Ganz konkret frage ich mich gerade, ob es sich nicht lohnt zu einer multiplen Persönlichkeit zu mutieren – also bei Twitter jetzt. Ich mache mir gerade um die Event-Twitterei Gedanken. Da eine Konferenz, da ein Event, hier eine Pressekonferenz. Das kommt ja auch in diesem Jahr wieder auf uns zu. Wenn ich dann dort bin, berichte ich gerne auf Twitter. Dann kann es auch vor kommen, dass ich die Timeline meiner Leser flute. In solchen Zeiten kommen eigentlich immer mehr Follower hinzu – aber trotzdem mache ich mir manchmal etwas Sorgen um meine Stammleser. Deswegen die Idee: Warum nicht einen zweiten Account anlegen, der speziell rund um die Events befüllt wird. Die Twitter-Leser können dann selbst entscheiden, ob sie dem auch folgen. Einem weiteren Account zu folgen, das tut ja nicht weh. Hin und wieder müßte man Querverweise machen, damit es auch alle verstehen. Irgendwie finde ich die Idee ganz reizvoll. Völlig überzeugt bin ich aber nicht. Was meint denn ihr? Ich würde mich über eure Kommentare hier in den Kommentaren freuen. Gerne könnt ihr auch bei einer kleinen Umfrage teilnehmen, die ich gestartet habe.
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Die besten Medien für den Sommer
Medienmacher müssen auch mal Pause machen. Doch welches Buch, welche Serie, welcher Sound muss mit an den Strand – zur Inspiration und Erholung? In der aktuellen Ausgabe von „Was mit Medien“ haben Herr Pähler und ich eine Sammlung mit unseren Gästen zusammengestellt.
Florian Valerius ist auf Instagram der Literarische Nerd und empfiehlt diese Bücher für den Sommer:
- Andrew Sean Greer – „Mister Weniger“. Es geht um einen Mensch, der mittelmässige Bücher schreibt und ein mittelmässiges Leben führt. Als seine große Liebe einen Anderen liebt, geht er auf Weltreise. „Das ist der charmanteste Roadtrip des Jahres.“
- David Lynch – „Traumwelten“. Kristine McKenna schreibt die Biografie, und Lynch selber steuert seine persönliche Sichtweise zu den Episoden bei. „So bekommt man einen ungeahnten Einblick in den Kopf des Ausnahmekünstlers.“
- Alex Capus – „Das Leben ist gut“. Max und Tine sind 25 Jahre verheiratet, als sie wegen eines Jobs weggeht. Max bleibt zurück und macht sich Gedanken über das Leben. „Ein ganz besonderes Herzensbuch mit einer schönen, kleinen Geschichte zum Träumen und Abschalten.“
Daniel Hauser ist Musikredakteur bei Deutschlandfunk Nova und empfiehlt diese Songs für den Sommer:
- Pool – „Moving on“. Ein klassischer „Feel Good“-Song von drei Jungs aus Hamburg, deren Name schon perfekt in den Sommer passt. Alles basiert auf dem berühmten Gitarrenmuster, das Nile Rodgers so groß gemacht hat. Die Radiopremiere gibt es übrigens erst an diesem Freitag (heute).
- MAGIC! – „Expectations“. Karibik, Steeldrum, Reggae die Band MAGIC! Aus Toronto hat damit schon gute Erfahrungen gemacht (vor fünf Jahren war „Rude“ ein großer Hit). In der Zwischenzeit hat Nasri Atweh, der Kopf von MAGIC!, u.A. für Justin Bieber produziert. Jetzt gibt es wieder was eigenes. Sound an – Stressmodus aus!
- Matt Corby – „No Ordinary Life“. Matt Corby aus Australien schafft es, mit seiner Musik Raum und Zeit vergessen zu machen, und man verfällt ganz automatisch in nostalgische Gefühle, wenn man seine neue Musik hört. Gerade sitzt er an einem ganzen Album, auf dem er das Leben von „Willie Wonka“ besingt — das ist der Besitzer der Schokoladenfabrik in „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Und um diese Vibes einzufangen kommen halt auch Streicher und Harfe zum Einsatz. Damit lässt sichs bestimmt ganz toll in den Sonnenuntergang hineinträumen.
Ulrike Klode ist Serienexpertin und betreibt den Podcast Seriensprechstunde (nebenbei, eine neue Staffel kommt in Kürze, ihr könnt jetzt eure Serien-Beratungswünsche einreichen). Sie empfiehlt diese Serien für den Sommer:
- Dietland Schönheitswahn trifft auf Feminismus. Plumm ist übergewichtig und beantwortet die Leserbrieferinnen an die Chefredakteurin der größten amerikanischen Frauenzeitschrift. In der ersten Folge werden Männer getötet, die Frauen vergewaltigt haben. „Die Serie hat mir bisher in diesem Jahr am Besten gefallen. Die Serie ist Satire, Drama, Thriller und Comedy gleichzeitig. Das ist erst gewöhnungsbedürftig.“
- The Affair Eine Liebesaffäre über bisher vier Staffeln, die auf Long Island spielt (unbedingt auf großen Screen schauen!). Noah und Alison verlassen ihre Partner. In der ersten Staffel geht es um ihre Sichtweise auf die Affäre. In den anderen Staffeln um die Perspektive ihres Umfelds. „Coole Bilder, super Drehbuch, tolle Figuren.“ Dazu gibt es ein Verbrechen, welches alles verkompliziert … .
- The Terror Eine Anti-Hitze-Serie, die in der Arktis spielt. Eine historische Horrorserie im ewigen Eis. Mitte des 19. Jahrhunderts ist eine Forschungsexpedition losgezogen, um die Nord-West-Passage in der Arktis zu finden. Bis heute weiß man nicht, was mit den Männern passiert. Die Serie erzählt nach. „Es wird stark mit der Atmosphäre im Eis gespielt. Nur für Horror-Fans!“
- Lovesick Diese Comedy ist der zeitgemäße Nachfolger von „How I Met Your Mother“. Eine Serie über Freundschaft und die Suche nach Liebe. „Die Serie ist nicht als Sitcom, sondern als Single-Kamera gefilmt. Es sieht nach dem wahren Leben aus. Es fühlt sich zeitgmässig an.“ HIMYM sei da inzwischen schon etwas aus der Zeit gefallen.
Und dann habt ihr auch noch ganz viel über Facebook empfohlen. Einmal ganz viele Lesetipps. Und dann ganz viele Gucktipps. (Danke!) Hier ist eine Auswahl:
- Johanens Klingebiel: „1.) Tropic of Kansas Christopher Brown 2.) New Dark Age James Bridle 3.) The 2020 Commission Report on the North Korean Nuclear Attacks Against the United States Jeffrey Lewis – Alles irgendwie aber eher deprimierende Bücher. Einen Ausgleich muss ich mir noch suchen bevor es losgeht“
- Tim Schmutzler: „Mein Leben am Limit – Reinhold Messner. Streitbarer, kluger Mensch, deutliche Aussagen, nicht nur für Bergsteiger interessant.“
- Karsten Schmehl: „Qualityland von Marc-Uwe Kling. Am besten als Hörbuch. Habe ich 2 mal hintereinander gehört. Eine gruselig realistische Dystopie über eine Welt, in der Roboter und Algorithmen unseren Alltag bestimmen. Unter anderem steht ein Roboter kurz davor die Macht zu ergreifen. Aber nicht, in dem er sie an sich reißt, sondern weil die dummen Menschen ihn bei der nächsten Bundestagswahl eventuell einfach wählen.“
- Thomas Knüwer: „Was der Schmarsten sagt. Und für die Entspannung The Force von Don Winslow – fantastische Schilderung des Polizeialltags in New York.“
Hier geht es zur Sendungsseite. Hier geht es zur MP3. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
Freitag, 10. August 2018
Neue Campfire Festival Homepage ➡
Bevor es Anfang September in Düsseldorf losgeht, gibt es schon viel Programm.
Persönliche Serienberatung ➡
Podcast Seriensprechstunde kommt zurück, lasst euch beraten.
Das sind die Brückentage 2019 ➡
Ihr wisst, was zu tun ist. Man kann ja nie früh genug mit den Planungen beginnen.
15 Uhr: Neuer #Bröcast ➡
Heute gibt es eine neue Folge vom Bröcker-Podcast. Schnell abonnieren.
Der Internet-Wetterbericht: Nix los. Nur die Rap-Szene setzt sich gerade mit einem Text von unserem RP-Autoren Sebastian Dalkowski auseinander. Der rappt doch, wie ein Messdiener flucht beschäftigt sich mit dem Instagram-Rapper Capital Bra. Getroffene Hunde bellen. Es entstehen sogar so eine Art Memes.
Bis Sonntag für das Digital Journalism Fellowship bewerben
Kann ich mich noch bewerben? Was muss ich beachten? In den letzten Tagen habe ich öfters Fragen zum „Digital Journalism Fellowship“ bekommen. Bei dem neuen Fellowship-Programm der Hamburg Media School sitze ich zusammen mit vielen tollen Kollegen aus der Branche im Beirat und dem zugehörigen Arbeitskreis. Zur Arbeit gehört eine inhaltliche Beratung, Vorschläge für Dozenten und Hilfe bei der Auswahl der Bewerber. Finanziert wird das Fellowship vom Facebook Journalism Project. Nachdem Google seit einigen Jahren gezielt digitale Projekte in europäischen Redaktionen mit seiner Digital News Initiative fördert, möchte auch Facebook die Digital-Fähigkeiten in deutschen Redaktionen stärken. Facebook stellt allerdings nur den finanziellen Rahmen. Die unabhängige Ausführung übernimmt die Hamburg Media School. In der ersten Runde werden 20 Journalistinnen und Journalisten gesucht, die neben ihrem Beruf an dem Programm teilnehmen.
Hier habe ich für euch noch ein paar konkrete Tipps:
1. Kann ich mich bewerben? Es ist egal, ob ihr frei oder fest in den Medien arbeitet. Es ist allerdings kein Programm für Berufseinsteiger. Du solltest schon fünf Jahre als Journalist gearbeitet haben. Die FAQ der Fellowship-Homepage erklärt das ganz schön:
„Das DJF richtet sich an Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, die über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung verfügen. Die Inhalte richten sich an Medienschaffende, die Lust haben sich zu verändern, sich beruflich weiterzuentwickeln und Neues ausprobieren wollen. Das Programm bietet die Chance, den vorhandenen Job-Skills ein digitales Update zu verpassen. Es gibt keine Altersgrenze für Bewerberinnen und Bewerber.“
2. Was erwartet mich? Es gibt 40 Schulungstage, die in verschiedene Blöcke über das Jahr aufgeteilt werden. Der Unterreicht findet in Berlin und Hamburg statt. Am Ende gibt es einen Innovation Field Trip nach New York und in das Silicon Valley. Behandelt werden digitale Themen rund um den Journalismus, wie mobiles Storytelling, Entrepreneurial Thinking oder digitale Medienethik.
3. Was muss ich beachten? Denkt an den Bewerbungsschluss am Sonntagabend (!). Macht es aus meiner Sicht nicht zu kompliziert (Stichwort: Ein Link tut es manchmal auch, statt Webseiten als PDF zu exportieren). Fragt euch, wie die Auswahlkommission am einfachsten einen guten Überblick über eure Motivation bekommt und über das, was ihr bisher gemacht habt. Die Anforderungen stehen auf der Fellowship-Homepage der Hamburg Media School, klickt einfach auf den Reiter „Bewerbung„.
4. Wo gibt es mehr Hintergrund? In „Was mit Medien“ vom 17. Mai hat Dennis Horn den Programmleiter Stephan Weichert von der Hamburg Media School interviewt. Hört mal rein.
Donnerstag, 09. August 2018
House of Cards kommt im November ➡
Am 2.11. bringt Netflix die 6. und letzte Staffel ohne Kevin Spacey online.
Kachelmann und das Wetter ➡
Er provoziert, hat eine Mission. Das Interview bei Brand Eins gibt Einblicke.
Lidl bringt Carsharing nach NRW ➡
Ab Anfang September an 150 Standorten in Zusammenarbeit mit Mazda.
Pro & Contra zum Ryanair-Streik ➡
Zwei Piloten geben anonym Einblicke in ihren Job und zu ihrer Streik-Haltung.
Der Internet-Wetterbericht: Heute werfen wir kurz einen Blick auf die Liste der meistaufgerufenen Wikipedia-Artikel innerhalb der letzten 7 Tage. Dazu gehören diese drei Seiten: Liste in Deutschland vorhandener Dampflokomotiven (Der Bastelkeller lebt!) – Ehrlich Brothers (Nicht die Bastel Brothers) – Viertelgeviertstrich (Ja was war das noch mal).
Wir suchen eure Sommer-Medien
Welches Buch bringt euch durch die Hitze? Welches Album erholt euch? Welcher Film inispiriert euch für die nächste Arbeit? Herr Pähler und ich sammeln für unsere nächste „Was mit Medien“-Ausgabe eure Sommer-Medien!
Habt ihr einen, zwei oder drei Tipps? Dann würden wir uns bis morgen Nachmittag (Donnerstga, 09.08., 15:30 Uhr) über eure Lektüreempfehlungen freuen. Das können Medien sein, die euch in der Sommerpause entspannen, oder auch Medien die euch für den anstehenden Herbst für neue Projekte inspirieren.
- Postet eure Tipps gerne in den Kommentaren.
- Oder schreibt uns an sommer@wasmitmedien.de.
- Oder schickt mir eine WhatsApp-Sprachnachricht (kommt im Radio und Podcast ja noch besser) an +49 1579 2359759 (stellt euch auch gerne erst kurz vor).
Herr Pähler und ich stellen aus allen Einsendungen eure Sommer-Medien zusammen. Die besten Bücher, Alben, Zeitschriften und Filme verraten wir dann live im Radio Was mit Medien, am Donnerstag um 20.00 Uhr bei Deutschlandfunk Nova.
Ich bin zu deinem Follower an dem tragischen Wetten Dass Unfall geworden.
Da warst Du ein Event Twitterer, zumindest in meinen Augen. Also mir tut es nicht weh, allerdings könnte es passieren, dass deine anderen Werke etwas untergehen, da ich sie z.B. nicht auf die schnelle finde…
Ich habe es auch mal mit einem Zweitaccount versucht, es aber bisher noch nicht die Disziplin, sie richtig zu nutzen.
Grüße von einem Fan ;))
Liest denn überhaupt jemand Twitter? Ich dachte, das ist nur zum Reinschreiben.
(Aus der Sicht würde eine geflutete Timeline überhaupt nicht stören.)
Hallo Daniel,
ich Folge dir ja schon etwas länger, also ich würde einen zweit Account für Events sehr begrüßen.
Gruß Maik
Twitter: @maikinet
http://www.maikinet.de
http://www.ich-und-mein-iphone2g.de.vu
Mir gefällt das ständige Twittern von Konferenzen und Events in der Regel überhaupt nicht. (Was ich hier schonmal aufgeschrieben habe.) Wenn es mich so sehr interessierte, dann wäre ich wohl selbst dort. Folglich fliegen Leute, die im Akkord Zitate von der Bühne twittern, obwohl man sich den Vortrag sogar online im Stream anschauen kann, regelmäßig für ein paar Tage aus meiner Timeline. (Hallo Picki!)
Ich habe mir da auch bereits Gedanken drüber gemacht und herausgekommen ist Folgendes: Es braucht keinen Zweitaccount, wenn man sich Twitters tolles Reply-Feature zunutze macht – also das die @s nur in deren Timelines auftauchen, die dem Angesprochenen ebenfalls folgen.
Leute, die sich z.B. für die re:publica interessieren, followen wahrscheinlich auch @republica. Nichtverfolger des Konferenzaccounts werden so nicht belästigt und das Weglassen des Reply-Einstiegs vereinfacht die von Dir genannten „Querverweise“ im Gegensatz zu einem Zweitaccount enorm. Das Beste zum Schluß: Der Tweet wird noch nicht einmal wesentlich länger, weil man sich auf diese Weise auch das #hashtag spart.
Aber wie so oft: Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…
Drikkes, deine Idee ist nicht soo schlecht – aber du hast es schon geschrieben: „Wenn das nicht in der Masse Anwendung findet, dann nutzt es wenig…“ – das ist wohl der Punkt.
Nur mal so theoretisch: Was spricht gegen einen Zweitaccount? Gibt es da eine gefühlte Hürde, einer Person doppelt zu folgen? Für dich als Event-Twitterer-Nicht-Möger wäre das ja praktisch …
Ach so, Dirk: Ich lese Twitter zum Beispiel nur im Jetzt. Ich gehe so gut wie nie in die Vergangenheit. Für eine gewisse Zeit läuft es bei mir am Bildschirm durch und ich bekomme dann auch nur etwas mit. Ich glaube so nach diesem Radio-Prinzip nutzen es auch die Meisten, oder?
Natürlich käme mir das entgegen – der Vorschlag ist auch eher an die Schreiber als die Leser gerichtet. Es ist halt umständlicher. Allerdings weiß ich jetzt schon, wie angenervt ich wäre, wenn der normale Twitteraccount seinen Eventtwitteraccount retweetete. Von potentiellen Fehler(quelle)n wie „falschen Account erwischt“ ganz zu schweigen.
Prinzipiell bin ich im Sinne der Authentizität nämlich eigentlich für Einpersonalität, von automatisierten Angeboten wie seperate BlogRSS la @wirresnet abgesehen.
Denke schon. Ich folge allerdings auch nur 169 Leuten, da brauche ich selbst für das Nachlesen mehrerer Stunden nur wenige Minuten.
Und ach so: Hendrik, nicht Dirk.
Drikkes, meinte mit meinem Kommentar 7. den Dirk von Kommentar 2 😉
Sorry, verpeilt.