Heute möchte ich Flashfonic vorstellen, das Blog von Carsten Keßler. Es geht um Musik, Webdesign, Münster und so weiter. Damit ist meine kleine Münster-Blog-Vorstellungsreihe um einen Blogger reicher, den ich nicht persönlich kenne. Ganz frisch ist seine Empfehlung von einem Daft Punk Konzertmitschnitt, der sich online anhören läßt.
Leser-Interaktionen
Tipps
fiene & peter kloeppel
In dieser Woche haben wir bei „Was mit Medien“ den Herrn Pähler gegen Peter Kloeppel eingetauscht.
Mit gutem Grund: Peter Kloeppel hat in diesem Jahr sein 30. Dienstjahr bei RTL. Und es lief die 10.000. Ausgabe von RTL Aktuell.
Die Sendung könnt ihr euch bei DRadioWissen noch einmal anhören.
Ich habe euch noch ein paar persönliche Highlights ausgesucht:
Peter Kloeppel über seinen Job: „Ich bin ein mit Glück gesegneter Mensch, dass ich bei bestimmten Dingen so nah dabei sein darf.“ „Sie strahlen richtig, während Sie das erzählen … “ „… ja, das war auch toll. Das ist etwas wo ich sage: Mensch, wir als Fernsehjournalisten, die relativ nah an bestimmte Dinge rankommen, wir haben schon ein tolles Leben. Wir erleben und sehen Dinge, die vielen verschlossen bleiben oder tatsächlich nur durch die Glasscheibe betrachten können. Wir sind live dabei.“
Was macht heute TV-News stärker Konkurrenz? Sind es junge YouTuber, die News erzählen, oder sind es die Push-Meldung auf dem Handy? Kloeppel wählte Push, denn die Zuschauer sind heute stärker informiert. Somit wird die Nachricht hinter der Nachricht wichtiger, so Kloeppel: „Im besten Fall gehen die Zuschauer mit dem Gefühl aus der Sendung, dass sie etwas gelernt haben und sich sagen: Ich weiß jetzt etwas, was ich vor der Sendung noch nicht wusste. Ich habe jetzt etwas, worüber ich mit meinen Nachbarn diskutieren kann. Wenn wir das als Fernsehnachrichten leisten, dann haben wir auch weiter eine Existenzberechtigung.“
Wie verändert sich das Selbstverständnis von TV-Nachrichtenmachern? „Als Nachrichtenjournalist will man ja immer der erste sein, der etwas verkündet. Da wir wissen, dass wir das jetzt nicht mehr sind, müssen wir uns eine andere Aufgabe stellen. Es gibt den Spruch unter Journalisten: Wenn der andere besser ist, musst du schneller sein. Wenn der andere schneller ist, musst du besser sein. Genau das ist es, was wir sein wollen. Es gibt so viele, die schneller sind als wir, also müssen wir besser sein.“
Über den Nachwuchs: „Ihre Eigendarstellung ist professioneller geworden. Sie können sich besser verkaufen.“ Sie bringen auch schon Vorerfahrung mit, was zum Beispiel digitale Schnittsysteme angeht. Allerdings bekomme man flachere Antworten, wenn man sie über die Motivation ihrer Berufswahl befragt. Vor 15 Jahren waren die Bewerber der RTL Journalistenschule stärker vom Wunsch getrieben, journalistisch zu arbeiten. Gute Chancen haben heute junge Medienschaffende, „wenn man zeigt, dass einen der Job interessiert und nicht die Position.“
Was ist, wenn neue Anbieter wie Google kommen und auf einmal nicht nur Nachrichten zusammenstellen, sondern selbst journalistisch tätig werden?„Ich setze darauf, dass etablierte Medienanbieter lernen mit dieser neuen Konkurrenz umzugehen. Sie müssen diese neuen Anbieter als Ansporn verstehen und dürfen nicht so weiter machen wie bisher. Etablierte Medienanbieter müssen schauen, wie sich Nachrichtengestaltung verändert und wie sich der Nachrichtenkonsum unserer Zuschauer verändert.“
Sein Schlusswort:
“ Wir müssen uns verändern, solange wir den Wert des Mediums verstehen. Medien und Nachrichten haben einen Wert. Es gibt nicht alles einfach nur kostenlos.“
fiene & vassili golod kommt zur rheinischen post
Vassili Golod wird Social-Media-Editor bei der Rheinischen Post.
Über diese Nachricht freue ich mich sehr. Mein bester Nerd-Freund Dennis Horn und ich haben da einen internen Witz. Der geht ungefähr so. Dennis: „Wie checkst du eigentlich, ob dein Facebook-Posting veröffentlicht wurde? Moi: „Ich schaue, ob Vassili auf Gefällt mir gedrückt hat. Die Aufmerksamkeit von Vassili ist bemerkenswert. Auch seine Neugierde rund um neue Dinge. Und wie er sich in Themen reinfuchst. Ich erinnere mich gerne an seine Ukraine- und Russland-Analysen in meiner Radiosendung „Was mit Medien. Jetzt rocken wir demnächst zusammen das Rheinland und das angeschlossene Digitalien.
Vor ein paar Tagen hat unser Chefredakteur schon über den digitalen Kulturwandel in unserer Redaktion gesprochen. Auf das Interview gab es ein ungewöhnlich starkes Echo. Tatsächlich, in den letzten Monaten haben wir bei Rheinischen Post schon viel erreicht. Sowohl intern, als auch extern. Aber ihr glaubt nicht, wieviel noch auf der To-Do-Liste steht. Es geht dabei um mehr, als das Posten bei Facebook und Twitter.
Mit einem festen Vertrag ausgestattet, wird Vassili Golod ab Oktober für zwei Wochen im Monat an unserem Newsdesk sitzen. Nebenbei will er sein Studium fertig bekommen und wir wollen ihn natürlich bei seinen weiteren Medienaktivitäten nicht bremsen. Ich bin mir sicher: Gemeinsam werden wir viele spannende Storys und neue Projekte bei uns am Newsdesk realisieren.
Lieber Vassili, wir freuen uns auf dich!
fiene & düsseldorfer terrassengespräche mit sascha lobo
Was passiert, wenn man durch das Büro von Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart läuft? Man landet auf einer Terrasse. Beim zweiten Anlauf hat es auch geklappt: Die Gespräche haben nicht im Foyer, sondern bei schönstem Sommer-Sonnenuntergang und geliebter Düsseldorf-Skyline stattgefunden. Der Regen hielt sich zurück, ging es diesmal ja auch um Medien und nicht Griechenland.
Rund 90 Minuten haben sich (wir auf meinem Foto angeordnet) Franziska Bluhm (Chefredakteurin von Wirtschaftswoche Online), Sascha Lobo (Sascha Lobo Inc), Georg Altrogge (Moderator des Abends und Chef von Meedia.de), Anita Zielina (Chefredakteurin Neue Produkte der Neuen Zürcher Zeitung) sowie Mathias Müller von Blumencron (Chefredakteur Digitale Produkte der FAZ). unterhalten. Was mir auffällt: Immer wenn es um die Zukunft gehen soll, wird lieber über die Vergangenheit gesprochen.
Ich nehme für mich einen Impuls vom Lobo mit. Medienmacher sollten sich nicht darauf konzentrieren, was in fünf Jahren angesagt ist und dafür etwas Neues entwickeln, sondern was in einem Jahr angesagt ist. Wenn man es bis dahin nicht schafft, etwas zu entwickeln, dann hat man ein Problem. Mal losgelöst vom Terrassentalk heißt das:
Wir haben hier ein grundsätzliches Problem: Schaut euch mal die Fragen an, die sich Medienmacher stellen. Wenn wir darüber reden, welche Produkte wir entwickeln wollen, sollten wir uns erst einmal genauer anschauen, wie Menschen Medien nutzen und wie die Nachricht sie erreicht. Da hat es in den letzten 1,5 Jahren große Veränderungen gegeben. Darüber reden Journalisten nicht nur kaum. Sie stellen sogar nicht einmal die passenden Fragen.
Es folgen ein paar Tweets vom Abend.
Hi Düsseldorfer Terassengespräche! Bei Finanzzukunft im ☔️. Heute Medienzukunft & ☀️. #terrassentalk @MichaelBroecker pic.twitter.com/Wpu7FGGCtC
Daniel Fiene (@fiene) August 13, 2015
Mein Highlight: Geiler Vergleich zwischen Facebook und deutschen Grossisten von @mtblumencron #terrassentalk
mediaperlen (@mediaperlen) August 13, 2015
Der Beginn etwas ganz Großem #terrassentalk #turi2 #meedia https://t.co/PbIIQUeb91
Franziska Bluhm (@franziskript) August 13, 2015
Und was für ein Selfie mit dfiene #terrassentalk https://t.co/lRWIsRJkJD
Franziska Bluhm (@franziskript) August 13, 2015
Ich lerne gerade von Group M, Facebook hat eine geringere Marken-Reichweite als Sport 1. Die würden das messen können. #Terrassentalk
Daniel Fiene (@fiene) August 13, 2015
Wie können Verlage Geld im Internet verdienen? „Es gibt keinen Königsweg.“ Da sind sich @mtblumencron und @Zielina einig. #terrassentalk
Handelsblatt Online (@handelsblatt) August 13, 2015
Durch die Blume gesprochen 🙂 #handelsblatt #Wiwo #terrassentalk #flower #summer #sun https://t.co/binddksqWc
André Paetzel (@paetzel) August 13, 2015
Da hat @saschalobo recht. Achtung vor Like-Populismus. Die Sucht nach dem Like treibt Journalisten! #Terrassentalk pic.twitter.com/ZL4qLVHT0r
Michael Bröcker (@MichaelBroecker) August 13, 2015
„#Journalismus muss noch viel, viel persönlicher sein“, fordert @saschalobo. #terrassentalk
Handelsblatt Online (@handelsblatt) August 13, 2015
#Terrassentalk @franziskript: „Um ein Kopf oder eine Marke im Journalismus zu werden, muss man schlicht erst einmal da sein.“
Michael Kroker (@Kroker) August 13, 2015
Begriff Kopf ist besser geeignet als Marke, so @saschalobo. #Journalisten #terrassentalk
Daniel Fiene (@fiene) August 13, 2015
#Terrassentalk @saschalobo: „Nicht Marken, sondern Köpfe braucht man im digitalen Journalismus – deren Bedeutung wird noch weiter zunehmen.“
Michael Kroker (@Kroker) August 13, 2015
„Bei Datenjournalismus würde ich Daten ganz klein schreiben und Journalismus ganz groß.“ Mathias Müller von Blumencron, #Terrassentalk
turi2 (@turi2) August 13, 2015
Tipp von @saschalobo beim #terrassentalk: Snowfall auf Medienkongressen nicht mehr als innovatives Storytelling verkaufen.
Daniel Fiene (@fiene) August 13, 2015
Eine Frage zum #terrassentalk pic.twitter.com/Baf4kCJH3b
Daniel Fiene (@fiene) August 13, 2015
.@Zielina ist „kein Digital Native“. „Kann man aber alles lernen“, sagt sie. #terrassentalk
Handelsblatt Online (@handelsblatt) August 13, 2015
#Terrassentalk von @wiwo und @handelsblatt diesmal sogar mit #Sonne. Gleich geht’s los,Thema digitaler #Journalismus. pic.twitter.com/H37wivK3ZF
André Pfannenschmidt (@anpfdre) August 13, 2015
Auf Facebook habe ich ein kleines Live-Video veröffentlicht:
Live aus Düsseldorf! #terrassentalk
Posted by Daniel Fiene on Donnerstag, 13. August 2015
Update: Hier gibt es auch den Bericht bei handelsblatt.de. Und bei der WiWo wurde natürlich auch drüber getextet.
fiene & mein facebook-webinar für radioleute
Ich gebe ja nicht so viele externe Seminare, aber mein Facebook-Seminar für Radiomacher ist derzeit einer meiner Lieblingsseminare. Die Tage verfliegen und abends gehen wir alle mit einem glühenden Kopf und angeregten Geist nach Hause. Das Themenfeld ist super dynamisch und die Diskussionen sind auch für mich als Dozent wertvoll.
Deswegen freue ich mich auf ein erstes Webinar zum Thema. Michael Mennicken bietet es über seine FM ONLINE FACTORY an. Wenn ihr euch für einen Schnupper-, Crash- oder Auffrischungskurs rund um das Thema Facebook für Radiomacher interessiert, dann empfehle ich euch das Webinar in zwei Wochen.
In der Beschreibung heißt es:
So wird mein Sender bei Facebook zur Marke — 26.8., 19 Uhr
Bei Facebook sind sie alle, aber wie zahlt mein Auftritt auch wirklich auf meine Radio-Marke ein? Wie schaffe ich eine gute Kommunikation mit den Hörern? Wie oft sollte ich posten? Und wie findet mein Post überhaupt Beachtung? All diese Fragen beantwortet Online- und Radio-Experte Daniel Fiene im Webinar 04 am 26.8. um 19 Uhr. Interesse?
Dann könnt ihr euch hier anmelden! Ich freue mich auf euch.
fiene & die neuen krautreporter
Im Herbst wird wieder um Unterstützung gebeten. Wer einen bezahlbaren Jahresbeitrag leistet, ermöglicht ein junges journalistisches Startup mit dem Vorbild deCorrespondent.nl. Damit meine ich nicht die Krautreporter, die dann um ihre Verlängerung kämpfen. Damit meine ich ein Projekt aus Münster.
Drei junge Wissenschaftler möchten eine Seite starten, in der fortschrittsoptimistisch über Technik- und Wissenschaft berichtet wird. Sie haben bereits eine einjährige Finanzierung vom Wirtschaftsministerium, um das journalistische Projekt an den Start geht. Die Nutzer können mit einer Jahresgebühr von 42 Euro dabei sein. Der Name: positive-daily.de.
Derzeit touren sie mit einem Vortrag durch die Lande: Warum Deutschland einen lösungsorientierten Journalismus benötigt. Hier spielt auch rein, warum Menschen bei all den schlechten Nachrichten irgendwann eine Art Gleichgültigkeit für Medien entwickeln. Ein Nerv der Zeit: Selbst Arianna Huffington predigt derzeit überall ihr Mantra von den guten Nachrichten.
In kleiner Runde habe ich mehr von den Machern erfahren. Während derzeit die Webseite noch nicht sehr konkret wird und die Richtung der Themen noch nicht erkennbar ist, haben mich deren Ausführungen und ein Blick auf den ersten Prototypen der Seite hinschauen lassen. Das wird ein spannendes Projekt.
Aus zwei Gründen haben sie gegenüber den Krautreportern einen Vorteil: Sie haben eine fokussierte Perspektive auf ihr Thema. Die Leser wissen, unter welcher Fragestellung sie Inhalte erwarten können. Die Wissenschaftler mit journalistischer Ausbildung schaffen hier neues und erwecken nicht den Eindruck, sie würden jetzt das, was sie in anderen oder persönlichen Projekten bereits für die Leser kostenlos machen, auf der Crowdfunding-Seite anbieten. Ihr Nachteil: Sie haben keine Sprachrohre oder Lautsprecher in ihrem Gründungsteam. Aber ihre Zielgruppe ist auch eine andere. Außerhalb der Medienbubbel, also die, die von den Krautreportern auch erst zwei Tage vor dem Ende der Finanzierungsrunde erfahren haben.
Wenn die Crowdfunding-Phase von positive-daily.de startet, sage ich unbedingt bescheid.
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