Was ich total gerne mache: Mit Kolleg*innen zusammen ihre digitalen Projekte ordnen und dann ein passendes Geschäftsmodel entwickeln. Meist steht ein Blog oder Podcast im Mittelpunkt, aber dann gibt es auch die über die Jahre dazu gekommenen Social-Kanäle, einen Newsletter und irgendwie eine Community. Das alles zu sortieren und jedem Kanal somit auch einen Zweck zu geben, ist für die Kolleg*innen immer ein wertvoller Moment. Auf einmal hat alles seinen Platz, die Arbeit ist klar definiert, man hat sich von einigen Dingen (endlich) getrennt oder vielleicht etwas neues (endlich) dazu genommen. Auch das Produkt ist klar und dessen Nutzen für die Community. Ich helfe, das alles von einer Flughöhe aus zu ordnen. Im Duo packt man das große Ganze. Vor ein paar Tagen hatte ich noch gedacht, das ist einer dieser guten Momente. Immer wieder. Sowohl für den Kollegen, als auch für mich.
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5 Learnings zum Stand der Blogosphäre im Jahr 2021

Es ist mittlerweile eine schöne Tradition: Franziska Bluhm, Thomas Knüwer und ich organisieren einmal im Jahr die Goldenen Blogger. In diesem Jahr werden wir dabei noch intensiver von Frau Feli unterstützt. Die Nominierungsliste ist raus, am 26. April steigt die (in diesem Jahr virtuelle) Preisverleihung. Zum mittlerweile vierzehnten Mal.
Zugegeben: Es gibt im Vorfeld mehr als einmal den Punkt, an dem ich mich frage, warum wir die ganze Arbeit auf uns nehmen. Wenn aber am Ende Personen mehr Aufmerksamkeit bekommen, die über Monate viel Engagement und Leidenschaft in ihre Blogs und Social-Kanäle stecken, dann ist es all die Mühe wert. Schließlich beschäftigt sich die Öffentlichkeit den Rest des Jahres viel mit den negativen Seiten des Netzes. Warum nicht die fördern, die etwas gutes tun?
Wir haben für die Vorauswahl mehr als 2000 Projekte gesichtet. Das gibt uns einen guten Überblick über die Entwicklung der Social-Media-Welt. Vom klassischen Blog, über faszinierende Podcasts bis hin zu funkelnden TikTok-Accounts.
Heute möchte ich mit euch meine fünf Beobachtungen aus diesem Jahr teilen:
1.) Blogs sind nicht tot
Blogs die man früher gerne gelesen hat sind verwaist, in den Timelines spielen sie weniger eine Rolle und alle scheinen entweder einen Podcast oder einen Newsletter zu starten. Diesen Eindruck teilst du vielleicht auch. Vor der Sichtung war ich sogar skeptisch, ob die Blogosphäre noch genügend Projekte für eine ordentliche Nominierungsliste liefert. Ich lag falsch. Außerhalb der eigenen Filterblase gibt es eine vibrierende Bloglandschaft – auch wenn sie nicht so gut vernetzt ist.
Selbst Jeff Jarvis erkannte vor ein paar Tagen an, dass die Deutschen dem Bloggen sehr loyal gegenüber stehen — obwohl sie sich in den Anfangsjahren mit dieser Darstellungsform schwer taten. Er twitterte:
Used to be it was said that Germans didn’t take to blogging. But they are more loyal to blogging than anywhere else. Hell, they give bloggers prizes.
Jeff Jarvis.
Was ich beobachtet habe: Es werden nicht mehr Blogs gestartet, nur um ein Blog zu haben (hallo Newsletter, hallo Podcasts) – sondern wenn die Form zum Inhalt passt. Da möchte ich das noch relativ junge Blog Bruchstücke nennen. Eine Gruppe —mit in der Blogwelt nicht ganz unbekannten Namen— hat zu Beginn der Corona-Pandemie begonnen, ein Blog für konstruktive Radikalität zu starten. Schon nach wenigen Monaten wird deutlich, dass gute Blogs sich nicht nur über ihre Einzelbeiträge, sondern auch in der Zusammenstellung zu einem bestimmten Thema funktionieren. Das ZDF hat angekündigt, ein Blog für konstruktiven Journalismus zu starten. Diese Journalismus-Form ist komplex und in klassischen Fernsehnachrichten kaum abbildbar. Deswegen ist die Wahl eines Blogs nur logisch.
2.) Blogs werden wieder wichtiger
Wenn ich alle meine Beobachtungen weiterdenke, gehe ich davon aus, dass wir in den kommenden Monaten wieder mehr interessante Blogs sehen werden. Klar, Instagram, TikTok, Podcasts sind der Hype der Stunde. Auf den Plattformen beobachten wir einen wachsenden Kampf um Creators. Aber auch Newsletter spielen hier eine wichtigere Rolle. Viele Inhalte-Ersteller*innen setzen (wieder) auf Newsletter um ihre Zielgruppe direkt erreichen zu können. Unabhängig von Algorithmen und ständigen Neu-Ausrichtungen der Plattformen.
Nicht wenige Newsletter-Autor*innen werden aber merken, dass E-Mails zwar eine direkte, aber gleichzeitig auch eine sehr geschlossen Darstellungsform sind. Da sie besonders gut funktionieren, wenn man nicht nur Inhalte verschickt, sondern die Zielgruppe als Community versteht und behandelt, werden sich Creators auch vermehrt wieder für Blogs entscheiden.
Nicht ohne Grund hat Facebook kürzlich für diese Zielgruppe angekündigt, nicht nur über Tools zum Erstellen von Newslettern nachzudenken, sondern auch zum Betreiben von eigenen Webseiten. Natürlich inklusive Monetarisierungs-Möglichkeiten.
3.) Corona-Pandemie sorgt für Agilität
Jedes Jahr versuchen wir bei den Goldenen Bloggern mit unser Kategorie-Auswahl auch den aktuellen Zeitgeist darzustellen. Vor der Sichtung war uns klar, dass die Corona-Pandemie nicht nur zu neuen Projekten führte, sondern dass es auch viele Projekte gibt, die helfen mit den Auswirkungen der Pandemie umzugehen. Bestehende Blogs, Podcasts und Youtube-Channels haben sich Aktionen überlegt — nicht nur mit konkreten Hilfen, sondern auch mit Angeboten, die der Nutzerschaft Eskapismus während der Isolation bieten/boten.
Deswegen war es gar nicht so einfach, sich nur für drei Projekte in der neuen Kategorie „beste Lockdown-Tröster*in“ zu entscheiden. Einige der Projekte haben auch in anderen Kategorien ihren Platz gefunden. Wir haben uns am Ende sogar entschieden, erstmals die Kategorie „beste Comedy“ einzuführen. Deswegen empfehle ich euch auch noch mal einen genaueren Blick auf unsere Nominierten-Liste.
4.) Wissenschaft, Kultur, Politik und Berufsbotschafter*innen fallen auf
Nachwievor stark war das Feld an Reise-, Food-, Selbsthilfe- und Selbstmarketing-Blogs. Da wir hier aber kaum Innovation oder Entwicklung sehen, haben wir uns gegen die Kategorien entschieden. Während Kultur-Projekte in den letzten Jahren kaum Neuigkeiten boten, hat der Shutdown zu vielversprechenden neuen digitalen Angeboten geführt. Leider war aber das Gesamtfeld im Kulturbereich im Gegensatz zu anderen Themenfeldern nicht stark genug, um eine eigene Kategorie einzuführen.
Wie erwartet interessant war in diesem Jahr das Feld der wissenschaftlichen Angebote. Das Angebot bedient eine durch Corona bedingte Nachfrage. Auch abseits von COVID-19 geht es unter den Nominierten beispielsweise um Weltraum oder Mathematik. Nachdem es in den letzten Jahren im Politik-Bereich kaum Entwicklungen gab, haben wir die Kategorie ruhen lassen. In diesem Jahr sind uns vermehrt neue(re) Angebote aufgefallen, die Politik für eine jüngere Zielgruppe anbieten. Deswegen gibt es eine Rückkehr der Kategorie „bestes Politik-Blog“.
Überrascht hat uns eine Beobachtung: Viele Creators berichten mit viel Engagement aus ihrem Joballtag. Dazu gehören auch viele Personen aus dem Medizin- und Pflegebereich. Das werdet ihr beim Blick auf die Gesamtliste und speziell bei unser neuen Kategorie „beste(r) Berufsbotschafter*in“ sehen.
5.) Journalist*innen erfassen noch immer nicht komplett die Motivation von Blog-Autor:innen
Journalist*innen haben auch im Jahr 2021 immer noch einen schweren Zugang zu Bloggern und Social-Media-Produzent*innen. Statt auf die Motivation der Creators zu schauen, leiten Medienschaffende ihre Erwartungen an die Personen aus der Darstellungsform ab. Schon 2005 oder 2006 erinnere ich mich an einer Debatte beim Jonet-Tag, bei der gefragt wurde, ob Blogs der neue Journalismus sind. Damals wie heute: Nein.
Jedes Jahr gibt es auf die Nominierten viel Echo. Viel Lob, aber auch immer etwas Kritik. Die schauen wir uns sehr genau an. Hinter „wie könnt ihr nur X, Y, Z nominieren – die/der arbeitet total unsauber“ steckt oft einfach eine unterschiedliche Meinung. Wenn aber selbst Journalisten diese Kritik äußern und nicht zwischen handwerklichen Fehlern und unterschiedlicher Haltung differenzieren (können), dann erschrickt mich das.
Auch bei einer anderen Gelegenheit habe ich gemerkt, dass es Kolleg*innen gibt, die an Blogger*innen die gleiche Erwartung haben, wie an die Arbeit von Journalist*innen. Eine Journalistin kritisierte vor ein paar Tagen bei einer Debatte, dass eine Plattform bei Personen die Inhalte erstellen, nicht nur an Journalist*innen denkt, sondern auch an Nicht-Journalist*innen. Schließlich sei es in Deutschland mittlerweile anerkannt, dass Bloggen auch Journalismus sei. Diese Sichtweise halte ich für zu eng. Mit dem Blick auf die 2000 gesichteten Projekte kann ich sagen: Auch wenn es viele Personen gibt, die neben vielen Unterhaltungsformaten ein Informationsangebot aufbauen, hat nur ein Teil ein journalistisches Selbstverständnis. Die Motivationen sind ganz unterschiedlich.
Ich frage mich: Warum sind wir da 2021 noch nicht weiter? Wenn in den kommenden Monaten der Kampf um Creator immer offensiver -auch von Seiten der Plattformen- geführt wird, birgt diese Beobachtung großes Konfliktpotential. Es bleibt also spannend. Am Ende ist dieser letzte Punkt aber nur eine kleine Randnotiz unter meinen Gesamteindrücken.
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Doch zurück zu den Goldenen Bloggern: Wir sind mitten in den Vorbereitungen für die Preisverleihung. Wir können das virtuelle Studio der Deutschen Post in Bonn nutzen, sind also professionell wieder in guten Händen. Für die Nominierten und VIP-Zuschauer*innen gibt es eine Preisverleihungs-Box mit Dinner und Party-Goodies. Möglich machen das unsere Sponsoren Deutsche Post DHL, Facebook, Xing und Mumm & Co. Am Ende ist so ein Abend ganz schön teuer, und wir sind sehr dankbar, dass wir es auch (und gerade) in diesem Jahr hinbekommen.
Wenn ihr dabei sein möchtet, und vielleicht sogar auch eine VIP-Box bekommen möchtet, dann könnt ihr euch auf dieser Seite für eine Stream-Erinnerung anmelden oder auch an der Verlosung teilnehmen.
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15 Jahre Twitter

Unter meinen Twitter-Followern sind viele, wirklich sehr viele, Fans von Justin Bieber. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, euch von dieser Geschichte zu erzählen.
Heute vor 15 Jahren hat Twitter-Gründer Jack Dorsey seinen ersten Tweet geschrieben. Jetzt könnten wir intensiv über Segen, Fluch und Einfluss auf die digitale Kommunikation oder sogar die Gesellschaft sprechen. Doch darüber können wir schon viel lesen. Am Ende ist Twitter nur so gut oder schlecht, wie die Gesellschaft, die den Dienst benutzt. Deswegen blogge ich heute lieber ein paar persönliche Gedanken.
Wenn ich in Social-Media-Workshops über Twitter spreche, merke ich, wie emotional ich an den Dienst gebunden bin. Es ist trotz all der Schattenseiten immer noch mein Lieblingsdienst. Vor ein paar Tagen hatte ich mein 14-jähriges Twitter-Jubiläum. Das geballte Treffen von Internet-Nerds auf der South-by-Southwest Interactive in Austin (Texas) hatte den Dienst damals schlagartig bekannt gemacht. If you make it there, you can make it everywhere. In den folgenden Jahren versuchten viele Start-ups in Austin den Erfolg zu wiederholen und platzierten rund um die SXSW ihre neusten Ideen. Redakteur*innen brieften ihre Reporter*innen, doch einen Bericht mitzubringen, was denn das neue Twitter werden würde. Solch einen Erfolg hat es aber nicht mehr gegeben. Mein erster Tweet lautete übrigens „Münster entrümpeln“. Es hat aber ein paar Monate gebraucht, bis ich nicht nur eine Verwendung, sondern auch eine Leidenschaft für Twitter entwickelte. Zugeben: Je länger man Twitter nutzt, desto schneller gerät die Faszination in Vergessenheit. Das ist bedauerlich. Darüber habe ich mir in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht und auch eine Idee entwickelt. Doch zurück zu den Bieber-Fans.
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Mit Twitter verbindet mich auch einer meinen intensivsten Reportereinsätze. Im Dezember 2010 verunglückte Samuel Koch als Kandidat in „Wetten, dass…?“. Zum ersten Mal in der Geschichte musste die Livesendung abgebrochen werden. Ein Millionenpublikum fieberte mit: Wie geht es dem Kandidaten? Ich selbst war als Radioreporter hinter den Kulissen unterwegs. Antenne Düsseldorf war Partner der Stadtwette und so gab es einiges zu berichten. Ich erinnere mich noch genau an den Moment des Unfalls. An das Geräusch des Aufknalls. An die Totenstille, die folgte. Niemand wusste, wie es jetzt weitergehen sollte. Alle warteten auf Informationen, wie es dem Kandidaten ging.
Ich hatte auf meinem Smartphone meine Twitter-App installiert und mir die Tweets durchgelesen. Dort tummelten sich viele Fragen und Gerüchte. Das verstärkte sich, als das ZDF die Sendung abbrach. Erst später im Heute Journal gab es eine Information für die Zuschauer*innen. Die zum Teil falschen Informationen und Gerüchte störten mich extrem. Es schien immer schlimmer zu werden. Also habe ich angefangen aus der Halle zu twittern. Ich sollte an dem Abend sehr viel über die Macht von Twitter lernen – und über das Bedürfnis an Echtzeitinformationen der Nutzerschaft.
An dem Abend hätte auch Justin Bieber auftreten sollen. Als die Schlagzeile die Runde machte, dass eine TV-Sendung nach dem Unfall eines jungen Mannes abgebrochen werden musste, hyperventilierten die Bieber-Fans. War ihr Idol in Lebensgefahr? Ich habe versucht mit Fakten aus der Halle Ruhe in die aufgeregte Situation zu bringen. Andere Journalist*innen haben meine Tweets geteilt und darauf verwiesen, dass sie mich kennen und ich tatsächlich in der Halle sei. Innerhalb von kürzester Zeit hatte ich ein paar Hundert zusätzliche Follower*innen. Darunter auch viele junge Bieber-Fans, die dankbar für die Aufklärung waren. Kurz darauf meldeten sich viele andere Medien bei mir. Sie baten um Berichte für ihre Radiosendungen, ihre Zeitung oder ihr Online-Portal.
Was ich an dem Abend gelernt habe, hatte ich kurz darauf in einer ZDF-Videoserie berichtet, als es um einen Tweet und seine Geschichte ging:
Ich hatte ja vermutet, dass mir die Bieber-Fans auch wieder entfolgen. Doch wir blieben verbunden. Einigen folgte ich auch zurück. Es hat sich mir eine ganz andere Perspektive eröffnet, wie außerhalb der Journo-Bubble Twitter genutzt wird.
Am Ende hatte ich an dem Abend versucht die Lücke aufzufüllen, die das ZDF nicht bediente. Das will ich nicht als Vorwurf verstanden wissen. Bis dahin gab es nicht einmal ein Konzept für den Abbruch von „Wetten, dass..?“. Solch ein Ereignis schien undenkbar. Die Medien-Branche lernte aber, dass man die Kommunikation der Nutzerschaft nicht sich selbst überlassen kann.
Wenn ich heute Berichte über Samuel Koch lese, denke ich immer an diesen Unfall zurück und bin froh, dass er seinen Weg gefunden hat, mit den Auswirkungen umzugehen und dass er auch neue Träume anstrebte, wie die Schauspielerei.
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In den Anfangsjahren von Twitter waren Blogs als die Klowände des Internets verschrien. Twitter galt als die Küchenparty des Netzes. Niemand würde Twitter heute als Küchenparty bezeichnen. Nicht selten habe ich in den letzten Monaten aus dem Kollegenkreis gehört, sie würden Twitter privat gar nicht mehr gerne nutzen – immer die gleichen Stimmen, immer die gleichen Statements, kaum echte Debatten, viele wollen nur ihre Haltung durchdrücken. Im letzten Jahr hatte ich ein kleines Experiment durchgeführt und bin unglaublich vielen Personen zurückgefolgt. Ich wollte meine Filterblase erweitern. Doch statt Inspiration gab es mehr Frust in meiner Timeline. Das Experiment war gescheitert.
Jetzt denke ich: Ein bisschen mehr Küchenparty-Einstellung würde uns gut tun. Niemand hört auf einer Party gerne der Person zu, die nur von sich und immer nur das Gleiche erzählt. Richtig gut wird es dann, wenn die Gastgeber*innen unterschiedliche Leute einladen, sich über die Gästeliste Gedanken machen. So entstehen Gespräche zu unerwarteten Themen, die inspirieren und vielleicht auch sogar zu neuen Ideen oder Projekten führen. Ohne guten Gastgeber, gibt es keine gute Party.
Mein Twitter-Feed ist meine Party. Aber dann muss ich auch Gastgeber sein. Ich muss mir mehr Gedanken machen, wem ich folge und wem nicht. Ich sollte nicht nur selber senden, sondern auch empfangen. Vielleicht auch mal Leute verknüpfen und selbst Themen mit in den Raum stellen. Das habe ich in den vergangenen Wochen schon ausprobiert und kann sagen: So schlecht ist das doch alles gar nicht mit diesem Twitter. Vielleicht sollte ich auch mal wieder etwas Bieber-Content twittern.
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Wenn aus einem Podcast ein Start-up wird
In der aktuellen „Was mit Medien“ Podcast-Ausgabe konntet ihr es schon hören, hier möchte ich euch aber auch kurz berichten:
Als wir mit „Was mit Medien“ im August unseren Radiosendeplatz verloren haben, waren wir uns unsicher, wie es mit dem Projekt weitergeht. Während unserer Zukunfts-Kampagne im September, haben nicht nur viele Hörer:innen angefangen uns zu unsterstützen, es haben sich auch diverse andere Projekte und Möglichkeiten ergeben, die Herrn Pähler, Dennis Horn und mir gezeigt haben: Ja, „Was mit Medien“ hat eine Zukunft! Aber wenn wir ganz ehrlich sind, können wir diese Pläne nicht konsequent umsetzen, wenn wir „Was mit Medien“ weiter als Nebenprojekt durchführen.
Wir gründen deswegen mit „Was mit Medien“ ein Medien-Start-up. Wir bauen ein Angebot für und rund um die Community der Medienwandel-Gestalter:innen auf.
Für mich persönlich ist das ein großer Schritt. Auch wenn es für mich bedeutet, dass ich nach genau einem Jahr meine unbefristete Festanstellung bei ThePioneer aufgebe. Mein Job hat mir großen Spaß gemacht: Die Betreuung und Formatentwicklung rund um das Tech Briefing, die Etablierung der „Female Founders Edition“, den Start des ersten Paid-Podcasts von einem deutschen Publisher, die Möglichkeit die Startphase von der Medien-Neugründung ThePioneer zu begleiten und die wundbare und professionelle Zusammenarbeit mit dem ganzen Team. Wie es genau (nicht ob) mit dem Tech Briefing weitergeht, das besprechen wir gerade noch. Stay tuned.
Aber am Ende kann ich mich nicht zweiteilen und zwei größere Jobs mit gleicher Kraft supporten. Deswegen habe ich mich für das eigene Projekt entschieden. Genug Gründergeist konnte ich in diesem Jahr ohne Zweifel tanken.
Ab 2021 stecke ich diese Energie in „Was mit Medien“. Als Medienwandel-Begleiter arbeiten wir dann an vielen Podcast-Episoden, Lern-Formaten, Meet-ups, Webinaren, Content-Produktion sowie Kooperationen und Beratungen für unsere Community und für verschiedene Medienhäuser.
Worüber wir uns sehr freuen: Wir sind auch Teil des neuen Fellowship-Batches beim Media Lab Bayern. So bekommen wir nicht nur eine Förderung, sondern auch viel Support und Schulung in Sachen Unternehmertum und Gründung.
Wenn ihr mich und uns auf diesem Weg unterstützen möchtet, bin ich euch sehr dankbar:
Wir haben unsere ersten Meet-ups und Webinare vorgestellt: Schaut doch einmal auf die Termine & Themen und meldet euch an.
Wenn ihr Ideen für gemeinsame Projekte habt, meldet euch gerne bei mir.
Und dann kann ich euch natürlich meinen persönlichen Newsletter und den „Was mit Medien“-Newsletter empfehlen.
2020 hat viel bewegt. Aber ich kann euch sagen: Ich freue mich schon sehr auf 2021. Lasst uns gemeinsam den Medienwandel meistern!
Ein Update zu „Was mit Medien“ und dem Tech Briefing
Egal ob in Düsseldorf oder Berlin, gibt es in diesem Jahr mehr Mücken? Diese Frage habe ich mir in den letzten Wochen so manche Nacht gestellt. Aber eigentlich möchte ich über zwei Themen berichten, die mich am Tag beschäftigen.

Hast du schon einmal den „Was mit Medien“-Podcast gehört, den ich zusammen mit Dennis Horn und Herrn Pähler moderiere? Dann habe ich eine persönliche Bitte: Nimm doch an unserer Umfrage teil.
Wir haben unseren Sendeplatz bei Deutschlandfunk Nova verloren und erfinden uns neu. Deine Antworten helfen uns dabei. In dieser Woche ist die erste eigene Podcast-Episode erschienen: Du kannst uns dabei zuhören, wie der professionelle Radio-Coach Christoph Flach mit uns ein neues Format entwickelt. Ein Podcast-Workshop im Podcast. Verrückt.
(#)

Bei ThePioneer bin ich seit Anfang des Jahres Host des Tech Briefings. Jede Woche gibt es das Digitalisierungs-Update als Podcast und Newsletter. Schon jetzt bin ich Fan einer neuen Reihe: In der Female Founders Edition erzählen uns Gründerinnen ihre Unternehmensstory.
In dieser Woche gab es die zweite Ausgabe und Valerie Bures war bei uns. Sie ist eine der wenigen Gründerinnen in Deutschland, die ein zweistelliges Millioneninvestment erhalten haben: Und zwar für ihren smarten Fitness-Spiegel Vaha. Warum Glück beim Gründen eine großer Erfolgsfaktor ist, das nichts esoterisches ist, sondern auf einer Formel basiert, verrät die Informatikerin in unserem Podcast. Den findest du auf Spotify, bei Apple Podcasts und natürlich bei ThePioneer.de.
Schönes Feedback aus dem Publikum auf unserem Redaktionsschiff: „Wir haben die erste Ausgabe im Publikum gehört und wollten unbedingt persönlich dabei sein.“
In der Tat. Die erste Ausgabe kann ich euch gleich mitempfehlen: Kati Ernst & Kristine Zeller von Ooia, warum verzichten Sie auf Investoren und Offline-Handel?
Ein neues Kapitel für „Was mit Medien“

Vielleicht habt ihr es in unserer neuen Podcast-Ausgabe schon gehört, hier aber auch noch einmal in Ruhe ein paar persönliche Zeilen.
Journalisten berichten ständig und engagiert darüber, wie der Wandel andere trifft. Trifft er sie selbst, dann sind sie plötzlich wortkarg. Einige verweigern sich, andere schmollen. Es ist halt etwas anderes, wenn man drüber berichtet. Diese Beobachtung haben wir als „Was mit Medien“-Team in den letzten Jahren immer und immer wieder gemacht.
Jetzt trifft uns die Veränderung.
Am 13. August 2020 könnt ihr das letzte Mal „Eine Stunde Was mit Medien“ bei Deutschlandfunk Nova hören. Der Sender macht Platz für neue Inhalte und damit verlieren Herr Pähler, Dennis Horn und ich unseren Sendeplatz. Wir wollen jetzt nicht traurig sein, sondern die Veränderung als Chance begreifen.
Zugegeben: Gerne hätten wir weitergefunkt. Wie glücklich waren wir, als wir unseren Einzug bei Deutschlandfunk Nova 2012 bekannt gaben. Schon 2010, zum Sendestart von DRadioWissen (so hieß Nova ursprünglich), hatten wir von der Pressekonferenz berichtet und uns „on Air“ im Podcast gewünscht, dass wir eines Tages mal bei DRadioWissen senden möchten — weil es eben so gut passe. Wir lieben Nova immer noch. Wir freuen uns jetzt noch auf die letzten Sendungen. Unser Dank an das Nova-Team folgt zur letzten Sendung.
Ist die Geschichte von „Was mit Medien“ danach zu Ende? Das haben wir uns immer mal wieder gefragt. So auch jetzt. Und wir finden: Nein! Klar, Medienjournalismus ist immer auch Nische. Wir sind total stolz, weil wir bei einer Top-10-Auswertung der meist abgerufenen Sender-Podcasts mit einer Sendung auf Platz fünf gelandet sind. Regelmässig sind wir in der ARD-Audiothek im Bereich „Medien“ ganz vorne. Dann hat uns unsere Corona-Berichterstattung noch einmal gezeigt, wie wichtig der Blick auf die Medien ist: Die Digitalisierung wird schneller, viele Medien kommen (wirtschaftlich) nicht mit. Zeitungen und andere Medien müssen weltweit aufgeben. Der Finanzdruck wächst auch auf die hiesigen Redaktionen. Wir wollen weiter ein Begleiter für Medienwandel sein. Möglichst konstruktiv. Möglichst erkenntnisreich.
Wie geht es weiter? Die Reise beginnt, das Ziel müssen wir noch bestimmen. Zusammen mit euch. Ihr könnt uns bei der Reise begleiten. Wir machen den Podcast weiter und freuen uns, unser Blog und unsere eigenen Social-Kanäle wieder stärker bespielen können. Wie müssen wir „Was mit Medien“ im Jahr 2020 neu denken? Von welchen Zöpfen trennen wir uns? Was bedeutet eigentlich Medien heute? Können wir selbst ein Medien-Startup sein?
Wir laden euch zu dieser Reise ein: Abonniert unseren Newsletter. Dort werden wir euch auf dem Laufenden halten. Nicht nur über neue Podcast-Folgen, sondern auch wie wir uns neu erfinden. Wir begreifen die Veränderung als Chance. Seid ihr dabei?
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Foto: Dennis Horn, Daniel Fiene und Herr Pähler am Stand von Deutschlandfunk Nova bei der re-publica 2018.
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