wie einen Verlag gegründet hat. Seit Freitag ist SoBooks.de für alle verfügbar. Eine Mischung aus gemeinsamen Lesezirkel, sozialen Netzwerk und Buchshop; alles im Webbrowser und in schön.
Dem Hessischen Rundfunk sagte er zum Start von SoBooks.de:
„Dies ist eine Kampfansage. Eine explizite Kampfansage tatsächlich an Amazon.“
Eine hörenswerte Einführung zu SoBooks gibt es von der Kollegin Nora Hespers bei DRadioWissen.
Natürlich klappert Lobo mit dieser Ansage ordentlich. Aber er wählt sich den richtigen Gegner aus. Er will ihn nicht auf der politischen Ebene stören, sondern setzt ihm etwas anderes entgegen: Ein besseres Angebot.
Ich nehme euch mal eben mit auf eine kleine Tour durch meine Nachbarschaft. Wenn ihr zur Zeit durch den Medienhafen lauft, könntet ihr den Eindruck bekommen, „Tapete hinter Glas“ sei ein neuer Dekotrend der in irgendeiner hippen Stadtlust-Zeitschrift ausgerufen wurde: Im Medienhafen wird derzeit das Laden-Wechsel-Dich-Spiel auf ein neues Level gehoben. Nach dem Nespresso und Starbucks den Hafen verlassen haben, der Essener Starbucks-Nachfolger Miamamia mit seinem komischen Service-Konzept und der Apple-Händler re:store auch kein Glück hatten, hat jetzt zuletzt auch das Breuers geschlossen (ja, ein Füchschen-Ausschank weniger). Aber was kommt? Schauen wir mal, was uns hinter den „Tapeten hinter Glas“ erwartet.
Ende September (ob die das noch schaffen?) sollte Bob & Mary öffnen. Eine Burger-Schmiede, die auch auf Salat setzen wird. Endlich bekommt der Hafen auch etwas von den trendigen Burgerschmieden ab. Düsseldorf ist mit diesem Trend sowieso etwas spät dran. Schon vor der Eröffnung hat der Laden mehr als 2.200 Likes. Ob der Laden ein Erfolg wird? Ich bin etwas skeptisch.
Hier ein Eindruck der Ladenbesitzer von Innen:
Das ist eine kleine Überraschung: Im Breuers wird Hans im Glück öffnen. Endlich auch in Düsseldorf. Selbst Münster hat schon einen Hans im Glück. Das sind diese Burgerlädern mit Birkenstämmen. Gäste sehen in der Regel den Burger vor lauter Birken nicht – man fühlt sich aber unheimlich gesund, wohl und hip. Bob & Mary muss sich einiges einfallen lassen, um gegen das erprobte Konzept erfolgreich zu sein.
Eine Ewigkeit steht der Nespresso-Laden schon leer. Noch immer sollen angeblich samstags die Golfer aus Büderich, mit ihrem Pulli um den Schultern geworfen, vorfahren um dann festzustellen, dass der Laden schon lange auf der Kö ist. Jetzt kommt hier eine Weinbar hin. Aber was ist davon zu halten, wenn auf der Eröffnungsseite schon „ambitioniertes Ladenkonzept“ steht? Davon hat der durstige Kunde eher wenig.
Im Ex-Starbucks-Ex-Miamamia-*Geschäft eröffnet demnächst (vermutlich) eine Tapasbar. Die Kombination aus Tapas- und Weinbar ist spannend. Ob die Nicht-Ketten sich aber halten können?
Und dann haben wir noch einen neuen Immobilien-Laden, der den Eindruck eines Platzhalters vermittelt. Wenn es schon zwei Burgerläden gibt, bräuchten wir doch eigentlich auch einen Frozen Yoghurt Laden. Dann würde der Medienhafen wieder alle hippen Klisches bedienen.
Es ist Zeit für eine neue Ausgabe der Facebook-Charts.
Das FAZ-Feuilleton hat das Internet entdeckt und wundert sich, warum ein Radiosender aus dem Libanon 2 Millionen Fans auf Facebook hat, obwohl das Land nur 4 Millionen Einwohner hat. Lesenswert ist dieser Beitrag, weil wir sehen, was passiert, wenn Radiosender mit Katzenbildern und lustigen Videos die Reichweite steigern. Am Ende hat das Kernmedium (und so mit das funktionierende Geschäftsmodell) hiervon reichlich wenig. Allerdings hinterlässt der letzte Absatz dieser Abhandlung einen faden Beigeschmack, weswegen ich als Gegenpol die Lektüre von „How You Should Be Thinking About BuzzFeed“ empfehle.
Von 2 Millionen Fans sind die Radiosender aus NRW auf Facebook weit entfernt. Obwohl es jetzt zum ersten Mal einen Sender gibt, der mehr Fans auf Facebook hat, als Hörer in der durchschnittlichen Stunde.
Die Facebook-Charts der NRW-Radiosender habe ich zuletzt vor 1 1/2 Jahren im März 2013 veröffentlicht (die vorigen Ausgaben: Oktober 2012 für allfacebook.de, April 2012, Dezember 2011). Alle paar Monate veröffentliche ich eine neue Ausgabe, um zu sehen, welche Rolle Social-Radio im Wechselspiel zwischen Radiosendern und ihren Hörern tatsächlich spielt.
Insgesamt mache ich mir allerdings aus zwei Gründen Sorgen. Radiosender gehen -wie die Kollegen im Libanon- mit lustigen Klick-Mich-Bildern auf „Gefällt-mir“-Jagd und bauen sich dabei die falsche Followerschaft auf. Außerdem verschlafen viele Redaktionen, das Facebook den Mechanismus zum Verbreiten von Inhalten so verfeinert hat, dass wir unser Postingverhalten anpassen müssen. Alte Regeln wie „poste nie mehr als drei Mal am Tag um deine Follower nicht zu nerven“ gelten nicht mehr.
Liebe Redaktionen, vergesst nicht, dass ihr mit euren Facebook-Postings auch die Image-Werte von euren Sendern beeinflusst. Wer ständig morgens vom Frühteam ein Foto postet, die mit einer großen Tasse Kaffee ins Wochenende flüchten wollen, welchen Eindruck macht dies wohl auf die Hörer? Sie geben ihn garantiert wieder, wenn sie das nächste Mal für eine qualitative Analyse angerufen werden.
Aktuell haben die Senderseiten bei Facebook zusammen 1.155.900 Fans. Vor 1 1/2 Jahren waren es noch 709.688 Fans. Anfang Oktober 2012 haben die Senderseiten bei Facebook insgesamt 628,068 Fans. Im April waren es noch 486,635 Fans. Zum ersten mal ist die Millionen-Marke gefallen.
Auf Platz 1 bleibt 1Live. Die junge WDR-Welle hat die Zahl der neuen Fans nicht mehr so deutlich steigern können. Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk haben wieder ein leichtes Wachstum gehabt. Bestes Lokalradio ist Radio Duisburg (Platz 4) und bestes Campusradio bleibt Kölncampus — inzwischen aber nur noch auf Platz 48. Sogar das Domradio ist erfolgreicher als jedes Campusradio in NRW (Von Platz 38 auf Platz 25 vorgearbeitet).
Die NRW-Lokalradios sind weiterhin das deutlich stärkere Netzwerk, gegenüber dem WDR-Netzwerk. Viele Lokalradios sind ordentlich gewachsen, was in Summe zu einem deutlich höheren Wachstum in diesem Netzwerk gesorgt hat.
Wichtiger als die absoluten Zahlen sind meiner Meinung nach aber die Facebook-Quotienten, da die Sender eine unterschiedliche Reichweite bringen. Vergleichen wir die Fan-Zahlen mit den Hörern in der durchschnittlichen Stunde, sehen wir, dass der Sieger sich auf Facebook unterdurchschnittlich schlägt: 1LIVE erreicht 35% seiner Hörer auf Facebook. Der Durchschnitts-Sender in NRW schafft mittlerweile 44%. Weiterhin dominieren die Lokalradios die Facebook-Quotient-Hitliste. Woran das liegt? Die Konkurrenz, die die inhaltliche Ausrichtung eines Senders bestimmt, liegt nicht mehr links und rechts im Frequenzband, sondern oben und unten, links uns rechts auf den Bildschirmen, auf denen wir unser Präsentieren (inkl. unsere Radiohör-Apps). Meine These habe ich in der vergangenen Ausgabe genauer erklärt.
Wer viel schreibt, ist übrigens nicht zwangsläufig erfolgreicher. Im Schnitt haben die Sender 3 Postings pro Werktag veröffentlicht (gleichbleibend ) Die erfolgreichsten Sender (nach Wachstum und absoluten Fanzahlen) haben jeweils im Schnitt allerdings 7 Postings veröffentlicht (gleichbleibend).
Wie immer gilt: Aufgenommen werden alle Sender die bei Facebook eine eigene Sender-Seite haben und in NRW per UKW senden. Sollte ich einen der Sender übersehen haben, dann bitte ich um einen Hinweis in den Kommentaren oder per E-Mail!
Die Zahlen stammen von Ende August.
(Sender / Facebook-Fans Aktuell / Unterschied zum April)
(Nicht mehr dabei: Radio Emscher-Lippe )
Auch in dieser Ausgabe habe ich wieder den Facebook-Quotienten ausgerechnet. Die Fragestellung: Wie viele Facebook-Fans hat ein Sender pro Hörer in der durchschnittlichen Stunde? Hier ist das Ergebnis:
Im Schnitt haben alle NRW-Sender 44 Prozent ihrer Hörer in der durchschnittlichen Stunde als Facebook-Freunde gewinnen können. Vor 18 Monaten waren das noch 26 Prozent.
Ich habe auch geschaut, wie aktiv die Sender sind und habe gezählt, wie viele Postings es in der vorletzten Februar-Woche gegeben hat. Im Schnitt haben die Sender 15 (Vor 1 1/2 Jahren: 17 Postings) veröffentlicht. Hier sind die Top 10:
Noch zwei Funfacts: Die Sender mit dem größten Zuwachs haben im Schnitt 30 Postings geschrieben (vor 1 1/2 Jahren waren es noch 35). Die Sender mit den meisten Freunden haben auch im Schnitt 34 Postings geschrieben.
Dieses Mal habe ich auch geschaut, welche Art von Postings abgesetzt werden. Wie oft gibt es einen lokalen Bezug? Wie oft ist es ein Nachrichtenthema? Wie oft ist es ein Unterhaltungsposting?
Ich habe die Senderzahlen wieder einmal gebündelt, um zu sehen, wie stark die einzelnen Radio-Netzwerke hier in NRW sind. Es führt ganz knapp der öffentlich-rechtliche Rundfunk in NRW:
Vielen Dank an Sarah für die Mithilfe!
Folgt mir per RSS, auf Twitter, Facebook oder G+, um über die nächsten Facebook-Charts informiert zu werden.
Sendung mit dem Internet — mit @fiene (@ Sendestudio @Antenne in Düsseldorf) https://t.co/ZYCvtV8zQC
Sabine Piel (@die_bine) 15. September 2014
von Daniel 1 Kommentar
Hefti.co, Huffington Post, Buzzfeed und auch so manche deutsche Medienseite ihr müsst euch warm anziehen und eure Facebook-Guidelines anpassen oder gar an eure Geschäftsmodelle ran, es zählen jetzt wieder Inhalte in diesem Internet …
… für Nutzer ist es aber eine gute Nachricht: Facebook killt Click-Baiting-Überschriften!
In den kommenden Wochen und Monaten treten zwei “nderungen in Kraft, die die Art und Weise verändern, wie Inhalte-Anbieter ihren Content bei Facebook posten, um Erfolg zu haben. Das hat Facebook jetzt in seinem Pressebereich aufgeschrieben.
“nderung 1: Der Kampf gegen Click-Baiting!
Ihr kennt sie alle, werdet sie aber künftig weniger in eurem Facebook-Feed sehen, weil das Netzwerk Links wie im folgenden Beispiel nicht mehr verbreiten möchte:
Nicht nur werden künftig Satire-Meldungen gekennzeichnet, auch Postings im Heftig-Style werden gefiltert: Wenn der Nutzer den Inhalt der Geschichte erst versteht, wenn er auf den Link geklickt hat, dann will Facebook das Posting weniger ausspielen (oder gar ganz filtern).
“nderung 2: Klassische Links werden wertvoller als Foto-Links
Alle Welt redet jetzt bestimmt über das mögliche Aus vom Prinzip „Heftig.co“ – wesentlich spannender finde ich aber die zweite “nderung: Es gibt zwei Arten, um Links auf Webseiten zu posten. Ich kann entweder ganz klassisch einen Link posten, indem ich zunächst eine URL in das Textfeld kopiere und dann eine Vorschau erhalte. Ich kann aber auch ein Foto hochladen und dann nachträglich einen Link in der Beschreibung ergänzen. Künftig will Facebook die erste Variante deutlich bevorzugen.
Mich freuen diese “nderungen. Facebook schätzt stärker gute Inhalte und gönnt uns Inhalte-Produzenten die Klicks auf unsere Angebote. Ein gutes Zeichen.
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