Günter Grass ist ein liebenswerter Mann. Herr Pähler und ich haben ihn beim Kaffee letzte Woche noch als Elite Deutschen bezeichnet. Ich habe ihn aber heute Nachmittag nicht gefragt, ob er ein Elite Deutscher ist, sondern ob er sich als unbequem empfindet. Es ist schon aufregend ein Interview mit dem Schriftsteller zu führen. Er ist aber so ruhig und so unaufgeregt, dass selbst hektische Presse- und PR-Menschen für eine ungewöhnliche Sekunde inne halten. Was ich heute gelernt habe: In seinem Umfeld wird viel Du gesagt. Er schreibt grundsätzlich erst eine Handfassung, dann eine getippte Fassung auf einer mechanischen Schreibmaschine. Die hat auch einen Namen, den ich vergessen habe. Er schreibt an einem Stehpult und schaut auf eine weiße Wand. Ein Fenster würde ihn zu sehr ablenken. Günter Grass – der Unbequeme. Warum ich ihm dazu befragt habe, werde ich demnächst einmal in Ruhe berichten.
Leser-Interaktionen
Tipps
fiene & von a bis z
Es ist ganz einfach ein A-(lphabet)-Blogger zu werden. Vor einigen Jahren habe ich dieses Alphabet schon mehrmals veröffentlicht. Da ist es doch Zeit eine neue Version in das Internet reinzuschreiben.
A — http://www.antenneduesseldorf.de/web/index.php
Das war schon 2009 so.
B — http://www.bild.de
Aus beruflichen Gründen. (Hier war mal das Blog von Franziskript)
C — XYZ
Die URL zum CMS von RP Online. (Hier war mal das Blog Coffee & TV).
D — http://drive.google.com/
Google Drive ist die wichtigste Anwendung – es entsteht mittlerweile keine Radiosendung ohne Google Doc. Und am Newsdewsk komme ich auch nicht ohne aus (Hier war mal DWDL).
E — http://editorial.outbrain.com
Beruflich. Tolles Analysetool. (Hier war mal das Blog von Malte)
F — http://www.facebook.com/
Überraschung. Nicht.
G — http://www.google.de/
Klassiker.
H — http://www.heise.de
Hier war mal Hootsuite. Aber jetzt liebe ich Tweetdeck.
I — http://intranet.rheinischepostmediengruppe.de
Streber.
J — http://www.join.me
Dabei war ich erst einmal auf der Seite.
K — http://www.kleinerdrei.org
Endlich mal ein Blog.
L — http://www.lufthansa.de
Travelfiene.
M — http://mail.google.com
Mein E-Mail-System.
N — http://news.google.de
Hier war mal das Blog von Niggemeier.
O — http://www.onlinemarketingrockstars.de
Neuentdeckung. Und ein Blog.
P — http://plus.google.com
Wirklich.
Q — https://www.youtube.com/user/digitalesquartett
Unsere kleine Webtalkshow.
R — http://www.rp-online.de
Hier schreibe ich.
S — http://www.spiegel.de
Leidmedium.
T — http://www.twitter.com
Auch wenn Turi2 jetzt ein Stream sein will, hat Twitter ihn verdrängt.
U — http://www.unitymedia.de
Ich hatte ja mal ausversehen meinen Vertrag bei der Telekom gekündigt.
V — http://www.vodafone.de
Kennt ihr, oder?
W — http://www.wikipedia.de
Ich hab‘ sie fast durchgelesen.
X — http://www.xing.com/
Gibt immer noch Leute, die das „Crossing aussprechen und nicht „Ksing, by the way.
Y — http://www.youtube.com/
Ach guck mal an.
Z — http://www.zeit.de
Finde ich gut!
Und ihr so?
(Kurzanleitung: Einfach in die Adresszeile des Browsers den Buchstaben eintippen und dann den ersten Vorschlag als Link nehmen — schummeln ist verboten! Der Browser schlägt besonders häufig besuchte Webseiten vor, die zu dem Buchstaben passen)
P.S.: Falls ihr in eurem Blog, auf Facebook oder Medium eure Liste veröffentlicht, verlinke ich die gerne hier später in einer Liste. Einfach Link schicken.
- Kerstin Hoffmann hat in ihrem Blog PR_Dr mitgemacht – eine schöne Sammlung.
- (…)
fiene & #dld2015 – was gerade wirklich im internet passiert
Henry Blodget von Business Insider hatte auf der DLD beeindruckende Zahlen mitgebracht, was gerade wirklich im Internet passiert. Der Blick von oben hilft, die aktuelle Lage besser einschätzen zu können.
Bill Gross hat dankenswerter weise die Slides noch einmal einzeln getwittert. Ich habe sie hier für euch noch einmal gesammelt:
Das Internet in 100 Sekunden.
This is kind of amazing. In only 100 seconds, nearly 1/4 MILLION hours of YouTube Videos are watched! #DLD15 pic.twitter.com/CDxhabB3di
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 19, 2015
Jedes Gerät hat eine eigene Primetime.
Each device we use has a different 'prime' time. -Henry Blodget at #DLD15 pic.twitter.com/6JnQWjxUVI
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 19, 2015
Googles Einnahmen im Vergleich zu US-Medienhäusern.
Look how Google revenues compare to big media companies CBS, Viacom, Time Warner, NYT. #DLD15 pic.twitter.com/T04VupZ8bX
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 19, 2015
So groß ist das Internet.
The reachable internet market has grown a staggering 50x in the last two decades. #DLD15 pic.twitter.com/VwfpVOl862
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Wir nutzen unsere Zeit immer mobiler.
Look how mobile is stealing minutes from almost everything else we do. #DLD15 pic.twitter.com/g2tCMC1rgx
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Phablets gewinnen. Mehr als eine Milliarde Smartphones werden 2015 verkauft – mehr als alle PCs jemals zusammengezählt.
According to this, it looks like "Phablets" won. I guess people like their big screens. #DLD15 pic.twitter.com/ergR2dZm4a
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Google vs. TV-Werbung.
Google revenues now exceed 40% of the TOTAL global TV ad revenues. #DLD15 #Staggering. pic.twitter.com/LIimR9a3D3
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
TV-Netzwerke müssen sich warm anziehen.
Hard to believe, but I believe it, and it's amazing, that YouTube will pass traditional TV networks. #DLD15 pic.twitter.com/QAOeUfZLlm
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Wie sich Werbegelder verschieben.
Here's the multi-hundred million $ opportunity – closing the mobile usage/advertising $ gap. #DLD15 pic.twitter.com/hSFrIHAMSC
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Nochmal was mit Primetime.
PC Prime time is noon. Smartphone Prime time is right after work. Table Prime time is right at TV Prime time. #DLD15 pic.twitter.com/EEkNOnl03D
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Android ist nicht zu unterschätzen.
Look at Blackberry's sliver and Android's dominance. #DLD15 pic.twitter.com/LLonJJSwxh
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Instagram ist das Netzwerk für Jüngere.
Instagram has overtaken Facebook as the social network for teens. #DLD15 pic.twitter.com/kSwnTt34oH
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 20, 2015
Das sieht man auch beim Thema Vertrauen.
While trust is down in many institutions, teens now trust Instagram more than Facebook. #Davos #WEF #WEF15 #Edeltrust pic.twitter.com/lttsd3qxDb
— Bill Gross (@Bill_Gross) January 21, 2015
fiene & dld-conference 2015, tag 3 videos, videos, videos
Tag 3 der DLD-Conference ist um. Nach den langen Notizen von Tag 1 und Tag 2 habe ich heute ein paar Videos von euch. Zwei Vorträge, die mich begeistert haben, sowie ein Fazitvideo, welches ich mit Jeff Jarvis, Richard Gutjahr und Daniel Kröger aufgenommen habe.
Was nehme ich mit? Die nächsten Branchen müssen sich wegen des Digitalwandels einstellen. Die Lebensmittel- und Finanzbranche, sowie der Arbeitsmarkt stehen vor den größten Umbrüchen ihrer Geschichte. Hinzu kommt der Kampf zwischen der europäischen Wirtschaft und den neuen Technik-Mächten aus den USA. Lest dazu auch meinen neuen Text bei RP ONLINE: Alles wird digitalisiert auch die Jobs.
Nun zum Fazit-Video:
Kollege Jörg Wagner hat uns bei der Aufnahme beobachtet:
Das Foto zum Interview: @eflation @fiene @jeffjarvis @gutjahr (v.l.n.r.) #dld15 #dld2015 pic.twitter.com/rbTTNaQYz1
medienmagazin (@medienmagazin) January 20, 2015
Auch 2015 werden noch Witze darüber gemacht, wenn RADIO-Leute Fotografieren. @fiene erklärt @jeffjarvis visual radio pic.twitter.com/tDISlOfAKE
medienmagazin (@medienmagazin) January 20, 2015
Schaut euch auch noch diese zwei Voträge an, die jeweils nicht länger als eine Viertelstunde dauern.
Zunächst etwas verblüffendes über optische Illusionen und die Funktionsweise von unserem Gehirn:
Seeing Differently: Filling the space between the real and digital (Beau Lotto)
Smartphones have become an integral part of our daily lives. Messaging apps enable us to keep in touch with our dear ones round the clock. UCL neuroscientist Beau Lotto however argues that these apps cause our brains to inhabit our phones and foster a level of anxiety.
Dann noch ein extrem guter Vortrag über die Zukunft von den großen Playern im Internet.
The Four Horsemen: Amazon/Apple/Facebook & Google–Who Wins/Loses (Scott Galloway)
Many factors come into play when you want to win a horserace. Next to the fastest horse, theres a need for the best team, perfect daily condition, an extraordinary rider and sometimes also a big bunch of luck. Passionate trademark analyst Scott Galloway will calling out for us the rates of Amazon, Apple, Facebook & Google.
fiene & dld-conference 2015, tag 2 – slack-alarm, finanzweltprobleme und luxus
Tag 2 ist um, und hier sind meine Notizen von der DLD Conference. Was mir auf den Flurgesprächen aufgefallen ist: Wir kommen gar nicht dazu, uns zwischendrin im Kontakthof zu unterhalten, da es so viele spannende Sessions gibt. Die Notizen von Tag 1 gibt es übrigens hier.
Doch bevor wir zu den Notizen von Tag 2 kommen, hier noch mein Lesetipp zum gestrigen Tag. Ich habe noch einmal für RP Online etwas ausführlicher über Uber geschrieben: Wie Uber Europa umarmen möchte – und wo es noch Nacholbedarf gibt.
Henry Blodget (Business Insider): Google verdient mehr mit Werbung, als alle US-Zeitungen und Zeitschriften zusammen. Der Vorsprung vor anderen Medienkonzernen ist mit Blick auf die Einnahmen ebenfalls groß:
(Die Tweets werden gerade nicht angezeigt, aber die werde ich später am richtigen Computer ergänzen)
RT @Bill_Gross: How Google revenues compare to big media cos CBS, Viacom, Time Warner, NYT. #DLD15 pic.twitter.com/duAKFLbc6Y
— Ksenia Coffman (@KseniaCoffman) January 19, 2015
Stewart Butterfield (Flickr-Gründer, jetzt Slack): Jochen Wegner bezeichnete ihn als Posterboy fürs Pivoting: Flickr.com war ein Spinoff von einer Gamingplattform, an der Butterfield arbeitete, die aber nicht sehr erfolgreich war. Slack ist auch ein Spinoff von einer neuen Gamingplattform, an der Butterfield arbeitete, die ebenfalls nicht sehr erfolgreich war. Slack ist in der Tat ein beeindruckendes Kollaborationstool für Teams. Am 12. Februar 2014 startete Slack offiziell. Das Wachstum ist beeindruckend. Teams in der Tech-Szene nutzen die Plattform, zur internen Kommunikation. Mittlerweile sind auch viele Medienunternehmen dazugestoßen.
@stewart at #dld15: "We just did a good job with a team" 😉 Fantastic! pic.twitter.com/uIhA4oC2ig
— DariaBatukhtina (@DariaBatukhtina) January 19, 2015
Warum das große Wachstum? „It’s not good for PR, but I have no fucking idea“, so Butterfield. Gute Arbeit und gutes Timing gehören zum Erfolg aber dazu. Was er aus seinen gescheiterten Ideen gelernt hat: Es reicht nicht, eine Idee zu haben, die man gut erklären kann. Auch die Person, die die Idee hört, muss sie noch genauso gut weitererzählen können. Das macht Startups erfolgreich. Das bescheidene Ziel: Möchte Slack möchte das neue Microsoft werden. Jochen Wegners letzte Frage ist eine Aufforderung: „Don’t sell Slack!“ – Butterfield: „I promise! I’m 41 now, I won’t have this opportunity again to found something like this.“ – Auch Jan Koum kündigte im letzten Jahr auf der DLD an, WhatsApp nicht verkaufen zu wollen. Ein paar Wochen später wurde die Übernahme durch Facebook bekannt. Als Butterfield vor zehn (?) Jahren bei der DLD war, um über Flickr zu sprechen, wurde ebenfalls kurze Zeit später die Übernahme durch Yahoo bekanntgegeben. Wir werden sehen.
Lockhart Steel (Vox Media): Unser Ansatz ist es, das Content-Management-System zu öffnen. Es schreiben nicht nur die Redakteure. Autoren, Leser und Werbekunden können auch darauf zugreifen. Hintergrund: http://t.co/tMnozhhkRi (via @dvg)
An attempt to seize Big Data: 100 seconds of data exhaust visualized #dld15 pic.twitter.com/KHbO4m4x7d
— Philippe DEWOST (@pdewost) January 19, 2015
Arianna Huffington (Huffington Post): „Every Human needs a Downtime. It’s not a bug. It’s a feature.“ Während Tech-Promis wie Elon Musk sich mit dem „Outer Space“ beschäftigen, beschäftigt sie sich lieber mit dem „Inner Space“. Wir haben mehr Weisheit in uns, als wir es realisieren. Wir haben festgestellt, dass gute Nachrichten sich viral viel besser teilen lassen, als schlechte. Die Huffington Post will sich deswegen stärker auf gute Nachrichten konzentrieren.
Reid Hoffmann (Greylock Partners und LinkedIn-Mitgründer): Allianze, Netzwerke und Loyalität bestimmen Arbeit.
Markus Braun (Wirecard): Im letzten Jahr hat sich NFC als die erste Standarttechnologie für „Mobile Payment“ durchgesetzt. Was bedeutet Apple Pay für „Mobile Payment“? Es bringt die Branche nach vorne. Ina Fried von Recode bringt vor, dass bisher vorallem keine „Mobile Paymet“-Player für Bewegung gesorgt haben. Dritte haben das geschafft: Starbucks hat einen großen Teil seiner Kunden dazu bewegen können, mit einem Barcode auf dem Smartphone zu bezahlen. Apple hat für seine Stores eine App, mit der Kunden direkt bezahlen können, ohne zum Kassierer gehen zu müssen.
Dennis Woodside (Dropbox): Viele kennen Dropbox aus der privaten Nutzung, der Schwerpunkt liegt jetzt aber auf den bezahlten Business-Diensten. Wichtig ist auch die neue Kooperation mit Microsoft, da der Dienst nun in Office integriert ist. Dropbox ist dewegen so beliebt, weil die Nutzer besonders hohes Vertrauen in den Dienst haben, wie Umfragen zeigen. Vorteil ggü. der Konkurrenz. Vor 15 Jahren sind junge Entwickler zu Google gegangen, heute würden sie sich für Dropbox entscheiden. Dropbox würde sich wünschen, wenn die Regierungen transparenter mit ihren Anfragen umgehen. Dropbox darf in vielen Ländern nicht sagen, wie häufig und in welchem Unfang Abfragen von Regierungen kommen. Vorteil, nicht zu einem großen Tech-Konzern zu gehören: Die Nutzer wollen ihre Daten nicht komplett in einem —kosystem ablegen, deswegen ist Dropbox für sie eine wichtige Alternative.
Max Levchin (Mitgründer von PayPal, Heute Affirm): 71% der Millenials (1981-2000, rd. 85 Mio in USA) gehen lieber zum Zahnarzt, als auf eine Bank zu hören. 63% haben keine Kreditkarte. 68% glauben, dass sich in den nächsten fünf Jahren das Zahlungssystem stark verändern wird. Banken sind Top 4 der Branchen mit dem geringsten Vertrauen. Die Erwartungen, Konsumverhalten und Nachfragen sind fundamental anders, als bei den vorigen Generationen. Millenials heften Banken ein „too big to innovate“-Tag an. Bei Affirm.com gibt es Finanzkonzepte für die junge Generation. Zum Beispiel informiert eine App, wenn es eine News zu einem Kreditkarten-Diebstahl gibt. Es wird gleich informiert, ob die eigene Kreditkarte betroffen ist, oder nicht. Für Kredite gibt es eine direkte Info, ob das Geld geliehen wird, oder nicht.
David Marcus (Facebook): Instagram und Facebook sind ein Feed-Produkt, es geht ums Senden. Beim Messenger und bei WhatsApp geht es um private Unterhaltungen, im Sinne von: Man wählt sich seine Zielgruppen viel genauer aus. Die größte Gefahr sind wir selbst: Bei der großen Nutzerbasis kann man nur schwer größere Veränderungen vornehmen. Zu David Camerons Vorschlage, das verschlüsselte Kommunikation verboten werden sollte: Wenn Ermittler Anfragen stellen, prüft Facebook diese genau und geht ggf. gerichtlich dagegen vor. Auf der anderen Seite müssen Regierungen ihre Bewohner schützen. Zu Höttges (Telekom) Vorschlag, dass Facebook reguliert werden muss: Er wünscht sich, dass europäische Top-Manager sich anschauen, warum eurpäischer Unternehmer wie er (Marcus) den Kontinent verlassen, um zum Beispiel in den USA Geschäfte zu machen und Innovation vorran zu treiben. Die Manager sollten wegen dieser Gründe zur Politik gehen und nicht lediglich alte Geschäftsmodelle zu schützen.
Jane Zavalishina (Yandex): Es gibt eine Generation, die versteht es nicht mehr, wenn die Bank anruft um zu fragen, ob man die Kreditkarte wirklich gerade im Ausland genutzt hat, obwohl man parallel die Bankapp auf seinem Smartphone genutzt hat, und die Bank so eigentlich die Bestätigung über die Location des Geräts haben müsste.
Scott Galloway (L2 Thinktank) hat einen unglaublich guten Vortrag über die Zukunft von Amazon, Facebook, Apple und Google gegeben. Schaut euch das Video an. Hohes Tempo, viele Fakten, gute Voraussagen. So wird Apple die erste Trillion-Dollar-Marke werden. Macy’s wird Amazon schlagen (in den letzten fünf Jahren lief es aus Börsensicht für Macy’s erfolgreicher, als für Amazon). Amazon hat 3 Milliarden Dollar bei den Auslieferungen verloren – Uber wird Amazon an dieser Stelle herausfordern. Er hat spannende Heatmaps von Großstädten gezeigt: In reichen Vierteln wird das iPhone genutzt – in ärmeren Vierteln beherrscht Android die Karte.
Tracy Yaverbaun (Instagram): In Europa wird es im nächsten halben Jahr neue Werbemöglichkeiten geben. Dazu gehört auch der Videobereich. Die Plattform-Manager werden stärker mit Marken zusammenarbeiten, um sie in das Netzwerk zu holen und die Möglichkeiten der Interaktion mit den Nutzern auszuloten.
fiene & dld-conferece 2015, tag 1 – Uber besuch Deutschland und über Post Paris Journalism
„It’s only the beginning“, so lautet das Motto der DLD Conference. Und damit ist nicht nur das Jahr 2015 gemeint. Bis Dienstag findet sie in München statt und ich werde euch ein paar Impressionen mitbringen.
Bisher war die DLD immer ein guter Start in das neue Jahr: Gute Diskussionen, neue Gedanken und frischer Wind rund um den Digitalwandel. Was kommt 2015? Unter dem Hashtag #dld15 werdet ihr auf Twitter viele Zitate und Fotos verfolgen können. Das komplette Programm gibt es auch als Live-Stream. Ihr könnt hautnah dabei sein.
Kompakt komprimiert, hier sind wieder meiniger Notizen vom Tag 1:
Ben Horowitz (Investor, u.A. bekannt für seine Zeit bei Netscape): Innovative Ideen sehen erst einmal schlecht aus. Ansonsten hätte jemand anders diese schon umgesetzt. Große Firmen sind gut darin, schlechte Ideen zu zerstören. / Als Unternehmer appelliere ich stärker an meinen Mut als an meine Intelligenz. / Wir setzen nicht auf Branchen, sondern auf große Unternehmer mit einer großen Idee. / Ist Technologie gut oder schlecht? Es ist wie Stahl. Es „ist“ einfach nur. Es ist unsere Aufgabe, es zu etwas Gutem zu machen. / Wir glauben an Kalkulationen und nicht in Statistiken.
Was ich mich frage: Was sagt es über Alexander Dobrindt oder Deutschland aus, wenn neben Axelle Lemaire (French Ministry of State for Digital Affairs) und Ed Vaizey (Minister of State at the Department for Culture, Media and Sport and the Department for Business, Innovation and Skills, with responsibility for digital industries Great Britain) nicht Dobrindt, sondern der Telekom-CEO auf der Bühne sitzt?
Timotheus Hoettges (CEO Deutsche Telekom): Auch wenn Deutschland sehr wohlhabend ist, gibt es zu wenig Venture Capital. Privatleute investieren zu wenig in Risiko, sondern lieber in Bonds oder Blue Chips. / Er ärgert sich, dass Facebook nicht wie die Telekom reguliert wird – immerhin liefern sie eine Telekomunikationsinfrastruktur. Ihn ärgert sich auch, dass Firmen wie Facebook nicht in die Infrastruktur investieren. Er ärgert sich auch, dass er durch die Regularien in Deutschland und Europa seine Infrastruktur mit Big Data nicht querfinanzieren kann, wie es Facebook möglich ist. Er macht Facebook keine Vorwürfe, sieht aber Redebedarf bei der deutschen Politik.
Axelle Lemaire: Wenn ein hoher Politiker sagt, dass das Land den roten Teppich für die eigenen Firmen des Landes ausrollt, dann ist das nicht unbedingt hilfreich. Sie ist kein großer Fan, wenn die europäischen Länder sich selbst Konkurrenz im Tech-Sektor machen. Schweden, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und co. können sehr stark sein, wenn sie zusammenarbeiten.
Joe Schoendorf (Accel Partner): Wenn Automatisierung Arbeitsplätze ersetzt, ersetzen wir auch unsere Kunden. Was machen wir mit den Menschen, deren Jobs wir ersetzen können? Das ist die größte Herausforderung für diese Generation.
Travis Kalanick (CEO und Co-Founder of Uber) (Folien siehe unten): Die Idee zu Uber kam in Paris, als Travis und seine Freunde ein Taxis suchten. Zunächst war es nur ein Nebenprojekt. Ihm geht es um Effizienz im Verkehr. Die Fahrer bekommen eine Vorhersage, wo die Nachfrage in 15 Minuten am Höchsten ist. In Paris gibt es bereits „uberPool“, wo sich Kunden eine Fahrt teilen. So wird der Fahrpreis günstiger. Es lohnt sich nicht mehr ein Auto zu besitzen. Transport sollte so günstig und verfügbar sein, wie Wasser. Das Problem mit Autos: Sie sind die meiste Zeit unbesetzt (96%), 15% der Stadt nehmen dieser uneffizienten Ressourcen in Anspruch. Uber verlängert den Nahverkehr: In Paris gehen 15% der Fahrten über das Metro-Gebiet hinaus. In zehn Jahren verspricht Uber 10.000 neue Jobs in Paris. Ohne Technologie waren die Taxi-Regeln für die Sicherheit wichtig: Gelbe Farbe, Taximeter, etc. – das würde mit Technologie keinen Sinn mehr machen. Die Taxiregeln schützen heute nicht mehr die Nutzer, sondern die bestehende Taxiindustrie. In den letzten 60 Jahren hat sich die Zahl der Taxen in New York nicht verändert. Paris und London sind derzeit die erfolgreichsten Märkte. 2015 will Uber sich in Europa verstärkt für eine Veränderung der Regulierung einsetzen. In diesem Jahr will Uber neue Partnerschaften mit EU-Städten starten, um die Grundlage für smarte Städte zulegen. 50.000 neue EU-Jobs sollen in diesem Jahr enstehen. Die Zahl könnte sich im nächsten Jahr verdoppelt werden. 400.000 Autos sollen in diesem Jahr von den Straßen der EU verschwinden. // Zu dem Preisanstiegs-Vorfall bei der Sydney-Geiselnahme: Wenn sich ein Vorfall ereignet, wird die Preissuche abgestellt. // Notiz an mich selbst:
Hubert Burda (Verleger, Autor) hat jetzt das Buch „Diary of The Digital Revolution – Notes from 1990 to 2015“ veröffentlicht.
Jochen Wegner (Zeit Online): Ich bin ausgeflippt, als ich im Supermarkt den Focus-Cover mit der Kalaschnikov gesehen haben.
Ulrich Reitz (Focus): Pegida ist das Phänomen einer einzigen Stadt.
Jeff Jarvis (CUNY): Meinungsfreiheit liegt in der Verantwort des Journalismus. Wenn wir nicht unsere Muskeln für die Meinungsfreiheit einsetzen, werden wir sie verlieren. Zur Lügenpresse: Journalisten sollten nicht denken, dass das Vertrauen erst kürzlich zurückgegangen ist. Schon in den 70er Jahren gab es einen deutlichen Rückgang. Deutlich vor der Einführung des Internets.
Bruno Patino (France Television): Frankreich steht nach #CharlieHebdo unter einem emotionalen Schock. Wir wissen noch nicht, ob die Terroranschläge das Land verändern, aber wie wir Journalisten arbeiten. Was wir ahnten, aber uns nicht bewußt machten: Die Presselandschaft hatte große Schwierigkeiten der Nachfrage nach dem Printprodukt Herr zu werden. Mit Print kann nicht mehr ohne weiteres das ganze Land erreicht werden. Das hat sich geändert. Die Menschen machten Fotos, von Menschen die in der Schlange für die neue Charlie Hebdo Ausgabe stehen. Das hat es 20 Jahre nicht mehr für ein Printprodukt gegeben. Sie hatten auch Schwierigkeiten einen Kiosk zu finden – die sind zu großen Teilen in den letzten Jahren verschwunden. Auch war die Macht der sozialen Netzwerke klar. Einer der Attentäter hatte eine GoPro-Kamera. Die Bilder waren schneller in den sozialen Netzwerken, als in den französischen Redaktionen. Medien zeigen solche Bilder nicht. Aber die Rolle des Journalismus verändert sich dadurch. Die Frage stellt sich: Wie gehen wir mit unserer Verantwortung um? Es gibt einen Paradigmenwechsel: Warum zeigen wir Bilder nicht, die unsere Zuschauer bereits auf Facebook sehen können? Alte Regeln funktionieren nicht mehr und müssen neu diskutiert werden. Die Demonstrationen für die Meinungsfreiheit in der letzten Woche ist die größte in der Geschichte Frankheits eingegangen.
Hier könnt ihr noch einen Blick auf die Folien des Uber-Chefs werfen:
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