Ganz konkret frage ich mich gerade, ob es sich nicht lohnt zu einer multiplen Persönlichkeit zu mutieren – also bei Twitter jetzt. Ich mache mir gerade um die Event-Twitterei Gedanken. Da eine Konferenz, da ein Event, hier eine Pressekonferenz. Das kommt ja auch in diesem Jahr wieder auf uns zu. Wenn ich dann dort bin, berichte ich gerne auf Twitter. Dann kann es auch vor kommen, dass ich die Timeline meiner Leser flute. In solchen Zeiten kommen eigentlich immer mehr Follower hinzu – aber trotzdem mache ich mir manchmal etwas Sorgen um meine Stammleser. Deswegen die Idee: Warum nicht einen zweiten Account anlegen, der speziell rund um die Events befüllt wird. Die Twitter-Leser können dann selbst entscheiden, ob sie dem auch folgen. Einem weiteren Account zu folgen, das tut ja nicht weh. Hin und wieder müßte man Querverweise machen, damit es auch alle verstehen. Irgendwie finde ich die Idee ganz reizvoll. Völlig überzeugt bin ich aber nicht. Was meint denn ihr? Ich würde mich über eure Kommentare hier in den Kommentaren freuen. Gerne könnt ihr auch bei einer kleinen Umfrage teilnehmen, die ich gestartet habe.
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Die irren Goldenen Blogger

Ich mag keine Preisverleihungen. Die meisten Nominierten gehen leer aus und als Publikum leidet man von Kategorie zu Kategorie. Ist man nur Klatsch-Beiwerk, oder wird man auch ein bisschen unterhalten? Am Ende ist es meist dann doch so: Viele Kategorien, wenige unterhaltende Momente – bleibt die Hoffnung auf die Bar.
Das ist der Grund, warum ich vor 17 Jahren mit den Goldenen Bloggern einen eigenen Preis mitbegründet habe – so bin ich weder nominiert, noch einfach Publikum. Die Geschichte hab ich immer gerne erzählt. Die eignet sich besonders gut, wenn alle an der Bar nach einer Preisverliehung stehen.
Nur nicht gestern. Denn da saß ich im Publium der Goldenen Blogger. Zum ersten Mal. Ich musste mal Pause machen. Freute mich aber schon auf den Perspektivwechsel: Wie die Goldenen Blogger von außen wirken? Ist meine befürchtete Preisverleihungs-Publikums-Langeweile-Angst wirklich ein Ding? Bringt das überhaupt was vor Ort zu sein und nicht nur den Stream zu schauen?
Gestern Abend, 19.30 Uhr, Neuss. Die 17. Preisverleihung startet. Ich komme fünf Minuten zu spät, bin dafür direkt am Einlass an der Reihe. „Hm, Sie stehen nicht auf der Liste – haben Sie Ihr Eventbrite-Ticket? Das war was mit Daniel, oder?“ … „Ja … vielleicht unter den Nachnamen. Fiene wie Biene mit F. WLan gibt es für das Ticket nicht, oder?“ Natürlich nicht, also ging ich noch mal raus um Empfang zu haben und als der endlich da war, hab ich zumindest die Eventbrite-Bestätigungsmail laden können – das verlinkte Ticket erst mit zu suchenden Zugangsdaten zu öffnen, dauerte mir zu lang. „Ach, mit der Bestätigungsmail, das passt schon so“, so die Empfangs-Person. Im Nacken stand mir die Security, die irgendwie sehr genau verfolgte, was ich an meinem Handy machte.
Ich ging schnell rein, suchte mir einen Platz und grinste: Als Gründer direkt zum Empfang das volle Publikums-Erlebnis zu bekommen, das war schon mal unterhaltend. Und was soll ich sagen: Das war schon das letzte Mal, dass ich darüber nachdachte ob ich als Publikum genug unterhalten werde. Schon ab der zweiten Kategorie gab es so viele interessante Köpfe zu entdecken, dass ich mir gar keine Meta-Gedanken mehr machte oder verbleibende Kategorien zählte. Im Gegenteil: Ich war überrascht, wie schnell Schluß war. Und ich war happy, dass zum Ende noch ein Geheimnis der Goldenen Blogger gelüftet wurde. Der wahre Grund, warum es die Goldenen Blogger heute noch gibt. Es ist nicht meine Abneigung gegen Preisverleihungen.
Das Geheimis der Goldenen Blogger
Nils Minkmar, ehemaliger FAZ-Feuilleton-Chef und Sonntagszeitungs-Gründer hat im Gespräch auf der Bühne als nominierter Blogger des Jahres nicht nur über seinen eigenen Newsletter „Der siebte Tag“ gesprochen und wie ihn die Arbeit nach sechs Jahren Spiegel erfüllt, sondern auch eine Beobachtung über die Goldenen Blogger geteilt, die mich sehr glücklich macht:
„Ein bisschen ärgert mich das über den Journalismus. Ich hänge viel im Netz und immer wenn man eine Nachrichtenwebseite aufmacht sieht man den russischen Präsidenten. Man sieht den republikanischen Präsidentschaftskandidaten – seinen Namen will ich nicht nennen. (…) Euch habe ich noch nich nicht gesehen. Das ist irre — für mich ist es schon ein Gewinn die ganzen Projete heute Abend kennengelernt zu haben. In meinem Newsletter will ich in einer Goldene Bloggern Kategorie diese ganze Kreativität, Diversität und Energie des Netzes zeigen – das ist super.“
Nils Minkmar am 29.4. bei den Goldenen Bloggern in Neuss
Immer wenn die Goldenen Blogger als Plattform funktionieren indem sie Kreative und Engagierte, die für gute Seiten im Netz sorgen, sichtbarer machen und mit oft fehlender Anerkennung versorgen, dann ist das der Grund, warum dieser Preis so toll ist. Als Mitgründer war das jedes Jahr meine persönliche Motivation — in diesem Jahr habe ich es aus Publikumssicht auch genauso erlebt. Was Nils Minkmar sagt.
Was mich freut: Statt der üblichen 3000 Vorschläge, gab es in diesem Jahr 5000! Hier sind die Nominierte und Siegerprojekte (bestimmt durch Online-Voting und Academy-Voting).
Blogger*in des Jahres
Robert Habeck
Nils Minkmar
Tupoka Ogette (Gewonnen)
Sonderpreis für die Rechtsradikalen-Recherche
Correctiv.org
Song des Jahres
Bodo Wartke – Der dicke Dachdecker (Gewonnen)
Coremy & Larsi Pilami – Oßkar
Soffie – Für immer Frühling
Celebrity
Sophie Passmann & Joko Winterscheidt für Sunset Club
Judith Rakers für Homefarming (Gewonnen)
Doro Pesch für ihre Social Media-Aktivitäten
Newcomer*in
Ronnenbar
Zwei Seiten mit Christine Westermann & Mona Ameziane (Gewonnen)
Volaneart
Finanzielle Bildung powered by comdirect
Finanztip (Gewonnen)
Frau Finanzen
Finanzrocker
Gesellschaftliches Engagement powered by R+V
Keine Fake News (Gewonnen)
Hand drauf
Jen Dylan
Berufsbotschafter*in powered by DHL Group
Biohof Paulsen (Gewonnen)
lebenslicht
elsa Palliative Care
Podcast
Das Lederhosen-Kartell
Rasenball – Red Bull und der moderne Fußball
Richard, wo erreiche ich Dich? (Gewonnen)
Der Grüne Blogger für Umwelt & Nachhaltigkeit
Der Klimablog (Gewonnen)
Climate Gossip
Charlotte Schüler
Mode & Lifestyle
Ben Bernschneider (Gewonnen)
Tise Custom Design
Glam up your lifestyle
Nische / Thema
Ankerpunkte (Gewonnen)
Management Quatsch
Lieblingsspielerfrau
Entertainment
Plankton
Maria Clara Groppler & Phil Laude für Almans um die Welt (Gewonnen)
Dr. Zany
Food
Foodstyle Affairs
Röststoff (Gewonnen)
High Foodality
Und weil die Goldenen Blogger in diesem Jahr wieder Plattform für so viele irre gute Netzprojekte sind, möchte ich jetzt noch ein dickes Dankeschön an Thomas & Franzi richten – ohne euch wäre dieser tolle Abend nicht möglich gewesen. Aus den Vorjahren weiß ich, wieviel Arbeit dahinter steckt. Eure schätze ich deswegen sehr.
Auch ein dickes Dankeschön an (besonders) Frau Feli und natürlich Tobi, Jonathan, Simon, Mika, Eva + Team-Kpunktnull für euren inzwischen langjährigen Support des Events.
In diesem Jahr möchte ich an dieser Stelle auch besonders noch einmal die Sponsoren erwähnen: Ohne sie wäre dieses irre Projekt nicht möglich. Dass die Sponsoren im Jahr 2024 die Gala möglich gemacht haben, ist wirklich toll – Danke! In diesem Jahr mit Blick auf Internet- und Medien-Branche keine Selbstverständlichkeit.

Das hat großen Spaß gemacht. Vielleicht gehe ich jetzt öfter zu Preisverleihungen. Erst einmal beschäftige ich mich aber mit den irre tollen Projekten der Goldenen Blogger. Nils Minkmar plant ja eine Kategorie. Vielleicht mache ich eine kommentierte Audio-Tour. Oder ein Video à la „betreutes surfen“? Ihr werdet es hier im Blog erfahren.
Was ist der beste Revue-Newsletter-Ersatz? Es gibt eine neue Antwort!
Überraschung zum Wochenende: Der Newsletter-und-jetzt-auch-Website-Builder Behiive hat neue Tarife. Normalerweise werden kurz vor dem Wochenende ungünstige Neuigkeiten von Unternehmen gemeldet – aber diese Meldung ist alles andere als ungünstig. Behiive wird günstig. Damit können wir die Frage nach dem besten Tool für redaktionelle Newsletter nach dem Aus von Revue neu beantworten. Die bisherige Antwort war frustrierend.
Das Vorbild: Revue war einfach toll. Der Dienst von einem kleinen Start-up aus Amsterdam hat sich voll und ganz auf einen komfortablen Text-Editor konzentriert, mit dem vor allem inhaltliche Newsletter wunderbar geschrieben und verschickt werden konnten. Auch das User-Management war tadellos. Revue hatte zwei große Vorteile: Die Newsletter mussten nicht groß „gebaut“ werden, wie bei regulären Marketing-Newsletter-Tools üblich und die Preise waren deutlich moderater. Als Twitter Revue übernahm, gingen irgendwie zwei Herzensdienste zusammen. Als Elon Musk aus Twitter X machte, platzte dieser Traum. Schon nach ein paar Tagen wurde das Aus von Revue angekündigt. Doppelter Herzschmerz bei vielen Kollegen.
Die Zeit nach Revue: Gerade als Blogger, Podcaster oder freier Journalist war Revue eine Wohltat, nachdem wir lange nicht an MailChimp vorbei kamen. Zwischen den ganzen Kampagnen und gebauten Newslettern, wurde es recht schnell teuer, wenn die Subscriber-Liste wuchs. In der Zwischenzeit hatte sich viel getan. Viele neue Newsletter-Dienste meist mit Marketing-Schwerpunkt sind gestartet – mit Preisen und Editoren die mal mehr oder weniger geeignet für inhaltliche Newsletter waren, die erst einmal Reichweite aufbauen wollen.
- Send In Blue bzw. jetzt Brevo hat zwar einen Marketing-Schwerpunkt, bietet aber einen Editor, der die redaktionelle Arbeit nicht aufhält. Ein Unternehmen aus Deutschland und damit in Sachen DSGVO vorbildlich unterwegs. Auch die Preise sind ok. Es gibt sogar einen kostenlosen Tarif, den man behalten kann.
- Substack hat einen Newsletter-Editor, der Revue das Wasser reichen kann. Dazu die ganze Ausrichtung auf Inhalte. Und: Der Dienst kostet nichts. Wer Abos verkauft, gibt Substack einen Teil ab. Gut für Projekte, die erst ohne Geschäftsmodell starten. Als Dienstleister gestartet, ist Substack inzwischen zu einer Plattform gewachsen, die ihre User vernetzt und so für Wachstum sorgt. Das deutsche Publikum ist auf Substack auch gut vertreten. Das Problem: Substack macht mit Nazis Geschäfte, bzw. lässt sie auf seiner Plattform Geld verdienen und hält die Hand auf.
- Die Open-Source-Alternative Ghost lief zunächst gegen WordPress als reduzierte Blog-Alternative. Der neue Fokus auf Indipendant Publisher, um als unabhängiges und plattformfreies Substack zu punkten, zahlt sich voll aus. Nur: Die Preise gehen bei 30 Euro im Monat los. Wenn man mehrere Projekte hat, geht das ganz schön ins Geld.
- Beehiiv ist mir vor allem im US-Markt als oft genutzte Alternative zu Substack aufgefallen. Beehiiv-Newsletter pushen sich ebenfalls untereinander. Auch wenn der Editor auf Inhalte optimiert ist, hat der gesamte Feature-Umfang einen Marketing-Schwerpunkt für Content Creator. Zwar nimmt Beehiiv keinen Cut möglicher Membership-Gebühren, dafür ist der Grundpreis ordentlich. Rund 50 US-Dollar ist das erste kostenpflichtige Paket, wer aber einigermaßen den gleichen Funktionsumfang wie bei Substack haben möchte, benötigt das Paket für rund 100 US-Dollar im Monat. Somit ist Beehiiv ein tolles Produkt, aber für neue Content-Produkte, die sich erst einmal auf Audience-Aufbau konzentrieren, zu teuer.
Für viele war Substack die erste Wahl nach dem Revue-Aus. Für mich ebenfalls. Als im Januar Substack keine Verantwortung im Nazi-Skandal zog, bin ich mit „Style & Stitches“ zu Ghost umgezogen. Aber was mache ich mit dem persönlichen Newsletter? Oder mit „Was mit Medien“? Alles irgendwie unbefriedigend.
Was jetzt neu ist: Beehiiv überrascht mit einer neuen Tarifstruktur, die das Blatt wendet. Der kostenlose Tarif geht bis zu 2.500 Subscriber und beinhaltet jetzt Features wie Segmentation, eigene Domain oder API-Zugriff(!). Der nächste Tarif kostet jetzt 40 statt 50 Dollar im Monat und hat bereits alle wichtigen Features inklusive. Weiterhin behält man die kompletten Membership-Einnahmen, die über Beehiiv realisiert werden. Das ist toll!
Journalistische Projekte können also erst einmal in einem kostenlosen Tarif starten – und da natürlich auch Beehiiv im Content-Creator-Platform-Game mitspielt, gibt es mit dem neuen Website-Builder ein Tool, dass neben dem Newsletter auch noch die passende Homepage erstellt und pflegt. Bisher integrieren viele den Newsletter in eine bestehende Homepage. Ich glaube mit Blick auf den Website-Builder: Künftig integrieren viele ihre Homepage in ihre Newsletter-Präsenz.
Wir haben somit nicht nur endlich eine gute Auswahl an Alternativen zu Revue, die Hürden eigene Webseiten oder Newsletter zu publizieren sind noch einmal deutlich niedriger geworden.
Podcasts – unheimlich gut
Noch mal zum Zitat von Ariel Shapiero aus ihrem gestrigen und letzten Hot-Pod-Newsletter für The Verge:
„That said, the party isn’t over for podcasting. This medium is still in its infancy and is becoming an increasingly integral part of the public’s media diet.“
Ich bloggte kurz über die möglichen Cancel-Gründe. Aber dann ist mir etwas später ein Foto von Lieblings-Podcast-Produzentin Maria Bokelberg in meinem Linkedin-Feed aufgetaucht. Gestern hatte sie ihre Keynote auf Spotifys Podcast-Konferenz AllEars in Berlin gehalten:

Müssen wir uns sorgen machen, wenn gleich mehrere Podcast-Urgesteine betonen, wie gut es Podcasts gehe? Unheimlich, oder?
Immerhin sind (gerade international) viele ambitionierte Podcast-Studios schon wieder arg geschrumpft oder haben komplett geschlossen. Der Werbemarkt hat seinen Peak hinter sich und dann berichten auch noch viele von Einbrüchen in den Downloadzahlen, weil Apple seine Metriken angepasst hat.
Sieht nicht gut aus. Ist es aber am Ende doch. Die Podcast-Start-up-Szene war zu aufgeblasen. Zu viele Trend-Investoren und -Gründer sind wegen guter Zahlen und weniger mit Passion oder Expertise ins Podcast-Geschäft eingestiegen.
Und die Download-Zahlen? Apple hat einen uralten Fehler korrigiert. Downloads gibt es nur, wenn gehört wird. Werden Episoden nicht frisch gehört, stoppen automatische Downloads. Das waren also zum überwiegenden Teil Zahlen von ungenutzten Downloads. Auch wenn die jetzt geringer sind, sie sind jetzt ehrlicher. Das ist auch besser für die Werbung.
Trotz des Trubels zeigen auch in diesem Jahr die verschiedensten Medien-Nutzungs-Zahlen oder Trends eine unglaublich intensive Nutzung durch die Hörerschaft. Im letzten Jahr habe ich das so kommentiert: Podcasts sind gekommen um zu bleiben. Und in diesem Jahr betonieren die Hörer*innen die noch stärker in ihren Medienalltag ein.
Zahltag für Paid-Newsletter
Überraschung für die Leserschaft von TheVerge’s Premium-Newsletter The Hot Pod. Nach zwei Jahren ist die letzte Ausgabe von Ariel Shapiero veröffentlicht worden. Damals hatte TheVerge The Hot Pod aufgekauft. Der Grund? Auch wenn Shapiero versichert, die Party sei noch nicht vorbei – er habe jetzt aber genug über die Branche berichtet. Eine Nachfolge scheint es nicht zu geben, Abonnenten haben sogar ihr Geld zurückbekommen. Das deutet auf ein Formatproblem hin. Mit diesem Zahltag hat The Verge das Projekt erledigt. Die Subscriber noch mal überzeugen die Kreditkarte zu zücken? Oder geht es (wenn überhaupt) demnächst im Rahmen eines grundsätzlichen Verge-Paid-Angebots weiter? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine eigenständige Subscriber-Entwicklung für Verticals in einer Redaktionsstruktur nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. Was schade ist: Denn freie Journalisten machen es mit ihren Paid-Newslettern ja vor, wie sie als Content Creator auch Produktentwicklung und Audience Development stemmen. Hier scheint das irgendwie alles nicht so geklappt zu haben.
Ein anderer Paid-Newsletters ist heute ebenfalls aufgefallen – weil es gerade genau gegensätzlich für das Format läuft: Unglaublich gut. Es geht um Today in Tabs. Redaktionell hat die New York Times den Newsletter entdeckt und bewürdigt: „From a tiny island in Maine, Today in Tabs serves up fresh media gossip“ Im Text heißt es: “Amid the economic gloom, Foster has what many media outlets crave: a devoted readership willing to pay for content. Around 10 percent of his 36,000 subscribers are paying readers, he said, who fork over $6 per month or $50 per year.” Läuft also auch beim Zahltag: Dürften dann rund 15.000 US-Dollar im Monat sein.
Zum Thema Paid-Newsletter-Modelle gibt es ja noch einiges zu tüfteln. Was ich aber hier mitnehme: The Hot Pod habe ich nicht gekauft, weil die Analysen weder hervorstachen, einen Newsüberblick ich mir sowieso selbst mache und ich beim Lesen keinen großen Vorteil hatte. Und bei Today in Tabs? Da scheinen einfach so viele Bock zu zahlen, weil der Newsletter „einfach geil“ ist. SloganL Your favorite newsletter’s favorite newsletter. Image schlägt Content.
Unser Blog soll schöner werden (3): Heute mit Daring Fireball
Das Blog von John Gruber gibt es schon ewig. Es ist fester Bestandteil meiner Blog-Lese-Tour1. Ich mag die Beständigkeit. Des Designs. Der Inhalte. Das Sponsor-der-Woche-Konzept. Seine langen Auslassungen über Apple. Seine vielen kurzen Linkpostings. Die Regelmäßigkeit. Ich habe mich gefragt, warum ich das Blog so gerne besuche. Vielleicht weil es wie das alte Lieblingscafé in der Heimat ist. Und vor allem: Was hat John Gruber zu den Apple- und Netz-Themen der Woche zu sagen? Sagt er überhaupt was?
Das ist doch wie bei den Lieblingspodcasts. Und gute Blogger leisten etwas ähnliches wie gute Podcast-Hosts – nur halt ohne Ton. Sie führen durch die Themen, sorgen für Austausch und kreieren eine virtuelle Community, wie es gute Podcasts gelingt. Damit die Lesenden sich wohlfühlen – und nicht nur für den einen guten Blogtext kommen, sondern immer und immer wieder – weil sie dabei sein wollen. Nicht ohne Grund werden Podcasts Hosts, Gastgeber und keine Moderatoren genannt. Klar sind Blogger Autoren, aber das Begleiten durch Themen, Postings und Diskussionen ist am Ende so viel mehr. Gut, dass mich Gruber dran erinnert hat. Auf einmal frage ich mich nicht mehr, wie ich es schaffe häufiger zu bloggen. Ich frage mich, wie ich die Leserschaft heute anregen, inspirieren, informieren kann – damit sie eine gute Zeit haben. Game-Changer.
- Am Liebsten besuche ich die Blogs direkt im Browser. Nur dann gibt es das volle Erlebnis – wie beim Schlendern durch die Lieblingsgeschäfte. Via RSS lesen ist doch irgendwie Prospekt blättern, um im Vergleich zu bleiben. ↩︎
Ich bin zu deinem Follower an dem tragischen Wetten Dass Unfall geworden.
Da warst Du ein Event Twitterer, zumindest in meinen Augen. Also mir tut es nicht weh, allerdings könnte es passieren, dass deine anderen Werke etwas untergehen, da ich sie z.B. nicht auf die schnelle finde…
Ich habe es auch mal mit einem Zweitaccount versucht, es aber bisher noch nicht die Disziplin, sie richtig zu nutzen.
Grüße von einem Fan ;))
Liest denn überhaupt jemand Twitter? Ich dachte, das ist nur zum Reinschreiben.
(Aus der Sicht würde eine geflutete Timeline überhaupt nicht stören.)
Hallo Daniel,
ich Folge dir ja schon etwas länger, also ich würde einen zweit Account für Events sehr begrüßen.
Gruß Maik
Twitter: @maikinet
http://www.maikinet.de
http://www.ich-und-mein-iphone2g.de.vu
Mir gefällt das ständige Twittern von Konferenzen und Events in der Regel überhaupt nicht. (Was ich hier schonmal aufgeschrieben habe.) Wenn es mich so sehr interessierte, dann wäre ich wohl selbst dort. Folglich fliegen Leute, die im Akkord Zitate von der Bühne twittern, obwohl man sich den Vortrag sogar online im Stream anschauen kann, regelmäßig für ein paar Tage aus meiner Timeline. (Hallo Picki!)
Ich habe mir da auch bereits Gedanken drüber gemacht und herausgekommen ist Folgendes: Es braucht keinen Zweitaccount, wenn man sich Twitters tolles Reply-Feature zunutze macht – also das die @s nur in deren Timelines auftauchen, die dem Angesprochenen ebenfalls folgen.
Leute, die sich z.B. für die re:publica interessieren, followen wahrscheinlich auch @republica. Nichtverfolger des Konferenzaccounts werden so nicht belästigt und das Weglassen des Reply-Einstiegs vereinfacht die von Dir genannten „Querverweise“ im Gegensatz zu einem Zweitaccount enorm. Das Beste zum Schluß: Der Tweet wird noch nicht einmal wesentlich länger, weil man sich auf diese Weise auch das #hashtag spart.
Aber wie so oft: Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…
Drikkes, deine Idee ist nicht soo schlecht – aber du hast es schon geschrieben: „Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…“ – das ist wohl der Punkt.
Nur mal so theoretisch: Was spricht gegen einen Zweitaccount? Gibt es da eine gefühlte Hürde, einer Person doppelt zu folgen? Für dich als Event-Twitterer-Nicht-Möger wäre das ja praktisch …
Ach so, Dirk: Ich lese Twitter zum Beispiel nur im Jetzt. Ich gehe so gut wie nie in die Vergangenheit. Für eine gewisse Zeit läuft es bei mir am Bildschirm durch und ich bekomme dann auch nur etwas mit. Ich glaube so nach diesem Radio-Prinzip nutzen es auch die Meisten, oder?
Natürlich käme mir das entgegen – der Vorschlag ist auch eher an die Schreiber als die Leser gerichtet. Es ist halt umständlicher. Allerdings weiß ich jetzt schon, wie angenervt ich wäre, wenn der normale Twitteraccount seinen Eventtwitteraccount retweetete. Von potentiellen Fehler(quelle)n wie „falschen Account erwischt“ ganz zu schweigen.
Prinzipiell bin ich im Sinne der Authentizität nämlich eigentlich für Einpersonalität, von automatisierten Angeboten wie seperate BlogRSS la @wirresnet abgesehen.
Denke schon. Ich folge allerdings auch nur 169 Leuten, da brauche ich selbst für das Nachlesen mehrerer Stunden nur wenige Minuten.
Und ach so: Hendrik, nicht Dirk.
Drikkes, meinte mit meinem Kommentar 7. den Dirk von Kommentar 2 😉
Sorry, verpeilt.