Ich denke gerade sehr über die Gestaltung von wasmitmedien.de rum. Obwohl wir im Januar ein neues Layout aktiviert haben, bin ich nicht glücklich. Das neue Layout gefällt mir sehr gut: Es ist frisch, responsive angepasst vom Riesendisplay bis hin zum Minismartphone, und zeigt schön was wir machen. Aber es bleibt ein Restunwohlsein.
Das merke ihr vielleicht auch daran, dass neben den Links und Themen der aktuellen Radiosendungen nicht sehr viel auf der Seite passiert. Für mich gehört zu einer Webseite auch die einfach Pflege. Sobald es einen Tick umständlicher wird, verschiebt man das Veröffentlichen von Inhalten und die Aktualität ist dahin. Das hat nicht nur mit der Eingabemaske des Redaktionssystems zu tun, sondern auch mit der Verteilung der Inhalte, die bei einem suboptimalen Workflow zum Prokrastinations-Risiko werden: In welche Rubrik veröffentliche diesen Text, damit die Leser ihn gut finden? Muss ich den auch noch für die Teaser-Box aufbereiten, aber dann verschwindet ein anderer toller Text, der erst vor vier Tagen rauskam? Brauchen wir eine Ankündigung unserer Radiothemen? Lohnt das Verfassen eines Artikels, wenn ich eigentlich nur einen kurzen Link-Tipp, ein Foto oder eine Notiz habe? Immerhin will immer noch ein Bild rausgesucht werden … wiele solcher Fragen schwirren in meinem Kopf rum und halten mich mehr vom perfekten Betrieb oder gar der Weiterentwicklung ab, als dass sich ein Wohlfühl-Pflege-Status einstellt. Selbst der Relaunch hat nicht geholfen. Ich dachte: Ein neues Layout wird Schwung geben.
Und nun?
Mal angenommen wir denken wasmitmedien.de komplett neu was müssen wir da beachten? Was ist wichtig? Was ist unwichtig?
Wenn ihr euch unten die Galerie anschaut, dann könnt ihr sehen, was wir seit Ende 2004 auf der Domain gemacht haben. Mal eine Visitenkarte, eine Weiterleitung auf die Seite des Campusradios, eine Portalseite als Verteilerstelle zu unseren unterschiedlichen Projekten bei anderen Partnern oder gar das Magazin, welches uns die letzten Jahre begleitet hat (und ohne Zweifel den größten Erfolg gebracht hat).
Aber ich glaube es ist Zeit, den Stecker zu ziehen. Einmal neu denken.
Gerade denke ich in Richtung eines Blogs. Vielleicht am Anfang ein Slider, der die vier Themen der Radiosendung featured. Dahinter jeweils ein Artikel, der sich anpasst: Am Anfang der Recherche nur ein Link zu unserer Themenidee. Später etwas mehr Text mit Hintergründen. Kurz vor der Sendung die Ankündigung der Umsetzung (Vorstellung der Gesprächspartner) und nach der Sendung eine Zusammenfassung oder gar das Transkript.
Das Blog beinhaltet weiterhin unsere Magazinartikel, aber wir können viel stärker und öfter kleinere Geschichten posten. Eigentlich haben wir das Magazin als Darstellungsform gewählt, da ein Blog gute und wichtige Artikel immer so schnell in der Versenkung verschwinden lässt auch kann die Vielfalt eines Projekts über Kategorien besser erfasst werden. Aber wer surft heute noch die Startseiten seiner Leseliste ab? Reicht nicht der Zeitstrahl eines Blogs, dem jeder nach seinem Gusto folgen kann? Egal ob per Twitter, Facebook, G+, RSS oder eben übers Web?
Ich bin fest davon überzeugt, dass Medienprojekte weiterhin eine starke, eigene Webseite benötigen. Die sollte das Zentrum der eigenen Aktivitäten sein. Eine Marke nur über andere Kanäle, Netzwerke oder Plattformen zu spielen, das funktioniert nicht. Die Konsumenten brauchen weiterhin einen Fixpunkt, um ein ganzes Projekt. Eine Seite, die direkt zeigt, was in diesem Moment aktuell ist. Wer mehr Muße mitbringt kann das eigene Interesse befriedigen und in die tiefen der Archive oder längen des Zeitstrahls eintauchen.
Aber was muss so eine Webseite können? Wie binden wir den Podcast ein? Müssen wir uns stärker auf Events konzentrieren (Sendetermine ankündigen)? Wie verknüpfen die Seite mit unserer Sendung bei DRadio Wissen? Brauchen wir mehr Video?
Was ist total überflüssig? Was braucht man überhaupt? Wie werden solche Webseiten überhaupt noch genutzt?
Was sind eure Gedanken?
Ich würde mich sehr über eine Diskussion in den Kommentaren freuen.
Hallo Daniel,
ich kann verstehen, was du meinst. Man will so viel (verschiedenes) erzählen, so viel (verschiedenes) zeigen…
Schon mal darüber nachgedacht, dass eine „Site“ hierfür vielleicht gar nicht ausreicht? Ihr könntet doch z.B. für Geschichten rund um die Sendungsthemen (finde deinen o.g. Ansatz spannend) ein anderes Layout nehmen, als für das „Blog“? Das könnte dann alles zwar dennoch über eine Navigationsleiste miteinander verknüpft sein, hat aber alles sein individuelles Erscheinungsbild.
Sagt man nicht „Form follows function“? 🙂 Und vielleicht habt ihr ja zwei Funktionen: Radiosendung (Podcast) und alles andere.
Hallo, Daniel,
ich habe mir die Seite gerade auf dem iPad angeschaut.
Insgesamt wirkt sie sehr voll und inhomogen.
Die einzelnen Elemente spielen nicht sehr harmonisch zusammen, mal wirkt die Typo zu gross, dann wieder zu unscheinbar. ?hnliches gilt f?r Abst?nde und Wei?r?ume: Einige Elemente pappen zu eng aufeinander, an anderen Stellen klaffen wieder L?cher.
Aber das ist nur die Oberfl?che.
Ich denke, wichtig w?re tats?chlich ein Schnitt. Mal ganz weg von der Optik gehen, nicht in Layout denken, sondern ein einfaches Textdokument nehmen und die Inhalte zusammentragen, gliedern und priorisieren. Ziele formulieren, ganz konkret und klar. Was wollt Ihr, was wollen Eure Leser? Wie l?sst sich die Seite unkompliziert pflegen?
Die Arbeit, die dort hinein flie?t, wird sich in der Optik wiederfinden. Das Layout ergibt sich aus der inhaltlichen Arbeit mehr odr weniger von selbst. Ganz anders als viel Website-Betreiber denken und als es im Webdesign-Gesch?ft ?blich ist.
Bunte Layouts sind leider oft nur Deko und l?sen keine Probleme.
Hallo Kirstin,
danke für deine Anmerkungen. Eigentlich habe ich auch gar nicht so sehr an die Optik gedacht, sondern an den Aufbau / Struktur des Inhalts. Was meinst du? Was würdest du konkret erwarten und was eher nicht?
Gruß, Daniel
Hallo, Daniel,
wenn ich auf eine Website komme, die ich noch nicht kenne, dann ist meine erste Frage „Wo bin ich hier und was kann ich hier tun?“ Diese Frage klingt furchtbar banal, aber erfahrungsgemaess scheitern viele Seiten daran.
Auch bei wasmitmedien ist das nicht ganz klar. Irgendwas mit Podcasts 😉
Ich tu mich schwer, zu erfassen, worum es bei den Posdasts geht. Ich sehe im Slider einen aelteren Herrn und ein sehr langes Zitat – zu lang, als dass es sich mal eben scannen laesst. Also such ich weiter. Und finde den Titel „Folge 292“. Aha. Als normaler Besucher wuerde ich jetzt aufgeben und wegklicken.
Was fehlt sind zwei, drei klare, praezise, gut verstaendliche Saetze zu dem was Ihr da macht. Das wuerde zumindest leichter machen, den Faden aufzugreifen. Was mir ausserdem fehlt ist eine Nutzerfuehrung. Mein Auge findet keinen Halt, ich erkenne keine Hierarchie, finde keine rechte Orientierung. Die Elemente sind irgendwie alle gleich laut. Kommt dazu, dass Ueberschriften in Grossbuchstaben schwer lesbar sind. Das waere vielleicht ein Detail, dass man gleich mal aendern koennte. Ist eine Zeile im Stylesheet!
(Seh eigentlich nur ich meine Umlaute nicht?)
Podcast ist ein schweres Wort…. 🙁