Ganz konkret frage ich mich gerade, ob es sich nicht lohnt zu einer multiplen Persönlichkeit zu mutieren – also bei Twitter jetzt. Ich mache mir gerade um die Event-Twitterei Gedanken. Da eine Konferenz, da ein Event, hier eine Pressekonferenz. Das kommt ja auch in diesem Jahr wieder auf uns zu. Wenn ich dann dort bin, berichte ich gerne auf Twitter. Dann kann es auch vor kommen, dass ich die Timeline meiner Leser flute. In solchen Zeiten kommen eigentlich immer mehr Follower hinzu – aber trotzdem mache ich mir manchmal etwas Sorgen um meine Stammleser. Deswegen die Idee: Warum nicht einen zweiten Account anlegen, der speziell rund um die Events befüllt wird. Die Twitter-Leser können dann selbst entscheiden, ob sie dem auch folgen. Einem weiteren Account zu folgen, das tut ja nicht weh. Hin und wieder müßte man Querverweise machen, damit es auch alle verstehen. Irgendwie finde ich die Idee ganz reizvoll. Völlig überzeugt bin ich aber nicht. Was meint denn ihr? Ich würde mich über eure Kommentare hier in den Kommentaren freuen. Gerne könnt ihr auch bei einer kleinen Umfrage teilnehmen, die ich gestartet habe.
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Tipps
Pünktlich zur RePublica: Threads ermöglicht Echtzeit-Konversation …
… und sorgt nebenbei noch mit einem neuen Feature für ein tolles altes Twitter-Feeling.

Drei Themen sehe ich derzeit häufig in meinen Feeds:
- „Wen sehe ich denn auf der #rp241„-Posts
- Was denn jetzt als Twitter-Ersatz für die #rp24 geommen wird … Bluesky, Mastodon, Threads …
- und: Beschwerden, dass Threads bei Breaking News, Sport-Events oder Demos nicht zu gebrauchen sei, weil ganz neue Postings erst eine Zeit brauchen, bis sie Reichweite erhalten.
Ich finde es ja gut, das Threads-Posting in der Regel mehrere Tage „leben“ und nicht so flüchtig wie bei anderen Diensten sind. Aber die Anwärmphase ist ein Minuspunkt. Das Entwickler-Team will Threads zu dem Ort für Konversationen über den Zeitgeist oder mit Themen oder Menschen die man mag zu machen. Da gehören Popkultur- und Sport-Events auf jeden Fall dazu. Und Threads möchte bestimmt nicht nur der Ort für die Nachbesprechungen sein. Gibt es die Echtzeit-Bremse nur, um kein Breaking-News-Twitter und somit weniger attraktives Werbeumfeld zu ermöglichen?
Das alles sind Sorgen von gestern, denn Threads rollt gerade zwei Funktionen aus, die alle Problemchen lösen und Wünsche befriedigen: In Suchen gibt es jetzt den Auswahlbutton für „Top“ und „Recent“ (siehe Bild, rechte Spalte oben). Mit Recent erhaltet ihr die chronologischen Ergebnisse des Suchworts. Super!
Damit wir nicht immer wieder die Suche bemühen müssen, können wir auf dem Desktop jetzt Feeds auch anpinnen. So können wir mehrere Feeds nebeneinander haben und wie sieht das aus? Wie das gute alte Tweetdeck! Mit der Autorefresh-Funktion können wir also in Echtzeit Themen und Stichworte beobachten. Wir können uns also wieder unsere eigene kleine Nachrichtenzentrale bauen – oder ein #rp24-Deck.
Die neue Filterfunktion bei der Suche habe ich seit heute, die Pin-Funktion für den Feed schon ein paar Tage. Wenn ich das richtig sehe, warten so einige noch komplett auf die neuen Funktionen. Was mir auffällt: Leider ist das Refreshen der Feeds noch nicht so ausgefeilt. Im Grunde lade ich die Seite ziemlich oft neu – auch wenn der Autorefresh eingestellt ist.
Finde ich gut von Threads, sich extra für die RePublica in Sachen Echtzeit schick gemacht zu haben. Auch wenn ich unter den RP24-Besuchenden eine hohe Bluesky-Dichte vermute, wird insgesamt auf Threads zur Konferenz mehr los sein, denke ich.
Podcast-News eingeordnet: Zahlen, Zahlen, Zahlen
In dieser Woche gab es viele neue Zahlen rund ums Podcasten und meine Lieblingsgrafik ist dabei – Nutzung im Tagesverlauf (schau ich mir immer überall als erstes an – von der Starbucks-Filiale bis zum Linkedin-Posting).
Guten Morgen für die Ohren

In London findet gerade The Podcastshow 2024 statt. James Cridland hat in seiner Keynote die Daten von 2000 Podcasts ausgewertet, die den offernen Podcast-Anayse-Dienst OP3 nutzen. Die Zusamenfassung gibt es bei seinen PodNews, aber lasst uns über die Tageskurve reden!
Vor Corona habe ich mich bei einigen Präsentationen in Deutschland gewundert, dass der Morgen nicht die Prime-Time in Sachen Downloads ist, sondern der Abend. Viele Unterhaltungspodcasts starten um 20 Uhr, weil dann viel geladen wird. Morgens sei eher für nachrichtliche Formate gut. Ich persönlich halte den frühen Morgen immer für besser – da werden insgesamt mehr erreicht (Bei Abendveröffentlichung kann die Episode am nächsten Morgen schon sehr weit runtergerutscht ein).
Am Ende sind das aber nur Durchschnittswerte. Jeder Podcast hat eine einmalige Hörerschaft und da hilft nur der Blick in die eigenen Statistiken: Wann ist der Download-Peak nach dem Veröffentlichen am Größten? Eine Sache gilt aber für alle: Veröffentlichen um Mitternacht ist quatsch. Ich fand das schon immer komisch. Schön, dass dies Cridland in seinem Vortrag und mit den Zahlen bestätigt.
Mehr für die Ohren
Edison Research hat The Podcast Consumer 2024 vorgestellt. Eine Zahl hab ich euch rausgepickt – mit einer interessanten Entwicklung.
Vor zehn Jahren haben haben Podcasts 2% der täglichen Audio-Nutzung einer Person ausgemacht. Heute liegt der Anteil bei 11%. Nicht wenige gut intensiv: 23% der wöchentlichen Hörer*innen hören jede Woche mindestens 10 Stunden oder länger.
Das sind für mich so Indikatoren, das die Podcast-Nutzung auch in diesem Jahr nicht zurückgehen wird. Wir sprachen vor ein paar Tagen drüber …
Taylor Swift für die Ohren
Spotify macht sich schick als Werbeplattform und legt die 2024 Podcasts Digital Trends Tour aus. Ich habe mal durchgeblättert und meine Aha-Momente mitgebracht:
- Taylor Swift als Podcast-Growth-Hack: In der Woche der Oscar-Nominierungen stieg die Zahl der Streams von Podcast-Episoden die über Taylor Swift redeten, um 363%.
- Beliebteste Podcast-Kategorien bei Spotify weltweit: Comedy, Gesundheit und Fitness, Gesellschaft und Kultur, True Crime und Nachrichten.
- Beliebteste Kategorien in Deutschland: Comedy, True Crime, Gesellschaft und Kultur, Nachrichten, Gesundheit und Fitness.
- Weitere am schnellsten wachsende Podcast-Kategorien unter allen Spotify-Nutzer*innen: Religion und Spiritualität (+49 %), Gesellschaft und Kultur (+23 %), Kunst (+22 %) und Sport (+20 %).
- Am schnellsten wachsende Kategorien in Deutschland: Religion und Spiritualität (198,3 %), Fernsehen und Film (91,5 %), Kunst (91,3 %), Gesellschaft und Kultur (78,3 %).
- Und rund um den Bedeutungsverlust von Followerschaften und der #ForYouFeedStattSocialGraph-Entwicklung ist das hier passend: 70 % der befragten Creator*innen geben an, dass sie mit Social-Media-Plattformen ihre Bekanntheit steigern und mit Spotify Verbindungen vertiefen.
- 46 % Fast die Hälfte der Creator*innen (46 %) betrachten Spotify als ihre „Home“-Plattform.
- Ist das Shade in Richtung Apple? Die am wenigsten gestreamten Podcast-Themen der Gen Z sind die am meisten gestreamten Kategorien der Boomer: Wissen und Politik sowie aktuelle Ereignisse.
Was nehmen wir mit? Interessant ist der in Deutschland deutlich stärkere Anstieg in der Top-Zuwachs-Kategorie Religion & Spiritualität. Aber vielleicht waren andere Länder da auch schon weiter. Liegt es nur an Achtsamkeits-Formaten? Ich denke nicht. Das Wichtigste (mehr aber irgendwie auch nicht): Taylor Swift ist ein ziemlich guter Growth-Hack. Und irgendwie lässt sich Taylor Swift doch mit jedem Thema verbinden, oder?
Kleine Algorithmenkunde in der Praxis
Übers Wochenende hat die kleine Algorithmenkunde bei euch viele schöne Interaktionen bekommen – vielen Dank dafür. Ich hätte nicht gedacht, das wir sie nur ein paar Tage später direkt in der Praxis anwenden können. Die neue Entwicklung passt genau zu den gebloggten Überlegungen:
Instagram hat eine Änderung der Faktoren bekanntgegeben, die über die Reichweite von Inhalten bestimmen. Instagram-Chef Adam Mosseri sagte in einem Q&A auf Instagram:
“More important than watch time or like and comment counts is send rates, [and] generally, I think the rate is more important than the count. So the number of sends per reach, the number of likes per reach, the number of comments per reach. But sends per reach correlate more, in my experience, with overall reach than anything else, because we are looking to help people discover content they want to connect with friends over, and so sends is a great proxy for that sort of connection over creativity.” (Quote von SocialMediaToday.com notiert)
Bei einem Reel zahlen Wiedergabedauer, Anzahl der Likes, Kommentare und Shares sowie die Sends – (wie oft ein Reel direkt an eine andere Person geschickt wird) eine Rolle. Künftig soll der Schwerpunkt aber nicht auf der Wiedergabedauer oder den Engagement-Zahlen liegen, sondern auf Send. Denn das Ziel für die entsprechenden Algorithmen lautet aktuell bei Meta: „discover content they want to connect with friends“ – also Inhalte, über die man im Freundeskreis spricht. Das ist also derzeit das Rezept, um die Zufriedenheit und Verweildauer der User zu steigern.
Was ich bemerkenswert finde: Die Metrik Send basiert auf einer Funktion, die nichts an sich mit dem Feed zu tun hat. Sondern sie verbindet den Feed mit Chats und Gruppen, dort wo heute kommuniziert wird. Damit holt Meta natürlich wieder die Aufmerksamkeit zurück auf die Inhalte im Feed. Ein Inhalt der die Brücke zum Messenger-Bereich schlägt wird mit Reichweite belohnt. Die Social-Metriken werden so zum Beiwerk. Ohne guten Mundpropaganda-Faktor fehlt der wichtigste Push für Reichweite. Und das im Social-Feed.
Der #ForYouFeedStattSocialGraph-Weg kann also auch ein schleichender sein. Vielleicht sogar ohne größere Updates. Die Entwicklung ist auf jeden Fall mittendrin. Da müssen wir uns nur einmal überlegen, ab wann wir die Insta-Feeds nicht mehr Social-Feeds nennen.
In ein paar Tagen habe ich für euch noch einen Nachschlag zur ersten kleinen Algorithmenkunde (über deren Premiere ich ja vor dem Wochenende berichtete) und auch etwas zu einem zweiten Teil.
Meine Hallo Spencer Themenwoche auf Threads

Als vor einer Woche das Comeback von Hallo Spencer als Böhmermann-Film die Runde machte, hat mich das in ein wunderschönes Spencer-Rabbithole geschickt, wie ihr inzwischen am belebten #HalloSpencer Schlagwort hier im Blog erkennen können.
So viele Facetten rund um Lexi, Kasi, Nepomuk, Poldi, Mona, Lisa, Lulu, Elvis, Karl-Heinz, Karl-Otto, Karl-Gustav und natürlich Spencer – die wir uns 23 Jahre nach dem Aus der Puppenserie auch aus Medienwandel-Sicht anschauen können. Ohne die schönen Kindheitserinnerungen zu vergessen.
Deswegen starte ich jetzt zum zweiten Mal eine Themenwoche auf meinem Threads-Kanal @dfiene zum Thema „Hallo Spencer“. Folgt meinem Account @dfiene für alle neuen Postings. Schaut euch das Topic #FienesThemenwocheHalloSpencer raus, um alle Spencer-Postings gesammelt anzuschauen.
Ein ganz wenig tröpfelt davon auch ins Blog, viel entwickelt sich mit euch in den Threads-Replies – aber nach der Themenwoche poste ich euch eine Zusammenfassung.
Webtalk am Mittwoch: KI-Café mit Jan Eggers

Schon morgen Mittag zum Lunch eine Verabredung? Sonst möchte ich euch das KI-Café vom geschätzten Kollegen Michael Mennicken (FM Online Factory) empfehlen, das im Rahmen seiner KI Werkstatt NRW zum ersten Mal stattfindet. Die Werkstatt selbst hatte vor einem halben Jahr geöffnet, und zwar mit einer Masterclass für Redaktions-Kollegen. Das KI-Café soll jetzt auch nach dem Masterclass-Ende den Austausch von Redaktionskolleg*innen weiter ermöglichen. Einmal im Monat öffnet es jetzt zur Mittagszeit und ihr könnt eine Stunde virtuell dabei sein, Impulse mitnehmen, Fragen stellen und natürlich austauschen.
Zur Premiere am Mittwoch (morgen, 13 Uhr) bringt Jan Eggers, KI-Koordinator beim Hessischen Rundfunk, die Impulse mit. Wie umfassend ist KI beim Hessischen Rundfunk bereits im Einsatz? Wohin soll die Reise gehen? Welche Schwierigkeiten machen die Changeprozesse? Das KI-Café ist für alle offen und kostenlos. Ihr müsstet euch nur bei der FM Online Factory anmelden.
Ich bin zu deinem Follower an dem tragischen Wetten Dass Unfall geworden.
Da warst Du ein Event Twitterer, zumindest in meinen Augen. Also mir tut es nicht weh, allerdings könnte es passieren, dass deine anderen Werke etwas untergehen, da ich sie z.B. nicht auf die schnelle finde…
Ich habe es auch mal mit einem Zweitaccount versucht, es aber bisher noch nicht die Disziplin, sie richtig zu nutzen.
Grüße von einem Fan ;))
Liest denn überhaupt jemand Twitter? Ich dachte, das ist nur zum Reinschreiben.
(Aus der Sicht würde eine geflutete Timeline überhaupt nicht stören.)
Hallo Daniel,
ich Folge dir ja schon etwas länger, also ich würde einen zweit Account für Events sehr begrüßen.
Gruß Maik
Twitter: @maikinet
http://www.maikinet.de
http://www.ich-und-mein-iphone2g.de.vu
Mir gefällt das ständige Twittern von Konferenzen und Events in der Regel überhaupt nicht. (Was ich hier schonmal aufgeschrieben habe.) Wenn es mich so sehr interessierte, dann wäre ich wohl selbst dort. Folglich fliegen Leute, die im Akkord Zitate von der Bühne twittern, obwohl man sich den Vortrag sogar online im Stream anschauen kann, regelmäßig für ein paar Tage aus meiner Timeline. (Hallo Picki!)
Ich habe mir da auch bereits Gedanken drüber gemacht und herausgekommen ist Folgendes: Es braucht keinen Zweitaccount, wenn man sich Twitters tolles Reply-Feature zunutze macht – also das die @s nur in deren Timelines auftauchen, die dem Angesprochenen ebenfalls folgen.
Leute, die sich z.B. für die re:publica interessieren, followen wahrscheinlich auch @republica. Nichtverfolger des Konferenzaccounts werden so nicht belästigt und das Weglassen des Reply-Einstiegs vereinfacht die von Dir genannten „Querverweise“ im Gegensatz zu einem Zweitaccount enorm. Das Beste zum Schluß: Der Tweet wird noch nicht einmal wesentlich länger, weil man sich auf diese Weise auch das #hashtag spart.
Aber wie so oft: Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…
Drikkes, deine Idee ist nicht soo schlecht – aber du hast es schon geschrieben: „Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…“ – das ist wohl der Punkt.
Nur mal so theoretisch: Was spricht gegen einen Zweitaccount? Gibt es da eine gefühlte Hürde, einer Person doppelt zu folgen? Für dich als Event-Twitterer-Nicht-Möger wäre das ja praktisch …
Ach so, Dirk: Ich lese Twitter zum Beispiel nur im Jetzt. Ich gehe so gut wie nie in die Vergangenheit. Für eine gewisse Zeit läuft es bei mir am Bildschirm durch und ich bekomme dann auch nur etwas mit. Ich glaube so nach diesem Radio-Prinzip nutzen es auch die Meisten, oder?
Natürlich käme mir das entgegen – der Vorschlag ist auch eher an die Schreiber als die Leser gerichtet. Es ist halt umständlicher. Allerdings weiß ich jetzt schon, wie angenervt ich wäre, wenn der normale Twitteraccount seinen Eventtwitteraccount retweetete. Von potentiellen Fehler(quelle)n wie „falschen Account erwischt“ ganz zu schweigen.
Prinzipiell bin ich im Sinne der Authentizität nämlich eigentlich für Einpersonalität, von automatisierten Angeboten wie seperate BlogRSS la @wirresnet abgesehen.
Denke schon. Ich folge allerdings auch nur 169 Leuten, da brauche ich selbst für das Nachlesen mehrerer Stunden nur wenige Minuten.
Und ach so: Hendrik, nicht Dirk.
Drikkes, meinte mit meinem Kommentar 7. den Dirk von Kommentar 2 😉
Sorry, verpeilt.