Ich finde ja, das iTunes die beste Möglichkeit ist, um seinen Musikkrams zu verwalten. Neuerdings gibt es ja auch die schicken Albumsbildchen, die man sich anzeigen lassen kann. Allerdings blöd, wenn nicht jedes Liedchen so ein Bildchen hat. Dafür sorgt das Online-Tool Artie – das ist der Album Art Finder von Patrick Moberg. Ihr gebt einfach eure iTunes.xml-File hoch, und schon wird mit der Amazon-Bilderdatenbank abgeglichen und iTunes wird dann mit den Songbildchen gefüttert. Funktioniert super. Okay, manchmal passiert ein Unfall. Dann bekommen Coldplay das Albumcover von den Kastelruter Spatzen. Aber das kann ja jedem mal passieren.
Leser-Interaktionen
Tipps
fiene & die schönen herb lester städteführer
Darf ich vorstellen? Die schönen Städteführer von Herb Lester! Eigentlich bin ich in Sachen Reiseführer derzeit eher der App Foursquare verfallen, aber die gedruckten Werke von Herb Lester Associates aus Großbritannien finde ich hervorragend. Die Story ist einfach. Eine Gruppe von Städtereisenden suchen sich ihre Lieblingsorte, arbeiten mit Designern und Illustratoren zusammen und kuratieren so diese A3 auf A6 gefalteten Städteführer, stets geleitet durch diese Selbstbeschreibung:
We research, write, print and distribute maps and guides to the world’s great cities. We seek out the well-used and much-loved, and enjoy the extraordinary as well as the everyday. Old bookshops and new coffee shops, park benches and dive bars, hat shops and haberdashers: this is the world according to Herb Lester.
Da hätten wir zum Beispiel What we think of Berlin für 3 Pfund. Aber auch Anleitungen, um das alte New York zu entdecken, Paris zu erobern oder durch Ost-London begleitet zu werden. Das alles in feinster Druckqualität auf Recyclingpapier.
Die Werke gibt es in Berlin (natürlich bei „Do You Read Me?“ / Auguststraße 28) oder auch im Online-Shop. Das Shipping ist nicht zu teuer. Im eigenen Blog halten die Reisenden ihre jüngsten Eindrücke fest. Sie sind viel unterwegs. Da wird demnächst wohl noch so manche Karte hinzukommen.
fiene & der universalcode als ebook
Seit November gibt es ihn: Den Universalcode! Für 27,50 Euro gibt es 580 Seiten, wie Journalismus im digitalen Zeitalter funktioniert. Bei Was mit Medien hatte ich seinerzeit das Buch vorgestellt. Kollege Horn und ich hatten das Radiokapitel zugesteuert. Seit dem gab es immer wieder berechtigte Fragen, wo denn die Digitalausgabe bleibt. Völlig berechtigt. Ich glaube das war ein gaz schöner Akt – mal Christian fragen. Und jetzt die gute Nachricht: Das E-Book ist da! Endlich! Für 19,99 Euro könnt ihr das E-Book bei Amazon (Affiliate-Link) kaufen und dann auf eurem Kindle oder auch auf das Kindle-App für euer Smartphone oder Tablet lesen. Wer hingegen etwas schmöckern möchte, oder doch auf Print schwört, wird beim Verlag euryclia fündig.
fiene & notizen vom 3. tag der tutzinger radiotage
Eins muss ich ja zugeben: Bei dem traumhaften Wetter und der wunderbaren Umgebung, ist die Tagung zu einem Kurzurlaub geworden. Hier sind noch meine Notizen vom Dienstag und ein paar Links für alle, die meinen Smartphone-Reporter-Vortrag gehört haben. Den Workshop-Teilnehmern habe ich schon eine kommentierte Linkliste zugeschickt.
Eine erste Anlaufstelle zu dem Thema gibt es auf der Webseite mobile-journalism.com. Der Kollege Marcus Bösch schreibt nicht zu oft, aber immer richtig dosiert, alles wissenswerte aus der Welt des Smartphone-Reporters. Er hat auch ein einführendes E-Book kostenlos veröffentlicht. Im Workshop haben wir uns intensiv die 1st Video App von Vericorder angeschaut und erste Filmchen gedreht. Die App ist zwar komplex, ermöglicht aber auch Audioschnitt und das erstellen von Audio-Slide-Shows. Was wollen wir mehr.
In einem der drei Montags-Workshop ging es auch um die Verständlichkeit von Nachrichten. Dazu eine schöne Einführung von Christoph Ebner.
Christoph Ebner (SWR Nachrichtenchef in Baden-Baden): „Hamburg. Die internationalen Mineralölkonzerne haben erneut an der Preisschraube gedreht. Preisfrage: Haben Sie eine Preisschraube an Ihrem Wagen? Ich bin Opel-Fahrer und daher Mitleid gewöhnt. Aber nicht mal Opel bietet Preisschrauben als Zubehör an. Preisschrauben gibt es nur in der geschraubten Sprache schlecht formulierter Nachrichten (…)“
Seine komplette Glosse könnt ihr auf radio-machen.de nachlesen, denn dort hat ihn Sandra Müller ordentlich dokumentiert.
Was stand sonst am Dienstag noch an?
Michael Mennicken (mein Chefredakteur) hat bei Antenne Düsseldorf in den letzten Jahren den Sender ziemlich umstrukturiert und das Prinzip dahinter vorgestellt. Thema: Medienwandel hat das Lokalradio noch eine Chance?
Damit es eine Chance hat, gab er drei Punkte mit auf dem Weg:
1.) Das Lokalradio muss umdenken. 2009 hat Antenne Düsseldorf sein Programm stark inhaltlich und moderationszentriert ausgerichtet und eine dynamische Stundenuhr eingeführt. 2011 kam in der nächsten Stunde, in dem nicht jedes Thema ein oder zwei Mal auftauchte, sondern sich die relevantesten Themen über die Sendestrecken des ganzen Tages ziehen. Bei jeder Thematisierung gibt es aber dann einen anderen Zugang/Dreh. 2012: Das Lokalradio wird weniger lokal. Es gilt nicht mehr, dass Lokalradio zwangsläufig die Themen nicht nachdem aussucht was lokal passiert, sondern was lokal interessiert. Das kann dazu führen, dass am Tag des Fortuna-Aufstiegs dann fast nur Fortuna auf der Agenda steht. An Tagen mit einem Ereignis wie das Unglück von Fukushima zählt entsprechend nur das internationale Thema.
2.) Das Lokalradio muss sich neu organisieren. Auch für das Radio muss künftig Online First gelten. Im besten Fall wird der Longtail ausgenutzt, um lokale Kompetenzen zu stärken. Alle vorliegenden Informationen werden (soweit es die Manpower zulässt) im Netz veröffentlicht, auch wenn es nur einzelne Stadtteile betrifft. Das Beste kommt dann ins Radio. Das zahlt auf die Imagewerte eines Senders ein. Auf der anderen Seite muss das Netz auch ins Radio kommen. Online entspricht der Lebenswelt der meisten Menschen – dies müsse sich auch im Radio wiederspiegeln. Hierzu gibt es bei Antenne morgens das Netzupdate (digitale Presseschau) und die Netzzeit (was gibt es Neues aus der Tech- & Web-Szene).
3.) Das Lokalradio muss neu denken lernen. „Haben Sie YouTube On Air?“ da viele Menschen abends im Netz surfen und dabei Radio hören, gibt das ein spannendes Hörumfeld. Hier kann das Radio experimentieren. Nach 20 Uhr muss deswegen gelernt werden. Warum hier nicht neue Formate für die Hörer ausprobieren, die via Netz einschalten. Außerdem wichtig: Weiterbildung! Für alle. Auch für die Chefs!
Moritz Metz (freier Journalist, der für die Deutschlandradio Kultur Sendung Breitband arbeitet) hat den Hyper-Audio-Player vorgestellt. Das war eine kleine Weltpremiere. Ein Player, mit dem man visuell durch eine Breitband-Sendung surfen kann. In wenigen Tagen wird er den Prototypen auch ins Netz stellen. Wenn eine Audiodatei abgespielt wird, werden zusätzliche Webinhalte auf der Seite ausgetauscht. Teilinhalte des Audios werden kommentierbar und verlinkbar. Das ganze basiert auf dem Mozilla-Framework Popcorn. Ein wunderbares Beispiel gibt es von der Radiosendung Radiolab. Noch ist alles sehr aufwendig. Bald kann aber auch der Popcorn-Maker helfen. Und in Zukunft? Vielleicht ergibt sich aus den Hyper-Audio-Playern wunderbare Audio-Player, mit denen wir besser Inhalte hören können, optisch etwas aufgepeppt und dem Web angemessen.
Im nächsten Jahr finden die Tutzinger Radiotage zum 10. Mal statt – wohl im Mai 2013.
Links: Notizen vom 1. Tag, Notizen vom 2. Tag, das Live-Doku-Blog der Studenten und andere Links.
fiene & notizen vom 2. tag der tutzinger radiotage
Hör mal, das versteht doch keiner! Radio-Nachrichten auf dem Prüfstand. Ines Bose (Uni Halle-Wittenberg) und Dietz Schwiesau (Nachrichtenchef MDR Magdeburg) über ihre aktuelle Forschung. Am 9. November 1923 wurden wohl die ersten Nachrichten im Radio ausgestrahlt. Das ist 89 Jahre her. Heute fragen wir uns: Wie müssen Nachrichten geschrieben werden, damit sie gut gesprochen werden? Wie müssen Nachrichten gut gesprochen werden, damit sie gut verstanden werden? Nachrichtensprecher lassen Nachrichten meistens so klingen, wie Nachrichten klingen sollen (Erwartungshaltung will erfüllt werden) – auch wenn sie anders betonend, den Sinn besser vermitteln könnten. Die Routinen des Alltags und die Zwänge einer Institutionen erzeugen Schablonen aus denen die Journalisten selten rauskommen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Schreiben und Sprechen von Nachrichten als Einheit gesehen und gelehrt werden.
Um Rückantwort wird gebeten. Warum organisiertes Feedback in Redaktionen zur Programmqualität beitragen – Roland Wagner, SWR Baden-Baden: Jeder der Feedback bekommt, geht natürlicherweise / unbewusst erst einmal in eine Abwehrhaltung. Feedback ist subjektiv – es gibt keine Objektivität. „A gibt B ein Feedback, und dieses Feedback sagt mehr über A aus, als über B.“ Es ist aber möglich gute und qualitative Feedbackprozesse zu etablieren. Die sind wichtig, damit emotionale Hinderungsgründe die Qualität on Air nicht mindern. Was ist, wenn ein Jung-Redakteur die Nachricht eines alten Nachrichten-Schlachtrosses nach dem Vier-Augen-Prinzip abnehmen muss? Wenn er Glück hat, ist es nur ein Rechtschreibfehler? Aber wie kommuniziere ich einen unglücklich formulierten Satz, der zu Lasten der Hörverständlichkeit geht? Hier helfen Prozesse.
Wolfgang Spang und Oliver Leibrecht vom HR geben Einblicke in die Feedback-Prozesse der Anstalt. Dazu gehören als Standbeine Analyse, Feedback und Training. Zu den Leitlinien gehört es, dass das Feedback im Zweifel für den Mitarbeiter gemacht wird – das führt zu Akzeptanz an der Basis. Es gibt keine Angst vor Feedback-Missbrauch bzw. indirekt „abgewatscht“ zu werden. Ansonsten: Transparenz, Fairness, Evaluierbarkeit. Verschiedene Phasen, die einen Kreislauf ergeben: Auftrag Ziele -> Rahmen -> Konzept -> Analyse / Feedback -> Evaluation -> Beratung / Training -> Transfer -> Absicherung. Problem: Es gibt oft ein Transfer-Loch. Nach der Beratung oder dem Training wird nicht geschaut, ob es a) etwas bringt oder b) nur für die nächsten ein oder zwei Sendungen etwas bringt. Monitoring-Kriterien: 1.) Konzeption (Hörerorientierung, Aufbau, journalistisches Handwerk) 2.) Sprache (Wortwahl, Satzbau, Stil) 3.) Präsentation (Stimme, Lautung, Sinngliederung). Hören aus Perspektive der Hörer (interne Vorgaben werden aussen vor gelassen) -> Beschreiben mit wissenschaftlichen Kriterien (Was war das?) -> Interpretieren zusammen mit Rundfunk-Journalisten (Was bedeutet das?). Insights: Feedback sollte genauso wie ein Radiobeitrag vorher geplant sein und nicht spontan sein. Im Kopf überlegen, was gesagt werden soll, in eine Struktur bringen und auf 1:30 Minuten zu komprimieren. Es lohnt sich auch, das Feedback von vielen unterschiedlichen Sprechern einzuholen (Reporter, Redakteur, Chefredakteur usw.).
Kurz vor dem Mittagessen hatte ich noch meine Präsentation über Smartphone-Reporter und jetzt am Nachmittag sind die einzelnen Workshops an der Reihe. Ich würde sagen: Unser Smartphone-Seminar verlegt seinen Teil an den Bootssteg – wegen der Aufnahmemotive und so.
fiene & notizen vom 1. tag der tutzinger radiotage
Die Macher Christian Bollert und Marcus Engert von Detektor.fm plaudern etwas aus dem Nähkästchen. Webradioforschung zeigt: Beim Webradio allgemein gibt es keine Morningdrivetime. Die Nutzung bleibt über den Tag stabil. Was ist mit neuen Webradio-Angeboten? Menschen nutzen zusätzlich zu den privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern neue Web-Sender. Webradios sind somit keine Konkurrenz, sondern werden zusätzlich genutzt. Herausforderung für Webradio-Geräte: Die Leute wollen weiter einen Knopf haben, an den sie drehen können. Keine komplizierte Menüführungen bei WLAN-Radios, sondern einfache Geräte. Punkt für Detektor.fm: Es geht nicht um neue Technologien, sondern um neues Verhalten der Hörer. Die Kombination Online + Radio sei eine „Traumhochzeit“. Aber: Das stellt auch Herausforderungen an die Ausbildung. Digitalisierung des journalistischen Alltags hält nur zögerlich in die journalistische Ausbildung an Hochschulen Einzug. Auch bestätigt hat sich der oft zitierte Jeff Jarvis Satz („Do what you do best – link to the rest“).
Detektor.fm glaubt beim Radio der Zukunft an starkes Wortradio, aber auch an „Übergangssituation des Alltags“ nach D. Ziems. Heisst: Menschen hören vor allem in Übergangssituationen – auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause, zur Party. Herausforderung für heutige Sender: Klassische Kompetenzfelder transformieren sich (Lokales, Nachrichten, Musik, Sport, Verkehr, Wetter) – das ist eine Herausforderung. Aber bei den Themen „Live + Jetzt“ sowie „Werben“ habe das Radio weiterhin eine starke Zukunft. Von der DAB halten sie nichts, aber von LTE. Die Geschäftsmodelle diversifizieren sich: Es gibt keine goldene Kuh mehr, die geschlachtet werden kann. Es kommen viele kleine Einnahmequellen. In den letzten Jahren ist viel im Netz über Video gesprochen worden, künftig wird wieder mehr über Audio gesprochen werden. Je schneller die mobilen Netzverbindungen werden (LTE), wird es einen größeren Bedarf an Audio geben; wer kann schon beim Joggen ein YouTube-Video schauen.
Clay Shirky: „A revolution doesn’t happen when the society adopts new tools. A revolution does happen when the society adopts new behaviors.“
Detektor.fm hat nach eigenen Angaben in diesen Jahr den Break-Even geschafft. Der Durchschnittshörer lauscht im Schnitt 29 Minuten (zum Vergleich bei Radio Eins: 11 Minuten. Deutschlandfunk: 2 Minuten). Pro Tag gibt es 4.000 Hörer und 2.000 Webseitenbesucher.
Christian Bollert: „Im Autoradio höre ich den Sender, der mich am wenigsten nervt. Im Web höre ich den, den ich am liebsten mag.“
Detektor.fm hat den Vorteil, dass keine Lizenz bezahlt werden muss. Büro und die vier Mitarbeiter kosten dennoch. Die Einnahmequellen liegen bei den Werbepartnern (Bisher Spreadshirt, Helmholtz, Conrad Electronic, ikk classic), Audioprogramme (SZ [Vertonung des Streiflichts für die SZ-iPad-App], Deutschlandfunk, taz, WDR, Umwelt Bundes Amt) oder Wissenstransfer (lfm NRW, Onlineradiomaster und SLM).
Nicht zu unterschätzen: Auch einen reinen Musikstream anbieten. Der wird häufig und gerne genutzt. Im Büro ist ein 10 Minuten Stück von Heribert Prantl über das Leistungsschutzrecht nicht immer gerne gehört. Außerdem: Google News bringt mehr Traffic als soziale Netzwerke.
Markus Engert: „Man findet uns über unsere Überschriften (also Inhalte) und nicht über irgendwelche Banner.“
Christian und Markus stellen außerdem die CrowdApp vor, mit der sie die Sendung vox:publica auf der re:publica zusammen mit den Hörern produziert haben. Die App stellt nicht nur Fragen zu einem bestimmten Thema, sondern auch konkrete Aufgaben für die Hörer. Hintergründe gibt es bei hoerfunker.de. Jetzt überlegen sie, wie sie die in den redaktionellen Alltag integrieren können. Die freien Mitarbeiter von detektor.fm haben die App auch installiert.
Eine Chance aber auch Herausforderung für Medien: Marken werden immer öfter zu Medien (und benötigen im nächsten Schritt gute Inhalte). Wirtschafts-Marken erreichen über Facebook und Twitter mehr, als traditionelle Medien es über soziale Netzwerke schaffen. Marken starten im Netz aber auch eigene Zeitschriften, Radiostreams oder TV-Sender (Red Bull). So wird Adidas einen eigenen Radiosender rund um die Olympischen Spiele starten, um die eigenen Sportler zu featuren.
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Die TagesWebSchau und die Digitale Garage vorgestellt von Marcello Bonventre, Redaktionsleiter der Digitalen Garage.
Zum Start der Digitalen Garage haben sie geschaut: Wie viele Inhalte von Radio Bremen innerhalb von einer Woche sind für die junge Generation ansprechend oder gar „teilenswert“? Nur sechs Fernsehbeiträge und gut 40 Radiobeiträge. Die Joint-In-Motivation der jungen Hörer ist begrenzt. Die Meisten wollen einfach nur konsumieren. Inhaltlich törnt auch das Themenspektrum „Bremer Politik“ ab. Aber: Das hat vor allem etwas mit dem Wording zu tun. Die Themen kommen an, wenn zum Beispiel berichtet wird, was konkret im Stadtteil oder vor der Haustür passiert. Sobald aber mit dem Label „Bremer Politik“ gearbeitet wird, schreckt das aber ab. Beliebtestes Format heute bei jungen Menschen: Peters Zudeicks Woche.
Projekte: Mein Stadtteil, Lebenslang Grün-Weiß, die Plattdeutsch-App.
Insights: Es lohnt sich bei einigen Projekten einen guten Endpunkt zu setzen, sodass Projekte nicht ab einen gewissen Punkt vor sich hinplätschern. Bonventre sagt auch, dass er nie wieder eine App nur für iOS herausbringt, denn „Android-Nutzer können ganz schön zornig sein und sehr engagiert.“
Zur TagesWebSchau: Ziel ist ein junges Info-Format für aktuelle Themen mit Netzperspektive. Die Online-Version lädt zum Weiterklicken an. Die erste Ausstrahlung läuft linear auf tagesschau24 – erst dann kommt das Web und die Verbreitung über Social Media. Es soll journalistisch und locker sein aber nicht albern.
Der Rückkanal ist nicht fertig geworden. Der Twitter-Kanal sei momentan nicht sensationell, aber schon mal ein Schritt. Bald können eigene Beiträge direkt kommentiert werden. Aktuell wird ein Multi-Netzwerk-Login erstellt. Geplant wird die Authentifizierung von Facebook, Twitter, Google+ und ein eigener Radio-Bremen- oder Tagesschau-Login. Was nicht einfach ist: Die Grafik wird in Frankfurt produziert und die Sendung wird in Hamburg abgenommen. Das sei gut für die Qualität, aber ein Problem für die Schnelligkeit. Aktuell arbeiten die Rechtsabteilungen von Radio Bremen und NDR an „dicken Handbüchern“, damit die Journalisten wissen, wie und was sie mit Netzinhalten machen können. Da die TagesWebSchau auch auf den Webseiten von vielen jungen Wellen eingebunden wird, gibt es demnächst Schnittstellen für den interaktiven Player. Im „Related Content“ (so heisst das) können dann eigene Inhalte künftig ergänzt werden.
3 Redakteure bereiten in Bremen die TagesWebSchau vor. 2 Redakteure kümmern sich um die Vorbereitung der Themen und ein Newsredakteur kümmert sich um die Inhalte. Es gibt einen Tagesschau-Redakteur, der am Ende des Tages die Themen abnimmt und in Frankfurt sitzt ein „halber“ Grafiker. Für die langfristige Planung gibt es noch 1 1/2 Reporter, die die TagesWebSchau unterstützen.
Morgens gibt es um 09:30 Uhr eine Konferenz zwischen Digitaler Garage, YouFM und ARD-Aktuell. Dann wird gearbeitet und um 15:45 Uhr muss der erste Beitrag nach Hamburg zur Abnahme geschickt werden, damit um 17 Uhr die Ausgabe pünktlich veröffentlicht werden kann.
Hausaufgaben: Klickzahlen-Auswertungen müssen noch auf die Beine gestellt werden (komplexe Ausspielwege). Auch das Feedback wird noch ausgewertet. Was aber schon nach zwei Wochen feststellbar ist: Die Nutzer wünschen sich Tiefe.
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