Was die Polizei an einem Samstag-Nachmittag in Münster zu tun hat, meldet der Polizei-Ticker:
Am Samstagnachmittag, 14.01.2006, meldete sich
eine Bürgerin über Notruf bei der Polizei in Münster und gab an, dass
sie soeben im Südpark einen verdächtigen Mann beobachtet habe, der
auffallend aufgeregt und sich ständig umschauend einen Gegenstand im
dortigen Sandkasten vergraben habe. Daraufhin wurde ein Kradfahrer
der Polizei zum Südpark entsandt. An der angegebenen —rlichkeit fand
der Beamte tatsächlich einen verdächtigen Metallbehälter im Sand.
Darin befanden sich allerdings nur Süßigkeiten, die der Kradfahrer
zunächst einmal „sicherstellte“. Im Rahmen der anschließenden
„Fahndung“ traf er auf eine fünfköpfige Kindergruppe, die gerade im
Rahmen eines Kindergeburtstages eine Schatzsuche unternehmen wollten.
Die Kinder staunten nicht schlecht als ihnen der Schatz nun von der
Polizei überreicht wurde.
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Sendung mit dem Internet — mit @fiene (@ Sendestudio @Antenne in Düsseldorf) https://t.co/ZYCvtV8zQC
Sabine Piel (@die_bine) 15. September 2014
fiene & facebooks kampf gegen heftig-schlagzeilen (und wieso wieder inhalt zählt)
Hefti.co, Huffington Post, Buzzfeed und auch so manche deutsche Medienseite ihr müsst euch warm anziehen und eure Facebook-Guidelines anpassen oder gar an eure Geschäftsmodelle ran, es zählen jetzt wieder Inhalte in diesem Internet …
… für Nutzer ist es aber eine gute Nachricht: Facebook killt Click-Baiting-Überschriften!
In den kommenden Wochen und Monaten treten zwei “nderungen in Kraft, die die Art und Weise verändern, wie Inhalte-Anbieter ihren Content bei Facebook posten, um Erfolg zu haben. Das hat Facebook jetzt in seinem Pressebereich aufgeschrieben.
“nderung 1: Der Kampf gegen Click-Baiting!
Ihr kennt sie alle, werdet sie aber künftig weniger in eurem Facebook-Feed sehen, weil das Netzwerk Links wie im folgenden Beispiel nicht mehr verbreiten möchte:
Nicht nur werden künftig Satire-Meldungen gekennzeichnet, auch Postings im Heftig-Style werden gefiltert: Wenn der Nutzer den Inhalt der Geschichte erst versteht, wenn er auf den Link geklickt hat, dann will Facebook das Posting weniger ausspielen (oder gar ganz filtern).
- Wie setzt Facebook diese “nderung um? Zwei Messgrößen spielen eine Rolle: Facebook misst die Verweildauer der Leser auf der Seite. Wenn die Leser nur kurz klicken und dann direkt zurückkehren, spricht die kurze Verweildauer für eine Enttäuschung über den Inhalt. Also filtert Facebook! Außerdem spielt die Click- und Interaktions-Ratio eine wichtige Rolle. Wenn überdurchschnittlich viele Nutzer klicken, aber nicht liken oder kommentieren, dann ist das für Facebook auch ein Zeichen für Click-Baiting. Ich gehe davon aus, dass Facebook weitere Messgrößen einfließen lässt.
- Was heißt das für uns Inhalte-Anbieter? Facebook selbst gibt an, dass nur eine kleine Gruppe von Anbietern von dieser “nderung im größeren Maße betroffen sein wird. Mein Tipp: Wer aber hin und wieder ein Rätsel-Teaser verfasst, sollte dennoch genau auf die Reichweite achten. Wenn diese Postings überdurchschnittlich wenig an die Nutzer durchgestellt werden, würde ich auf die Rätsel-Teaser direkt verzichten. Das kann dem Gesamterfolg der Seite langfristig schaden.
- Was ist von dieser “nderung zu halten? Facebook begründet den Schritt mit dem Ergebnis einer Umfrage: 80% bevorzugen demnach Überschriften, „die ihnen bei der Entscheidung helfen, ob sie einen ganzen Artikel lesen wollen, bevor sie klicken“. Seien wir aber ehrlich: Facebook dürfte diese “nderung nicht aus Liebe zum Nutzer durchführen. Jede “nderung wird erst bei einem Teil der Nutzer getestet. Dabei wird das Verhalten genau analysiert. Augenscheinlich muss Facebook bei diesen Tests zu dem Ergebnis gekommen sein, dass sich Facebook-Nutzer ohne Click-Baiting-Headlines wohler fühlen: Sie verbringen längere Zeit auf Facebook, oder schauen häufiger vorbei. Vermutlich weil sie die letzte Klick-Enttäuschung nicht davon abhält. Interessant: Facebook sieht Handlungsbedarf und muss lernen, was Click-Baiting-Inhalte sind, wohingegen die Nutzer es nicht gelernt haben, diese Rätsel-Teaser zu meiden. Sonst würden diese Inhalte die Facebook-Mechanismen nicht so erfolgreich ausnutzen.
“nderung 2: Klassische Links werden wertvoller als Foto-Links
Alle Welt redet jetzt bestimmt über das mögliche Aus vom Prinzip „Heftig.co“ – wesentlich spannender finde ich aber die zweite “nderung: Es gibt zwei Arten, um Links auf Webseiten zu posten. Ich kann entweder ganz klassisch einen Link posten, indem ich zunächst eine URL in das Textfeld kopiere und dann eine Vorschau erhalte. Ich kann aber auch ein Foto hochladen und dann nachträglich einen Link in der Beschreibung ergänzen. Künftig will Facebook die erste Variante deutlich bevorzugen.
- Wie setzt Facebook diese “nderung um? Ordentliche Link-Postings sollen künftig deutlich bevorzugt werden. Entdeckt Facebook einen Link in einem Beschreibungstext zu einem Video oder einem Foto, wird dieser Inhalt nicht mehr bevorzugt ausgespielt.
- Was heißt das für uns Inhalte-Anbieter? In Seminaren haben wir bisher gelernt, dass besonders Fotos und Videos bei Facebook erfolgreich sind. Da Links bisher immer weniger Beachtung fanden, haben viele Inhalte-Anbieter Fotos gepostet und darin einen Link untergebracht, um so für eine größere Verbreitung zu sorgen. Das ist künftig nicht mehr nötig. In der Zwischenzeit hat Facebook den Stil der Links durch die schönen Vorschauen deutlich verbessert. Wenn jetzt auch normale Links besser ausgespielt werden als die anderen Foto- oder Video-Postings mit einem Link in der Beschreibung, ist dieser alte Trick nicht mehr nötig.
- Was ist von dieser “nderung zu halten? Mich freut diese “nderung aus zwei Gründen. Einmal erkennt Facebook den Wert von Links an und zwingt mich als Inhalte-Anbieter nicht, alles bei Facebook zu posten. Das Netzwerk dürfte erkannt haben, dass die Leute auch so zurückkommen, wenn sie dort spannende Inhalte finden – sie müssen dazu nicht gefangen gehalten werden. Dann gibt es noch einen rechtlichen Vorteil: In vielen Fällen habe ich die Rechte an einem Foto für meine Domain. Ich kann oft nicht das Foto extra bei Facebook hochladen, um den Artikel zu bewerben. Ein Graubereich. Mit der Vorschau linkt Facebook auf das Foto auf meiner Domain – ich kopiere es nicht rüber. Aus Sicht der Inhalte-Anbieter ist das sauberer.
Mich freuen diese “nderungen. Facebook schätzt stärker gute Inhalte und gönnt uns Inhalte-Produzenten die Klicks auf unsere Angebote. Ein gutes Zeichen.
fiene & die angst vor wissen außerhalb der eigenen blase
In Twitterland gibt es gerade Aufregung. Twitter zeigt seinen Nutzern künftig Tweets von Leuten an, denen nicht gefolgt wird. Hierzu sind verschiedene Artikel rumgereicht worden, wie dieser bei TheAtlantic.com.
Die Reaktionen vieler Twitter-Nutzer verstehe ich nicht. Ich halte sie für kurzsichtig. Vor lauter Emotionalität schreiben einige Ankündigungen wie diese:
Ich lese jetzt aufmerksam meine Timeline und jeder, der NICHT dorthin gehört, wird geblockt und als Spam markiert. #Twitter#Timeline#fail
Mike Schnoor (@MikeSchnoor) August 20, 2014
Womit dann die abgestraft werden, die nichts dafür können.
Liebe Netzgemeinde, denkt doch mal nach.
In der bisherigen englischen Fassung der Erklärung „What’s a Twitter timeline„? war folgendes zu lesen:
Note: You may see content from accounts you do not follow, such as promoted Tweets, Retweets from accounts you follow, or content that may be relevant to you. Read more about promoted Tweets here, and Retweets here.
Bisher haben wir auch fremde Tweets gesehen, wenn es sich um Werbeanzeigen oder Retweets handelt(e). Jetzt gibt es die folgende Ergänzung:
Additionally, when we identify a Tweet, an account to follow, or other content thats popular or relevant, we may add it to your timeline. This means you will sometimes see Tweets from accounts you dont follow. We select each Tweet using a variety of signals, including how popular it is and how people in your network are interacting with it. Our goal is to make your home timeline even more relevant and interesting.
Wenn Twitter also feststellt, dass ein Tweet derzeit für viel Beachtung sorgt, kann dieser auch in unserer Timeline angezeigt werden. Ich begrüße das. Ich möchte wissen, was um mich herum passiert, was andere Leute gerade beschäftigt und welche Themen gerade aufkommen. Durch eure veränderte Twitter-Nutzung ist das in letzter Zeit zu kurz gekommen.
In letzter Zeit habe ich mich öfters geärgert, dass viele sich zum Sendemedium zurückentwickelt haben. Es wird nur noch verkündet, weniger interagiert. Früher waren mehr Retweets.
Anders gesagt: Wenn ihr nur favorisiert und nicht mehr retweetet, dann nehmt ihr euren Followern die Chance, gute und neue Inhalte zu entdecken. Ihr seid also selbst schuld, wenn Twitter der veränderten Nutzung Rechnung trägt und die Funktionsweise der Timeline anpasst.
Tweetdeck-Nutzer kennen die Aktivitäts-Spalte, in der schon jetzt favorisierte Tweets von Followern auftauchen. Ich habe da schon spannende Dinge entdeck. Warum soll das nicht für alle gut sein?
Das hat natürlich zur Folge, dass das Favorisieren jetzt andere Auswirkungen hat. Einige nutzen es als „Gefällt mir“-Funktion. Für andere ist es ein Lesezeichen. Ganz andere aktivieren damit ihre Kaffeemaschinen. Jetzt müssen wir im Kopf haben: Wenn ich etwas favorisiere, ist dies auch für andere stärker sichtbar.
Während bei Facebook die Umgewichtung des Newsstreams zur Folge hat, dass dann weniger Platz für Inhalte von Freunden ist, ist dies bei Twitter wegen der weiterhin chronologischen Ansicht nicht der Fall.
Die Angst vor fremden Tweets in der eigenen Timeline ist mir unerklärlich. Was ist schlimm daran, wenn es mehr Wissen gibt, als es die eigene Filterblase zulässt? Manchmal macht mir das Kleinbürgertum der Netzgemeinde Angst.
fiene & auf zum ard ifa-radio 2014
Kleine Anwesenheitsnotiz: Ich bin in diesem Jahr wieder beim ARD IFA-Radio dabei.
Ich habe mir gerade noch einmal die Fotos aus dem letzten Jahr angeschaut und in dem Moment ist meine Vorfreude extrem angestiegen – denn in diesem Jahr gibt es wieder dieses kleine, liebenswürdige Popup-Radio an gleicher Stelle, auf der gleichen Welle und mit der gleichen wunderbaren Crew. Zwar suche ich für mich noch eine kleine Airbnb-Bleibe, aber dafür steht der Rest.
Seid ihr auf der IFA? Dann sagt Hallo! Im letzten Jahr sind Hörer oder Leute aus diesem Internet einfach vorbeigekommen und das war sehr nett. Auch einige PR-Leute haben natürlich auf ihre IFA-Themen aufmerksam gemacht, was im taktvollen Rahmen natürlich völlig okay ist. Würde mich freuen, wenn die IFA wieder so ein bunter Kontakt-Ort wird. Kommt deswegen gerne zur IFA, Halle 2.2, dort findet ihr den Digitalradio-Stand bei der ARD (05.-10. September, Messe Berlin).
Wir senden wieder aus dem gläsernen Tipi! Das IFA-Radio von der ARD und vom Deutschlandradio funkt live von 10 bis 18 Uhr bundesweit im Digitalradio und im Netz. Ab 10 Uhr hört ihr Jörg Wagner, ab 13 Uhr Anja Goertz und ab 16 Uhr hört ihr Richard Gutjahr und mich. Dazu viele Reporter-Stimmen, die ihr von Radio Eins kennt. Ein paar Infos gibt es noch bei der Radioszene.
Und wenn alles klappt, melden sich Herr Pähler und ich auch am Samstag von der IFA in Endlich Samstag bei DRadioWissen – wie immer 10-14 Uhr.
Habt ihr Tipps für die IFA, was sollten wir uns unbedingt anschauen und wem sollten wir mal auf die Finger schauen? Hinterlasst eure Tipps gerne in den Kommentaren.
fiene & claus kleber, twitter-superstar!
Während ich das 6:0 7:0 7:1 für Deutschland gegen Brasilien verdaue, müssen wir noch einmal über Claus Kleber reden. Bekannt aus der Halbzeitpause. Während er durch das Heute-Journal moderierte, fiel mir ein Gespräch von heute Nachmittag mit meinem Kollegen Marc Hippler ein. Jetzt ist mir klar: Claus Kleber, was bist du für ein Twitter-Superstar!
Seit wenigen Wochen ist Mr. Heute-Journal auf Twitter aktiv. Mit nur 57 Tweets hat er erreicht, was Netzpolitik nicht in 22.000 Tweets geschafft hat, geschweige denn Barack Obama mit seinen 44 Millionen Followern! Und ich meine nicht seine Tweets von seiner hektischen Reise zu Hillary Clinton, aus denen sich andere Journalisten Schaum vor den Mund geschrieben haben. Zu Günther Jauch ist sie schließlich persönlich gekommen.
Ist euch schon aufgefallen, dass Claus Kleber Tweets manchmal an sich selbst schreibt? Er beginnt mit „@clauskleber“.
@ClausKleber wow-kreativ! Besonders die falschen Ideen 🙂 Verdienen mehr als Text.
Ich handy-filme morgen Antwort und liefere. #CKFAQs
— Claus Kleber (@ClausKleber) July 6, 2014
Und dieser Tweet ist keine Ausnahme. Siehe hier:
@ClausKleber Wiedergefunden. Neben Auto. Patschnass.
Morgen kommt neue in Emergency Box und die wieder an die Wand.
Mit mir weiß man nie!
— Claus Kleber (@ClausKleber) June 29, 2014
Oder hier:
@ClausKleber
Sorry, mein Account mag offenbar keine Schlusspunkte :-)
Was immer das bedeuten mag. Sicher nur Gutes.
— Claus Kleber (@ClausKleber) June 27, 2014
Und nicht zu vergessen hier:
@ClausKleber
Sorry, der #MH370 Link funktionierte nicht. (Punkt am Schluss fehlte)
Trying again:
http://t.co/ZeuadrbHLR.
— Claus Kleber (@ClausKleber) June 27, 2014
Warum macht er das? Hat ihm niemand erklärt, dass er das nicht braucht? Oder drückt er in seiner Twitter-App lieber auf „Antworten“, wenn er einen seiner Tweets schreiben möchte, als auf „Neuen Tweet verfassen“?
Der Witz ist: Die Lösung ist einfach und genial zu gleich. Darauf scheint vorher noch niemand gekommen zu sein. Selbst Chuck Norris oder Hans Sarpei haben das noch nicht geschafft: Die 140-Zeichen-Grenze von Twitter zu sprengen.
Wie ich das meine? Immer wenn wir auf einen Tweet antworten, entsteht eine Referenz auf den vorigen Tweet. Wenn wir eine Antwort im Web oder in der App lesen, können wir den vorigen Tweet sehen. Dies funktioniert auch bei der Antwort auf eigene Tweets. Das habe ich so aber noch nicht gesehen. Claus Kleber ist die Ausnahme – er schafft es so, Verbindungen zu älteren, aber inhaltlich passenden Tweets aufzubauen.
So wird ganz neues Storytelling möglich.
@ClausKleber wow-kreativ! Besonders die falschen Ideen 🙂 Verdienen mehr als Text.
Ich handy-filme morgen Antwort und liefere. #CKFAQs
— Claus Kleber (@ClausKleber) July 6, 2014
Während viele Twitter-Neulinge ein paar Monate brauchen, um das Prinzip des Netzwerkes zu verinnerlichen, hackt Kleber Twitter mit dessen eigenen Waffen Twitter und schafft etwas, was wir langjährige Twitter-Nutzer weder entdeckten, geschweige denn im Twitter-Alltag praktizieren. Hut ab!
Ob dieser Praxis den Durchbruch gelingt? Sich selbst zu antworten klingt sehr selbstreferentiell. Aber das passt ja auch in die Welt der Social-Media. Immerhin: Bezüge schaffen Kontext und bereichern die Vermittlung von Inhalten.
Einen Vorschlag für eine Bezeichnung des Self-Replys hätte ich auch schon: Einen Tweet ranklebern.
LOL. Lustige Geschichte…
CSI Muenster – die 1 Folge!
Manu