Aus der Rubrik „Dinge, die wir ein bisschen vermissen“: Nur noch ein bis zwei Reiserufe werden noch über die Hörfunksender der ARD in einer Woche verbreitet. In Zeiten, als noch nicht jeder ein Handy dabei hatte, waren es 30. – via FR-Online
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fiene & 05.08.2015 – warum apples produktneuheit in diesem jahr ein knaller ist
Guten Tag. Ich könnte jetzt was zum Abgesang auf Google+ schreiben oder zum leidigen Thema „Journalist als Marke“. Was sagt es uns, dass man selbst das Thema über den schleichenden Tod von Google+ noch so gerade für Fachblogs aber nicht mehr für die Masse auswählt? Was sagt es uns, dass Medienberichterstatter es als Selbstvermarktung wahrnehmen, wenn man sich als Journalist überlegt, wie man die Leser besser erreichen kann? Oder, warum man Journalisten statt Blogger schreiben sollte? Statt über diese Sommerlochthemen zu philosophieren, lasst mich doch lieber über die lang erwartete Produktneuheit aus dem Hause Apple reden, die in diesem Jahr Premiere feierte. Wir haben uns lange gefragt: Wann geht uns dieses Produkt auf den Zeiger? Und ich muss sagen: Es ist total großartig.
Die Apple Watch nutze ich gerne, um „Beats 1“ einzuschalten. Letzteres ist der Knaller. Ich habe den Sender seit Start vor etwas mehr als einem Monat rauf und runter gehört. Ich muss sagen: Dieses Produkt ist so klug gemacht! Oft wird ja die Frage gestellt: Was wird aus Radiosendern, wenn Navigeräte Staus in Echtzeit berücksichtigen, wenn Wetter-Apps dir deine persönliche Wettervorhersage liefern und Spotify dir deine Musik?
Hier sind zehn Dinge, die mich an „Beats 1“ begeistern. 1.) Das Programm überrascht. Jede Show klingt anders. Es gibt keinen festen Stundenaufbau, der sich rund um die Uhr wiederholt. Wichtigster Unterschied zu deutschen Sendern: Das Format prägt nicht den DJ, der DJ prägt das Format. 2.) Julie Adenuga ist der Hammer. Sie hat nicht mal drei Sendungen benötigt, bis ich total hingerissen war. Die tägliche Chart-Show mit Brooke Reese ist sehr ordentlich, die Kombination aus den täglichen Apple-Music-Streaming-Charts und den Blick in die Charts weltweit ist immer sehr erfrischend. Langsam gewöhne ich mich auch an den selbstverliebten Zane Lowe. Er ist ja der Star der Station – wobei ich nicht verstehe, warum alle hyperventilierten, als er BBC Radio One verließ. 3.) Meine These: Ein Sender der Zukunft muss einen Lifestyle besetzen. Sorry, liebe Radiomacher. Apple hat mit „Beats 1“ das Thema Musik perfekt besetzt. In Sachen „Musik, die ganz weit vorne ist“, kann da jetzt keiner mehr mithalten. 4.) Der Slogan „Worldwide. Always on.“ trifft es so gut. Wenn die Moderatoren einem mit „Guten Morgen, guten Tag, guten Abend, gute Nacht“ begrüßen „egal in welcher Ecke der Welt ihr gerade seid“, dann schweißt das zusammen. Oft lesen sie ganz kurz Tweets von Hörern vor, die schreiben, was sie in diesem Moment machen. Da findet man sich als Hörer wieder. Ein neues Community-Erlebnis, was Radio in der Vergangenheit groß machte und in Zukunft groß machen wird. 5.) Eigentlich gibt es keinen Radiosender in der Welt, der eine vernünftige Webseite hat. Irgendwas ist immer schräg. Was macht Apple? Die nutzen ein Tumblr. Konsequent! 6.) Die Gastmoderatoren sind klasse. Auf einmal hört man die Rock-Stunde mit Elton John, oder Ellie Goulding spielt eine eigene Playliste und stellt die Musiktitel vor, die sie geprägt haben. Das ist so viel besser als die meistens sehr beliebigen Musiker-schauen-kurz-im-Studio-vorbei-Gespräche 7.) Es wird immer sehr charmant darauf hingewiesen, dass „Beats 1“ über Apple Music ausgestrahlt wird – und das Smartphone wird als Empfangsgerät geschickt eingebunden. Auch wieder ganz klassisch: Nutzer können über das Smartphone über iMessage eine Sprachnachricht mit einem Musikwunsch schicken. Es kann so einfach sein. 8.) Die Vernetzung mit dem Streaming-Dienst „Apple Music“. Die DJs legen unter „Connect“ die eigenen Playlisten ab und verweisen auf Highlights, die Stars dort posten. Wenn es neue Musik gibt, in die man intensiver reinlauschen kann, hört man es im Radioprogramm zu erst. Das ist eine kluge Kombination. Überhaupt glaube ich, dass Radiosender in Zukunft besonders dann funktionieren, wenn sie sich inhaltlich mit anderen Medien vernetzen (siehe Monocle 24 von der gleichnamigen Zeitschrift). 9.) Der Einsatz von Twitter ist vorbildlich. Jeder DJ hat da so seine eigene Methode. Wer den Hashtag #Beats1 anschaut, bekommt mit, was die anderen Hörer bewegt. 10.) Die Fehler. Hier und da gibt es Pannen, Versprecher oder falsche Einspielungen. Das macht das Radio so nahbar und sympathisch. Auch ist das Sounddesign für deutsche Ohren ungewöhnlich, weil unbeständig. Jede Sendung klingt ein wenig anders – besonders die speziellen Musiksendungen am Wochenende — wie findet ihr Beats1? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Und wie ist es mit dem Streaming-Dienst Apple Music, zu dem „Beats 1“ ja gehört? Da hört man nicht viel gutes. Vor einigen Tagen berichtete re/code von 10 Millionen Nutzern, aber man wüsste nicht, wie der Dienst läuft und dann hat vor zwei Tagen Meedia noch mal nachgelegt („Apple Music kommt nicht aus der Kritik„), aber hoffnungsvolles kommt von The Verge: Auf „Beats 1“ könnten rasch „Beats 2“, „Beats 3“ usw. folgen. Wenn sie moderiert sind, dann sage ich: Super!
Womit wir irgendwie auch schon bei den Links des Tages wären – und wir bleiben beim Audio:
Podcast-Tipp des Tages: Ich war kürzlich bei meinem Lieblings-Apple-Podcast Bits und so zu Gast. In dieser Woche könnt ihr das Gespräch mit Timo Hetzel nachhören. Wir philosophieren über Radio und Audio im Netz. Der Sendungstitel: Responsive Radio.
WTF!? des Tages: In der Nähe von Paris wollen sich Open-Source-Entwickler in einem Schloss treffen und im Rahmen eines Hackathons die Welt verbessern. Eine schöne Geschichte bei wired.de.
Die Innovation des Tages gibt es bei The Verge. Wie ein Baseball-Techniker-Team die Zukunft des Fernsehens geschraubt hat.
Und dann geht es heute auf Twitter ja noch wie im Dschungel zu.
Kermit der Frosch und Miss Piggy haben sich getrennt. Bitte nehmt folgendes offizielle Statement zur Kenntnis:
Here is the official statement from @RealMissPiggy and myself regarding our relationship: pic.twitter.com/uHCSsokqWR
Kermit the Frog (@KermitTheFrog) August 4, 2015
Dann ist Walter Freiwald auf Twitter. Ich entdeckte ihn unter meinen Followern.
Mir folgt @w_freiwald. Und ja, w_ steht für Walter.
Daniel Fiene (@fiene) August 4, 2015
Ich habe ihn gefragt, ob er noch einen Linktipp für euch hat. Es gab zumindest einen TV-Tipp:
@fiene es geht gut.Am Samstag,08.08.2015 – 20:15 h RTL sammel ich Anrufe,damit es mit Australien klappt.Ich will die 2.Chance 🙂
Walter Freiwald (@w_freiwald) August 5, 2015
Das Selfie des Tages. Britta Weddeling ist nach ihrem Sommerurlaub gerade wieder auf dem Weg zurück ins Silicon Valley. Die Handelsblatt-Korrespondentin wird auch wieder regelmäßig in „Was mit Medien“ aus dem Valley aktuelle Medienthemen kommentieren. Das haben wir vor ein paar Tagen besprochen und ein paar neue Ideen ausgebrütet, wie ihr an unseren Gesichtern ablesen könnt. Ich freue mich! Am Donnerstag geht es schon weiter.
Den Dämpfer des Tages hat die New York Times abbekommen. Joshua Benton hat sich für das NiemanLab die Herausforderungen für die New York Times analysiert, eine digitale Marke aufzubauen. Sein ernüchterndes Ergebnis: „Es ist so, als ob man seinen Großvater im Nachtclub trifft.“
Und was machen wir damit?
An automatic paper airplane machine. pic.twitter.com/WStohkyeE7
Machine Pix (@MachinePix) January 14, 2015
fiene & 04.08.2015 – Netzpolitik.org, eine Nebelkerze und ein bisschen Schwanger
Guten Morgen. Es wird viel geredet, aber kaum gehandelt. Rücktritte gab es noch keine, was ist denn nun Stand am Tag 6 nach #Landesverrat? Immer noch der von Freitagnachmittag (Tag 2). Generalbundesanwalt Range will das Verfahren ruhen lassen, bis ein Gutachten vorliegt. Dennis Horn und ich haben bei DRadioWissen Udo Vetter von lawblog.de gefragt. Hier ein transkribierter Ausschnitt.
Wie schätzt du das Einlenken des Generalbundesanwalt ein?
Vetter: Alle Juristen die ich kenne schütteln den Kopf. Das „Ruhen des Verfahrens“ gibt es nicht. Alle wundern sich darüber, dass der Generalbundesanwalt und seine große Behörde nicht wissen, dass es so etwas nicht gibt. Entweder gibt es ein Ermittlungsverfahren, dann ist jemand verdächtig. Oder es gibt kein Ermittlungsverfahren, weil es zum Beispiel eingestellt wurde, dann ist jemand nicht verdächtig. Das ist das selbe wir mit dem „ein bisschen Schwanger“, das gibt es ja bekanntlich auch nicht. Aber vielleicht weiß Herr Range das auch nicht.
Also heißt Ruhen für Generalbundesanwalt Range so etwas wie „wir lassen jetzt den Bleistift fallen“?
Vetter: Für ihn heißt Ruhen offensichtlich, dass er die Freundlichkeit besitzt die Macher von Netzpolitik.org nicht gleich zu verhaften, oder bei ihnen eine länger dauernde Hausdurchsuchung durchzuführen, oder ihre Telefone abzuhören. Aber dass er sich das in dieser Situation besser nicht trauen sollte, liegt ja auf der Hand. Das ist eine Nebelkerze, die da gezündet wurde. Das ist eine gravierende Irreführung der —ffentlichkeit, wie ich meine. Entweder gibt es das Ermittlungsverfahren, oder es gibt es nicht.
Akkreditierung des Tages Liebe Journalisten, Lust auf Ausreisen? Ab sofort könnt ihr euch für die SXSW akkreditieren. Der Interactive-Teil findet vom 11. bis zum 19. März statt. Wie immer gilt: Ihr solltet schon eure Links / Kopien der Artikel aus dem Vorjahr eingereicht haben. Pro Medienmarke darf es nur eine Sammelanmeldung geben. Keine Presse? Macht nix – die Tickets gibt es jetzt auch zu kaufen. Wer jetzt kauft, bezahlt für die Interactive „nur“ $825.
Anmeldung des Tages: Es gibt ja derzeit wirklich viele Newsletter, aber zu dem hier, solltet ihr euch anmelden: Scott Lamb kümmert sich um die Internationalisierung von Buzzfeed und hat ganz frisch einen Newsletter aus der Taufe gehoben: i18n – bedeutet: Internationalisierung (englisch internationalization oder internationalisation) wird gerne mit dem Numeronym i18n abgekürzt (im englischen Wort befinden sich 18 Buchstaben zwischen i und n). Auf jeden Fall gibt es eine wöchentliche Zusammenfassung von Links, Bilder, HTML über Trends und Ideen weltweiter Medien. Ob der Newsletter gut wird, weiß ich nicht. Ausgabe 1 war ordentlich. Aber wenn er nur halb so unterhaltend ist, wie Scott bei der Buzzfeed-Deutschland-Eröffnung, dann sei der Newsletter hiermit eröffnet.
Willkommen des Tages geht in meine direkte Nachbarschaft: Mit Freude wird hier in der Stadt ja der neue Coworking-Space Startplatz Düsseldorf erwartet Schwerpunkt sind wie bei der Köln Mutter Startups. Angekündigt war ein Bezug Anfang August, und wie ich Facebook gestern entnehmen konnte, hat das auch geklappt. Hochoffizielle Eröffnung wird im September sein. Wie sagte der Chef letztens? Man braucht Internet und eine Kaffeemaschine, dann kann es losgehen. Wenn mal bei euch die Bohnen leer sind, liebe Nachbarn. Sagt bescheid …
Wir bleiben in meiner Nachbarschaft: Konrad Lischka, Ex-SpOn-Mann und jetzt Mitarbeiter in der Staatskanzlei (wir gehen zur gleichen Eisdiele!) hat sich Gedanken gemacht, wie es mit Twitter weiter gehen kann. Womit wir bei der Identitätskrise des Tages sind. In welchem Spannungsbogen sich Twitter befindet, hat er schön aufgeschrieben. Passend dazu berichtet ganz aktuell Buzzfeed von einem weltweiten A/B-Test, bei dem Twitter eine neue „News“-Ansicht testet. Seit einiger Zeit gibt es ja auch teilweise schon Vorschaubilder zu Artikeln, wie bei *räusper* Facebook. Passend dazu (again) auch ein Artikel, der schon ein paar Tage rumgeht, aber wunderbar auch noch mal den Finger in die Wunde von Google+ legt. Bei Mashable gibt es eine wunderbare Analyse, was hinter dem Scheitern von Google+, ein sehr kostspieliger Versuch gegen Facebook anzutreten, steckt.
Crashkurs des Tages: Nebenan in Köln beginnt übermorgen die Gamescom. Kollege Daniel Hecht hat 20 Survival-Tipps zusammengestellt. Dazu gehören auch rote Armbändchen, Ersatzklamotten und eine Deodusche. Um welche Spiele geht es nochmal?
Das Motto des Tages ist bei Vox Media zu finden, dem Publisher hinter The Verge. Content first is the new Mobile First. Das betrifft allerdings die Entwicklung und Weiterentwicklung von Angeboten – nicht das Verteilen von Inhalten.
Das Foto ist übrigens heute Morgen um 06:20 Uhr im Medienhafen entstanden.
Seifenoper des Tages (Teil 42): Ich habe wieder Post von Seniorbook bekommen. Das soziale Netzwerk möchte mich heute mit dieser Frage mal wieder zum Einloggen bewegen: Lieber Daniel Fiene, wie geht man mit Mobbing und Beleidigungen um?
fiene & 03. august 2015 – die monatschallenge
Guten Tag. Viele würden gerne wie Matt Cutts sein. Matt Cutts hat ganz schön viel Macht. Er ist der Leiter des Anti-Spam-Teams bei Googles Suchmaschine. Er war einer der ersten Angestellten. Wenn er eine Entscheidung trifft, dann hat das Einfluss auf Millionen von Webseiten. Mal werden sie besser gefunden, mal schlechter. Die SEO-Szene schaut sich genau an, was Cutts sagt, was er erklärt und womit er sich beschäftigt. Cutts ist diese Rolle nach all den Jahren nicht zu Kopf gestiegen.
Matt Cutts ist sehr menschlich. Er kann es mit Google-Spammern aufnehmen, aber wenn es um die Marotten des Alltags geht, dann ist Cutts auch wieder gewöhnlicher Mensch machtlos. Aus diesem Grund hat er vor Jahren eine Idee gehabt. Er gibt sich jeden Monat eine Hausaufgabe, die er für 30 Tage durchhalten muss. Sein Motto: Probiere etwas neues für 30 Tage.
Es sind Kleinigkeiten. 15 Minuten am Tag mit seiner Frau spazieren gehen. Zuckerfrei leben. 15 Minuten am Tag etwas rund um das Haus aufräumen. Einen Monat mit dem Rad zur Arbeit fahren. Im März hat er seinen Nachrichtenkonsum in Social-Media heruntergeschraubt.
Bereits 2011 hat er einen TED-Talk zu dem Thema gehalten. Das sind sehr kurzweilige drei Minuten:
Was er über die Jahre immer gelernt hat: Natürlich kann man sich riesige Dinge für sein Leben vornehmen, aber es sind die kleinen Dinge, die in Summe mehr bewegen. Einige Monatschallenges sind ihm zur Gewohnheit geworden. Und: Wer 30 Tage etwas durchhält, hat genug Zeit um eine neue Gewohnheit aufzubauen, oder aber mit Fug und Recht zu behaupten, dass man etwas bestimmtes genau getestet hat und das nie wieder machen möchte.
Ich muss gerade an ein Facebook-Posting von Heiko denken. Ihm haben meine Morgenlinks aus der letzten Woche gefallen. Er schrieb: „Und am Mittwoch gleich wieder, bitte.“ Ganz ehrlich? In den letzten Wochen habe ich die immer mal wieder ausprobiert und sie haben mir auch großen Spaß gemacht. Dann habe ich noch meinen WhatsApp-Dienst gestartet, und den Morgenlinks dort eine eigene Kategorie gesponsert. Jetzt haben wir zufällig auch einen neuen Monat. Wisst ihr was? Es liegt doch auf der Hand.
Ich probiere es aus: Für einen Monat möchte ich an jedem Werktag meine Morgenlinks veröffentlichen. Auch wenn sie erst zu einer Stunde erscheinen, an denen der Begriff Tageslinks angebrachter wäre. Da ist wieder das Gefühl, bei dem man ahnt: Hier kann etwas entstehen. Und wenn es total ätzend ist, dann kann ich hinterher sagen: Wenigstens einmal habe ich eine Monatschallenge durchgehalten. Wie Matt Cutts.
fiene & 28.07.2015 – düsseldorfer terrassengespräche
Guten Morgen. Am Abend gab es die Premiere der Düsseldorfer Terrassengespräche, zu der Handelsblatt-Chefnewsletterschreiber Gabor Steingart einlud. Schönes, kurzweiliges Format: Gute Gespräche sind ja immer gut. Es ist immer schön, wenn sich Geeks auf hohem Niveau (verständlich) unterhalten. Wenn Mitte August der Lobo als Gast eingeflogen wird, sollte aber noch etwas mehr Digitalität versprüht werden. Es gab Karten, auf die man seine Fragen aufschreiben kann. Vielleicht zeigt Lobo dann Twitter. Aber wie sagte Steingart? „Wir wollen uns öffnen.“
Bei der Premiere nahmen im Foyer (Regen!) die —konomen Prof. Bert Rürup und Prof. Clemens Fuest (wird bald Nachfolger von IFO-Chef Hans-Werner Sinn) teil. Mini-Zusammenfassung: Deutschland musste die D-Mark abgeben, als Deal mit Europa für die Wiedervereinigung. Wirtschaft behält noch gut zwei Jahre ihren Höhenflug. Merkels Wahl gilt deswegen unter —konomen als sicher. Griechenland ist komplex. Großbritannien wird wohl keinen #Brexit wollen („Wenn Britten abstimmen, kommen erstaunlich oft vernünftiges raus“). In fünf Jahren wird alles schlimmer (Stichwort: Demographischer Wandel). Na dann, einen guten Tag.
Selfie des Tages. Im Düsseldorfer NRW-Forum gibt es im Herbst eine große Selfie-Ausstellung. Der neue Boss Alain Bieber hatte da eine schöne Idee, und ihr könnt euch im Museum hängen lassen: Ihr könnt noch bis Samstag eure Selfies bei unserer RP-Aktion einschicken.
Urlauberin des Tages ist Inge Seibel (Radio-Expertin, ist in der Grimme-Jury des Deutschen Radiopreises). Die nächsten Tage schaue ich regelmässig auf ihr Blog, denn wie schon in den letzten Jahren gibt es ein Tagebuch von dem US-Urlaub ihrer Familie. Immer sehr lesenswert, auch wenn man mit dem Instant-Fernweh fertig werden muss.
Redesign des Tages geht an Runkeeper. Da stolperte ich fast, als ich gestern beim Joggen (trotz Regen!) die App öffnete: Was ist denn mit dem Logo? Absofort ist das R aus Schnürsenkeln geformt. Schick! Da steckt natürlich extrem viel Erklärung, Wissen, Weitsicht hinter, was säuberlich en detail im Blog erklärt wird. Der Abo-Teil des Dienstes heißt auch nicht mehr Runkeeper Elite, sondern Runkeeper Go. Etwas weichgespülter eben.
Aktion des Tages: Jungen Mädchen das Programmieren beibringen – das funktioniert mit Technovation. Dazu werden Paten gesucht, die eine Handvoll Schülerinnen bei einem Programmierprojekt begleiten. Die Paten müssen nicht einmal programmieren können. In anderen Ländern gibt es den Wettbewerb einer NGO schon länger – jetzt gibt es ihn auch in Deutschland. Ziel ist ein Riesen-Event in San Francisco, bei dem sich die Gewinnergruppen aus aller Welt treffen. Caroline West, sie betreibt Rhinebuzz, das Düsseldorf-Blog für Englischsprachige, koordiniert das Projekt und sie informiert über die ersten Details. Mitmachen und weitererzählen!
WOW des Tages geht an das Lab der NYT. Ich bin selten neidisch, auf das was andere in ihren Newsrooms können. Die NYT entwickelt aber gerade einen Editor, der beim Schreiben den Text analysiert und in Echtzeit Kontextinformationen liefert. Tags, Stichwörter und Anhänge werden meistens auf Artikel-Ebene nach dem Schreiben zusammengestellt. Bei diesem Editor-Experiment werden sie in Echtzeit während des Schreibens auf Wortebene zusammengestellt. Nach dem Klick gibt es ein Demovideo und eine Erklärung.
Aussteiger des Tages ist Robert Scoble. Der Internet-Seismograph hat keine Lust mehr auf Flipboard. Hat er auf Facebook geschrieben, wo er ja kürzlich auch schon mal ausstieg:
Earlier this year I put hundreds of hours into Flipboard. Making great magazines. My follower count inched up. But when I stopped I didn’t get a single complaint. When my bosses at Rackspace ask about ROI I do study this stuff. When I quit posting on Facebook earlier this year I got a ton of complaints and a lot of celebration when I came back. „Return on Investment“ isn’t just about selling stuff. It is about the passion for the work I do that we provide for free to the community. Thank you!
Seifenoper des Tages (Teil 42): Ich habe mich einmal aus Neugierde bei dem hippen sozialen Netzwerk Seniorbook angemeldet. Statt Direct Messages gibt es dort Schreibtischmeldungen. Da ich mich aus Gründen dort nicht mehr eingeloggt habe, bekomme ich jetzt immer E-Mails. Zunächst wurde ich mit neuen Schreibtischmeldungen gelockt, jetzt mit Diskussionen. Heute war folgendes in meiner Inbox: „Warum quasselt ihr Frauen eigentlich so viel?“ – die Diskussion ist öffentlich einsehbar – schon mehr als 900 Kommentare. Uff. Ich werde euch weiter von den Seniorbook-Mails berichten. Ich bleibe dran.
fiene & mein whatsapp-service
Reicht es, wenn Journalisten ihre eigenen Twitter-Profile und Facebook-Seiten betreiben? Nein, ich glaube, um in der Kommunikationsrealität der Leser/Zuhörer/Zuschauer/Nutzer eine Rolle zu spielen, müssen wir uns ständig anpassen.
Ich werde deswegen WhatsApp künftig nicht nur privat nutzen, sondern auch als Journalist. Dazu starte ich hiermit einen eigenen Kanal. Ich werde eigene Inhalte für den Kanal produzieren, aber auch mit meinen anderen Arbeiten vernetzen. Darüberhinaus bin ich sehr gespannt, welche Möglichkeiten sich aus der Kommunikation mit den Nutzern ergeben.
Ich persönlich halte nichts von dem Konzept „eine Push-Meldung für alle“. Ihr könnt euch meinen Kanal ganz persönlich nach euren Interessen zusammenstellen. Zum Start biete ich folgende Optionen:
- Wenn ihr euch für meine Lieblingsartikel aus dem Bereich Netzkultur und digitaler Alltag von der Rheinischen Post interessiert, wählt die Kategorie „Rheinische Post Netzkultur“.
- Wenn ihr „Was mit Medien“ live im Radio nicht verpennen möchtet, könnt ihr den Sendehinweis auswählen. Wenn ihr die Sendung direkt auf dem Smartphone nachhören möchtet, solltet ihr auch den Haken beim Podcast setzen.
- Ich bin seit einiger Zeit Fan von den Morgenlinks hier im Blog. Ich werde die jetzt immer häufiger anbieten. Ihr könnt die auch direkt aufs Smartphone bekommen. Entweder als Teaser oder den kompletten Text. Ich bin gespannt, welche Variante mehr genutzt wird.
- Und dann bin ich ja auch hier und da im Radio zu hören. Wenn ihr einen dezenten Hinweis auf die Sendung mit dem Internet bei Antenne Düsseldorf oder auf den Endlich Samstag bei DRadioWissen haben möchtet, könnt ihr meine Radiotipps abonnieren.
- Wer keine Kategorie auswählt, bekommt nur vereinzelt ein paar Nachrichten, zu Themen, die ich unbedingt mit euch teilen möchte.
Seid ihr dabei? Hier geht es los.
Update 23. Januar 2016 – nach der Fusion meines Anbieters zu WhatsBroadcast, gibt es eine neue Anmeldemaske. Die Kategorien habe ich erst einmal reduziert. Mehr Hintergrund-Infos gibt es hier:
Los geht es. Was haltet ihr von meinem neuen WhatsApp-Service?
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