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daniel fienes weblog

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Aktuelle Seite: Startseite / Was mit Internet / fiene & das facebook-identitätsproblem der journalisten

fiene & das facebook-identitätsproblem der journalisten

6. Mai 2011 von Daniel 19 Kommentare

Ich habe ein Identitätsproblem. Keine Sorge, es dreht sich nur um Facebook. Die zwischenmenschlichen Interaktionen haben in den letzten Wochen innerhalb des sozialen Netzwerks noch einmal derart Fahrt aufgenommen, dass mich eine Frage sehr stark beschäftigt: Wie nutze ich Facebook als Journalist optimal? Soll ich mir eine eigene Seite anlegen, oder gilt das als zu eitel? Soll ich auf der anderen Seite mein Profil für alle öffnen und auf Facebook dann nur noch als Journalist unterwegs sein? Darüber habe ich in den letzten Tagen auch mit sehr vielen Leuten diskutiert.

Fest steht: Den Status Quo kann ich nicht beibehalten. Bisher habe ich für mich die Regel aufgestellt, dass ich den Facebook-Freunden zumindest schon einmal die Hand geschüttelt haben muss, bevor ich sie als Kontakt bestätige. Trotzdem habe ich schon 700 Freundschaften auf Facebook geschlossen. Bisher lebte es sich ganz gut mit dieser Regel. Zwei Faktoren unterspülen diese aber in letzter Zeit immer stärker. Einmal habe ich eine ganze Reihe von Freundschafts-Anfragen noch nicht bearbeitet, da ich die Personen nicht kenne. Es sind Hörer von Was mit Medien, der Sendung mit dem Internet, Antenne Düsseldorf und so weiter. Wenn ich mal nachfrage: Sie wollen irgendwie mit mir in Kontakt bleiben und erfahren, womit ich mich journalistisch beschäftige, was ich so treibe.

Hinzu kommt als zweiter Faktor, dass ich über die Sendungs- und Sender-Seiten, die ich auf Facebook betreue, spannende Interaktionen erlebe. Wir erhalten von Hörern viel Feedback und auch gute Themenanregungen. So haben wir in „Was mit Medien“ ganz offen über die Formatentwicklung von unserem DRadio Wissen Online-Talk diskutiert und dann über Facebook viele Reaktionen bekommen. Die folgende Online-Talk-Ausgabe war auf vielschichtiger Weise durch unsere Facebook-Hörer inspiriert. Selten hatte ich zuvor das Gefühl so „user generated“ oder besser „Hörer getragen“ zu senden. So eine qualitative Interaktion habe ich im Netz bislang kaum erlebt. Das möchte ich gerne auf meine komplette journalistische Arbeit übertragen aber wie?

In seinem Journalisten-Führer empfiehlt Facebook dieses Problem mit einer eigenen Seite zu lösen. Aber irgendwie widerstrebt mir meine eigene Daniel-Fiene-Facebook-Seite zu eröffnen, auf der die Leute auf „like“ drücken können. Zu sehr klebt an dieser Funktion für mich noch die „Fan werden“-Funktion. Das gefällt mir nicht. Ich bin Journalist – und keine Boyband.

Ein Freund von mir ist Lehrer und hat für seine Schüler eine Seite eingerichtet, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Das hatte den Vorteil, dass seine Schüler auch ungestört bei Facebook posten können, ohne dass er ihre privaten Inhalte in seinem Stream mitliest schließlich mögen sie nur seine Seite und sind nicht mit ihm befreundet. Das wollten aber die Schüler nicht. Sie wollten lieber mit ihrem Lehrer „richtig“ befreundet sein. Also hat er sich ein Zweit-Profil angelegt. Das Freundschafts-Prinzip bei Facebook ist also auch nicht zu unterschätzen.

Was aber, wenn ich mein Profil nicht nur für meine Kontakte und Freunde nutze, sondern auch für meine Hörer und Leser? Ich bräuchte dann keine komische Personenseite. Bis zu 5.000 Leute könnte ich dann aufnehmen – soviel geben die Facebook-Profile her. Aber könnte ich Facebook dann noch als Privatperson nutzen? Zwar gibt es spannende Filter, aber wird das nicht zu komplex? Und was sagen meine Freunde, wenn ich die ganze Zeit Arbeitsthemen diskutiere oder Links zu Artikeln poste?

Eigentlich müssten meine Facebook-Kontakte die Wahl haben, ob sie sich für meine Themen oder für mich privat interessieren. Die Profil-Variante würde das nicht her geben. Die Trennung zwischen Profil und Seite schon.

Ich schwanke. Eine befriedigende Antwort liegt nicht auf der Hand obwohl genau jetzt eigentlich die Zeit ist, sich darüber Gedanken zu machen.

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Kategorie: Was mit Internet Stichworte: Facebook

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Über Daniel

Media Creator und Journalist mit Schwerpunkt Digitales und Medienwandel. Sowie Digitalstratege für Medien, Podcasting und Audience Engagement. Kann ich bei einem eigenem oder redaktionellem Projekt unterstützen?

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Indica meint

    6. Mai 2011 um 20:04

    Vielen Dank für Ihre Überlegungen. Ich stoße auf das Thema von anderer Seite – von der Unternehmensseite her. Ich möchte gern als Außenrepräsentantin facebooken, um es mal auf Neudeutsch zu sagen, oder twittern. Mich gibt’s aber auf FB schon als Echtperson, die ich dort privat bin. Nun haben mich dort viele Menschen aus meinem beruflichen Kontext gefunden, die dort spannende Dinge verbreiten, die sie tun oder erleben.

    Hmm, ich weiß gerade nicht, wer ich da genau bin. Auf jeden Fall bin ich dort nicht mehr „Frau Indica privat“. Ich überlege schon sehr genau, was ich in dieses Klarnamen-Gärtlein FB stelle.

    Sehr schön übrigens, Ihr Satz: „Ich bin Journalist – und keine Boyband.“

  2. Sebastian meint

    6. Mai 2011 um 21:12

    Da gibt es keine klare Antwort darauf. Denn ansonsten hätte jeder Redakteur bei DuMont jetzt seinen Twitter- und Facebook-Account. Habe mich schon bei der Verkündung der Strategie gefragt, wie sich der Verlag das vorstellt. Alle Mitarbeiter nutzen zwei Accounts? Auch, wenn sie in einem Account schon so etwas wie Credibility hergestellt haben? Oder wollte DuMont die persönlichen Accounts übernehmen?

    Die Trennung in verschiedene Accounts finde ich persönlich lästig und unpraktisch. Letzten Endes vertauscht man die dann doch. Meine Lösung besteht darin, dass ich kaum etwas twittere oder bei Facebook poste, das zur Privatsphäre gehört. Bilder der eigenen Kinder sind tabu. Kommentare zur Familie etc. ebenfalls. Spiele oder sonstigen Kram mache ich nicht. Ansonsten geht alles. Freundschaften nehme ich an, auch wenn ich die Personen nicht per Handschlag kenne. Für Freunde und Familie gibt es andere selbst gehostete Plattformen. Oder eben E-Mail, SMS und Telefon.

  3. Manu meint

    6. Mai 2011 um 22:58

    Den Satz mag ich auch. Ohne die Diskussion jetzt ins Lächerliche ziehen zu wollen … ‚Fiene und Herr Pähler‘ sind für mich eine wahre Boyband! 😉

  4. Thomas Wanhoff meint

    7. Mai 2011 um 02:57

    Keine Boyband? Von wegen. Du begibst Dich in die Oeffentlichkeit als Journalist, Du hast laengst die Marke „Fiene“ ins Leben gerufen. Journalisten sind keine Schriftsteller, die irgendwo in Laos am Mekong sitzen und schlaue Buecher schreiben, sondern leben vom Status als Vetrauensperson. Gerade wer Lokaljournalismus macht weiss um seinen sozialen Status. Man gilt als Zeitungsvertreter als prominent, und sei es nur der VIP-Tisch bei der Karnevalssitzung. Und ich finde das auch gut so. Gerade wer frei arbeitet, muss sich eine Marke bilden. Ich finde die Loesung mit der Page auch am besten, so habe ich das fuer Projekte geloest (Podcast und Buch haben ein eigene Seite).

  5. Peter Stawowy meint

    7. Mai 2011 um 09:53

    Schöne Überlegung, es ehrt dich, dass Du Dich zierst, eine Fan-Page anzulegen 😉 Wobei Du in meinen Augen schon im Netz den Status erreicht hast, „Fans“ zu haben – es wäre also nur konsequent.
    Ich bin mir sicher, dass wenn Du eine Fan-Page einrichtest, es viel Häme gibt – vor allem von Kollegen, die so einen Status nie erreichen werden. Es wäre abzuwägen, das einfach in Kauf zu nehmen – irgendwie gehört es doch dazu?
    Da Du mehrere Medien bedienst (was sonst die Empfehlung wäre: für das Format eine Fanpage einzurichten) wäre in meinen Augen die Alternative, eine vordergründige Firmierung einzuführen: „Fiene Medien“ oder so – und darüber die Interaktionen abzufeiern.

  6. Thomas Wiegold meint

    7. Mai 2011 um 10:15

    Natürlich bist Du eine Boyband, da hat Thomas Wanhoff völlig recht.

    Allerdings: Auch mit einer „Fan“-Seite ist das Problem nicht gelöst – ich habe schon lange die FB-Seite Augengeradeaus, auf der mein Blog Augen geradeaus! gespiegelt wird, aber die Leser auch eigene Beiträge posten können. Und was passiert? Dennoch kommen Freundschaftsanfragen mit dem Hinweis „Ich lese Ihr Blog“. Der Leser mag nicht so gerne zwischen der Privatperson Autor und der Berufsperson Autor unterscheiden…

    Also, die Seite für Fiene Medien machen, aber damit rechnen, dass etliches beim Alten bleibt 😉

  7. Horatiorama meint

    7. Mai 2011 um 10:17

    Gute Frage, aber alle Loesung at hand. Warum Freunde nicht in Listen schmeissen? Und bei jedem Post kannst du auswaehlen ob der an die Freunde, die Friends oder die Bekannten gehen soll (und es gibt einen Default, damit du das nicht immer machen musst). // Natuerlich die Obergrenze trotzdem… // Und sowieso: Misstraue der Cloud!

  8. Heike Rost meint

    7. Mai 2011 um 10:26

    Meine persönlichen „Glaubensgrundsätze“ in Kürze:
    – Facebook ist nicht privat, sondern Öffentlichkeit.
    – Listen und Auswahlfunktionen sind nützlich für verschiedene „Formen der Öffentlichkeit“, aber keine Allzweckwaffe.
    – Für private Konversation in jedweder Form benutze ich Mails, Chat (beides inkl. PGP), SMS, Telefon, reales Leben. (Reihenfolge variabel).
    – Zu einer Seite konnte ich mich ebenfalls (noch?) nicht durchringen. Wer mehr über meine Arbeit und mich erfahren möchte, kann mich gerne auf meiner Website inkl. Blog besuchen, dort lesen, kommentieren, mailen, teilen via Twitter, Facebook und Co.
    – Häme für „Fan-Seiten“? Lieber redlich erworbene echte Fans; dieses Schielen auf Follower- und/oder Fanzahlen als Gradmesser für Qualität finde ich völlig daneben. Spätestens seit der Debatte um die Guttenberg-Fanseite … 😉
    – Last but not least: Noch eine Baustelle? Herrjeh. 😉
    (Was für mich nicht ausschließt, möglicherweise in absehbarer Zeit doch noch ein Facebook-Seite einzurichten.)

  9. Sebastian Pertsch meint

    7. Mai 2011 um 11:33

    Hallo Daniel, ich würde in Deinem Fall zur Page wechseln bzw. Dein persönliches Profil in eine Page umwandeln: http://www.facebook.com/pages/create.php?migrate Du schreibst, Du müsstest jedem schon ‚mal eine Hand geschüttelt haben. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass viele von den 700 gar nicht zu Deinem eigentlichen persönlichen Kreis gehören. Ich würde da differenzieren; ohne die entfernt Bekannten zu vergraulen. Mit dem Umwandlungstool geht das recht flott und alle gehören fortan der Page an. So müsstest Du nicht unbequemerweise 300 von Deiner persönlichen Seite kicken und ihnen sagen, sie mögen sich doch eher der Page widmen. DANEBEN könntest Du ja immer noch ein persönliches Profil für die (ich sage es mal vorsichtig) richtigen Freunde führen. Schöne Grüße, Sebastian

  10. Eva meint

    7. Mai 2011 um 12:05

    Hallo Daniel, die Frage hat sich mir zuletzt auch gestellt, und ich habe eine Mischlösung, die bisher ganz gut funktioniert: Alle, die ich persönlich kenne, akzeptiere ich als „Freunde“ und ordne sie in Listen ein, für alle anderen gibt es seit Neuestem die Hurra-Fanpage. Natürlich ist es zunächst ungewöhnlich, wenn man die Leute dazu auffordert, Fan von einem zu werden – aber nicht umsonst drückt man inzwischen nicht mehr „Fan werden“, sondern „Gefällt mir“ – und zwar mit genau dem Hintergedanken, dass man dann auf dem Laufenden gehalten wird. Also probiers doch einfach mal aus – und wenn es sich dann immer noch blöd anfühlt, löschst du die Seite einfach wieder! (Aber ach, es wäre doch einfach zu schön, wenn DU derjenige wärst, der Cherno Jobatey einholt!! 😉

  11. Daniel Brckerhoff meint

    7. Mai 2011 um 13:40

    Hallo Daniel,

    ich kenne das Problem, aber die Lösung ist eigentlich sehr einfach. Facebook gibt einem viele Möglichkeiten privates und berufliches voneinander zu trennen.

    Ich hab mal für alle ein Tutorial gebloggt:
    http://danielbroeckerhoff.de/2011/05/07/howto-wie-man-auf-facebook-privates-und-berufliches-voneinander-trennt/

    Hoffe das hilft!

    Liebe Grüße,

    Daniel

  12. daniel meint

    7. Mai 2011 um 21:09

    @Peter: Ja, ich habe überlegt einfach eine Facebook-Seite für das Blog hier zu machen. Das könnte ich mit den verschiedenen Aktivitäten verzahnen. Aber im Grunde gibt es ja auch schon die „Was mit Medien“-Page, welche die Leute nutzen können. Trotzdem gibt es die privaten Anfragen, weil sie anscheinend einen persönlicheren Zugang wünschen?

    @Thomas: Interessante Erfahrung! Aber vielleicht kann man schon vieles dann mit der Seite anwälzen.

    @Horatiorama: Die Listen würden funktionieren. Aber nur bei bis zu 5.000 Leuten. Außerdem müßte ich dann entscheiden, was die Leute zu lesen bekommen. Ich finde es besser, wenn die Leute das selbst entscheiden können. Sie können sich überlegen, ob sie Freund oder Verfolger der Seite werden.

    @Heike: Natürlich, Facebook bedient immer Öffentlichkeiten. Aber manchmal gibt es halt mehrere Öffentlichkeiten.

    @Sebastian: Ja sehe ich langsam auch so 🙂

    @Eva: Du hast Recht, ich sollte es einfach ausprobieren.

    @Daniel: Danke für das Tutorial, das wird für viele sicherlich hilfreich sein (werde es auch noch mal die Tage verlinken). Allerdings gibt es bei Gruppen oder Filtern das Problem, welches ich in diesem Kommentar schon als Antwort zu Horatiorama beschrieben habe.

    Spannend übrigens auch die Kommentare auf meiner Facebook-Wand zu diesem Thema:
    http://www.facebook.com/fiene/posts/210200079001455

    Lieber Gruß, Daniel

  13. Hardy Prothmann meint

    7. Mai 2011 um 23:15

    Guten Tag!

    Die Frage soll jeder entscheiden, wie er will. Ich nutze Facebook als Profil und als Seite.
    Ich stelle als Journalist Öffentlichkeit her und bin zumindest in diesem Zusammenhang eine öffentliche Person.
    Über Facebook lasse ich viele Leute an dem Teil haben, was mir gerade über den Weg läuft oder was ich denke.
    Das gehört zur „Eigenmarke“ dazu und stützt diese, mal abgesehen, dass ich mehr eine Macke habe als Marke bin.
    Facebook ist da, wo viele Menschen sind, also bin ich auch da – ist meine Philosophie.

    Gruß
    Hardy Prothmann

  14. Markus Hndgen meint

    8. Mai 2011 um 11:49

    Ich finde die Thematik erschreckend. Einerseits fordern wir mehr Transparenz und Authentizität gerade von Medienleuten. Andererseits werden durch getrennte und dadurch gekünstelte Profile neue Elfenbeintürme gebaut. Oder um es mit einem Wort zu beschreiben: Schizophrenie…

  15. daniel meint

    8. Mai 2011 um 12:00

    Markus, aber genau deswegen will ich ja auch darüber diskutieren. Leider finde ich deine Aussage sehr pauschal. Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben: Dann bleibe ich bei meiner Facebook-Policy und nehme nur als Freunde die an, die ich persönlich kenne. Das ist wenig gekünstelt – so verfahren die allermeisten Facebook-Nutzer. Ich mache mir aber auch keine Seite um -wie du es sagst- keinen Elfenbeinturm zu bauen. Wenn ich genauso verfahre, verschließe ich mich dann aber komplett den Interaktionsmöglichkeiten mit meinen Hörern. Meinst du es so?

  16. Sean Kollak meint

    9. Mai 2011 um 08:51

    Ich finde auch, dass es hier ein Problem gibt. Unternehmer wissen nicht, ob sie als Privatperson oder Unternehmensrepräsentant auftreten sollen und wie Inhalte zuverlässig voneinander zu trennen sind. Alle Kontakte in Listen zu knüppeln, könnte bei max. 5.000 Empfängern auch problematisch werden. Was ist mit den Schnittmengen zwischen Freunden, Kunden und solche, die es vielleicht werden wollen? Ich finde diesen Gedanken sinnvoll:

    „Eigentlich müssten meine Facebook-Kontakte die Wahl haben, ob sie sich für meine Themen oder für mich privat interessieren.“

    Dann bräuchte ich beim Veröffentlichen nur noch entscheiden, ob es sich um ein berufliches oder ein privates Thema handelt.

  17. Michael Westerhoff meint

    11. Mai 2011 um 16:16

    Hmm, das Problem kenne ich, auch wenn ich nicht auf annähernd 700 Fans komme. Der WDR 2-Hörer ist halt nicht ganz so Facebook-affin wie die deine Hörer. Ich nehme sie auch in eine Freundesliste auf, weil ich mich aus ähnlichen Gründen dazu durchringen kann, ein – schüttel – Fanpage anzulegen. Ein sich selbst überschätzender Kollege tat das kürzlich und bei mir stellte sich sofort ein Fremdschämen ein. Tatsächlich nerven einige (wenige) Hörer. Deren Einträge blockiere ich dann und damit ist es gut. Ansonsten finde ich es äußerst spannend, wie die Hörer denken, fühlen, was sie gerade bewegt/erregt. Das hilft auch bei der täglichen Arbeit

  18. Frank Krings meint

    13. Mai 2011 um 22:46

    wie hier schon kommentiert wurde: deine bedenken zur fanpage ehrend dich! 🙂 ich sehe aber bei facebook eine schleichenden veränderung der begriffe „freunde“ und „fans“. will sagen: so wie meine fb-„freunde“ nicht alle echte freunde sind, so bedeutet das generieren von „fans“ nicht das man eine boyband ist. mittlerweile empfinde ich es bei jeder person des „öffentlichen lebens“ – und das bist du in der blogosphäre /medien ja auch – normal, wenn sie eine fanpage hat. andernfalls müsstest du dein profil mit zig listen / filtern bei persönlichen stats vergewaltigen… und das ist nicht schön, denke ich. also: nur mut zur fanpage. 🙂

  19. Jrn Hendrik meint

    15. Mai 2011 um 10:00

    Moin zusammen,
    moin Daniel,
    gute Fragen hier und gute Diskussion. Auch wenn es auf den ersten Blick etwas umständlich erscheint, ich würde dir empfehlen keine persönliche Seite zu erstellen, sondern mit Listen zu arbeiten. Ich finde ja eine Facebookseite sollte immer eine Geschichte zu erzählen haben in Form von Kampagnen und Themenpostings, dass passt nach meinem Geschmack nicht so gut zu einer Personenseite. Nicht zu unterschätzen ist auch das dir bei einer Seite längst nicht so gute Kommunikationsmöglichkeiten offen stehen wie bei deinem Profil. Habe dir dazu hier nochmal ausführlicher geantwortet: http://beginners-mind.de/2011/05/07/das-facebook-identitatsproblem/

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Tipps

fiene & die schönen herb lester städteführer

22. Juni 2012 von Daniel Kommentar verfassen

Darf ich vorstellen? Die schönen Städteführer von Herb Lester! Eigentlich bin ich in Sachen Reiseführer derzeit eher der App Foursquare verfallen, aber die gedruckten Werke von Herb Lester Associates aus Großbritannien finde ich hervorragend. Die Story ist einfach. Eine Gruppe von Städtereisenden suchen sich ihre Lieblingsorte, arbeiten mit Designern und Illustratoren zusammen und kuratieren so diese A3 auf A6 gefalteten Städteführer, stets geleitet durch diese Selbstbeschreibung:

We research, write, print and distribute maps and guides to the world’s great cities. We seek out the well-used and much-loved, and enjoy the extraordinary as well as the everyday. Old bookshops and new coffee shops, park benches and dive bars, hat shops and haberdashers: this is the world according to Herb Lester.

Da hätten wir zum Beispiel What we think of Berlin für 3 Pfund. Aber auch Anleitungen, um das alte New York zu entdecken, Paris zu erobern oder durch Ost-London begleitet zu werden. Das alles in feinster Druckqualität auf Recyclingpapier.

Die Werke gibt es in Berlin (natürlich bei „Do You Read Me?“ / Auguststraße 28) oder auch im Online-Shop. Das Shipping ist nicht zu teuer. Im eigenen Blog halten die Reisenden ihre jüngsten Eindrücke fest. Sie sind viel unterwegs. Da wird demnächst wohl noch so manche Karte hinzukommen.

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Kategorie: Konsumbefehl Stichworte: Herb Lester, Stdtefhrer

fiene & der universalcode als ebook

21. Juni 2012 von Daniel 1 Kommentar

Seit November gibt es ihn: Den Universalcode! Für 27,50 Euro gibt es 580 Seiten, wie Journalismus im digitalen Zeitalter funktioniert. Bei Was mit Medien hatte ich seinerzeit das Buch vorgestellt. Kollege Horn und ich hatten das Radiokapitel zugesteuert. Seit dem gab es immer wieder berechtigte Fragen, wo denn die Digitalausgabe bleibt. Völlig berechtigt. Ich glaube das war ein gaz schöner Akt – mal Christian fragen. Und jetzt die gute Nachricht: Das E-Book ist da! Endlich! Für 19,99 Euro könnt ihr das E-Book bei Amazon (Affiliate-Link) kaufen und dann auf eurem Kindle oder auch auf das Kindle-App für euer Smartphone oder Tablet lesen. Wer hingegen etwas schmöckern möchte, oder doch auf Print schwört, wird beim Verlag euryclia fündig.

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Kategorie: Konsumbefehl, Was mit Medien Stichworte: Universalcode

fiene & notizen vom 3. tag der tutzinger radiotage

20. Juni 2012 von Daniel Kommentar verfassen

Eins muss ich ja zugeben: Bei dem traumhaften Wetter und der wunderbaren Umgebung, ist die Tagung zu einem Kurzurlaub geworden. Hier sind noch meine Notizen vom Dienstag und ein paar Links für alle, die meinen Smartphone-Reporter-Vortrag gehört haben. Den Workshop-Teilnehmern habe ich schon eine kommentierte Linkliste zugeschickt.

Eine erste Anlaufstelle zu dem Thema gibt es auf der Webseite mobile-journalism.com. Der Kollege Marcus Bösch schreibt nicht zu oft, aber immer richtig dosiert, alles wissenswerte aus der Welt des Smartphone-Reporters. Er hat auch ein einführendes E-Book kostenlos veröffentlicht. Im Workshop haben wir uns intensiv die 1st Video App von Vericorder angeschaut und erste Filmchen gedreht. Die App ist zwar komplex, ermöglicht aber auch Audioschnitt und das erstellen von Audio-Slide-Shows. Was wollen wir mehr.

In einem der drei Montags-Workshop ging es auch um die Verständlichkeit von Nachrichten. Dazu eine schöne Einführung von Christoph Ebner.

Christoph Ebner (SWR Nachrichtenchef in Baden-Baden): „Hamburg. Die internationalen Mineralölkonzerne haben erneut an der Preisschraube gedreht. Preisfrage: Haben Sie eine Preisschraube an Ihrem Wagen? Ich bin Opel-Fahrer und daher Mitleid gewöhnt. Aber nicht mal Opel bietet Preisschrauben als Zubehör an. Preisschrauben gibt es nur in der geschraubten Sprache schlecht formulierter Nachrichten (…)“

Seine komplette Glosse könnt ihr auf radio-machen.de nachlesen, denn dort hat ihn Sandra Müller ordentlich dokumentiert.

Was stand sonst am Dienstag noch an?

Michael Mennicken (mein Chefredakteur) hat bei Antenne Düsseldorf in den letzten Jahren den Sender ziemlich umstrukturiert und das Prinzip dahinter vorgestellt. Thema: Medienwandel hat das Lokalradio noch eine Chance?

Damit es eine Chance hat, gab er drei Punkte mit auf dem Weg:

1.) Das Lokalradio muss umdenken. 2009 hat Antenne Düsseldorf sein Programm stark inhaltlich und moderationszentriert ausgerichtet und eine dynamische Stundenuhr eingeführt. 2011 kam in der nächsten Stunde, in dem nicht jedes Thema ein oder zwei Mal auftauchte, sondern sich die relevantesten Themen über die Sendestrecken des ganzen Tages ziehen. Bei jeder Thematisierung gibt es aber dann einen anderen Zugang/Dreh. 2012: Das Lokalradio wird weniger lokal. Es gilt nicht mehr, dass Lokalradio zwangsläufig die Themen nicht nachdem aussucht was lokal passiert, sondern was lokal interessiert. Das kann dazu führen, dass am Tag des Fortuna-Aufstiegs dann fast nur Fortuna auf der Agenda steht. An Tagen mit einem Ereignis wie das Unglück von Fukushima zählt entsprechend nur das internationale Thema.

2.) Das Lokalradio muss sich neu organisieren. Auch für das Radio muss künftig Online First gelten. Im besten Fall wird der Longtail ausgenutzt, um lokale Kompetenzen zu stärken. Alle vorliegenden Informationen werden (soweit es die Manpower zulässt) im Netz veröffentlicht, auch wenn es nur einzelne Stadtteile betrifft. Das Beste kommt dann ins Radio. Das zahlt auf die Imagewerte eines Senders ein. Auf der anderen Seite muss das Netz auch ins Radio kommen. Online entspricht der Lebenswelt der meisten Menschen – dies müsse sich auch im Radio wiederspiegeln. Hierzu gibt es bei Antenne morgens das Netzupdate (digitale Presseschau) und die Netzzeit (was gibt es Neues aus der Tech- & Web-Szene).

3.) Das Lokalradio muss neu denken lernen. „Haben Sie YouTube On Air?“ da viele Menschen abends im Netz surfen und dabei Radio hören, gibt das ein spannendes Hörumfeld. Hier kann das Radio experimentieren. Nach 20 Uhr muss deswegen gelernt werden. Warum hier nicht neue Formate für die Hörer ausprobieren, die via Netz einschalten. Außerdem wichtig: Weiterbildung! Für alle. Auch für die Chefs!

Moritz Metz (freier Journalist, der für die Deutschlandradio Kultur Sendung Breitband arbeitet) hat den Hyper-Audio-Player vorgestellt. Das war eine kleine Weltpremiere. Ein Player, mit dem man visuell durch eine Breitband-Sendung surfen kann. In wenigen Tagen wird er den Prototypen auch ins Netz stellen. Wenn eine Audiodatei abgespielt wird, werden zusätzliche Webinhalte auf der Seite ausgetauscht. Teilinhalte des Audios werden kommentierbar und verlinkbar. Das ganze basiert auf dem Mozilla-Framework Popcorn. Ein wunderbares Beispiel gibt es von der Radiosendung Radiolab. Noch ist alles sehr aufwendig. Bald kann aber auch der Popcorn-Maker helfen. Und in Zukunft? Vielleicht ergibt sich aus den Hyper-Audio-Playern wunderbare Audio-Player, mit denen wir besser Inhalte hören können, optisch etwas aufgepeppt und dem Web angemessen.

Im nächsten Jahr finden die Tutzinger Radiotage zum 10. Mal statt – wohl im Mai 2013.

Links: Notizen vom 1. Tag, Notizen vom 2. Tag, das Live-Doku-Blog der Studenten und andere Links.

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Kategorie: Konferenzkram, Was mit Medien Stichworte: Tutzinger Radiotage

fiene & notizen vom 2. tag der tutzinger radiotage

18. Juni 2012 von Daniel Kommentar verfassen

Hör mal, das versteht doch keiner! Radio-Nachrichten auf dem Prüfstand. Ines Bose (Uni Halle-Wittenberg) und Dietz Schwiesau (Nachrichtenchef MDR Magdeburg) über ihre aktuelle Forschung. Am 9. November 1923 wurden wohl die ersten Nachrichten im Radio ausgestrahlt. Das ist 89 Jahre her. Heute fragen wir uns: Wie müssen Nachrichten geschrieben werden, damit sie gut gesprochen werden? Wie müssen Nachrichten gut gesprochen werden, damit sie gut verstanden werden? Nachrichtensprecher lassen Nachrichten meistens so klingen, wie Nachrichten klingen sollen (Erwartungshaltung will erfüllt werden) – auch wenn sie anders betonend, den Sinn besser vermitteln könnten. Die Routinen des Alltags und die Zwänge einer Institutionen erzeugen Schablonen aus denen die Journalisten selten rauskommen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Schreiben und Sprechen von Nachrichten als Einheit gesehen und gelehrt werden.

Um Rückantwort wird gebeten. Warum organisiertes Feedback in Redaktionen zur Programmqualität beitragen – Roland Wagner, SWR Baden-Baden: Jeder der Feedback bekommt, geht natürlicherweise / unbewusst erst einmal in eine Abwehrhaltung. Feedback ist subjektiv – es gibt keine Objektivität. „A gibt B ein Feedback, und dieses Feedback sagt mehr über A aus, als über B.“ Es ist aber möglich gute und qualitative Feedbackprozesse zu etablieren. Die sind wichtig, damit emotionale Hinderungsgründe die Qualität on Air nicht mindern. Was ist, wenn ein Jung-Redakteur die Nachricht eines alten Nachrichten-Schlachtrosses nach dem Vier-Augen-Prinzip abnehmen muss? Wenn er Glück hat, ist es nur ein Rechtschreibfehler? Aber wie kommuniziere ich einen unglücklich formulierten Satz, der zu Lasten der Hörverständlichkeit geht? Hier helfen Prozesse.

Wolfgang Spang und Oliver Leibrecht vom HR geben Einblicke in die Feedback-Prozesse der Anstalt. Dazu gehören als Standbeine Analyse, Feedback und Training. Zu den Leitlinien gehört es, dass das Feedback im Zweifel für den Mitarbeiter gemacht wird – das führt zu Akzeptanz an der Basis. Es gibt keine Angst vor Feedback-Missbrauch bzw. indirekt „abgewatscht“ zu werden. Ansonsten: Transparenz, Fairness, Evaluierbarkeit. Verschiedene Phasen, die einen Kreislauf ergeben: Auftrag Ziele -> Rahmen -> Konzept -> Analyse / Feedback -> Evaluation -> Beratung / Training -> Transfer -> Absicherung. Problem: Es gibt oft ein Transfer-Loch. Nach der Beratung oder dem Training wird nicht geschaut, ob es a) etwas bringt oder b) nur für die nächsten ein oder zwei Sendungen etwas bringt. Monitoring-Kriterien: 1.) Konzeption (Hörerorientierung, Aufbau, journalistisches Handwerk) 2.) Sprache (Wortwahl, Satzbau, Stil) 3.) Präsentation (Stimme, Lautung, Sinngliederung). Hören aus Perspektive der Hörer (interne Vorgaben werden aussen vor gelassen) -> Beschreiben mit wissenschaftlichen Kriterien (Was war das?) -> Interpretieren zusammen mit Rundfunk-Journalisten (Was bedeutet das?). Insights: Feedback sollte genauso wie ein Radiobeitrag vorher geplant sein und nicht spontan sein. Im Kopf überlegen, was gesagt werden soll, in eine Struktur bringen und auf 1:30 Minuten zu komprimieren. Es lohnt sich auch, das Feedback von vielen unterschiedlichen Sprechern einzuholen (Reporter, Redakteur, Chefredakteur usw.).

Kurz vor dem Mittagessen hatte ich noch meine Präsentation über Smartphone-Reporter und jetzt am Nachmittag sind die einzelnen Workshops an der Reihe. Ich würde sagen: Unser Smartphone-Seminar verlegt seinen Teil an den Bootssteg – wegen der Aufnahmemotive und so.

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Kategorie: default, Konferenzkram, Was mit Medien Stichworte: Radiotage Tutzing

fiene & notizen vom 1. tag der tutzinger radiotage

17. Juni 2012 von Daniel Kommentar verfassen

Die Macher Christian Bollert und Marcus Engert von Detektor.fm plaudern etwas aus dem Nähkästchen. Webradioforschung zeigt: Beim Webradio allgemein gibt es keine Morningdrivetime. Die Nutzung bleibt über den Tag stabil. Was ist mit neuen Webradio-Angeboten? Menschen nutzen zusätzlich zu den privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern neue Web-Sender. Webradios sind somit keine Konkurrenz, sondern werden zusätzlich genutzt. Herausforderung für Webradio-Geräte: Die Leute wollen weiter einen Knopf haben, an den sie drehen können. Keine komplizierte Menüführungen bei WLAN-Radios, sondern einfache Geräte. Punkt für Detektor.fm: Es geht nicht um neue Technologien, sondern um neues Verhalten der Hörer. Die Kombination Online + Radio sei eine „Traumhochzeit“. Aber: Das stellt auch Herausforderungen an die Ausbildung. Digitalisierung des journalistischen Alltags hält nur zögerlich in die journalistische Ausbildung an Hochschulen Einzug. Auch bestätigt hat sich der oft zitierte Jeff Jarvis Satz („Do what you do best – link to the rest“).

Detektor.fm glaubt beim Radio der Zukunft an starkes Wortradio, aber auch an „Übergangssituation des Alltags“ nach D. Ziems. Heisst: Menschen hören vor allem in Übergangssituationen – auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause, zur Party. Herausforderung für heutige Sender: Klassische Kompetenzfelder transformieren sich (Lokales, Nachrichten, Musik, Sport, Verkehr, Wetter) – das ist eine Herausforderung. Aber bei den Themen „Live + Jetzt“ sowie „Werben“ habe das Radio weiterhin eine starke Zukunft. Von der DAB halten sie nichts, aber von LTE. Die Geschäftsmodelle diversifizieren sich: Es gibt keine goldene Kuh mehr, die geschlachtet werden kann. Es kommen viele kleine Einnahmequellen. In den letzten Jahren ist viel im Netz über Video gesprochen worden, künftig wird wieder mehr über Audio gesprochen werden. Je schneller die mobilen Netzverbindungen werden (LTE), wird es einen größeren Bedarf an Audio geben; wer kann schon beim Joggen ein YouTube-Video schauen.

Clay Shirky: „A revolution doesn’t happen when the society adopts new tools. A revolution does happen when the society adopts new behaviors.“

Detektor.fm hat nach eigenen Angaben in diesen Jahr den Break-Even geschafft. Der Durchschnittshörer lauscht im Schnitt 29 Minuten (zum Vergleich bei Radio Eins: 11 Minuten. Deutschlandfunk: 2 Minuten). Pro Tag gibt es 4.000 Hörer und 2.000 Webseitenbesucher.

Christian Bollert: „Im Autoradio höre ich den Sender, der mich am wenigsten nervt. Im Web höre ich den, den ich am liebsten mag.“

Detektor.fm hat den Vorteil, dass keine Lizenz bezahlt werden muss. Büro und die vier Mitarbeiter kosten dennoch. Die Einnahmequellen liegen bei den Werbepartnern (Bisher Spreadshirt, Helmholtz, Conrad Electronic, ikk classic), Audioprogramme (SZ [Vertonung des Streiflichts für die SZ-iPad-App], Deutschlandfunk, taz, WDR, Umwelt Bundes Amt) oder Wissenstransfer (lfm NRW, Onlineradiomaster und SLM).

Nicht zu unterschätzen: Auch einen reinen Musikstream anbieten. Der wird häufig und gerne genutzt. Im Büro ist ein 10 Minuten Stück von Heribert Prantl über das Leistungsschutzrecht nicht immer gerne gehört. Außerdem: Google News bringt mehr Traffic als soziale Netzwerke.

Markus Engert: „Man findet uns über unsere Überschriften (also Inhalte) und nicht über irgendwelche Banner.“

Christian und Markus stellen außerdem die CrowdApp vor, mit der sie die Sendung vox:publica auf der re:publica zusammen mit den Hörern produziert haben. Die App stellt nicht nur Fragen zu einem bestimmten Thema, sondern auch konkrete Aufgaben für die Hörer. Hintergründe gibt es bei hoerfunker.de. Jetzt überlegen sie, wie sie die in den redaktionellen Alltag integrieren können. Die freien Mitarbeiter von detektor.fm haben die App auch installiert.

Eine Chance aber auch Herausforderung für Medien: Marken werden immer öfter zu Medien (und benötigen im nächsten Schritt gute Inhalte). Wirtschafts-Marken erreichen über Facebook und Twitter mehr, als traditionelle Medien es über soziale Netzwerke schaffen. Marken starten im Netz aber auch eigene Zeitschriften, Radiostreams oder TV-Sender (Red Bull). So wird Adidas einen eigenen Radiosender rund um die Olympischen Spiele starten, um die eigenen Sportler zu featuren.

***

Die TagesWebSchau und die Digitale Garage vorgestellt von Marcello Bonventre, Redaktionsleiter der Digitalen Garage.

Zum Start der Digitalen Garage haben sie geschaut: Wie viele Inhalte von Radio Bremen innerhalb von einer Woche sind für die junge Generation ansprechend oder gar „teilenswert“? Nur sechs Fernsehbeiträge und gut 40 Radiobeiträge. Die Joint-In-Motivation der jungen Hörer ist begrenzt. Die Meisten wollen einfach nur konsumieren. Inhaltlich törnt auch das Themenspektrum „Bremer Politik“ ab. Aber: Das hat vor allem etwas mit dem Wording zu tun. Die Themen kommen an, wenn zum Beispiel berichtet wird, was konkret im Stadtteil oder vor der Haustür passiert. Sobald aber mit dem Label „Bremer Politik“ gearbeitet wird, schreckt das aber ab. Beliebtestes Format heute bei jungen Menschen: Peters Zudeicks Woche.

Projekte: Mein Stadtteil, Lebenslang Grün-Weiß, die Plattdeutsch-App.

Insights: Es lohnt sich bei einigen Projekten einen guten Endpunkt zu setzen, sodass Projekte nicht ab einen gewissen Punkt vor sich hinplätschern. Bonventre sagt auch, dass er nie wieder eine App nur für iOS herausbringt, denn „Android-Nutzer können ganz schön zornig sein und sehr engagiert.“

Zur TagesWebSchau: Ziel ist ein junges Info-Format für aktuelle Themen mit Netzperspektive. Die Online-Version lädt zum Weiterklicken an. Die erste Ausstrahlung läuft linear auf tagesschau24 – erst dann kommt das Web und die Verbreitung über Social Media. Es soll journalistisch und locker sein aber nicht albern.

Der Rückkanal ist nicht fertig geworden. Der Twitter-Kanal sei momentan nicht sensationell, aber schon mal ein Schritt. Bald können eigene Beiträge direkt kommentiert werden. Aktuell wird ein Multi-Netzwerk-Login erstellt. Geplant wird die Authentifizierung von Facebook, Twitter, Google+ und ein eigener Radio-Bremen- oder Tagesschau-Login. Was nicht einfach ist: Die Grafik wird in Frankfurt produziert und die Sendung wird in Hamburg abgenommen. Das sei gut für die Qualität, aber ein Problem für die Schnelligkeit. Aktuell arbeiten die Rechtsabteilungen von Radio Bremen und NDR an „dicken Handbüchern“, damit die Journalisten wissen, wie und was sie mit Netzinhalten machen können. Da die TagesWebSchau auch auf den Webseiten von vielen jungen Wellen eingebunden wird, gibt es demnächst Schnittstellen für den interaktiven Player. Im „Related Content“ (so heisst das) können dann eigene Inhalte künftig ergänzt werden.

3 Redakteure bereiten in Bremen die TagesWebSchau vor. 2 Redakteure kümmern sich um die Vorbereitung der Themen und ein Newsredakteur kümmert sich um die Inhalte. Es gibt einen Tagesschau-Redakteur, der am Ende des Tages die Themen abnimmt und in Frankfurt sitzt ein „halber“ Grafiker. Für die langfristige Planung gibt es noch 1 1/2 Reporter, die die TagesWebSchau unterstützen.

Morgens gibt es um 09:30 Uhr eine Konferenz zwischen Digitaler Garage, YouFM und ARD-Aktuell. Dann wird gearbeitet und um 15:45 Uhr muss der erste Beitrag nach Hamburg zur Abnahme geschickt werden, damit um 17 Uhr die Ausgabe pünktlich veröffentlicht werden kann.

Hausaufgaben: Klickzahlen-Auswertungen müssen noch auf die Beine gestellt werden (komplexe Ausspielwege). Auch das Feedback wird noch ausgewertet. Was aber schon nach zwei Wochen feststellbar ist: Die Nutzer wünschen sich Tiefe.

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Kategorie: Konferenzkram, Was mit Medien

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Mein Name ist Daniel Fiene, ich bin Gründer und Host von "Was mit Medien". Wir sind ein Medien-Unternehmen, das dich durch den Medienwandel begleitet.

2020 war ich Redakteur bei ThePioneer. Dort habe ich das Format Tech Briefing (Newsletter + Podcast) aufgebaut. Davor war ich 13 Jahre bei der Rheinischen Post Mediengruppe — vom Volontär bei Antenne Düsseldorf bis zum Head of Audience Engagement der Rheinischen Post.

Seit 2001 blogge ich an dieser Stelle persönlich über das Internet, Medien und Gedöns. Mein Twitter-Account lautet @fiene. Viele Grüße aus Düsseldorf und viel Spaß bei der Lektüre!

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