Ich finde ja, das iTunes die beste Möglichkeit ist, um seinen Musikkrams zu verwalten. Neuerdings gibt es ja auch die schicken Albumsbildchen, die man sich anzeigen lassen kann. Allerdings blöd, wenn nicht jedes Liedchen so ein Bildchen hat. Dafür sorgt das Online-Tool Artie – das ist der Album Art Finder von Patrick Moberg. Ihr gebt einfach eure iTunes.xml-File hoch, und schon wird mit der Amazon-Bilderdatenbank abgeglichen und iTunes wird dann mit den Songbildchen gefüttert. Funktioniert super. Okay, manchmal passiert ein Unfall. Dann bekommen Coldplay das Albumcover von den Kastelruter Spatzen. Aber das kann ja jedem mal passieren.
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fiene & 15 jahre radio q
Heute ist einer dieser Tage, an denen es sich lohnt mal wieder bei Radio Q reinzuhören, bei meinem alten Campusradio. Das wird heute 15!
Für 15 Stunden wird heute Programm gemacht – jedes Jahr bekommt eine Stunde. Die Leute des Jahres sind vor den Mikros und spielen die Musik, die Inhalte und erzählen die Geschichten. Wenn ich gerade in meinen Timelines sehe, wer alles hinfährt um auch abseits des Studios dieses wunderbare Jubiläum zu feiern, bin ich traurig nicht auch zum Aasee in Münster fahren zu können, um mal wieder den besten Keller der Stadt zu besuchen (aber erst funke ich bei DRadioWissen und dann ist auch noch das Barcamp Düsseldorf von meinem Arbeitgeber).
Hier sind meine 15 Jubiläumsgedanken zu Radio Q
- Schaltet (nicht nur heute) den Webstream ein
- Wie wir ein U-Boot im Aasee versenkten und dabei Digital ist besser sangen vor fünf Jahren habe ich mich mal erinnert, wie wir das tollste Projekte aus meiner Q-Zeit umgesetzt haben: Das digitale Studio! Das war ein Mammutprojekt für uns damals – aber nach vielen Diskussionen und der Hilfe vieler engagierter Kollegen die beherzt mit angepackt haben, gelang das Projekt. Das war eins unserer größten Erfolge.
- Hat der Vorstandsraum eigentlich einen neuen Teppich bekommen?
- Genau vor 10 Jahren haben Herr Pähler und ich „Was mit Medien“ gegründet. Seit dem funken wir regelmäßig unser kleines Medienmagazin. Das wir immer noch funken ist irgendwie unglaublich. Jeden Donnerstag (wie vor 10 Jahren) stellt sich kurz vor Start der Sendung ein kleines Glücksgefühl ein. Wie toll.
- Bei Radio Q habe ich Feedbackkultur gelernt. Mittlerweile kenne ich viele andere Redaktionen – dort ist das Thema meist ein heißes Eisen, ein eingerostetes Werkzeug. Oft sind es Campusradioleute, die für Wandel sorgen. Doch dafür braucht es einen langen Atem.
- Danke an Katharina und Manuela & Co. für eine tolle Zeit in der Chefredaktion.
- Das Gefühl nur mal eben kurz im Sender vorbei schauen zu wollen, und dann doch den ganzen Tag dort abgehangen zu haben.
- Die besagte Sendung als Frau Krause als CvD mitten in einem Telefoninterview in der Redaktion „Fieeeeeneeeee“ rief (wir können aber auch noch mal über ihre Papst-Sendung reden).
- In der Zeit habe ich viel über die „Broken Window“-Theorie gelernt.
- „Hallo und heiteres Geplänkel“.
- Am 9. November 2002 habe ich über meinen ersten Kontakt mit Radio Q gebloggt. Der Moderator im Studio war übrigens Jörg und an den ersten Kontakt mit Tim erinnere ich mich auch noch gut. Er war so groß und ich hatte etwas Angst.
- Hier ein Artikel von der Uni zum 6. Jubiläum des Senders.
- Die Campusradioworkshops der LfM sind vor allem auch im Rückblick unglaublich wichtig gewesen: Was wir dort gelernt und wen wir dort getroffen hat einen großen Einfluss auf das gemacht, was wir heute arbeiten.
- Es ist unglaublich toll zu sehen, wie alle Q-Kollegen in den Medien untergekommen sind. Wenn ich heute Bewerbungen sichte, schaue ich immer auch auf die Campusradiozeit. Bewerber die sich länger als ein Semester engagiert haben (oder gerne auch länger als zwei), sind so gut wie genommen. Das will echt was heißen.
- Radio Q. Wir sind der Campus!
Radio Q, feiere heute schön!
fiene & das digitale quartett #66 – die deutsche google-angst
Die Tage werden länger, im Fernsehen starten die neuen Staffeln unserer Lieblingsserien und auch das Digitale Quartett bietet wieder was für Auge und Ohr. Willkommen nach der langen Sommerpause, ihr Luddisten – wie wir Deutschen jetzt bei den Amerikanern bekannt sind.
Der Begriff Luddismus (oft deckungsgleich mit „Maschinensturm“ verwendet) bezeichnet eine der großen Wellen des Kampfes englischer Arbeiter Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Statusverlust und drohende soziale Verelendung durch die einsetzende Industrialisierung.
(Quelle: Wikipedia)
Im SundayReview der New York Times ist am Wochenende erklärt werden, „Why Germans Are Afraid of Google„. Tatsächlich, das Verhältnis zwischen Google und Deutschland könnte besser sein (siehe gestern). Und es könnte auch nicht weniger widersprüchlich sein (dazu hatte ich vor ein paar Tagen auch etwas bei RP Online geschrieben).
Aber eigentlich sagt auch dieses Titelbild von heute alles:
Endlich ist es offiziell. „@JanSchmidt: Die heutige Mopo-Schlagzeile: pic.twitter.com/GSy8dzsihk
Friedemann Karig (@f_karig) October 13, 2014
Wir müssen reden: Über die deutsche Google Angst. Heute um 21 Uhr gibt es deswegen das Digitale Quartett Nr. 66 mit Thomas Knüwer, Ulrike Langer, Richard Gutjahr, Franziska Bluhm und mir.
Unsere Gäste:
- —konomieprofessor Justus Haucap, Uni Düsseldorf.
- Sebastian Matthes, Chefredakteur HuffingtonPost Deutschland
- E-Commerce-Professor Mario Fischer, FH Würzburg.
Ab Seit 21 Uhr findet ihr an dieser Stelle den YouTube-Player. Unter dem Hashtag #quartett könnt ihr gerne mit diskutieren.
Eure Kommentare:
Deutschland hat ein Leidproblem: Zuviel Erfolg darf man nicht haben. @mariofischer beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Mario Fischer zu unserer Angst vor Google. Sehr klasse, der Mann… #Quartett
— Thomas Koch (@ufomedia) October 13, 2014
Google ist eigentlich der größte Helfer der Verlage. @tknuewer beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Verspielen Verlage (Printmedien) durch eine politische Kampagne (Anti-Google) nicht das Vertrauen in sachliche Berichterstattung? #quartett
— Lars (@mo3we) October 13, 2014
.@tknuewer "Wenn Leser wegen Snippets nicht mehr auf Artikel klicken, hat Presse kein Geschäftsmodell mehr." #LSR #Quartett
— ████ ██████ (@laaarry) October 13, 2014
Wir haben es nicht mit Google zu tun, sondern mit völlig neuer Art, wie wir Medien konsumieren. @gutjahr #snippets #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Politiker können es sich heute noch nicht leisten, auf die klassischen Medien zu verzichten. @gutjahr beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Wir sind eine sehr alte Gesellschaft in Deutschland. Für “ltere sind Zeitungen noch sehr wichtig. @haucap beim #quartett #goggleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Das Digitale #Quartett hat mein #LebenZerstört
— Droid Boy (@boydroid) October 13, 2014
Einzelnes Verlagsangebot ist im Internet künstliche Verknappung. Warum machen Verlage nicht selbst Aggregatoren? #Quartett
— ████ ██████ (@laaarry) October 13, 2014
(man mag gar nicht darüber nachdenken, was wir gewußt hätten + daher anders gelaufen wäre, wenn es das Netz früher gegeben hätte) #Quartett
— Malte Steckmeister (@Stecki) October 13, 2014
"Das Internet zerstört den Journalismus nicht. Der Journalismus war nie sonderlich gut…" Danke dafür an @gutjahr im #quartett
— Thomas Koch (@ufomedia) October 13, 2014
Für das #Quartett: Google Sicherheits-Vorkehrungen besser als die "nahezu jeden Deutschen Unternehmens". http://t.co/kal3AqouZb
— Holger Ahrens (@Bojenkommandant) October 13, 2014
Die Meute stürzt sich auf Fehler. "Wir lassen uns nicht immer alles vorsetzen." @ulrikelanger beim #quartett #googleangst #journalismus
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Der Leser hat jetzt ein Archiv (durch Google) #Quartett @gutjahr … Redaktionsschluss, Dokumentationsstelle …gibt es kaum noch
— LaufFisch (@LaufFisch17) October 13, 2014
Kann es Google gefährlich werden, dass es die Leute eines Tages satt haben, ausspioniert zu werden? @gutjahr beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Warum macht ihr euch so viele Gedanken über die „Allmacht“ und das „Böse“ Google – schreibt guten Content und denkt WEB #quartett
— Torsten Hubert (@virtualtotte) October 13, 2014
Es geht Apple mit Apple Pay darum sich in den Bezahlprozess einzuklnken, um später die Kreidtkarte abzulösen #quartett
— Droid Boy (@boydroid) October 13, 2014
Aggregierte Daten gibt es auch schon ohne Google. @tknuewer #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
@tknuewer : "Deutsche Verlage haben nicht genug Arsch in der Hose, um ein Buch rauszubringen, das posotiv über Internet spricht" #quartett
— Droid Boy (@boydroid) October 13, 2014
.@tknuewer "Kein deutscher Verlag traut sich, ein positives Buch über das Internet herauszugeben." #Quartett
— ████ ██████ (@laaarry) October 13, 2014
Amerikaner gucken sehr verwundert nach Deutschland. "Was ist denn da los bei Euch?" @smatthes beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Deutschland hat so einen technischskeptischen Mainstream. Wie kann man das ändern? @smatthes beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Lasst uns mehr über die Chancen reden als die Risiken. Das haben wir in Deutschland verlernt. @smatthes beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Vertrauensschaden kann sich Google nicht leisten. Ein Browser ist schnell gewechselt. @mariofischer beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Wenn die German Angst eine echte Angst ist, dann brauchen wir einen Angsttherapeuthen. Wenn nicht: Einen Einlauf #quartett
— Droid Boy (@boydroid) October 13, 2014
Ich glaube, es gibt nur eine diffuse Grundskepsis, die von einflussreichen Kreisen geschürt wird. @ulrikelanger beim #quartett #googleangst
— Ilse Mohr Silvernerd (@IlseMohr) October 13, 2014
Google kann Licht ausschalten, wenn sie das Vertrauen der Nutzer verspielen würden. Mario Fischer beim #Quartett. Tolle Sendung!
— Andrea König (@koenigand) October 13, 2014
Mein Fazit #quartett – visualisiert hier: http://t.co/nNAkFSYrPp pic.twitter.com/NcA4Xn7STO
— Richard Gutjahr (@gutjahr) October 13, 2014
fiene & who is my next enemy?
Eine kleine Randnotiz zur Anti-Google-Stimmung, die immer mal wieder in der deutschen —ffentlichkeit aufflackert. Warum eigentlich Google? Grundsätzlich bin ich der Meinung, das erfolgreicher Fortschritt nicht durch das Behindern von neuen Playern erzielt wird.
Die Anti-Google-Stimmung überzeugt mich deswegen so wenig, weil sie den Markt nicht wiedergibt. Haben die Google-Kritiker schon mal angeschaut, was Amazon macht? Das ist nicht mehr der kleine Online-Buchhändler. Schauen wir einfach mal alleine auf den Bereich Cloud-Computing: Amazons Servernetzwerk soll inzwischen weltweit die Nummer zwei sein. Direkt nach Google. Die unterschiedlichen Bausteine der Amazon-Produktwelt setzen sich immer besser zusammen und nicht wenige sagen: Hier entsteht etwas großes.
Während einige Politiker und Medien sich auf Google versteifen, macht es Sascha Lobo richtig. Lustigerweise setzt er Amazon etwas entgegen, indem er so etwas wie einen Verlag gegründet hat. Seit Freitag ist SoBooks.de für alle verfügbar. Eine Mischung aus gemeinsamen Lesezirkel, sozialen Netzwerk und Buchshop; alles im Webbrowser und in schön.
Dem Hessischen Rundfunk sagte er zum Start von SoBooks.de:
„Dies ist eine Kampfansage. Eine explizite Kampfansage tatsächlich an Amazon.“
Eine hörenswerte Einführung zu SoBooks gibt es von der Kollegin Nora Hespers bei DRadioWissen.
Natürlich klappert Lobo mit dieser Ansage ordentlich. Aber er wählt sich den richtigen Gegner aus. Er will ihn nicht auf der politischen Ebene stören, sondern setzt ihm etwas anderes entgegen: Ein besseres Angebot.
fiene & hafen im glück
Ich nehme euch mal eben mit auf eine kleine Tour durch meine Nachbarschaft. Wenn ihr zur Zeit durch den Medienhafen lauft, könntet ihr den Eindruck bekommen, „Tapete hinter Glas“ sei ein neuer Dekotrend der in irgendeiner hippen Stadtlust-Zeitschrift ausgerufen wurde: Im Medienhafen wird derzeit das Laden-Wechsel-Dich-Spiel auf ein neues Level gehoben. Nach dem Nespresso und Starbucks den Hafen verlassen haben, der Essener Starbucks-Nachfolger Miamamia mit seinem komischen Service-Konzept und der Apple-Händler re:store auch kein Glück hatten, hat jetzt zuletzt auch das Breuers geschlossen (ja, ein Füchschen-Ausschank weniger). Aber was kommt? Schauen wir mal, was uns hinter den „Tapeten hinter Glas“ erwartet.
Burger für Hafen-Bürger
Ende September (ob die das noch schaffen?) sollte Bob & Mary öffnen. Eine Burger-Schmiede, die auch auf Salat setzen wird. Endlich bekommt der Hafen auch etwas von den trendigen Burgerschmieden ab. Düsseldorf ist mit diesem Trend sowieso etwas spät dran. Schon vor der Eröffnung hat der Laden mehr als 2.200 Likes. Ob der Laden ein Erfolg wird? Ich bin etwas skeptisch.
Hier ein Eindruck der Ladenbesitzer von Innen:
Hans statt Fuchs
Das ist eine kleine Überraschung: Im Breuers wird Hans im Glück öffnen. Endlich auch in Düsseldorf. Selbst Münster hat schon einen Hans im Glück. Das sind diese Burgerlädern mit Birkenstämmen. Gäste sehen in der Regel den Burger vor lauter Birken nicht – man fühlt sich aber unheimlich gesund, wohl und hip. Bob & Mary muss sich einiges einfallen lassen, um gegen das erprobte Konzept erfolgreich zu sein.
Wein ist der neue Kaffee
Eine Ewigkeit steht der Nespresso-Laden schon leer. Noch immer sollen angeblich samstags die Golfer aus Büderich, mit ihrem Pulli um den Schultern geworfen, vorfahren um dann festzustellen, dass der Laden schon lange auf der Kö ist. Jetzt kommt hier eine Weinbar hin. Aber was ist davon zu halten, wenn auf der Eröffnungsseite schon „ambitioniertes Ladenkonzept“ steht? Davon hat der durstige Kunde eher wenig.
Tapas statt Bohnen
Im Ex-Starbucks-Ex-Miamamia-*Geschäft eröffnet demnächst (vermutlich) eine Tapasbar. Die Kombination aus Tapas- und Weinbar ist spannend. Ob die Nicht-Ketten sich aber halten können?
Zur Not „was mit Immobilien“
Und dann haben wir noch einen neuen Immobilien-Laden, der den Eindruck eines Platzhalters vermittelt. Wenn es schon zwei Burgerläden gibt, bräuchten wir doch eigentlich auch einen Frozen Yoghurt Laden. Dann würde der Medienhafen wieder alle hippen Klisches bedienen.
fiene & facebook-charts der nrw-radiosender, september 2014
Es ist Zeit für eine neue Ausgabe der Facebook-Charts.
Das FAZ-Feuilleton hat das Internet entdeckt und wundert sich, warum ein Radiosender aus dem Libanon 2 Millionen Fans auf Facebook hat, obwohl das Land nur 4 Millionen Einwohner hat. Lesenswert ist dieser Beitrag, weil wir sehen, was passiert, wenn Radiosender mit Katzenbildern und lustigen Videos die Reichweite steigern. Am Ende hat das Kernmedium (und so mit das funktionierende Geschäftsmodell) hiervon reichlich wenig. Allerdings hinterlässt der letzte Absatz dieser Abhandlung einen faden Beigeschmack, weswegen ich als Gegenpol die Lektüre von „How You Should Be Thinking About BuzzFeed“ empfehle.
Von 2 Millionen Fans sind die Radiosender aus NRW auf Facebook weit entfernt. Obwohl es jetzt zum ersten Mal einen Sender gibt, der mehr Fans auf Facebook hat, als Hörer in der durchschnittlichen Stunde.
Die Facebook-Charts der NRW-Radiosender habe ich zuletzt vor 1 1/2 Jahren im März 2013 veröffentlicht (die vorigen Ausgaben: Oktober 2012 für allfacebook.de, April 2012, Dezember 2011). Alle paar Monate veröffentliche ich eine neue Ausgabe, um zu sehen, welche Rolle Social-Radio im Wechselspiel zwischen Radiosendern und ihren Hörern tatsächlich spielt.
Insgesamt mache ich mir allerdings aus zwei Gründen Sorgen. Radiosender gehen -wie die Kollegen im Libanon- mit lustigen Klick-Mich-Bildern auf „Gefällt-mir“-Jagd und bauen sich dabei die falsche Followerschaft auf. Außerdem verschlafen viele Redaktionen, das Facebook den Mechanismus zum Verbreiten von Inhalten so verfeinert hat, dass wir unser Postingverhalten anpassen müssen. Alte Regeln wie „poste nie mehr als drei Mal am Tag um deine Follower nicht zu nerven“ gelten nicht mehr.
Liebe Redaktionen, vergesst nicht, dass ihr mit euren Facebook-Postings auch die Image-Werte von euren Sendern beeinflusst. Wer ständig morgens vom Frühteam ein Foto postet, die mit einer großen Tasse Kaffee ins Wochenende flüchten wollen, welchen Eindruck macht dies wohl auf die Hörer? Sie geben ihn garantiert wieder, wenn sie das nächste Mal für eine qualitative Analyse angerufen werden.
Aktuell haben die Senderseiten bei Facebook zusammen 1.155.900 Fans. Vor 1 1/2 Jahren waren es noch 709.688 Fans. Anfang Oktober 2012 haben die Senderseiten bei Facebook insgesamt 628,068 Fans. Im April waren es noch 486,635 Fans. Zum ersten mal ist die Millionen-Marke gefallen.
Auf Platz 1 bleibt 1Live. Die junge WDR-Welle hat die Zahl der neuen Fans nicht mehr so deutlich steigern können. Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk haben wieder ein leichtes Wachstum gehabt. Bestes Lokalradio ist Radio Duisburg (Platz 4) und bestes Campusradio bleibt Kölncampus — inzwischen aber nur noch auf Platz 48. Sogar das Domradio ist erfolgreicher als jedes Campusradio in NRW (Von Platz 38 auf Platz 25 vorgearbeitet).
Die NRW-Lokalradios sind weiterhin das deutlich stärkere Netzwerk, gegenüber dem WDR-Netzwerk. Viele Lokalradios sind ordentlich gewachsen, was in Summe zu einem deutlich höheren Wachstum in diesem Netzwerk gesorgt hat.
Wichtiger als die absoluten Zahlen sind meiner Meinung nach aber die Facebook-Quotienten, da die Sender eine unterschiedliche Reichweite bringen. Vergleichen wir die Fan-Zahlen mit den Hörern in der durchschnittlichen Stunde, sehen wir, dass der Sieger sich auf Facebook unterdurchschnittlich schlägt: 1LIVE erreicht 35% seiner Hörer auf Facebook. Der Durchschnitts-Sender in NRW schafft mittlerweile 44%. Weiterhin dominieren die Lokalradios die Facebook-Quotient-Hitliste. Woran das liegt? Die Konkurrenz, die die inhaltliche Ausrichtung eines Senders bestimmt, liegt nicht mehr links und rechts im Frequenzband, sondern oben und unten, links uns rechts auf den Bildschirmen, auf denen wir unser Präsentieren (inkl. unsere Radiohör-Apps). Meine These habe ich in der vergangenen Ausgabe genauer erklärt.
Wer viel schreibt, ist übrigens nicht zwangsläufig erfolgreicher. Im Schnitt haben die Sender 3 Postings pro Werktag veröffentlicht (gleichbleibend ) Die erfolgreichsten Sender (nach Wachstum und absoluten Fanzahlen) haben jeweils im Schnitt allerdings 7 Postings veröffentlicht (gleichbleibend).
Wie immer gilt: Aufgenommen werden alle Sender die bei Facebook eine eigene Sender-Seite haben und in NRW per UKW senden. Sollte ich einen der Sender übersehen haben, dann bitte ich um einen Hinweis in den Kommentaren oder per E-Mail!
Die Zahlen stammen von Ende August.
Die aktuellen Charts!
(Sender / Facebook-Fans Aktuell / Unterschied zum April)
- 1LIVE 385,980 (+140,414)
- Deutschlandfunk 73,633 (+20,342)
- Deutschlandradio Kultur 73,363 (+19,047)
- Radio Duisburg 35,372 (+18,107)
- Funkhaus Europa 32,272 (+13,373)
- WDR 2 30,999 (+13,832)
- Radio Essen 25,967 (+16,304)
- Radio Wuppertal 24,285 (+7,684)
- Radio Bonn/Rhein Sieg 23,743 (+12,851)
- Antenne Düsseldorf 23,717 (+5,992)
- Radio Emscher-Lippe 19,287 (+9,808)
- Radio Oberhausen 18,672 (+10,100)
- Radio RSG 17,713 (+6,327)
- Radio 90,1 17,363 (+11,150)
- Radio MK 15,601 (+7,039)
- Antenne Unna 14,428 (+4,677)
- Radio 91.2 (Dortmund) 14,288 (+5,441)
- Radio K.W. 13,720 (+4,904)
- Radio Vest 12,276 (+4,432)
- Radio Westfalica 12,207 (+6,900)
- Antenne AC 12,201 (+5,812)
- WDR 5 11,692 (+3,760)
- Radio Köln 11,616 (+5,322)
- Antenne Münster 11,455 (+4,850)
- Domradio 11,088 (+6,826)
- Hellweg Radio 11,008 (+3,387)
- Radio Siegen 10,796 (+2,769)
- Radio Bielefeld 10,655 (+3,615)
- Radio RST 10,492 (+4,645)
- Welle Niederrhein 10,376 (+2,854)
- Radio Bochum 8,290 (+4,319)
- Radio Hochstift 8,214 (+3,091)
- NE-WS 89,4 8,130 (+3,139)
- Radio Lippe Welle Hamm 8,086 (+2,372)
- Radio Erft 7,982 (+3,012)
- Radio Hagen 7,736 (+2,233)
- Radio Gütersloh 7,526 (+3,458)
- Antenne Niederrhein 7,403 (+2,419)
- Radio Neandertal 7,256 (+1474)
- Radio WAF 7,003 (+3,570)
- Radio Kiepenkerl 6,824 (+2,269)
- Radio Sauerland 6,691 (+2,677)
- Radio WMW 6,618 (+2,951)
- Radio Lippe 6,167 (+2,285)
- Radio Mülheim 4,617 (+2,479)
- Radio Herford 4,588 (+2,143)
- Radio Ennepe Ruhr 4,143 (+1,743)
- Kölncampus 4,013 (+867)
- Radio Berg 4,011 (+1,253)
- Radio Herne 4,003 (+2,636)
- Radio Leverkusen 3,613 (+1,381)
- Radio Euskirchen 2,916 (+1,733)
- WDR 4 (Facebook: WDR4? – inaktiv) 2,734
- Radio rur 2,555 (+1,295)
- WDR 3 (+2,538)
- Radio Q 2422 (+625)
- Hochschulradio Düsseldorf 2,027 (+187)
- Hertz 87,9 – Campusradio für Bielefeld 1,994 (+634)
- CT Das Radio 1,827 (+482)
- Hochschulradio Aachen 1,636 (+534)
- eldoradio* 1,615 (+526)
- L’UniCo Campusradio Paderborn 1,266 (+477)
- CampusFM (Campusradio Duisburg – Essen) – Fb nicht auffindbar 1,052 (+566)
- bonncampus 96,8 => heißt jetzt bonn.fm 760 -(+167)
- Radius 92,1 (Campusradio Siegen) 744 (+359)
- Radio Triquency 635 (+132)
- Radio 96 ACHT Bonn – gibt’s nicht mehr
- Antenne Witten
Die Sender mit den meisten neuen Facebook-Freunden
- 1LIVE +140,414
- Deutschlandfunk +20,342
- Deutschlandradio Kultur +19,047
- Radio Duisburg +18,107
- Radio Essen +16,304
- WDR 2 +13,832
- Funkhaus Europa +13,373
- Radio Bonn/Rhein Sieg +12,851
- Radio 90,1 +11,150 (neu in dieser Top 10)
- Radio Oberhausen +10,100
(Nicht mehr dabei: Radio Emscher-Lippe )
Der Facebook-Quotient
Auch in dieser Ausgabe habe ich wieder den Facebook-Quotienten ausgerechnet. Die Fragestellung: Wie viele Facebook-Fans hat ein Sender pro Hörer in der durchschnittlichen Stunde? Hier ist das Ergebnis:
- Radio Duisburg 168.44%
- Radio RSG 88.57%
- Radio 90,1 86.82%
- Radio Oberhausen 84.87%
- Radio Wuppertal 78.34%
- Antenne Düsseldorf 74.12%
- Radio Emscher-Lippe 68.88%
- Antenne Münster 67.38%
- Radio Essen 64.92%
- Antenne AC 64.22%
Im Schnitt haben alle NRW-Sender 44 Prozent ihrer Hörer in der durchschnittlichen Stunde als Facebook-Freunde gewinnen können. Vor 18 Monaten waren das noch 26 Prozent.
Die aktivsten Sender
Ich habe auch geschaut, wie aktiv die Sender sind und habe gezählt, wie viele Postings es in der vorletzten Februar-Woche gegeben hat. Im Schnitt haben die Sender 15 (Vor 1 1/2 Jahren: 17 Postings) veröffentlicht. Hier sind die Top 10:
- Deutschlandfunk 103
- Deutschlandradio Kultur 45
- WDR 2 41
- Antenne Düsseldorf 35
- WDR 5 34
- 1LIVE 31
- WDR 3 28
- Radio Herne 28
- Radio Duisburg 27
- Radio Emscher-Lippe 27
Noch zwei Funfacts: Die Sender mit dem größten Zuwachs haben im Schnitt 30 Postings geschrieben (vor 1 1/2 Jahren waren es noch 35). Die Sender mit den meisten Freunden haben auch im Schnitt 34 Postings geschrieben.
Reden wir mal über die Inhalte
Dieses Mal habe ich auch geschaut, welche Art von Postings abgesetzt werden. Wie oft gibt es einen lokalen Bezug? Wie oft ist es ein Nachrichtenthema? Wie oft ist es ein Unterhaltungsposting?
Lokal
- Antenne Niederrhein 56.52%
- Antenne Düsseldorf 45.71%
- Radio Duisburg 44.44%
- Antenne AC 33.33%
- Radio Herne 32.14%
Nachrichten
- Deutschlandfunk 86.41%
- WDR 5 55.88%
- WDR 2 53.66%
- Radio Duisburg 51.85%
- Deutschlandradio Kultur 51.11%
- Antenne Düsseldorf 45.71%
Unterhaltung
- 1LIVE 77.42%
- Deutschlandradio Kultur 64.44%
- Radio MK 60.00%
- Radio Herne 53.57%
- Radio Bochum 48.15%
Die Netzwerke
Ich habe die Senderzahlen wieder einmal gebündelt, um zu sehen, wie stark die einzelnen Radio-Netzwerke hier in NRW sind. Es führt ganz knapp der öffentlich-rechtliche Rundfunk in NRW:
- NRW-Lokalradios 511,958 (308,255)
- WDR 466,215 (289,564)
- Deutschlandfunk 146,996 (107,607)
- Campusradios 17,576 (15,912)
Vielen Dank an Sarah für die Mithilfe!
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