Google schaut auf die Suchanfragen 2005 zurück und ist begeistert. Die Ergebnisse wurden jetzt im Zeitgeist 2005 veröffentlicht. Die Seite ist übrigens ziemlich schön geworden. Top-Suchbegriff war „Myspace“.
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fiene & mein facebook-webinar für radioleute
Ich gebe ja nicht so viele externe Seminare, aber mein Facebook-Seminar für Radiomacher ist derzeit einer meiner Lieblingsseminare. Die Tage verfliegen und abends gehen wir alle mit einem glühenden Kopf und angeregten Geist nach Hause. Das Themenfeld ist super dynamisch und die Diskussionen sind auch für mich als Dozent wertvoll.
Deswegen freue ich mich auf ein erstes Webinar zum Thema. Michael Mennicken bietet es über seine FM ONLINE FACTORY an. Wenn ihr euch für einen Schnupper-, Crash- oder Auffrischungskurs rund um das Thema Facebook für Radiomacher interessiert, dann empfehle ich euch das Webinar in zwei Wochen.
In der Beschreibung heißt es:
So wird mein Sender bei Facebook zur Marke — 26.8., 19 Uhr
Bei Facebook sind sie alle, aber wie zahlt mein Auftritt auch wirklich auf meine Radio-Marke ein? Wie schaffe ich eine gute Kommunikation mit den Hörern? Wie oft sollte ich posten? Und wie findet mein Post überhaupt Beachtung? All diese Fragen beantwortet Online- und Radio-Experte Daniel Fiene im Webinar 04 am 26.8. um 19 Uhr. Interesse?
Dann könnt ihr euch hier anmelden! Ich freue mich auf euch.
fiene & die neuen krautreporter
Im Herbst wird wieder um Unterstützung gebeten. Wer einen bezahlbaren Jahresbeitrag leistet, ermöglicht ein junges journalistisches Startup mit dem Vorbild deCorrespondent.nl. Damit meine ich nicht die Krautreporter, die dann um ihre Verlängerung kämpfen. Damit meine ich ein Projekt aus Münster.
Drei junge Wissenschaftler möchten eine Seite starten, in der fortschrittsoptimistisch über Technik- und Wissenschaft berichtet wird. Sie haben bereits eine einjährige Finanzierung vom Wirtschaftsministerium, um das journalistische Projekt an den Start geht. Die Nutzer können mit einer Jahresgebühr von 42 Euro dabei sein. Der Name: positive-daily.de.
Derzeit touren sie mit einem Vortrag durch die Lande: Warum Deutschland einen lösungsorientierten Journalismus benötigt. Hier spielt auch rein, warum Menschen bei all den schlechten Nachrichten irgendwann eine Art Gleichgültigkeit für Medien entwickeln. Ein Nerv der Zeit: Selbst Arianna Huffington predigt derzeit überall ihr Mantra von den guten Nachrichten.
In kleiner Runde habe ich mehr von den Machern erfahren. Während derzeit die Webseite noch nicht sehr konkret wird und die Richtung der Themen noch nicht erkennbar ist, haben mich deren Ausführungen und ein Blick auf den ersten Prototypen der Seite hinschauen lassen. Das wird ein spannendes Projekt.
Aus zwei Gründen haben sie gegenüber den Krautreportern einen Vorteil: Sie haben eine fokussierte Perspektive auf ihr Thema. Die Leser wissen, unter welcher Fragestellung sie Inhalte erwarten können. Die Wissenschaftler mit journalistischer Ausbildung schaffen hier neues und erwecken nicht den Eindruck, sie würden jetzt das, was sie in anderen oder persönlichen Projekten bereits für die Leser kostenlos machen, auf der Crowdfunding-Seite anbieten. Ihr Nachteil: Sie haben keine Sprachrohre oder Lautsprecher in ihrem Gründungsteam. Aber ihre Zielgruppe ist auch eine andere. Außerhalb der Medienbubbel, also die, die von den Krautreportern auch erst zwei Tage vor dem Ende der Finanzierungsrunde erfahren haben.
Wenn die Crowdfunding-Phase von positive-daily.de startet, sage ich unbedingt bescheid.
fiene & 11. august 2015 google von a bis z
Guten Tag. Was für eine Meldung: Google erfindet sich neu und nennt sich Alphabet. Ich habe euch mal meine Lieblingstexte zu dem Thema als Links des Tages zusammengestellt.
Doch zunächst die Gewinner und Verlier der Reform:
Verlierer ist für mich Unternehmensaußenminister Eric Schmidt. Keine Worte bisher von ihm oder über ihn. Update: Obwohl er Executive Chairman von Alphabet wird. In den ganzen Analysen ist es aber ungewöhnlich ruhig um ihn.
Gewinner ist Philipp Schindler. Der Deutsche fällt mit der Reform noch einmal ein Stückchen weiter nach oben in der Google-Hierarchie. Für ihn ging es ja in Hamburg los, bevor er Europa leitete und dann vor einiger Zeit in die Zentrale wechselte. Künftig wird er sich mit zwei Kollegen die Position „Head of Sales“ teilen, schreibt re/code.
***
Eine der besseren Einführungen zum Thema gibt es bei der Wiwo. Lasst euch nicht von dem Unterton der Überschrift abschrecken. Die hat bestimmt der Autor sich nicht ausgedacht.
The Fusion erzählt die ganze Geschichte in Form eines Alphabets auf die Idee werden bestimmt noch mehr Kollegen kommen, aber diese Variante ist informativ umgesetzt.
Tech-Überkommentator Om Malik spricht von „The Big AlphaBet“ – also übersetzt von der großen Alpha-Wette. Neben dem Erhalten von Innovationen und dem Druck der Börse, sieht er auch die EU als Motivator der Gründe. Wenn Google sich selbst zerschlägt, könne dies dem drohende Verfahren in EU den Wind aus den Segeln nehmen.
Was wirklich fasziniert: Diesen Umbruch sah niemand kommen. Es gab gestern nur das Gerücht, dass der Android-Veteran und bei Google sehr geschätzte Sundar Pichai neuer Twitter-CEO werden könnte und Google ihm etwas entgegen setzen müsste. John Gruber zerlegt allerdings nun die Überlegungen einiger, dass aus diesem Grund Google sein ganzes Unternehmen umstrukturiere. Aber immerhin: Google hat Pichai ein echtes Gegenangebot machen können. Er wird nun CEO beim neuen Google.
Lauren Hockenson schreibt sehr schön auf, welche Vorteile die Alphabetisierung von Google hat: Nun kann der Konzern weitere Unternehmen kaufen, ohne in Interessenskonflikte mit der eigenen Suchmaschine zu geraten.
Die erste Reaktion von Kara Swisher ist leider langweilig. Pichai treibe halt künftig das Geld ein, während die anderen Jungs damit spielen können. Sie schließt mit einem Musikvideo der Jackson 5 zum Thema Alphabet. Kann man machen.
Tja. Und dann sei es hier auch noch mal erwähnt. Die URL zur Firmen-Homepage von Alphabet lautet https://abc.xyz/ und Google-Gründer Larry Pager hat ein kleines Osterei im Ankündigungstext versteckt:
Sergey and I are seriously in the business of starting new things. Alphabet will also include our X lab, which incubates new efforts like Wing, our drone delivery effort. We are also stoked about growing our investment arms, Ventures and Capital, as part of this new structure.
Klickt mal auf den Punkt, nach „our drone delivery effort“ – ein Link zur weltumfassenden Hoolio-Webseite. Dem fiktiven Unternehmen in der Silicon-Valley-Serie von HBO. Ob die Serie gar Inspiration lieferte?
Die DPA überrascht einen ja selten, aber der letzte Satz der Agentur-Meldung hat mich zum Schmunzeln gebracht: „In Deutschland sitzt Google in Hamburg übrigens schon seit langem in der ABC-Straße.“
fiene & deutschland 83
Das ist eine richtig gute Fernsehserie: Deutschland 83! Vor ein paar Tagen lief das Finale der ersten Staffel in den USA. Das gab es noch nie: Eine deutsche Serie wird im US-TV gezeigt, bevor sie in Deutschland zu sehen ist. In Deutsch. Mit englischen Untertiteln. Und: Die Einschaltquoten sind für den Sender SundanceTV überdurchschnittlich, was man so liest. Nach dem Finale fordern die Zuschauer im Netz eine Zugabe.
Ob es mehr als die ersten acht Folgen geben wird, wird sich zeigen, wenn die UFA-Produktion demnächst bei RTL läuft und dort nicht durchfällt. Ich hoffe auf einen Erfolg, denn diese Serie hat mich gepackt. Es geht zurück in eine Zeit, an die ich mich nicht mehr wirklich erinnere. Ich lernte gerade krabbeln, robbte mich durch den Garten des Reihenhauses meiner Eltern, in einem Vorort von Münster.
Jonas Nay (vorne) und Ludwig Trepte (hinten) (Foto: UFA Fiction)
Die Serie spielt zur selben Zeit. Irgendwo in der Nähe von Berlin wird ein junger DDR-Soldat zum Spion. Er wird bei der Bundeswehr als rechte Hand eines ranghohen Generals platziert. Aus Martin Rauch wird Moritz Stamm, Deckname Kolibri. Über die Folgen entspinnt sich eine komplexe Handlung mit überraschenden Wendungen, in einer dramatischen Zeit. Der DDR-Soldat will nicht in den Westen, aber seine nierenkranke Mutter und schwangere Freundin werden als Druckmittel eingesetzt. Die allgegenwärtige atomare Bedrohung, die Aufrüstung durch die USA, die Friedensbewegung, die perfiden Methoden der Geheimdienste, der Verfall der West-Familien. Was für eine Zeit. Was für eine Serie.
Sehr gut besetzt dazu: Ulrich Noethen oder Maria Schrader spielen mit. Mich beeindrucken auch die Sets. Die Welt der 80er ist wunderbar zum Leben erweckt worden. DDR-Muff trifft alte Bundesrepublik.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, die Serie zu sehen (gibt es zum Beispiel im US-iTunes-Store), solltet ihr sie testen. Ich bin gespannt, welche Dialoge und welchen Austausch die Serie über diese Zeit unter den Zuschauern anstoßen wird. Martin Rauch wird von Jonas Nay gespielt. Er ist Jahrgang 1990. In einem Interview sagt er: „Ich kann mir Deutschland geteilt nicht einmal vorstellen.“
fiene & 10. august 2015 – die links zum morgen
Guten Morgen, auf in eine neue Woche.
Liebe Düsseldorfer und Nachbarn. Es gibt Neuigkeiten zum Düsseldorfer Twittwoch: In diesem Jahr gibt es noch zwei Veranstaltungen und wir suchen derzeit euren Input. Wen würdet ihr gerne auf der Bühne erleben?
Tag 13 seit #Landesverrat. Ich empfehle euch mein Gespräch mit Netzpolitik.org-Gründer Markus Beckedahl: „Gegen uns wird wie gegen Terroristen ermittelt.“
Die Frage des Tages kommt von DJV-Sprecher Hendrik Zörner. Die FAZ hat in den letzten Tagen immer wieder gegen die Feststellung geschrieben, bei Beckedahl und Meister handele es sich nicht um Journalisten. Die FAZ so: „Blogger seien keine Journalisten, so der Tenor mehrerer Beiträge aus den letzten Tagen“. Zörner dazu: „Was also soll der Versuch bezwecken, Blogger in die journalistische Schmuddelecke zu rücken?“
Update 10:53 Uhr: Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen gegen die Netzpolitik.org-Autoren jetzt so richtig eingestellt.
Termin des Tages: Am 26. September findet in Berlin der TV-Hackday 2015 statt.
Das Mimimi des Tages dreht sich um Facebook. Nicht cool ist es, wie Facebook mit Hassbotschaften umgeht. Nicht cool ist es aber auch nicht, wenn sich professionelle Seitenbetreiber wundern, wenn ihr Account gesperrt wird und sie daraufhin ihre Unternehmens-Seite bei Facebook nicht mehr nutzen können, weil sie sich unter falschen Namen angemeldet haben. Diese Fälle fallen derzeit stärker auf. Thomas Hutter hat einen lesenswerten Rant gegen alle geschrieben, die sich aufregen. Wo wir schon dabei sein, Facebook bekommt auch sein Fett weg – und zwar in diesem Text rund um die Video-Strategie: Theft, Lies and Facebook-Video.
Welche Lokalmedien sind in Deutschland seit dem Jahr 2000 gegründet worden? Konrad Lischka suchte eine Liste und fand keine, deswegen hat er eine Sammlung gestartet, die schon gut gefüllt ist. Neugierig? Oder habt ihr eine Ergänzung? Ihr könnt am Hackpad vom Lischka mitarbeiten – das ist die Sammlung des Tages.
Das Selfie des Tages ist übrigens gestern bei der Sonntagsschicht in der Redaktion entstanden.
Was mich unglaublich beeindruckt hat: Wie viel Arbeit man in die Gestaltung einer App stecken kann. Lest euch einmal den Bericht über Das Referenz durch. In diesem Projekt wurde beispielhaft eine Wikipedia-App für das iPad gestaltet.
Slack war ja im Frühjahr mal cool. Viele nutzen den Kommunikationskanal auch immer noch sehr gerne. Ich habe da bisher keinen Anwendungsfall dafür gefunden. Die New York Times nutzt Slack jetzt als Liveblogging-Tool. Abgefahren.
Der Frühstückstipp des Tages ist für alle Düsseldorfer und Düsseldorf-Reisende. Frau Genussgier hat in ihrem Blog über die Butze in Derendorf gebloggt – was für tolle Frühstücksbilder!
Worauf ich mich freue: In einer Woche startet wieder die Sendung mit dem Internet bei Antenne Düsseldorf. Dann sind die Sommerferien zu Ende.
top-gewinner, nicht top-suchbegriff, oder…? 😉
aber wer sucht überhaupt nach myspace? und was bitte sind ares, baidu und orkut?? gleich mal nach googlen…
…und wo ist der gute alte sexsuchbegriff geblieben? der war doch sonst immer ganz vorne dabei.
wer braucht schon sex, wenn er myspace, wikipedia und itunes hat… 😉