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Drogen. Nur lustig, wenn man sie nicht selbst nimmt.
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Die letzten 14 Tage von Crowdtangle
Social-Kolleg*innen, ihr habt noch 14 Tage, wenn ihr irgendwelche Daten aus Crowdtangle retten wollt. Meta hatte vor einigen Monaten angekündigt, dieses wunderbare Social-Media-Analyse-Tool für Instagram und Facebook einzustellen.
Was war da der Ärger groß. Wie kann Meta nur das Tool einkassieren, das als einziges transparenter macht, was auf den Plattformen passiert. Und das im US-Präsidentschafts-Wahljahr. Ich dachte nur so: Was ist, wenn Meta das Tool aus ganz anderen Gründen stoppt, als in der Aufregung vermutet. Weil es nicht mehr die Änderungen abbilden kann, die gerade bei Insta und Facebook passieren. Und tatsächlich: Seit der Ankündigung haben Social-Funktionen in vielen kleinen Schritten auf beiden Plattformen an Bedeutung verloren. Die von For-You-Algorithmen ausgewählten Inhalte spielen eine dominierendere Rolle – der Social-Graph als Auswahlfaktor für die Feed-Inhalte rückt in die zweite Reihe. Wenn das so weiter geht, dann sind Insta und Facebook schon in Kürze keine Social-Media-App mehr. Wir sprachen drüber.
Crowdtangle lieferte neben dem Listening-Center bei der RP auch den wichtigsten ergänzenden Blick im Social-Listening-Prozess. Alerts, Viral-Hinweise, Shitstorm-Frühwarnung, Flauschradar. All die vielen schönen kleinen Dinge, die mit Crowdtangle möglich sind, sind dann in zwei Wochen nicht mehr. Das Aus von Crowdtangle hinterlässt zwei Sargnägel: Einen für den Social-Kern von Facebook und Insta. Einen weiteren für Social-Listening, wie wir es kennen. Das litt jüngst bereits an der Datendrosselung der meisten Netzwerke, damit externe Dienste via API Postings auswerten können. Musk hat mit der Übernahme von X die Schotten besonders dicht zugemacht. Vor ein paar Tagen begegnete hier im Blog ja bereits die Frage, wie die Zukunft von Social-Listening aussieht. Einige Ideen, Konzepte, Lösungen zeichnen sich für mich schon ab – das wird interessant, ich bleibe bloggend dran.
Doch jetzt gerade klicke ich lieber durch mein Blogarchiv und suche vergangene Crowdtangle-Begegnungen. Anfang 2018 hatte ich exklusiv gemeldet, dass Crowdtangle nicht nur Facebook-Seiten sondern künftig auch Profile tracken kann. Zum 14. Geburtstag von Facebook hab ich auch den Moment notiert, als ich als Speaker bei der Facebook-Entwicklerkonferenz F8 unsere Social-Listening-Redaktionserfahrungen mit Crowdtangle vorstellte. Bevor die neuen Social-Media-Zeiten komplett anbrechen kommt mir beim Schmökern der Gedanke: Das war ein gutes Arbeitsverhältnis mit Crowdtangle. Wir haben uns anscheinend gegenseitig gemocht.
WordPress-Blogger haben jetzt einen AI-Deal zum Mitverdienen
Heute viel diskutiert: Während führende Medienmarken eine Schlacht gegen OpenAI führen, um in der Frage was AI wissen darf, eine gewichtige Rolle zu spielen, zeigt diese Ankündigung, dass es auch anders geht: Konkurrent Perplexity.ai (vereinfacht: Eine Mischung aus Google und ChatGPT) hat sein Publisher Partner Program bekanntgegeben, das neben Produkt-Kooperationen die teilnehmenden Medien mitverdienen lässt, wenn die AI deren Inhalte ausspielt und dabei Werbeerlöse erzielt. Zu den ersten Partnern gehören: TIME, Der Spiegel, Fortune, Entrepreneur, The Texas Tribune und WordPress.com.
WordPress.com? Ja. Wer mit WordPress bloggt, wird die Möglichkeit bekommen, die eigenen Inhalte für Perplexity.AI freizugeben und bei Nutzung mitzuverdienen: „If your website is referenced in a Perplexity search result where the company earns advertising revenue, you’ll be eligible for revenue share“, heißt es in der WordPress-Ankündigung, die auch zeigt: Wie das alles genau funktionieren wird, weiß noch niemand. Wie eine gegenseitig stärkende Zusammenarbeit zwischen Inhalteerstellern und AI-Systemen aussehen kann, muss noch gelernt und entwickelt werden. WordPress will mit dieser Partnerschaft genau das lernen.
Aus Sicht journalistischer Content Creator ist das klasse. Direkt zum Start werden bei diesem neuen Ansatz nicht nur die großen Medienmarken bedient, sondern mit WordPress.com gibt es einen Mittler, der allen die Teilnahme möglich macht. Freie Journalisten oder kleine Redaktionen bleiben mit ihren eigenen digitalen Projekten somit auf AI-Augenhöhe von großen Marken wie dem Spiegel – was Sichtbarkeit, aber auch Erlöse angeht.
Wie ein Breaking-News-Redakteur online Themen im Blick hat
Passt zu Internet neu denken: Blogs und „Eine neue Version dieses Internets“:
Patrick LaForge hatte gestern nach 27 Jahren seinen letzten Tag bei der New York Times. Er war Breaking-News-Redakteur und hat auch das The New York Times Manual of Style & Usage mitgestaltet. Rund um die Reaktionen seines X-Abschiedpostings hat er einen interessanten Einblick in seine Arbeit gegeben.
Er beschreibt RSS als wichtigen Ermöglicher seiner Karriere: „Mit meinen RSS-News-Readern habe ich schon in meinen frühen Blogger-Tagen Breakings News und die Konkurrenz im Blick gehabt und ich nutze sie immer noch als Korrektiv, um über das hinauszusehen, was Social-Media-Algorithmen mir zeigen. Du siehst die Themen lange bevor sie auf Startseiten oder über Tweets gespielt werden.“
Ich denke gerade viel darüber nach, wie die Zukunft von Social-Listening aussieht, wenn X die Mauern hochzieht und sowohl Facebook als auch Instagram ihre Social-Identität gegen Content Discovery eintauschen. RSS wird eine Hauptrolle spielen. Und im Zuge der Dezentralisierung von Social-Media tüfteln einige an neuen Ideen, die basierend auf RSS einen eigenen Social-Layer zwischen Blogs und Podcasts ermöglichen sollen. Das wird nicht nur spannend – das sind auch zwei Gründe sich wieder mehr mit RSS zu beschäftigen.
Youtube will auch zur Über-Content-Creator-Plattform werden

Youtube testet Community Spaces, ein Posting-Bereich für Creator und ihre Follower*innen. Im Zusammenspiel mit der Paid-Membership-Funktion und den seit zwei Jahren oft erweiterten Community-Postings ergibt das ein rundes Angebot für Creator. Andere Anbieter wie Patreon wirken auf den ersten Blick für Creator auf Youtube obsolet.
Das wird interessant! Neben Youtube fällt auch Spotify mit Ambitionen auf, Über-Creator-Plattform zu werden. Mit der Einführung von Kommentaren für Podcast-Episoden ist ein weiteres Puzzlestück gelegt, um die gleichen Podcast-Features anzubieten, die Leute auf Youtube gewohnt sind (kommentierbare Videos).
Rund um mein Blog-Schlagwort #Content Creator Plattform brummt es: Pixel-Verkäufer Gumroad steigt ebenso in das Rennen ein, Steady will sich wieder nach vorne arbeiten und bei Newsletter-Services wie Beehiive sind auf einmal Webseiten-Builder groß in Mode.
Guten Morgen hier im Blog & auf Threads…
… das ist mein erstes Crossposting zwischen Blog und Threads. Hello, Fediverse!
Zum zweiten Sonntagskaffee habe ich mein WordPress auf die Version 6.6 aktualisiert. Gleich ausprobiert. Via Social-Paket von Jetpack können wir die Crosspostings nun auch mit unserem Threads-Account verbinden.
Mein Blog hat sich also auf einem Umweg an das Fediversum angeschlossen. Die offizielle WordPress-Erweiterung funktioniert auf meinem Server nicht – ab und zu taucht das Phänomen auf, die Entwickler resignieren bisher. Aber der Weg von WordPress zu Threads geht und da Threads dankenswerterweise sich gerade an das Fediversum anschließt, bin ich ja mit meinem Blog irgendwie auch drin – in dieser dezentralen Zukunft von Social Media.
postcards free
Die Seite, wo die Poster ausgestellt sind lautet
http://www.jugend-und-sucht.de. Das ist schon mal ziemlich irreführend, richtig müßte es bezogen auf die dargestellten Motive nämlich heißen: jugend-und-illegale-drogen.de
Nun gut. Dass 99% der Drogentoten an Alkohol und Tabak versterben ist vielleicht schon zu banal, vielleicht wissen es die Leute vom Klinikum Eppendorf und die Macher dieser (Image?)Kampagne auch nicht besser, auf jeden Fall hält man es nicht für nötig, diesen Drogen ein extra Poster zu spendieren. Ich frag mich an dieser Stelle, wer hier eine Förderung des Problembewußtseins bezüglich Drogen und Sucht nötiger hat!
Andererseits ist die selektive Wahrnehmung auch verständlich, denn die legalen gesellschaftlich akzeptierten und womöglich selbst konsumierten „Genußmittel“ und „Kulturgüter“ will man sich auch ungern madig machen (Prost!), dagegen taugen die illegalen Drogen (das sog. „Rauschgift“) aufgrund des verbreiteten Unwissens (v.a. unter Erwachsenen) als hervorragende Projektionsfläche für Gefühle, Mythen und Halbwahrheiten.
Letzteres zeigt sich zB. eindrucksvoll am Cannabisposter: Sich die Hose voll machen, das gibts gewöhnlich im Suff, aber nicht vom Kiffen! Jeder 14jährige, der mal an einem Joint gezogen hat wird das bestätigen und einen Grund mehr haben, sich von den „Erwachsenen“ und ihrer „Anti-Drogen-Propaganda“ verarscht zu fühlen. Präventionstechnisch sicher sehr sinnvoll.
Mit hohlen Phrasen, Lügen, Tendenziösität und Einseitigkeit läßt sich bei Jugendlichen kein Blumentopf gewinnen, traurig, dass sich diese Erkenntnis nicht so recht durchzusetzen scheint. Diese Kampagne ist unglaubwürdig, wieder hat man eine kostbare Chance vertan, Jugendliche adäquat und sinnvoll mit der Suchtproblematik zu konfrontieren und zur Selbstreflexion anzuregen.
Übrigens gab es auf der obengenannten Seite des Eppendorfer Klinikums auch mal ein Forum. Mittlerweile vollständig gelöscht, Kritik verträgt man offensichtlich auch nicht, die reale Auseinandersetzung mit Jugendlichen via Internet scheint man zu fürchten. Das läßt tief blicken. Zugegeben, es ist auch einfacher sich hinter platten Slogans zu verstecken als Argumente zu liefern.
Wie sinnvolle Online-Präventionsangebote aussehen können, der schaue sich mal http://www.drugcom.de an so zum Vergleich.
mfg
Wow!
Super geschrieben, alle Achtung!
Oh Mann. Immer diese Miesmacher. Das ist einfach eine geile Kampagne. Geile Idee, Geile Bilder und geile Texte. Und ich mach ja auch für Rasenmäher Werbung, obwohl der Großteil Deutschlands keinen Garten hat… Klar pisst man sich beim Kiffen nicht in die Hose – so ist das in der (Anti-)Werbung. Franz Beckenbauer telefoniert im wirklichen Leben wohl auch sehr selten unter Wasser. Also, Leute. Nicht immer nur vom Leder ziehen, sondern auch mal diese wirklich gelungene Arbeit würdigen. Kompliment an den (wahrscheinlich die) Macher!
Denken Sie, Sie könnten Rasenmäher an Kunden loswerden, die sich von Ihnen verarscht fühlen? Da nützt es Ihnen auch nichts, wenn alle, die
keinen Garten haben, die Kampagne witzig finden.
mfg