Osterhasis Weblog fand ich heute komisch. Er läßt sich gerade über Frau Kuttners Sauf-Tipps aus, als mir ein Google „Helfen Sie Kindern“-Banner entegegen blinkt. Ist ja auch fast das Selbe. Ich liebe „intelligente kontextbezogene Werbung“.
Leser-Interaktionen
Tipps
fiene & mit diesem neuen feature könnt ihr stars leichter auf snapchat folgen
Okay, es ist nicht unbedingt einfach, einem Star auf Snapchat zu folgen. Wenn ihr deren Namen unter „Freunde adden“ => „Über Nutzernamen adden“ eintippt, landet man selten direkt beim Promi. Die haben oft komische Nutzernamen, die man entweder nicht kennt oder sich auf keinen Fall merken kann.
Snapchat hat jetzt eine neue Funktion, die der Snapchat-Promi und Mashable-Editor Sam Sheffer (sein Username auf Snapchat: samsheffer) entdeckt hat, die von Snapchat inzwischen auch bestätigt wurde. Wenn ihr euch eine Live-Story anschaut und dabei euren Lieblingspromi entdeckt, könnt ihr sie ab sofort direkt hinzufügen.
Das geht so: Schaut einmal in die obere linke Ecke des Fotos. Dort steht neben dem Titel der Story („Pokémania!“) und der Zeitangabe („6h ago“) jetzt auch ein Absender. „by JimmySnap“ verrät euch direkt den Snapchat-Nutzernamen von Jimmy Fallon. Wenn ihr auf den Namen draufklickt, dann könnt ihr ihn sogar direkt folgen.
In der „Pokémania“-Live-Story hat nur Jimmy Fallon diese Ergänzung und künftig wird vorerst nur von jedem verifiziertem Promi dieses Feature eingesetzt. Meine Einschätzung: Eine kleine Ergänzung, eine große Wirkung. Bisher ist das Folgen von Leuten auf Snapchat noch umständlich. Zumindest für die Promiwelt gibt es jetzt eine Erleichterung.
***
P.S.: Welchen Promis man auf Snapchat folgen könnte, verrät euch auch snapgeist.com.
P.S.2: Mein Nutzername auf Snapchat lautet danielfiene.
fiene & das facebook-live-seminar
Wer mir auf Twitter folgt, kennt mein Hobby: Ich streame gerne meinen Weg in die Redaktion. Was immer lustig ist: Am Ende haben mich rund 150 Leute begleitet und in das Live-Video geschaut. Oft entstehen muntere Dialoge, die auch meine Themenauswahl für den Tag beeinflussen. Das ist natürlich mehr ein gag, wie Live-Streaming den sonstigen redaktionellen Alltag beeinflussen kann, erarbeite ich mit euch in einem Workshop bei der FFH Academy im September in Düsseldorf:
Periscope und Facebook Live Videostreaming im Lokalradio
Auf der Seite der FFH Academy heißt es zu dem Workshop:
Im Web geht das Radio weiter. Immer neue Tools erscheinen auf dem Markt und erlauben es Radiostationen, ihren Hörern (die eben auch Surfer sind) neue und überraschende Hör- und Seherfahrungen zu geben. Videostreams auf Facebook und Twitter sind up-to-date (und zugleich mit überschaubarem Aufwand zu realisieren). Welche Tools zur Verfügung stehen, welche Stärken und Schwächen sie haben und vor allem, wann wir sie einsetzen und wozu, behandelt dieser Workshop voller überraschender Einblicke, praktischer Übungen und unzähliger Beispiele best-practice.
Infos:
Dozent: Daniel Fiene
Termin: Fr., 23.9.2016, 10.00-18.00 Uhr
Zielgruppe: Programmchefs, Chefredakteure, Onliner, Moderatoren
Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) unterstützt die Teilnahme von Mitarbeitern des NRW-Lokalfunks an diesem Workshop. Der Preis für freie Mitarbeiter aus Lokalstationen in NRW beträgt damit nur 95,- Euro, für feste Mitarbeiter 45,- Euro, jeweils zzgl. MwSt. Um in den Genuß der Förderung zu kommen, müssen Sie nichts tun: Die FFH-Academy wickelt das gesamte Förder-Verfahren mit der LfM für Sie ab!
fiene & das geheimnis für medien auf snapchat
Ein Rätsel von Snapchat ist ja noch nicht geknackt. Nein, nicht wie die App funktioniert dass diese Frage unlösbar ist, erzählen sich nur erwachsene Menschen auf Konferenzen. Mir geht es darum, wie Medien auf Snapchat aktiv sein können. Deren Aktivitäten wirken oft noch unfertig, zu experimentell und sind auf keinen Fall am Ziel angekommen.
Das ist mir besonders aufgefallen, als ich letzte Woche dem US-Radiomoderator Mark Kaye lauschte. Die Macher der Lokalrundfunktage Nürnberg hatten ihn über eine Schalte eingeladen und ich hatte ihn moderiert. In dem Gespräch ist mir aufgefallen, was viele Medienmarken auf Snapchat noch falsch machen: Sie überlegen sich keine Konzepte, die auf die Stärken von Snapchat und ihrer eigenen Marke beruhen. Einen Markenaccount auf Snapchat kann man nicht wie eine Facebook-Seite betreiben.
.@markkayeshow: Snapchat is perfect for broadcasters – short, entertaining and disappears just like radio! #lrft16 pic.twitter.com/JMojQ7u3YQ
CrowdRadio (@CrowdRadio) July 6, 2016
Was Mark Kaye so gut macht und was sich auch Marken von ihm abschauen können: Er ist nicht irgendein Radiotyp, der einfach rumsnapt. Er verbindet die Radio- mit der Snapchat-Welt:
- Als Radiomoderator kann er Talk. Also macht er auf Snapchat eine Talkshow („Talkin Snap„). Zwei Mal die Woche befragt er einen Gast. Ob es wirklich „The Best and Only Talk Show on Snapchat“ ist, kann ich nicht beurteilen, aber schon die Idee ist gut. Zu Marks Gästen zählen auch Snapchatpromis, die natürlich die Interviews ihren Snapchat-Followern empfehlen und so wurde der Radiomacher auch irgendwie zum Snapchatpromi.
- Die kurzen Snaps sind auch gut fürs Radio. Sonntagabends moderiert er eine Politik-Talkshow im Radio. Er stellte fest, dass die Hörer dann aber etwas anderes zu tun haben, als bei ihm anzurufen. In den USA läuft kein Tatort, aber Sport. Also hat er angefangen, Fragen auf Snapchat zu stellen und die Reaktionen dann im Radio zu spielen. Das hat auch den Vorteil, dass er sehr prägnante Statements bekommt, die er kaum editieren muss. Seine Snapchat-Follower finden es ziemlich cool, dass ihre Meinungen auch im Radio gespielt werden so erzählt er vom Feedback. Radio mit Snapchat-Anschluss? Cool!
Wenn man sich überlegt, welche Gedanken hinter seinen Konzepten stehen, dann sind die genau der Weg in die richtige Richtung. Ich glaube auch für deutsche Medien und Medienmacher ist da noch Luft nach oben.
Über Mark Kaye habe ich auch in der aktuellen „Was mit Medien“-Ausgabe gesprochen. Ihr hört ihn auch über ein Beispiel sprechen, als er junge Wählerinnen fragte, warum sie Hillary Clinton nicht unterstützen würden. In der Episode gibt es auch noch mehr Eindrücke von den Lokalrundfunktagen.
fiene & es hätte was mit number26 werden können
Der Verlierer der Woche ist für mich Number26. Die haben in dieser Woche so richtig gezeigt, wie es nicht geht.
Das Thema Digitalisierung der persönlichen Finanzwelt verfolge ich mit großem Interesse. Ich frage mich, wie die deutschen Banken mit Apps und anderen digitalen Angeboten durchkommen, obwohl diese den Appeal des letzten Jahrzehnts haben. Ich frage mich, wie es ihnen ergehen wird wenn Apple Pay in Deutschland nicht nur startet, sondern der Silicon-Valley-Riese das nächste Levels seines Bezahlsystems startet und immer mehr Zwischenstellen außen vor bleiben.
Vor genau zehn Tagen hat bei mir im Medienhafen meine Sparkassenfiliale geschlossen. Der erste Impuls löste Traurigkeit aus, aber mal ehrlich: Wenn ich es mal geschafft habe, während der —ffnungszeiten vorbei zu laufen, war die Filiale leer. Es bleiben die Automaten und für mich bedeutet das Schließen von kleinen Bankfilialen Fortschritt. Oder besser gesagt: Aufholen in das Jetzt. Im Jetzt wirbelt seit einigen Monaten auf das Startup Number26 mit. Ohne großer Bank im Rücken, will dieses Finanzunternehmen anders sein: Flexibler, Lösungen anbieten, die dem Alltag der Millennials angepasst sindm und vor allem komplett digital.
Als ich vor einigen Monaten einen Invitecode erhalten habe, meldete ich mich direkt an. Nicht einmal ein Post-Identverfahren war nötig. Ich saß im Oberholz in Berlin-Mitte, baute einen Videochat zum Support-Team von Number26 auf, hielt meinen Personalausweis in die Kamera und nach wenigen Minuten war mein Konto eingerichtet. Dies funktionierte zu dem Zeitpunkt nur auf Guthabenbasis. Ein paar Tage später war meine Kontokarte da, die über MasterCard ausgestellt war. Ich habe sie direkt sehr gerne in New York in kleineren Läden eingesetzt. Wenn sie mir dort bei Missbrauch gesperrt werden sollte, wäre der Verlust nicht so ärgerlich wie bei meiner Hauptkreditkarte. Was ich liebte: Nachdem ich beim Starbucks einen Kaffee mit der Karte zahlte, war ich noch nicht an der Ausgabestelle, informiertem mich eine Pushmitteilung auf meinem Smartphone über die Ausgabe. Die war sogar in der richtigen Kategorie zugeordnet. In der Weboberfläche und in der App lassen sich die Ausgaben wunderbar im Auge behalten. Die Angst Missbrauch zu verpassen, war deutlich geringer. Leider nutzten zu der Zeit noch nicht so viele in meinem Umfeld die App, sodass ich das einfache Geld hin und her schicken nicht ausprobieren konnte. Irgendwann habe ich aber die Freude an der App verloren, da die versprochenen kostenlosen Geldabhebungen in meinem Fall doch nicht kostenlos waren. Die Automaten, die ich nutzte, schlugen eine Gebühr drauf. Ich hatte keine Energie mich damit zu beschäftigen, ob der Fehler auf meiner Seite lag, oder in der Kommunikation von Number26. Ich wollte sowieso lieber meine normale Kreditkarte nutzen, um Flugmeilen zu sammeln.
In der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Ein Dispokredit ist beispielsweise möglich und es gibt auch eine Maestro Karte. Anfang Juni kam der große “rger: Number26 kündigte rund 500 Kunden. Sie hätten zu oft mit ihren Karten Bargeld in Deutschland abgehoben und so für zu hohe Kosten gesorgt. Den Grund rückte das Unternehmen erst später raus, als sich alle fragten, was denn da los sei. Auch ich war verwundert. Wollte Number26 nicht zu den Guten gehören? Warum machen die mit einer Geschichte Schlagzeilen, die man eher von alten Banken erwartet? Und waren sie wirklich so naiv, dass sie ein Geschäftsmodel auf kostenlosen Bargeldabhebungen aufbauen können, wenn es das Bankensystem in Deutschland eigentlich gar nicht vorsieht? Ein bittere Beigeschmack blieb. Ein Imageproblem entstand. Trotzdem konnte das Startup ein paar Wochen später 40 Millionen US-Dollar an neuem Investment einsammeln. Das Ziel: Expansion in Europa.
Der große Fail kam aber in dieser Woche. Wir Kunden wurden informiert, dass Number26 künftig von seinen kostenlosen Bargeldabhebungen abrückt. Wer mehr als drei Mal im Monat Geld abhebt, muss künftig zahlen. Wer unter 26 ist, oder das Konto als Hauptkonto benutzt (Gehalt oder hohe Einzahlungen), kann fünf Mal zu einem Bankautomaten gehen und kostenlos Geld abheben. Ansonsten wird pro Gang zum Automaten 2 Euro fällig. Das Abheben an Geschäftsstellen des Cash26-Netzwerks bleibt kostenlos. Alle Details stehen auch hier. Im Grunde hat Number26 ein zweites Mal eingestanden, dass ihr Geschäftsmodel nicht trägt. Der Faktor Bargeldabhebung ist kein Nebenfeature in ihrem Produkt, sondern für viele Kunden der Grund gewesen, sich für diese Direktbank zu entscheiden. Man darf sich neu erfinden darauf stehe ich ja aber leider zeigt hier das Startup seinen Kunden den langen Finger und bezeichnet die neuen Regeln noch als neue Fair-Use-Policy. Das ist für mich keine Fair-Use-Policy, sondern eine Tariftabelle, wie sie in meiner alten inzwischen geschlossenen Sparkassenfiliale hängt.
Wenn die Köpfe hinter diesem Startup sowohl in der Konzeption der Hauptfunktionen, als auch mehrfach in der Kommunikation ein freundlich gesprochen unglückliches Händchen haben, wie wollen die mich dann überzeugen, ihnen zu vertrauen? Wie wollen sie für überfällige Disruption in der Finanzbranche sorgen? Wie wollen sie bestehen, wenn die alten Banken aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen oder Apple, Paypal und Co. auch bei uns so richtig Gas geben? Ich kritisiere nicht die Tatsache, dass Number26 seine Preise erhöht. Ich kritisiere, dass die Antworten auf diese Fragen nicht positiv für Number26 ausfallen. Sie haben hohe Erwartungen geweckt, deswegen ist die Enttäuschung jetzt noch größer.
Wenn man übrigens nach Number26 sucht, schlägt Google als zweiten Suchbegriff „Kündigung“ vor.
fiene & prisma-app is a hype-dancer
Kommt wir unternehmen etwas gegen die App-Müdigkeit: Kennt ihr schon PRISMA? Diese App wird gerade ordentlich herumgereicht und das völlig zu Recht: Ihr wählt ein Foto aus, dann einen Filter und schon wird aus dem Foto eine Zeichnung, ein Gemälde, ach was‘ ein Kunstwerk. Hätte ich die doch schon damals im Kunstunterricht gehabt.
Was mir gefällt: Die App ist nicht überfrachtet. Mit einem Fingerwisch kann ich den ausgewählten Filter verstärken, oder abschwächen. Bin ich zufrieden, kann ich das Foto speichern. Die Filter haben echt tolle Namen: Raoul, The Scream, Urban, Illegal Beauty, Heisenberg oder Roy. Man weiß, was man kriegt. Das sehe selbst ich als Fotolaie: Die Verarbeitung der Fotos ist außerordentlich gut.
Was mir nicht gefällt: Die Qualität der Filter hat auch eine Grund. Die Fotos werden nicht wie herkömmlich auf dem Smartphone verarbeitet, sondern das wird in der Cloud von smarten Algorithmen auf deren Hochleistungsservern übernommen. Die Macher versprechen zwar, dass die Fotos nicht gespeichert werden … aber weiß man es? Außerdem kann bei einem Ansturm (hallo Hype!) das Verarbeiten der Fotos auch mal etwas holperig ablaufen.
Hinter die App steckt der russische Anbieter MAIL.ru, wie wir im Blog von Caschy erfahren. Jetzt soll es erst einmal um Wachstum gehen, was bei dieser Hypewelle auch gelingen dürfte. In der App gibt es Hinweise, dass es künftig auch kostenpflichtige Funktionen geben könnte. Aber vielleicht wird die App auch einfach an einen großen Player verkauft.
Auch wenn es ein wenig zu viel Hype ist, die perfekte Spielerei für’s Wochenende. Hier gibt es das kostenlose Programm im App-Store.
Wie gefällt euch die App?
(Thx, to Tobias)
Schreibe einen Kommentar