In den folgenden Sendungen bin ich in der kommenden Woche auf Radio Q in Münster (90,9 – kabel 105,3) zu hören:
Dienstag, 24.08. – Coffeeshop 09:00 – 12:00 Uhr
Donnerstag, 26.08. – KlangraumFM 20:00 – 22:00 Uhr
Übrigens, zur Zeit läuft der Betatest für den Webstream, wer daran teilnehmen möchte, der kann sich gerne bei mir per E-Mail melden.
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20 Jahre Google – 5 Tricks, die ich jeden Tag nutze
Mensch, 20 Jahre ist das schon her: So alt wird Google heute. Wisst ihr noch, was ihr als erstes gegoogelt habt? Ich leider nicht mehr, ich weiß nur noch wo ich das erste Mal gegoogelt habe. Das war in der Schule, in der Internet-AG für Mädchen. Eine für Jungs gab es nicht. Eine Mitschülerin hat mir von dieser neuen Suchmaschine erzählt, die viel besser als der Katalog von Yahoo oder die Suchmaschine Altavista sein sollte – und das war sie dann auch.
Am 4. September 1998 wurde Google Inc. gegründet. Am 15. September 1997 ging bereits die Suchmaschine unter diesen Namen online, zuvor wurde sie noch als Vorläufer BackRub von Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University entwickelt.
Ich habe für euch mal fünf Funktionen aufgeschrieben, die ich gerne nutze:
- Weltzeit umrechnen. Auch wenn man seine Standardzeitzonen kennt, zur Sicherheit googel ich immer noch mal die Zeit, und Google rechnet fein um: Zeit in London, 18 Uhr in Los Angeles, Zeit in Lissabon.
- „Cache:“ Der Google-Speicher ist mächtig. Wenn ich cache: vor eine URL eingebe, zeigt er mir an, was Google an bereits wieder gelöschten Inhalten im Netz hat. Wenn ihr euch also ärgert, dass ein Inhalt offline hat: Einfach mal die URL eingeben und mit ein paar Kombinationen durchprobieren.
- Einheiten umrechnen. KM/H in Meilen, Dollar in Euro – neben der Webseitensuche ist das für mich die mit wichtigste Funktion in der Suchmaschine.
- „define“ ist ganz wunderbar, um sich Definitionen von Wörter anzeigen zu lassen. Das funktioniert auch für Slang-Begriffe.
- Das Zeitungs-Archiv. Google News durchsucht nicht nur aktuelle, Nachrichten, sondern auch Zeitungsarchive aus der ganzen Welt mit Zeitungen aus den letzten 100 Jahren gespeichert hat.
Welche Funktionen nutzt ihr bei Google noch gerne?
Dienstag, 04. September 2018
Medien in die gesellschaftl. Mitte holen ➡
Der Deutschlandfunk hat über das Campfire-Festival berichtet.
Coca-Cola kauft Kaffeekette ➡
Und plant mit „Costa Coffee“ einen Konkurrenten zu Starbucks.
Werbung auf Instagram in 5 Charts ➡
Digiday über die Entwicklung von Instagram Stories.
Daniel Fienes WhatsApp-Newsletter ➡
Den Newsletter gibt es auch per Messenger. Schon ausprobiert?
Der Internet-Wetterbericht: Die Bilder von #WirSindMehr begeistern. Heute Abend hat #dhdl sein Comeback. Die Höhle der Löwen kehrt um 20.15 Uhr auf Vox mit einer frischen Staffel zurück – in den letzten Jahren war die Show immer erfolgreicher. Ich bin gespannt, ob der Zenit schon erreicht ist.
Was wir vom Campfire-Festival lernen können
Ja, Live-Journalismus funktioniert! Oft wird in der Branche drüber geredet, dass der Journalismus raus aus seinen Türmen müsse, um mit den Nutzern über die Themen zu diskutieren, die auch die Berichterstattung prägen. Wie machtvoll das sein kann, haben wir am Wochenende beim Campfire-Festival erlebt. Als das Correctiv uns vor Monaten einlud, als Partner dabei zu sein, dann klang das in der Theorie gut. Klar, muss man mal machen. Aber die Praxis, die hat mich wirklich beeindruckt.
Im Dialog mit der Lokalredaktion über den Immobilienmarkt in Düsseldorf meldete sich der junge Architekturstudent zu Wort, gleich neben der engagierten Frau aus einer Bezirksvertretung. Beim Gespräch mit dem Innenminister wollten junge Erwachsene wissen, warum sie sich von der Politik nicht ernst genommen fühlen. Und der Medienrechtler kam mit seinem Stoff gar nicht richtig durch, weil die Besucher so viele eigenen Fragen hatten – vom Recht am eigenen Bild bis zum Verlinken von Internet-Artikeln. Dazu die vielen unzähligen Workshops in den Zelten – auf Bierbänken haben sich die Besucher versammelt und gelauscht und diskutiert. Oft gingen die Diskussionen außerhalb unseres Zeltes auf den Bierbänken weiter.
Eigentlich war das Campfire-Festival kein Open-Air-Festival für Journalismus. Es war ein Festival für Diskussion und Dialog. Was mir bewusst wurde: Das ist wertvoll und so etwas sollten wir noch mehr machen.
Das Campfire lebt nach dem Wochenende weiter: Unsere Live-Redaktion hat viele Sessions begleitet. Ihr könnt sie auch als Podcast und Video nachsehen und nachhören.
P.S.: Ein ganz dickes Danke an die ganze RP-Crew, die jetzt am Wochenende und in den letzten Wochen mit angepackt hat. Wie das Crew-Foto von gestern Nachmittag zeigte, waren wir müde, aber glücklich.
Montag, 03. September 2018
Nokia 3310 ist 18! ➡
Am Samstag im Jahr 2000 kam das Kult-Handy auf den Markt.
Google Chrome ist 10! ➡
Am Sonntag gab es das Jubiläum. Für diese Woche stehen News ins Haus.
Schon wieder neues Skype-Design ➡
Microsoft gibt in einem Blog-Posting Fehler zu und gelobt Besserung.
Wenn Lügenpresse-Rufer im Zelt steht ➡
Rainer Leurs berichtet von einem etwas anderem Erlebnis beim #campfire2018.
Der Internet-Wetterbericht: Heute prägt #WirSindMehr das Netz. Das Konzert gegen Rechts in Chemnitz bekommt digital schon vorher eine große Beachtung. Was morgen auf uns zu kommt: Google feiert seinen 20 Geburtstag. In diesen Tagen gibt es viele Jubiläen bei dem Konzern zu feiern.
Was Daten über Rassismus in Deutschland verraten
Für euer Wochenende möchte ich euch unbedingt die neue Podcast-Ausgabe von „Was mit Medien“ empfehlen, die gestern Abend live im Radio bei Deutschlandfunk Nova Premiere hatte. Herr Pähler und ich haben einiges gelernt.
1. Die Medien berichten zu pauschal über das Bundesland Sachsen
Das festgesetzte ZDF-Kamera-Team bei der Pegida-Demo in Dresden, die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz – viele machen sich über die Vorfälle in Sachsen Sorgen. Die Spaltung der Gesellschaft sitzt tief, das Bundesland kommt nicht aus den Schlagzeilen. Einige Leser und Zuschauer haben aber den Eindruck, dass einige Medien ein komplettes Bundesland verurteilen. Eine Kritik der aktuellen Berichterstattung kommt von der Medienjournalistin Vera Linß.
So stellen einige Medien ein ganzes Bundesland unter Generalverdacht. „Die Ausschreitungen in Chemnitz beweisen, dass es in Sachsen nur einen Anlass braucht und Hunderte Neonazis stehen zu Hassparaden bereit“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. „Sachsen ist tatsächlich das deutsche Ungarn“, kommentiert Jakob Augstein bei Spiegel Online. „Vom Westen will man nur das Geld, nicht die Werte.“ Die TAZ hingegen hält dagegen und würdigt Sachsen als wunderbares Bundesland mit demokratischer Tradition.
Vera Linß kam bei uns in der Sendung zu einem klaren Fazit: „Solche Klischees sind gefährlich, egal, um wen es sich handelt. Die Angesprochenen treibt es in die Ecke, andere fühlen sich vereinnahmt und Sachsenunkundige werden paranoid.“
2. Rechte Kontinuitäten sind aber ein deutschlandweites Phänomen.
Seit den rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz diskutiert Deutschland den bestehenden Rechtsextremismus in Sachsen. Können die aktuellen politischen Entwicklungen in einigen Teilen Deutschlands durch Daten erahnt werden? Ja, sagen die Datenjournalisten Simon Pfeiffer und Anjo Peez (siehe Foto). Sie haben analysiert, ob es einen Zusammenhang zwischen den ehemaligen NPD-Hochburgen und AfD-Gebieten gibt. Sie stellen nicht nur ihre Analyse in dieser Ausgabe von unserem Medienmagazin vor, sondern auch ihr noch junges Medienprojekt „Einfacher Dienst„, mit dem sie eine deutsche Variante des international angesehenen Datenprojekts FiveThirtyEight von Nate Silver schaffen wollen.
Auch wenn man aus Kausalitäten keine Zusammenhänge bilden kann, zeigen die Daten eins deutlich: „Dort, wo die NPD gestern erfolgreich war, ist die AfD es heute. Dort wo Rechtsradikalismus — manifestiert in NPD-Erfolgen — fruchtete, findet also auch der breite Rechtspopulismus Anklang. Dieser Zusammenhang besteht in ganz Deutschland.“ Siehe auch Chemnitz, Sachsen, Deutschland: Rechte Kontinuitäten.
Darüber haben wir von Simon und Anjo noch viel über Datenjournalismus in Deutschland gelernt.
3. Was man zur IFA wissen muss, lässt sich in 30 Sekunden zusammenfassen
Heute startet die Internationale Funkausstellung in Berlin. Dennis Horn hat am Donnerstag schon einen Rundgang über das Messegelände gemacht und alles Wichtige für uns mitgebracht. So klang das im Podcast.
Fiene & Pähler: Was gibts da zu sehen?
Dennis Horn: Ja. 8K vielleicht. Also achtfaches HD. Und flacher.
Fiene & Pähler: Gab es andere wichtige Themen?
Dennis Horn: Smarthome wieder. Da wird alles miteinander vernetzt. Künstliche Intelligenz ist jetzt überall drin. So, das halt.
Fiene & Pähler: Okay. Irgendwie medial mal was Wichtiges? Jetzt so, für uns als Medienmagazin
Dennis Horn: Och, pffff. Nö, eigentlich nicht.
Fiene & Pähler: Gut. Dann haben wir die IFA durch für heute. Es ist alles gesagt. Sollen wir zum nächsten Thema kommen?
Dennis Horn: Ja, lass machen.
4. Der Start Facebook Watch ist so spannend wie die Einführung des Newsfeeds vor 10 Jahren
Facebook rollt weltweit seinen Videodienst Facebook Watch aus. Wird das ein großes Ding? Dennis Horn findet interessant, dass es mit dem Start des Newsfeeds vor zehn Jahren nicht mehr so eine große Einführung gegeben hat. Ob es genauso ein Erfolg gibt?
Mit IGTV bei Instagram hat Facebook in Sachen Video bereits vorgelegt. Man kann skeptisch bleiben, zeigt Dennis Horn: „Die Abrufzahlen der Videos dort sind wohl dürftig, die Zahl der Nutzer, die sich die extra IGTV-App installieren, stark zurückgegangen. Aber es ist trotzdem interessant, wie sehr Facebook gerade versucht, diese Videoangebote in den Markt zu drücken. Es ist lange her, dass Facebook eine zentrale neue Funktion auf so breiter Basis für alle Nutzer zur selben Zeit an den Start gebracht hat – das war nämlich vor über zehn Jahren der Newsfeed.“
Hier geht es zur Sendungsseite. Hier geht es zur MP3. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
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