Die Galore Nummer 6 ist absofort am Kiosk erhältlich. Jetzt mit Vollbildcover. Christian Ulmen, ehemaliger MTV-Moderator, Schauspieler, Drew Barrymore, US-Schauspielerin, Olli Dittrich, Parodist und Improvisationskünstler, Gwen Stefani, Frontsängerin von No Doubt und Schauspielerin, Paul Weller, Sänger und Stil-Ikone, Cynthia Plaster Caster, Groupie-Legende und Gips-Künstlerin, H.P. Baxxter, Techno-Frontmann von Scooter, Professor Jörg Immendorff, Künstler, Armin Rohde, Schauspieler, Willy de Ville, Singer-Songwriter, Roger Willemsen, Journalist und Buch-Autor, Udo Kier, Schauspieler, Till Brönner, Jazz-Trompeter, Nick Cave, Musiker, Hugo Egon Balder, Comedian und TV-Produzent, Holger Czukay, Gründungsmitglied von CAN, Moritz von Uslar, Journalist, Rudi Assauer, Manager des FC Schalke 04, Bascha Mika, TAZ-Chefredakteurin, Harald Ullmann, Vorsitzender der Tierrechtsorganisation PETA, Custodio Dalmau, Chefdesigner des spanischen Modelabels Custo, William Shatner, Schauspieler und Chanson-Barde, James Last, Komponist und Bandleader und Daida und Iballa Moreno, Weltmeisterinnen im Windsurfen.
Leser-Interaktionen
Tipps
Regierung will Facebook & Co. zu mehr Transparenz bei Profil-Sperrungen verpflichten
Die Bundesregierung möchte noch in dieser Legislaturperiode einen gesetzlichen Rahmen schaffen, um Sperren in sozialen Netzwerke für die Nutzer transparenter zu machen und um gegen Willkür der Plattformen vorzugehen. „Für viele Nutzer haben ihre Profile in sozialen Netzwerken einen hohen Stellenwert“, sagte Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, am Freitag bei einem Pressegespräch in Köln. „Für einige haben sie im beruflichen Alltag eine hohe Relevanz. Doch die Regeln, wann Accounts gesperrt werden, sind interpretierfähig.“ Aus diesem Grund solle eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, damit Nutzer künftig nicht mehr das Gefühl haben, es mit willkürlichen Sperren zu tun zu haben. „Hier wollen wir die Rechte der Nutzer unterstützen“, sagte Billen.
Dieser Plan war mir noch nicht geläufig, scheint mir aber ein interessanter Ansatz, stärker regulativ auf Facebook & Co. einwirken zu können. Von diesem Plan berichtete der Staatssekretär auf meine Frage, ob er seit der Einführung des NetzDG das befürchtete Overblockings als Problem wahrnehme. Er verwies auf die ersten Transparenzberichte von Google und Facebook (diese sehen Overblocking nicht als Problem) und lenkte seine Antwort dann auf unkontrollierte Profil-Sperrungen. Diese sieht er demnach als problematischer.
Am Freitag war der Staatssekretär aus Berlin bei der Staatsanwaltschaft Köln und hat sich dort über die Arbeit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) informiert. Seit einem halben Jahr gibt es das Pilotprojekt „Verfolgen statt Löschen“, bei dem wir auch mit der Rheinischen Post beteiligt sind. Gezielt soll gegen rechtswidrige Hass- und Hetzbotschaften im Netz vorgegangen werden. Nach einem halben Jahr sind bei den Staatsanwälten der ZAC NRW durch die beteiligten Medien schon 220 Anzeigen eingegangen. Es gab schon Hausdurchsuchungen, Gerichtsverfahren werden angestrebt. Über den Arbeitsbesuch von Gerd Billen habe ich bei der RP am Samstag berichtet (Siehe: Schwerpunkt Hass und Hetze: Stärkere Strafverfolgung von Cyberkriminalität in NRW). Neben dem Hinweis auf den Plan, gegen willkürliche Sperren vorgehen zu wollen, hat Gerd Billen noch einen anderen interessanten Einblick gegeben, den ich für euch hier im Blog festhalten möchte.
Auf meine Frage, ob Facebook in den letzten zwei Jahren sein Versprechen eingelöst habe, sich stärker gegen Hassbotschaften einzusetzen, und ob aus seiner Sicht genügend Taten gefolgt seien, zeigte er sich enttäuscht. Vor zwei Jahren hat Gerd Billen im Bundesjustizministerium (unter Minister Heiko Maas) die Task-Force „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“ geleitet und verlangte von Facebook mehr Anstrengung bei der Löschung rechtswidriger Inhalte (siehe sein Interview mit ZAPP im Mai 2016). Was sagt er heute? Grundsätzlich sei bei Google, Twitter und Facebook zu beobachten gewesen, dass erst mit dem Androhen empfindlicher Strafen durch das NetzDG ein wirkliches Einlenken auf operativer Ebene stattgefunden habe. Die Finanzvorstände der Unternehmen hätten da erstaunliche Macht. Er erkannte die Anstrengungen von Google ausdrücklich an. Verärgert zeigte er sich aber über Facebook. Die Haltung von Facebook in Sachen Hatespeech ist laut Billen in der Aufklärung des Cambridge-Analytica-Skandals deutlich geworden. „Facebook hat alles andere als vorbildlich aufgeklärt, sondern katastrophal und fahrlässig gehandelt.“ Es könne nicht sein, dass man selbst Jahre nach dem Skandal wenig aktiv zur Aufklärung beitrage und sich gegenüber der Bundesregierung verschlossen zeige. Billen kündigte für September neue Gespräche mit den Plattformen an. Dann soll es um „Counter Speech“ gehen.
Aus Sicht von Facebook ist das kein gutes Signal von jemanden, der für die Bundesregierung operativ arbeitet und versucht Lösungen zu finden. Es zeigt auch: Facebook hat noch lange nicht nach seinen zahlreichen Entschuldigungen und weiteren Versprechungen mit Taten überzeugt.
***
Falls ihr über die Initiative „Verfolgen statt Löschen“ gestolpert seid: Im Laufe der Woche habt ihr an dieser Stelle noch mehr Gelegenheit diese kennenzulernen. Ich werde euch die ersten Erfahrungen der RP-Redaktion aus meiner Sicht schildern und wir schauen uns an, was mit durch Medienhäuser angezeigte Hass- und Hetz-Kommentaren passieren kann.
Montag, 20. August 2018
Meşale Tolu darf aus Türkei ausreisen ➡
Überraschung: Deutsche Journalistin muss nicht zum Prozess bleiben.
Ab 11 Uhr Tickets für Creative Morning ➡
Am Freitag findet in Düsseldorf die nächste Ausgabe im Hotel Nikko statt.
Verheiratet mit dem Smartphone ➡
Richard Gutjahrs neue RP-Kolumne. Wem von euch geht es ähnlich?
Wie erfindet man eine Zeitung? ➡
Alls zur neuen RP-Titelseite + Lokalteil verrät Bröcker im neuen Podcast.
Der Internet-Wetterbericht: Der laut 10.000 Flies in der vergangenen Woche meistgeteilte Link stammt (mal wieder) vom Postillon: Offensichtlich Geistesgestörter guckt aus Busfenster statt auf Smartphone (88.130 Mal). Deswegen packe ich meine #MondayMotivation dieses Mal in den Wettebericht. Levin und Felix sprechen in der aktuellen Ausgabe von ihrem Medien-Podcast „Unter zwei“ über Smartphone-Sucht und nähern sich dem Thema: Time Well Spent — Smartphone-Detox, der neue Trend? Kurzantwort: Nein, im Valley schon ein alter Hut. Aber dennoch sehr hörenswert!
So halten Medien ihre Social-Media-Strategie frisch Interview mit Andreas Rickmann von der Bild-Gruppe
„Nichts ist schlimmer, wenn man überall ein bisschen ist – aber nirgendwo so richtig.“
Hörtipp fürs Wochenende: Andreas Rickmann ist kürzlich vom Social-Media-Chef zum Editorial Director New Platforms der Bild-Gruppe befördert werden. Er hat Herr Pähler und mich in der aktuellen Ausgabe von „Was mit Medien“ besucht und wir haben über das Verhältnis der Medien mit Facebook gesprochen – und wie sie ihre Social-Media-Stratgie auf dem aktuellen Stand halten können.
Andreas Rickmann bezeichnet das Verhältnis zwischen Facebook und Medien als einen Facebook-Status: kompliziert: „Man muss sehen, dass Facebook seine Interessen hat – aber auch dass Medien ihre Interessen haben. Wer sich als Medienhaus komplett auf dem Algorithmus verlassen hat, der hat ehrlicherweise immer das Risiko mit in Kauf genommen, dass diese Reichweite auch nur ein Stückweit geliehen war.“
Warum sind viele Medien weniger erfolgreich auf Facebook. Liegt das nur an den Algorithmus-“nderungen? Oder nutzen die Menschen Facebook anders, ohne dass es die Medien mitbekommenhaben? „Facebook hat sich ständig verändert. Von Desktop zu Mobile. Apps wurden ausgegliedert. Seit Anfang des Jahres werden Freunde und Familie im Newsfeed bevorzugt. Wir sehen, dass Menschen Facebook mittlerweile anders nutzen. Möglicherweise aber auch durch das, was Facebook gerade bevorzugen möchte. Mit dem Algorithmus hat das Netzwerken einen mächtigen Hebel. Im Fokus stehen Gruppen, Events oder neuerdings Stories. Anfang Mai hat Facebook Medien ganz klar gesagt, dass Stories neben dem Newsfeed eine der wichtigsten Formen werden werden, wie Nutzer Inhalte konsumieren werden.“
Rickmann sieht ein Umdenken bei Social-Media-Aktivitäten vieler Medien. „Social-Media-Redaktionen müssen sich Gedanken machen, ob sie noch so weiter machen können, wie sie es die letzten zwei, drei Jahre gemacht haben. Reicht es noch eine Seite zu haben, auf der man seine Inhalte ausspielt? Oder: Wie kann ich mich an ein Netzwerk so anpassen, dass ich meine Leser erreiche und gleichzeitig meine eigenen Ziele für meine Marke nicht aus den Augen verliere. Ich kann eine hohe Reichweite haben – aber am Ende müssen Medien auch Geld verdienen. Viele Publisher stellen sich inzwischen die Frage, was für sie dabei rumkommt. Das ist nicht die schlechteste Entwicklung.“
Was man heute immer stärker beachten muss: Instagram ist nicht gleich Instagram und Facebook nicht gleich Facebook. Man braucht nicht nur eine Strategie für jedes soziales Netzwerk, sondern auch für jede Darstellungsform: Bei Instagram gibt es den klassischen Bilderfeed, die Stories aber auch IGTV. Bei Facebook gibt es neben dem Newsfeed ebenfalls Stories aber auch Events und Gruppen. Rickmann: „Die große Herausforderung ist den Überblick bei den Netzwerken und ihren unterschiedlichen Darstellungsformen oder Kategorien zu behalten, aber auch den Fokus zu behalten.“
Die Zeiten in denen soziale Netzwerke als Linkschleuder für alle Themen einer Medienmarke dienen, die sind vorbei. „‚Ich haue einen Link raus und es ist mir egal welche Leute es trifft und ob es sie interessiert oder nicht‘ – diese klassische Denke von oben nach unten funktioniert auf Facebook gar nicht mehr. Der Algorithmus spielt nur noch Themen aus, die die Nutzer mutmaßlich interessiert. Facebook hat ihn sehr stark verfeinert. Inhalte werden nur noch an Leute ausgespielt, wenn der Algorithmus Interesse anhand von Kriterien erkennt. Sachen, die nicht den Kriterien entsprechen, werden mittlerweile nach meiner Erfahrung auch gnadenlos abgestraft. Was letztlich auch im Sinne des Lesers ist.“
Wie ist die Social-Media-Crew bei Bild organisiert? Mit welcher Tabelle überprüft die Bild ihre Social-Media-Aktivitäten? Wie hält sich Andreas Rickmann persönlich auf dem Laufenden? Das hört ihr in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zur Sendungsseite. Hier geht es zur MP3. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
Freitag, 17. August 2018
Bombendrohung gegen Boston Globe ➡
Initiator im Visier. 350 Zeitungen hatten Kampagne gegen Trump veröffentlicht.
Deliveroo verlässt 10 Städte ➡
Auch in Düsseldorf ist ab Mitte September für den Lieferdienst Ende im Gelände.
RP ONLINE ist jetzt auf Flipboard ➡
Holt euch unsere Flips mit News und Stories aus und für NRW.
Heute, 15 Uhr: @fiene & Herr Bröcker ➡
Holt euch unseren neuen Podcast mit dem Chefredakteur.
Der Internet-Wetterbericht: Der Tod von Aretha Franklin, die politische Diskussion um NRW-Integrationsminister Stamp und die neue Kabel-Eins-Dokuserie „Unser Kiosk“ sorgen für viele Gespräche im Netz. Spannend war, wie gestern sich 350 US-Zeitungen mit Leitartikeln gegen die Fake-News-Vorwürfe gegen Donald Trump verteidigten – unter #FreePress sind die Reaktionen versammelt.
5 Tipps für erfolgreiche Podcasts
Egal ob als Privatprojekt oder für ein Medienhaus: Derzeit machen sich viele Gedanken für ein eigenes Podcast-Format. Aber seien wir mal ehrlich: Zwei Leute setzen sich hin und erzählen, dieses Format erscheint einfach, ist aber mittlerweile überreizt. Auch die Zahl der Interviewformate die sich etablieren können, ist endlich. Was gehört zu einem erfolgreichen Podcast-Konzept? Hier sind meine Tipps.
- Erkenne ein Bedürfnis deiner Hörer.
Was löst die Bereitschaft aus, einen Podcast zu abonnieren? Das kann entweder daran liegen, dass die Hörer ein starkes Interesse an den Moderatoren haben (Personality/Promis), oder dass dieser Podcast ein Bedürfnis stillt. Ein Beispiel zu unserem morgendlichen Nachrichten Podcast „Aufwacher“ bei der Rheinischen Post: Wir haben oft von Nutzern gehört, dass sie uns morgens in vielen Situationen nicht lesen können, aber dennoch an unseren Inhalten interessiert sind (im Bad, im Auto zur Arbeit). Also haben wir ein Audio-Format entwickelt, welches über die Nachrichten-Formate hinausgeht, die bisher als Podcast angeboten werden (einige Sender stellen ihre klassischen Radionachrichten zur Verfügung). - Erkläre das Konzept in einem Tweet.
Die Idee hinter einem guten Podcast lässt sich in eins, zwei Sätzen erklären. „Morgens um 07:00 Uhr erklären wir euch in zehn Minuten, was in der Nacht geschah und was heute wichtig wird“ – mit diesem Satz stellen wir den Aufwacher vor und lassen die Formulierung auch öfters im Podcast auftauchen. Wenn das Konzept aufgeht, merken sich das die Hörer. Das liest man oft auch an den Rezensionen im Podcast-Verzeichnis von Apple. Richtig gut macht dies der Podcast von Marathonfitness.de. Dort lautet der simple Erklärsatz: Nackt gut aussehen. - Schaffe etwas Neues.
Das gilt nicht nur für das Konzept, sondern auch für die Inhalte. Einfach Themen zusammenzufassen, die schon überall zu lesen oder zu hören waren, lässt die Hörer nicht wieder einschalten („Kenne ich schon … kenne ich schon … kenne ich auch schon“). Liefere Hintergründe, erkläre Zusammenänge, hole etwas aus dem Archiv, damit das Thema in einem anderen Kontext angeschaut wird, führe eine Diskussion. - Schaffe Rituale.
Auch wenn Podcasts davon leben, freier als klassische Sendungen zu sein, so ist eine feste Struktur wichtig. Nicht nur, damit man aus dieser ausbrechen und überraschen kann. Gute Podcasts haben einen festen Ablauf, variieren aber von Episode zu Episode mit den Inhalten. Baut bestimmte Formulierungen, Running-Gags oder akustische Ostereier ein. Gute Rituale drängen sich neuen Hörern nicht auf, aber regelmässige Hörer feiern sie. - Veröffentliche zu einer festen Uhrzeit.
Nur selten funktionieren Podcasts, die weniger als einmal pro Woche erscheinen. Wer nicht so häufig produzieren kann, sollte sich lieber überleben in Staffeln zu veröffentlichen (10 Folgen in 10 Wochen und dann Pause). Rituale sollte man nicht nur sich selbst, sondern auch dem Hörer gönnen. Hörer bauen ihre Lieblingspodcasts in den Alltag ein. Dafür ist es unbedingt wichtig, eine passende Uhrzeit zu wählen und sich dran zu halten. Beim RP-Chefredakteurspodcast haben wir das in den letzten Wochen nicht so gut gemacht: Mal kam er freitags, mal erst montags oder auch schon donnerstags. Jetzt haben wir fest freitags 15 Uhr verabredet, damit unsere Hörer die Chance haben, den Podcast auf dem Weg ins Wochenende zu hören. Wenn sie einmal dran denken, dann aber erst einmal ungewiss ist, ob eine neue Episode schon da ist, dann bekommt man als Podcaster oft in der Woche keine zweite Chance.
Was fehlt auf meiner Checkliste? Was sind eure Erfahrungen? Kommentiert gerne!
Schreibe einen Kommentar